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Full text of "Urkundenbuch des Klosters Fulda"

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Urkundenbuch 

des 

Klosters    Fulda 


Erster  Band 

1.  Hälfte 
(Die  Zeit  des  Abtes  Sturmi) 


Bearbeitet 


von 


Edmund  E.  Stengel. 


Marburg 

N.  G.  Elwert'sche  Verlagsbuchhandlung 

1913. 


Zur  Einführung. 


Das  Urkundenbuch  des  Klosters  Fulda,  von  dem  hier  der 
erste  Halbhand  vorliegt,  ist  ursprünglich  von  Prof.  Michael 
Tan  gl  (damals  in  Marburg)  geplant  und  vorbereitet  worden. 
Als  Tangl  dann^  durch  seine  Übersiedelung  nach  Berlin  und 
umfassende  neue  Aufgaben  gehindert,  von  der  Edition  zurücMrat, 
wurde  diese  mit  seineju  Einverständnis  dem  Unterzeichneten  an- 
vertraut, der  sich  ihr  seit  dem  Jahre  1908  gewidmet  hat.  Zunächst 
galt  es,  den  namentlich  für  den  ersten  Band  bereits  zum  grössten 
Teil  gesammelten  Stoff  nochmals  zu  überprüfen  und,  auch  hin- 
sichtlich der  handschriftlichen  und  besonders  der  bibliographischen 
Nachweise,  zu  vervollständigen.  Dabei  wuchs  sich  der  Gesamt- 
l)lan,  unter  anderem  durch  die  grundsätzliche  Einbeziehung  der 
Deperdita,  noch  erheblich  aus.  Der  kritische  Apparat  und  die 
Erläuterungen  der  Urkunden  ivurden  endlich  fast  durchiveg  neu 
gearbeitet  und  formuliert,  mitverwertete  Ergebnisse  des  ersten 
Bearbeiters,  wo  es  anging,  als  solche  bezeichnet.  Fällt  demnach 
für  Anlage  und  Durchführung  der  Ausgabe  die  Verantwortung 
dem  Unterzeichneten  zu,  so  ist  es  ihm  um  so  mehr  Pflicht  und 
Bedürfnis,  den  arbeitsvollen  Anteil  Tangls  gebührend  hervorzu- 
heben. Ohne  sich  noch  bis  in  alle  EJinzelheiten  bezeichnen  zu 
lassen,  ist  er  doch  die  Grundlage,  auf  der  das  Fuldaer  Ur- 
kundenbtich  sich  zur  vorliegenden  Form  entwickelt  hat. 

In  der  Technik  konnte  sich  die  Ausgabe  an  bewährte  Muster 
halten.  Doch  wird  der  Kundige  wahrnehmen ,  dass  sie  in  Manchem 
von  den  gewohnten  Pfaden  urkundlicher  Edition  abweicht,  dass 
sie  mit  ihrer  Aufnahme  und  chronologischen  Einreihung  auch  der 
verlorenen  Urkunden,  mit  ihren  über  Zufälligkeiten  und  Willkür 
der  Überlieferung  zu  den  Urformen  zurückstrebenden  Reconstruc- 
tionen  verderbter  Stücke  und  in  allerlei  Einzelheiten  der  Be- 
handlung und  Commentierung,  sowie  der  Anordnung  und  Ver- 
anschaidichung    des  Stoffes   einen   neuen  Typus  darstellt.     Dieses 


—    VI    — 

Neue  soll  später  näher  'begründet  und  gerechtfertigt  werden^  soweit 
es  dessen  bedarf;  es  ist  aus  der  eigentümlichen  Natur  des  viel- 
gestaltigen Stoffes  wie  von  selbst  erwachsen. 

Folgende  Einzeluntersuchungen,  denen  der  Bearbeiter  noch 
andere  hinzuzufügen  hofft  —  die  nächste  soll  von  den  Fuldaer 
Cartidaren  und  von  Eberhards  Cartular-Äuszügen  handeln  — , 
sind  im  Dienste  der  Edition  bisher  veröffentlicht  worden: 

M.  Tongl,  Die  Fuldaer  Primlegienfrage  (Mitteilungen  des  In- 
stituts für  österreichische  Geschichtsforschung  XX  198 — 252). 

M,  Tangl,  Das  Todesjahr  des  Bonifatius  (Zeitschrift  des  Vereins 
für  hessische  Geschichte  und  Landeskunde  XXXVII  223 — 250). 

E.  E.  Stengel,  Ftddensia  I:  Die  Urkundenfälschungen  des  Rudolf 
von  Fulda,  mit  Excursen  (Archiv  für  Urkunden- Forschung  V 
41—152). 

Von  Vielen,  die  dem  hier  dargebotenen  Halhbande  ihre  Hilfe 
geliehen  haben,  seien  an  dieser  Stelle  nur  Wenige  ausdrücklich 
genannt.  Besonderer  Dank  gebührt  den  Beamten  des  Staatsarchivs 
und  der  Universitätsbibliothek  zu  Marburg  sowie  vier  bei  der 
Correctur  mitwirkenden  Helfern,  den  Herren  Geh.-Rat  Edward 
Schröder-Göttingen,  der  in  germanistischen  Fragen  stetig  seilten 
unentbehrliche?!  Rat  spendete,  Prof.  Bethge- Frankfurt  a.  M., 
der  unermüdlich  an  der  Deutung  der  Ortsnamen  mitwirkte,  und 
den  Freunden  Prof.  B r ackmann- Königsberg  und  Prof  Wer- 
mingho ff- Halle.  Für  einzelne  Aufschlüsse  und  Collationen  ist 
der  Bearbeiter  vorzüglich  verpflichtet  den  Herren  Prof.  Haas- 
Fulda,  Bibliothekar  Labross e- Paris ,  Prof.  Richter- Fulda, 
Archivrat  Seh  aus  -Wiesbaden  und  dem  Freunde  Dr.  K  ramm  er- 
Berlin. 

Marburg,  im  September  1913. 

Edmund  Ernst  Stengel, 


CojacordanZ'Tabellen  \ 


1.  Dronke  Codex  diplomaticus  Fuldensis. 


Cod. 

UU.-Buch 

Cod. 

UU.-Buch 

Cod. 

UU.-Buch 

1  =  Dronke  Trad.  I 

23 

33 

47 

67 

2 

10 

24 

39 

48 

90 

3 

14 

25 

38     . 

49 

69 

4a) 

16 

26 

40 

50 

70 

4b] 

27 

37 

51 

73 

5 

20 

28 

43 

52 

71 

6 

18 

29 

42 

53 

72 

7 

19 

30 

44 

54 

75 

8 

41 

31 

50 

55 

76 

9 

22 

32 

51 

66 

— 

10 

23 

33 

52 

57 

77 

IIa 

24  a 

34 

53 

58 

80 

IIb 

24  b 

35 

54 

59 

81 

12 

25 

36 

55 

60 

83 

13 

26 

37 

56 

61 

84 

14 

27 

38 

58 

62 

86 

15 

49 

39 

59.   60 

63 

87 

16 

48 

40 

61 

64 

88 

11 

28 

41 

62 

65 

89 

18 

29 

42 

63 

66 

85 

19 

30 

43 

64 

67 

142 

20 

31 

44 

65 

68 

57 

21 

34 

45 

66 

69 

140 

22 

32 

46 

68 

70  folgende 

— 

1)  Die  Zahlen  gehen  alle  auf  die  Nummern.  Weder  im  Codex 
noch  in  den  Traditiones  von  Dronke  stehen  folgende  Stücke  des  Urkunden- 
buches  —  sie  finden  sich  zu  einem  Teile  in  anderen  Sammlungen 
(Schannat,  Schoettgen  et  Kreysig,  M.  G.  Epistolae  III  und  Diplomata 
Karolinorum  I),  zum  anderen  sind  sie  bisher  noch  nicht  verzeichnet  — ; 
-5,  8,  9,  12,  13,  15,  17,  21,  35,  36,  45—47,  74,  78,  79,  82,  141. 


VIII     - 


2.    Dronke  Traditiones  et  antiquitates  Fuldenses. 


Trad 

UU.-Buch 

Trad. 

UU.-Buch 

Trad. 

UU.-Buch 

cap.  I 

6 

III      83 

54 

VI        14 

111 

III  1—4 

— 

»     54-57 

— 

»          15 

109 

5 

50 

98 

55 

»          16 

118 

i>    6—12 

— 

^    99—109 

— 

11 

119 

»       13 

84 

110 

52 

18 

120 

»  14—16 

— 

»  111-202 

— 

19 

121 

»     n 

72+5P 

203 

55 

»      20—165 

— 

»       18 

57 

»  204—208 

— 

VII- XXXIII 

— 

»       19 

246 

209 

63 

XXXVIII     1 

122 

y>        20 

44 

»  210-220 

— 

2 

123 

»      21 

80 

IV        1 

91 

3 

124 

»      22 

11 

2 

92 

»               4 

125 

y>      23 

21 

3 

93 

5 

126 

»      24 

69 

»           4 

94 

6 

121 

»      25 

16 

5 

95 

1 

128 

»      26 

33 

6 

96 

8 

129 

»       27 

53 

7 

91 

9 

130 

»      2S 

10 

5 

98 

10 

131 

»      29 

52 

9 

143 

li 

132 

»      5Ö 

23 

10 

99 

12 

133 

»      5i 

22 

11 

100 

13 

134 

»      32 

25 

12 

101 

»              14 

135 

»      55 

10 

13 

102 

15 

136 

»      34 

25 

»         14 

103 

»            16 

131 

»       55 

81 

15 

104 

11 

51 

»      55 

26 

»     16-126 

.._ 

18-310 

— 

»       57 

61 

121 

94 

XXXIX  1-9 

— 

»       55 

— 

»  128-136 

— 

»             10 

32 

»       39 

64 

V         1 

— 

11 

39 

y>       40 

42 

2 

56 

12 

85 

»      4i 

55 

3 

142 

13 

65 

»      42 

40 

4—111 

~- 

14 

51 

»       45 

41 

VI         1 

105 

15 

15 

j»       44 

29 

2 

106 

16-225 

»       45 

58 

3 

101 

XL      1-21 

— 

»       4<? 

30 

4 

108 

»          22 

138 

*      47 

66 

5 

109 

»      25-52 

»      45 

31 

6 

1       110 

XLI 

»       49 

48 

1 

111 

XLII         1 

139 

»      5Ö 

49 

8 

112 

2-321 

— 

»       5i 

18 

9 

113 

XLIII-LXIV 

— 

»      52 

24  a 

10 

114 

LXV 

10 

»  55—75 

— 

11 

115 

LXVI  folgende 

— 

»       79 

89 

12 

116 

»  5Ö~52 

— 

13 

i       101 

--     IX 


Kürzungen  und  Zeichen. 


A. 

= 

Amt. 

Zeichnung    der  Nummern 

Änt. 

= 

Antiquitates. 

des   UU. -Buches). 

BA. 

= 

Bezirksam,t. 

VB.    =  Verwaltungsbezirk. 

c.  odei 

•  cap.  =  Capitel 

(danach 

VL.     =   Vorlage. 

JDronke  Ti 

'ad. 

citiert). 

Z.       =  Zeile. 

Cod. 

= 

Codex. 

f  {hinter  der  Kopfnummer) 

Dioc. 

= 

Diocesis. 

=  Fälschung. 

f' 

= 

folio. 

*  (hinter  der  Kopfnummer) 

Facs. 

= 

Facsimile. 

=  Deperditum  (verlorene  U.). 

Hist. 

= 

Historia. 

*     (im    Text)    =    Au.üassung    von 

J. 

= 

Jahr. 

Worten  der  Vorlage. 

Jh. 

= 

Jahrhundert. 

K         =  verlängerte  Schrift  in  Ori- 

Kr. 

= 

Kreis. 

ginalen. 

LA. 

= 

Landratsamt. 

Kleindruck  (im  Text)    —   wörtliche 

l.  c. 

= 

loco  citato. 

Entlehnung  aus  Vorlage. 

M.  G. 

= 

Monumenta  Germaniae. 

1     (im,    Text)     zur     Unterscheidung 

N. 

= 

Note. 

mehrerer  Vorlagen. 

nr. 

= 

Nummer  (danach 

Dronke 

[ .  .  ]    =    erschlossene  Ergänzung. 

Cod.  citiert). 

< .  .  >    =    Fälschung  oder    Verderb- 

OA. 

= 

Oberamt. 

ung. 

Reg. 

= 

Regesta. 

(...)    im    Text    =    enticeder  Auf- 

S. 

= 

Seite. 

lösung    einer    Kürzung    oder 

Trad. 

= 

Traditiones. 

Kennzeichen      für      Auszüge, 

u.  (im 

bibliographischen  Absatz) 

Umschreibungen    oder    Citate 

= 

und. 

verlorener   Urkunden. 

U. 

^ 

Urkunde     (zu 

gleich     Be- 

Berichtigungen  und  Nachträge. 


Lies  S.     2  Z.  16:  Eigil  (statt  W) ; 

*  S.     8  Z.  26  und  S.  10  Z.  26 :  83; 
»     S.     9  Z.  42  und  41:   Wolmich 

(statt  Wolfsbach); 

*  S.     9  Z.  51:   Werthesberg; 
»      S.  11  Z.  21:  absichtlich; 

»      S.  16  Z.  32  und  S.  35  Z.  15: 

Adalberctus  ; 
»     S.  42  Z.    7:  XI  (statt  XII); 
»      S.  71  Z.  10:  7  [6]  3; 
Tilge  S.  60  Z.  43  „das""    —  Z.  47 

und  S.  68  N.  2. 


Vergl.  zu  S.  8  Z.  25  f. :  unten  S.  152 
Z.  25  ff. 
»         »    S.  5    Z.  1  f. :    Archiv  für 
UU.-Forschung  V  84  f; 
»    S.  17  Z  7 ff.:  ebenda  78  f; 
»   S.  28  Z.  39  ff.  :      ebenda 
134  f.,   139  f; 
»         »   S.41  Z.  7 ff. :  ebenda  133 ff. ; 
»    S.  41  Z  21  ff.:  ebenda  114 
N.  i,    130  N.  2; 


Der  [Hausmaier]  Pippin  [der  Mittlere]  macht  dem  Kloster 
Schenkungen  in  Deutschland. 

{[um  678 -7 14.] J^ 

5  Erfindung    Eberhards,    ohne    ausdrückliche   Angabe    der    Beur- 

kundung nur  erwähnt  in  U.  8  (S.  13  Z.  30)^  steht  mit  ihrer  durch 
die  Regierungszeit  des  angeblichen  Donators  gegebenen  Datierung  in 
groteskem    Widerspruch  zu  dem  tatsächlichen  Älter  des  Klosters. 

10  Der  [Hausmaier]  Karl  [Martell]  macht  dem  Kloster  Schen- 

kungen in  Deutschland. 

([714—741.]} 

Erfindung  Eberhards,   ohne  ausdrückliche  Angabe  der  Beurkun- 
dimg  nur  erwähnt  in   U.  8  (8.  13  Z.  30),  zu  beurteilen  loie   U.  1. 

löSfK 

Papst  Gregor  [IIL]   erteilt    dem  Erzhischof  Bonifatius  für 
das  noch  unvollendete  Kloster  ein  Schuf zprivileg. 

([731-741.]} 

Das  Deperditum,  nur  erwähnt  in  U.  14  (S.  23  Z.  10 ff.),  ist  natür- 
20  lieh  eine  Erfindung  Eberhards.  Die  Echtheit  wird  ausgeschlossen  schon 
durch  die  mit  der  Gründungszeit  des  Klosters  (744)  unvereinbare 
Datierung,  die  sich  aus  der  Eegieruyigszeit  des  angeblichen  Ausstellers 
ergibt;  die  Veranlassung  liegt  im  Batze  Antecessor  —  fierem  {&.  23 
Z.  4  ff.)  der   U.  13  klar  zu   Tage. 

25  4:*, 

Der   Hausmeier   Karlmann    schenkt    dem   Erzbischof   Boni- 
fatius den  in  der  ^^Einöde"  Bochonia^  an  der  Fulda  gelegenen  Ort 

1)  ungefähr  begrenzt  durch  dieWerra  östlich, Fidda,  (Eder?)  Schwolm, 

Antreff  (oder  Ohm  bziv.  Lahn?)  westlich,  Südabhänge  des  Vogelsbergs  und 

soff'änk.  Saale  südlich,    von  heutigen   Waldgebirge?!  umfassend  u.  a.  Rhön, 

Seulingswald,    Meissner,    Kaufunger  Wald,    Knüll  und  Vogelsberg ;   vgl. 

Gegenbaur  Kloster  Fidda  II  4  ff.,  16  ff. 

Fuldaer  Urkundenbuch  I  1 


2  Nr.  4:  148  bis  März  2? 

Eichloha^  samt  einem  Umkreis  von  vier  (drei?)  Meilen  Halbmesser 
zur  Gründung  eines  Klosters.  ^^^^  ^.^  ^^^^  ^^j 

Eigils  Vita  Stürmt  äbbatis  vom  Anfang  des  9.  Jh.s  cap.  12:  Cod. 
theol.  qu.  13  der  Univer.sitUtsbibliotliek  in  Würzburg  aus  dem  J.  1411  f.  86  5 
(W),  Cod.  321  (früher  268)  der  Universitätsbibliothek  in  Erlangen  aus  dem 
13.  Jh.  f.  68  (Er),  Cod.  E.  III.  9  der  Königliche?!  Bibliothek  zu  Bam- 
berg vom  Ende  des  15.  Jh.s  f.  110'  (Ba)  Ericähnung  und  Bruchstück 
=  btlohs  Vita  Bonifatii  aus  den  JJ.  1062-1066  Buch  IL  cap.  11  (0)  = 
^Legenda  patroni  Germaniae  sancti  Bonifacii'  Thuringica  (vgl,  Levison  10 
'Viiae  .  .  Bonifatii  S.  LXXXIV)  Buch  I  ca}).  20  (Th) ;  ~  Urkundenverzeich- 
nisse aus  dem  11.  Jh.  (V^-  ^-  ^)  '  Erwähnung eii;  —  Registrum  litter arum 
,i?  59'  vom  Ende  des  15.  Jh.s  f.  16  unter  den  littere  imperiales  que  sigillate 
f  u  e  r  a  n  t  Regest  (R)  ". 

Aus  W:    Brower  Ant.  [1612]  185    verkürzt  (Rückübersetzung   aus  15 
Wicelius  [Z.24J);  —  Brower  Sidera  [1616]  (=Vitae  [1619]):  Vita  Sturmi  13 
(Br)  =  Surius  De  .  .  sanctorum  vitis^  December286^  =  Mabillon  Acta  saec.3. 
II 215  (=^  248,  =  Bouquet  Recueillll  669  u.  =  Migne  CV  451)  u,  =  Schannat 
Hist.  b  11  u.  =  Schneider:  Buchonia  IVa  62  Bruchst.  u.  =  Pertz:  M.  G. 
Scriptores  II  310  (mit  Benutzung  von  Er)  =  Will  Reg  est  a  I  11  nr.  1  52  20 
Fragm.,  =  Bartolini  Di  s.  Zaccaria  papa  463^  u.  =  Kayser:  Zeitschrift 
für  vaterländische  Geschichte  .  .  [Westfalen.s]  3.  Folge  V  99  Fragm.  u.  = 
Tangl:  Mitteilungen  des  Instituts  XX  220  Fragen,  u.  =  Brandi:  Göttin- 
gische  gelehrte  Anzeigen  CLXX  42  Fragm.  —   Übersetz.:  Wicelius  Zwelff 
Bücher  Historien  aller  Heiligen  Gottes  [1563]  301  gekürzt;  —  Ernst  Leben  25 
des   heyligen  Sturmis  [1631]  20;  —  Seiters   Bonifacius   464;   —    Reiner- 
ding Der   heilige  Bonifatius  149;    —    Schwartz  Beme^^kungen  zu  Eigils 
Nachrichten  über  die  Gründung  .  .  des  Klosters  Fidda  (Programm  Fulda 
1856)  8 ;    -  Arndt:  Geschichtschreiber  der  deutschen   Vorzeit  8.  Jh.  II  80 
=  ^  XIII  81 ;  —  Kuhlmann  Der  heilige  Sturmi  51  Bruchst. ;  —  Schmelz  30 
St.  Bonifatius  128. 

Aus  O :  Surius  De  .  .  sanctorum  historiis  III  [1512]  501  (=^  [1519] 
609  =^  [1581]  f.  162)  =  Baronius  Annales  IX  [Romae  1600]  184  Bruchst. 
zum  J.  141  (=  8  Neuauflagen),  —  Mabillon  Acta  saec.  3.  II  81  (=^^14  = 
Bouquet  Recueil  III  669,  =  Migne  LXXXIX  656  u.  =  Strunck  Westphalia  üö 
sancta  edid.  Giefers  II 41);  —  Canisius  Antiqua  lectio  IVb  456  (=  Basnage 
Canisii  lectio7ies  III  363)  =  Serarius    Moguntiacae   res  422  (=^  Joannis 
Mog.  res  I  266  u.  =  Brower  Ant.  15  (—  Vorburg  Historiae  IX  424)^  u.  = 
Surius*  Juni  [1618]  81  u.  =f  Le  Cointe  Amiales  V 133;  —  Jaffe  Bibliotheca 
III  499 ;  —Levison  Vitae  .  .  Bonifatii  202,  —Aus  Th  :  Mencken  Scriptores  40 
I  842.  —   Übersetz.:  Wicelius  l.  c.  301  verkürzt;  —   Joh.  a  Via   Bewerte 
Historien   der  lieben  Heiligen  Gottes  III b    (der  sechste  Monat  .  .)  [1516] 
f.  CCOLIII   (aus  Surius);   —    Das   Leben   und  Leyden    des   heiligen  .  . 
Bonifazii  .  .  aus  .  .  Wilibaldi  (!)  Schriften   gezogen  .  .  [Ingolstadt  1588] 
259;  —  Külb  Schriften   des  .  .    Bonifacius  II  381;    —    Bartolini    Di    s.4:> 
Zaccaria  papa  463  Bruchst.  (italienisch). 

Reg.:    Herquet  3  nr.  1;    —    Gegenbaur  I  45   nr.  1 ;    —    Will  I  11 
nr.  I  52;  —  Mühlbacher  22  nr.  46  —-24  nr.  41. 


4.    I)  y>:  I.  Karolmannus  ^danacÄ  Imperator  radier/'^  San  cto  Bonifatio; 
V2=F8:    Primuui   preceptum  Karlmannus  sanoto  Bonifacio  dedit   (in  V^  Item   Pippinus  50 
V071  Eberhard  nachträglich  hinzugefügt).  II)  R:    Item  concessio  Karoli 

imperatoria  (!)  super  Silva  Bochonio  data  anno  domini  DCO'LXXXII"  (/;. 

1)  der  früher   im  Südosten    der  Stadt  am  rechten   Ufer  der  Ftdda 
sich  südwärts  er.streckende  Eichenwald;  an  ihn  erinnert  noch  der  Name 
des  Dorfes  FAchenzell  an  der  Fulda  (vgl.  Haas:  Fuldaer  Geschichtsblätter  :>5 
VII  159  f).    das  dicht  am  Südrande  des   in    der    Cartula    Bonifatii    um- 
schriebenen Gebietes  der  Karlmann-Schenkung  liegt  (rgl.  unten  S.  10  N.lOf). 


Nr.  4:  743  bis  März  2?  3 

Karlmanns  Schenkung,  durch  Vielehe  die  in  Eiyils  Vita  Sturmi 
cap.  4 — 11  (M.  Cr.  Scriptores  II  ,'W7  ff'.J  geschilderte  Vorgeschichte  der 
Gründung  Fuldas  zum  Abscliluss  kam,  wird  vielfach  bezeugt.  Ältester 
Geiuährsmann  ist  Bonifatius  selbst  (U.  13:  S.  24  Z.  31  ff.).    Dann  war 

r>  vielleicht  der  Gedanke  an  sie  lebendig^  als  König  Pippin  im  Juli  766 
dem  Kloster  die  Villa  Umstadt  schenkte  (unten  U.  43)  pro  .  .  bonae 
memoriae  germano  nostro  Carlomaiino  (f  754  August  17),  d.  h.  mit 
einer  Wendung,  die  nur  noch  in  zivei  gleichzeitigen,  vermutlich  durch 
U.    43    beeinfiussten    Diplomen    für    St.    Denis    (M.    G.    Diplomata 

10  Karolina  nr.  22,  23)  vorkom,mt.  Es  folgen  die  Eriüähnungen  in  den 
während  des  9.  Jh.s  durch  Rudolf  von  Fulda  gefälschten  UU.  6 
(S.  8  Z.  42  ff.)  und  20  (monasterio  quod  .  .  constructum  est  .  .  in 
loco  quem  .  .  beatae  memoriae  Carlomannus  germanus  noster  legi- 
tima  donatione   tibi   concessit).     Beide    beruhen    wie    das    Citat    in 

16  Rudolfs  836  entstandener  Vita  Leobae  cap.  17  (M.  G.  Scriptores  129) 
teils  auf  der  oben  erwähnten  Angabe  der  U.  13,  teils  auf  dem  gleich 
zu  behandelnden  Bericht  der  Vita  Sturmi  (vgl.  unten  S.  4  ff'.).  Das- 
selbe ist  der  Fall  mit  dem  Zeugnis  in  Rudolfs  bald  nach  dem 
J.   855  (vgl.  Stengel  Fiddensia  I,   Archiv   für   UU.-Forschung  V)  ge- 

20  schriebenem  Werke  De  reliquiis  sanctorum  (M.  G.  Scriptores  XV 
329  f.):  locus,  .  .  quem  s.  Bonifacius  .  .  impetravit  a  Carlmanno  rege 
Francorum. 

Aus  allen  diesen  Zitaten  würde  eine  Beurkundung  der  Donation 
des  Hausmaiers  noch  nicht  hervorgehen.     Doch  sind  andere  Zeugnisse 

25  da,  die  sie  ausdrücklich  beiveisen.  Stellen  wir  Eigils  Bericht  ans 
Ende,  so  treten  zunächst  hervor  die  archivalischen  Erwähnungen  aus 
dem  11.  Jh.  in  V^  und  V^~^  (Note  I)  ;  sie  sind  nicht  zu  beanstanden, 
doch  angesichts  anderer  unsicherer  Angaben  dieser  Verzeichnisse  auch 
nicht    über    allen    Zweifel    erhaben.      Dadurch    gewinnt    besondereyi 

30  Wert  das  bisher  unbekannte  Regest  im  Uü.-Repertorium  R  (Note  II). 
So  schief  es  auch  ausgefallen  ist,  es  kann  abgesehen  von  der  doch 
unzweideutigen  Inhaltsangabe  ('super  Silva  Bocboniej  auch  deshalb 
nur  auf  eine  U.  Karlmanns  bezogen  werden,  toeil  alle  etwa  in 
Betracht  kommenden  Diplome  Karls  des  Grossen^  insbesondere  M.  G. 

ssDiplomMa  Karol.  I  nr.  139,  140  und  213  im  selben  Repertorium 
schon  anderweitig  (das  letztgenannte  sogar  auf  der  gleichen  Seite,  vier 
Nummern  vorher)  gebucht  sind  und  'toeil  auch  von  den  Fuldaer 
UU.  Karls  III.  keine  zu  R  passt.  Die  U.  4  hat  also  am  Ende  des 
Mittelalters    noch    existiert.      Um    so    mehr    fällt    auf,    dass    sie    bei 

40  Eberhard  fehlt.  Vielleicht  hat  er  sie,  die  wohl  als  Hausmaier-U. 
icenig  in  die  Augen  fiel,  übersehen.  Oder  er  ist  absichtlich  an  ihr 
vorbeigegangen,  etwa  weil  sie  in  ihrer  Formulierung  hinter  der 
falschen  Cartula  Bonifafii  (U.  6)  zurückblieb  oder  iveil  er  ihre  krause 
Kursivschrift  nicht  lesen    konnte    oder  weil  er  in  Pippin  den  eigent- 

4ö  liehen  Stifter  und  Wohltäter  Fuldas  sehen  ivollte  (vgl.  die  Note  I,  U.  6 
Note  m  und  UU.  8,  14,  21,  35  f.,  45 — 47)  und  eine  besondere  Vorliebe 
für  Um  hatte  (vgl.  U.  67  Note  I,  Dronke  cap.  33).  In  U.  8  hat  er 
jedenfalls  nur  teilweisen,  übrigens  auch  nur  nachträglichen  Ersatz 
dafür  geboten. 


4  Nr.  4:  743  bis  März  2f 

Weitaus  am  ausfuhrlichsten  ist  der -^Bericht,  den  Eigil  von 
unserer  U.  gegeben  hat,  zwar  7'ein  litterarischer  Herkunft,  aber  durch 
V  und  nun  auch  R  archivalisch  beglaubigt.  Er  folgt  unten  umrahmt 
von  einer  Beschreibung  des  Schenkungsaktes  und  einer  Notiz  über 
den  Vollzug  der  Beurkundung.  Daneben  gestellt  sei  die  stark  ab-n 
weichende  Wiederholung  in  0,  besonders  bemerkenswert  durch  den 
Anachronismus  der  Siegelankündigung  ^  aus  ihr  (vgl.  Levison  l.  c. 
LXIX)  schöpft  im  12.  Jh.  der  Annalista  Saxo  (M.  G.  Scriptores  VI 
554):  tradente  sibi  (dem  Bonifatius)  Karlomanno  et  quibusdam  nobili- 
bus  predia  per  circuitum  a  meridie  et  occidente,  Oriente  et  septentrione  lO 
per  tria  milia  passuum.  Die  Lesarten  von  Er,  W  und  Ba  verdanke 
ich  den  vorläufigen  Abschriften  und  Kollationen  des  Herrn  Prof. 
Richter  in  Fulda.  Wie  zuerst  Richter  Anfänge  der  Bau-  und 
Kunsttätigkeit  des  Klosters  iulda  21^,  icenn  auch  zweifelnd, 
vermutet  hat,  deuten  die  starken  Abweichungen  von  W  und  Er  i5 
(vgl.  namentlich  ÜU.  löj  16  Vorbemerkung)  auf  zwei  Redaktionen 
des  Werkes  hin.  Jedenfalls  kann  die  besondere  Textgestalt  von  Er 
nicht  auf  den  Schreiber  dieser  Handschrift  zurückgehen.  Denn  das 
ihr  nächstverwandte  Ba  ist  icohl  doch  nicht  aus  ihr  selbst  sondern 
aus  einer  Vorläuferin  abgeleitet,  und  ausserdem  hat  schon  Otloh,  wie  20 
0  zeigt,  das  Werk  Eigils  in  einer  Rezension  vor  sich  gehabt,  die  an 
einigen,  allerdings  nicht  allen  Stellen  —  sie  sind  teilten  gesperrt  ge- 
setzt —  Er  näher  als    W  stand. 

Dem   litterarischen  Charakter    seines   Werkes    entsprechend    hat 
Eigil  den  Inhalt  der  U.  offenbar  recht  frei  umschrieben.     Doch  sind2ö 
einzelne    Wendungen,    namentlich    in    dem    dispositiven    Mittelstück, 
vielleicht  auch  schon  im  ersten   Teile,    tvohl  ziemlich    wörtlich    stehen 
geblieben.     Dazu   mag   man    namentlich  die   Wendung   in   solitudine 
—   locum    (S.  6  Z.  5  ff.)    rechnen,    die    auch    in    der    U.   13     (8.  24 
Z.  21  ff.)  erhalten  scheint,    während  sie  in   den   UU.  6  und  20    wohl  00 
erst  aus  Eigil  selber  nachklingt.     Einige  andere  Bruchstücke  unserer 
U.  hat   die   U.  6    aufbewahrt    (vgl.  zum-  lolgenden  Fuldensia  l.  c.  I 
Kap.  1).     Hierher  gehört  Carlomannus  vir  illustris  (S.  8  Z.  42),  der 
die  Hausmaier-  ü.  kanzleigemäss  eröffnende  Titel,  ferner  tvohl  Non  in- 
cognitum  esse  reor  pluribus  qualiter  (Z.  42),  eine  Publicatio,  die  der  35 
vorkai'olingischen  Privat-U.  geläufig  ist,  also  auch  der  Hausmaier-U. 
ansteht.  Endlich  entstammt  dieser  noch  in  der  Datierung,  icenn  nicht  der 
sonst  nirgends  nachiveisbare  Name  des  angeblichen  Schreibers  Megen- 
helm,     so    doch    sicherlich     die    bei    Eigil    fehlende    kanzleigemässe 
Zählung    nach    anni    principatus  Karlmanns   und  Plppins.     Obwohl  40 
diese    Zählung    in    der   U.  6    auf   das    J.  747    verschoben    ist,    lässt 
sie    erkennen,    dass    die    U.  4,    der    sie    entstammt,    noch    vor    dem 
3.  März   743    ausgestellt    loorden   ist;    denn    seit    der    spätestens    an 
diesem   Tage    und   vielleicht  gerade   an  ihm  erfolgten   Thronerhebung 
König  ChildeHchs  III.  muss  Karlmann  in  seinen  UU.  von  der  Haus- 40 
mal  er- Datierung    in    seinen   UU.    abgegangen    sein.      Vermutlich    hat 
Bonifatius    das    Deperditum    in    den    Tagen    der    Reichssynode    von 
Estinnes,    deren  Protokoll  vom  1.  März  743  datiert  (M.   6f.   Concilia 
II  5  nr.  "J),    von  Karhnann  erhalten.     Leider   lässt  sich  die  begreif- 


Nr.  4:  743  bis  März  2?  5 

licherweise  ganz  falsche  Auflösung  des  Jahresdatums  in  li  zur  Nach- 
prüfung dieser  Annahme  nicht  veriverten. 

Vom  Inhalt  unserer  U.,  wie  ihn  Eigil  angibt,  ist  namentlich 
bemerkenswert  die  Ausstattung  des  zu  grilndenden  Klosters  mit  einem 
5  Umkreis  von  vier  Meilen  Radius,  den  man  als  seinen  yjFundus^' , 
seine  „Dos^'  aufzufassen  hat.  Ein  Seitenstück  bieten  die  Klöster 
Stdblo  und  Malmedy,  für  die  König  Sigibert  IL  bei  ihrer  Gründung 
im  J.  648  verfügte,  ut  girum  girando  in  utrorumque  partibus 
monasteriorum  mensurarentur  spatia  .  .  non  plus  duodccim  milibus 

10  (M.  G.  Diplomata  imperii  I  23  nr.  22),  ein  anderes  Bobbio,  dem 
König  Agilulf  bei  gleicher  Gelegenheit  etioa  im  J.  613  undique  fines 
.  .  ab  omni  parte  per  in  circuitu  miliaria  quattuor  verlieh  (Ilart- 
mann:  Neues  Archiv  XXV  609  nr,  1) ;  Beispiele  für  Umkreis- Schen- 
kungen   sind    ferner    M.    G.    Diplomata    Karolina    I    nr.    126    (m 

i5  unamquamque  partem  leugas  duasj  und  218  (^duas  leugas  in 
longum  et  duas  in  latum  et  sex  in  circuituj.  —  Der  Massangabe 
Eigils  entspricht  der  icirkliche  Radius  des  Kloster  gebiet  es,  so  ivie  es 
in  U.  6  umschrieben  ivird  (durchschnittlich  8  bis  9  km).  Auffälliger- 
iveise  ist  in  der  Ableitung  0  diese  Angabe  um  eine  Meile  verkleinert. 

-20  Fast  möchte  man  verminten,  dass  Otloh  hier  aus  der  Karlmann-  U. 
selbst  geschöpft  habe;  aber  es  fehlt  doch  jeder  Anhaltspunkt  zu  einer 
solchen  Annahme.  Bemerkenswert  ist  die  Addition  der  beiden  Be- 
Hchte  Otlohs  und  Eigils  im  Fuldaer  Catalogus  abbatum  vom  J.  1536 
(Handschrift  126    im  Staatsarchiv    zu    Marburg;    daraus    Bruschius 

25Monasteria  Germaniae  57):  S.  Bonifacius  .  .  .  a  Carolo  magno  (!) 
terram  in  circumferentia  per  tria  miliaria  irapetravit.  Stormis  .  . 
adhuc  quatuor  miliaria  impetravit  circumquaque  a  Carolo  eodem. 


et   (Eigil). 

(Sanctus  quoque*  Bonifatius^ 
so  episcopus  ...  ad  Karlomannum  ^ 
Francorum  regem  perrexit  et  hu- 
militer  sapienterque  ad  eum  locu- 
tus  est^.  ^Ad  perpetuam',  in- 
quitj  j'emunerationem  vestram^ 
35  cogito^,  si  deus  omnipotens  volu- 
erit  et  vestrum^  adfuerit^  auxi- 


h  (OtlohJ. 

(Nam  cum  abbas  Sturmi^  illiim 

locum,  ubi  nunc  situm  est  idem  mona- 

sterium  *,  cum  fratribus  quibusdam 
incolere  cepisset  eiusdemque  loci 
qualitatem  sancto  Bonifatio  *  de- 
nuntians    satis   laudavisset,    tuuc 

ille  ad  Karlomannum  *  pergenS,  SUp* 

pliciter    obsecravit    eum    dicens: 


lium^  in   orientali   regne    vestro*  i  ^Pro^   peipetua    lemuneratione   tua 


monachorum^'  vitam  instituere  et 

monasterium  fundare^  quod  pre- 

4oteritis^  temporibus  ante  nos  nemo 

inchoavit.    ünde**  nunc^  vestrnm 


omnipotentem  deum  cxoro,   si  mihi 
succurrere  dignaris,  ut  in  orientali  <^ 

regno      tUO      monasterium      COD- 

struere  monasticamque  vitam 


4(1.    a)  autem  Er.  b)  Bonifacius  Br.  c)  Karlmannum  Br.  d)  fehlt 

Er,  Ba.  e)  tu  am  Er,  Ba.  f)  cogitana  Er,  Ba.  g)  tuum  Er,  Ba.         h)  afFuerit 

Er,  Ba,  Br.        ij  tue  Er,  Ba.      k)  monasterium  fandare  et  monachor.  —  instit. 

45  Er,  Ba.  1)  desidero  add.  Er,  Ba.  m)  nunc  ueque  statt  praet.  temp.,  aber  nach 

ante  nos  Er,  Ba.  n)  Quapropter  Er,  Ba.  o)  nach  in  hoc  Er,  Ba. 

4b     a)  Sturm   bziv.   Strumi  Varianten.  b)   fehlt  Var.  c)   Orientale 

parte  regni  tui  »tait  or.  r.   Var. 


Nr.  4:  743  bis  März  2? 


in  hoc  pium  poscimus  adminicu- 
lum^,  quatenus'2'  vobis  inmarces- 
cibile  munus  coram  altissimo  rege 
Christo  in  futuro^  et  infinito  ma- 
neat  regno.  Habemus  enim  in 
solitudine,  quae  Bochonia^  nun- 
cupatur,  iuxta  fl avium,  qui*  dici- 
tur  P^ulda,  locum  aptum"  servis 
dei  inhabitandum^  repertum% 
qui^  ad  vestram  pertinet  ditionem. 
Nuue^^  vestram  pietatem  posci- 
mus, ut  nobis  locus  ille  donetur, 
quatinus  in^  eo  per  vestram  de- 
fensionem  Christo  servire  quea- 
mus.'  Quo  audito  rex  nutu  dei  gavi- 
8US  est  et  congregans  omnes  princi- 
pes  palatii  sui  petitionem  episcopi 
collaudans  indicavit  atque  coram 
eis  episcopo"*  sancto  locum,  quem 
postulaverat,  tradidit**  dicens: 

^Locus  quidem,  quem  petis  et 
qui,  ut  adseris^^,  Eihloha^^  nun- 
cupatur,  in  ripa  fluminis  Fuldae^^, 
quidquid^^  inS'S'  hac  die  proprium 
ibi  videor  habere,  totum  et  inte- 
grum de  iure  meo  in  ius  domini 
trado,  ita  ut  ab  illo  loco  undique 
in  circuitu,  ab  Oriente  scilicet  et 
ab  occidente,  a  septentrione  et 
meridie,  marcha  per  quatuor  mil- 
lia'"'^  passuura  tendatur.' 

Porro  rex  iussit  chartam"  suae 
traditionis  scribi  ^^,  quam  ipse  pro- 
pria  manu  firmavit.) 


instituere  possim.  *  Habemus  euim 
in  solitudine,  quae  Bochonia^  nuncu- 
patur,  iuxta  fluvium^  qui  dicitur  Fulda, 

locum  satis  aptum  famulautibus  deO 

*  repertum,  qui  ad  vestram  pertinet 
dicionem.  Quem  scilicct  locum 
nobis    a   pietate    vestra    concedi 

petimUS,  quatenus  in  hoC  *  Christo 
servire  queamus.'  Quo  audito  Karlo- 
mannus  nutu  dei  gavisus  est  et  con- 
VOCanS  omnes  palatii  sui  principes, 
petitionem  episcopi  *  eis  intimavit 
atque  coram  eis  locum  postulatum 
tradidit  episcopo  *  dicens: 


10 


15 


20 


^Locum  igitur,  quem  petis  et  quem 
*  iuxta  ripam  fluminis  Fuldae  situm 
asseris,  totum«   quicquid/"  in   hOc    sub 

mea  potestate  consistit,   ab  ho- 

dierna  die  *  in  ius  domini  trado,  ita 
ut  ab  illo  loco  undique,  *  ab  Oriente 
scilicet  et  *  occidente,  a  septentrione 
et  meridie,  marcha  per  tria  milia  pas- 
suum    tendatur.' —    —  —  —    —  —  — 


25 


30 


Ut  autem  haec  traditio  in  per- 
petuum  corroborata  permaneret, 
Karlomannus,  cuius  instinctu  haec 

Omnia  agebautur,  iussit  cartam  suae 
traditionis  scribi.  quam  ipse  sigillo 
proprio   firmarC   Studuit.) 


35 


4a.  p)  amminiculum  Br.  q)  quatinus  Er.  r)  perpetuo  statt  fut.  et  inf.  Er,  Ba. 
B)  Buchonia  Ba.  t)  quod  Er.  u)  repertum  Er,  Ba.  v)  ad  inh.  Er,  Ba. 

w)  aptum  Er,  Ba.  x)  ad  vest.  pertinentem  dit.  statt  qui  —  dit.  Er,  Ba.         y)  quem 

nobis  humiliter  donari  poscimus  statt  Nunc  —  donetur  £r,  Ba.  z)  meo  statt  in 

eo  Br.  aa)  ei  statt  ep.  h.  nach  postulaverat  Er,  Ba.  bb)  contradidit  Er,  Ba. 

cc)  asseris  Er,  Ba,  Br.  dd)  Eihlocli  Er,  Ey  hl  oh  5a.  e«)  Fultae  W. 

tt)  et  quid  Er,  et  quicquid  Ba,  quodque  Br.  gg)  hodie  statt  in  hac  die  Er,  Ba. 

hh)  milia  Ba.  ii)  cartam  Er,  Ba.  kk)  scribere  Er,  Ba. 

4b.    d)  Buchonia  Var.  e)  totumque  Var.  f)  statt  quicquid  —  trado 

Var.:  qnod  snb  mea  illic  potestate  consistit,  tibi  trado  ah  hodierna  die  usque  in  sempi- 
ternum   in  ius  et  proprietatem  deo  ibi  lamulaucium. 


40 


^5 


Nr.  5—6:  nach  743  Frühjahr  bis  7/7  März  12.  7 

GrenzbescJireibung     des     vom  i  Der  Erzbischof  und  apostoU- 
Hausmaier  Karlmann  dem  Erz-  sehe  Legat  Bonifatius  beurkundet 
bischof  Bonifatius  zur  Gründung  auf  Grund  der  Schenkung  Karl- 
ödes Klosters  geschenkten  Gebietes,  manns  (und  Pippins)  die  Grenz- 

I  heschreibung  des  Klostergebietes. 

[nach  743  Frühjahr]  \  (747  März  12.) 

Cod.  Eberhardi  I  f.  72  (E)^  =  Copiar.  III.  f.  50  (e). 

Broioer  Ant.  16  (mit  März  22)  =  Vorburg  Historiae  IX  425,  =  Le 

loCointe  Annales  V  171  u.  =  [Papebroch-Baert-Janning]:  Acta  Sanctorum 
Juni  I  430  u.  =  Lünig  lieichsarchiv  [XVIII]  132  nr.  1  u.  =^  v.  Eckhart 
Commentarii  I  475  (mit  Vainanten  aus  einer  Wilrzhurger  Abschrift  einer 
Ende  des  17.  Jh.s  der  päpstlichen  Bota  vorgelegten  Abschrift  von  E)  u.  = 
Würdtwein  Epistolae  Bonifacii  216  nr.  76'  ('=  Giles  Bonifacii  opera  1 161 

lönr.  66)  u.  =  de  Brequigny  et  La  Port  du  Theil  Diplomata  I  489  nr.  351  u. 
=  Weismüller  Glorreicher  Blut-Zeug  .  .  .s*.  Bonifacius  151  Bruchstück  u. 
=  Schneider:  Buchonia  Ib  20  (verbessert  aus  Schannat  oder  E,  mit  Um- 
stellung im  Eschatokoll)  u.  =^  Pardessus  Diplomata  II  404  nr.  590;  — 
Schannat  Trad.  335  (mit  Emendationsversuchen  und  Browers  Tagesdatum) ; 

20  —  Dronke  Trad.  3  cap.  1  =  Landau  Territorien  139  Bruchst.,  =  Gegenbaur 
Kloster  Fulda  II 31  Bruchst.  (mit  irrigen  Emendationsversuchen)  u.  =  Will 
Hegesta  I  11  nr.  I  52  Bruchst.  u.  =  Noll :  Mitteilungen  des  histoinschen 
Vereins  der  Diözese  Fulda  II  1  Bruchst.  u.  =  Rubel  Die  Frar^ken  54 
Bruchst.    —   Übers.:    Schneider:    Buchonia  Ib  22  =  Seiters    Bonifacius 

25  468,  =  Reinerding  Bonifacius  153  unvollst,  u.  =  v.  Buss  Winfrid-Boni- 
facius  311  u.  =  Rady  Geschichte  der  katholischen  Kirche  in  Hessen  80; 
—  Wiss  Des  .  .  Bonifacius  .  .  Briefe  91  nr.  39;  -  Külb  Schriften  des 
Bonifacius  I  212  nr.  76;  —  J.  P.  Müller  Bonifacius  II  130  unvollständig 
(holländisch) ;  —    Pfahler  St.  Bonifacius  244.    —    Reg.:    Georgisch  I  30 

80  nr.  3;  —  Brequigny  Table  I  91 ;  —  Herquet  Specitnina  3  nr.  1;  —  Gegen- 
baur I  45  nr.  3;  —  Will  l.  c.  I  16  nr.  I  69;  —  Brandi:  Göttingische  ge- 
lehrte Anzeigen  CLXX  7  nr.  3. 

Die   U.  6    (vgl.  Stengel  Fuldensia  I  Kap.   1,    Archiv   für   UU.- 
Forschung  VJj    meist   für   echt  gehalten,    durch  [v.  Pflugk-]  Harttung 

35  Forschungen  332  als  Erfindung  aus  dem  11.  Jh.  angesehen,  ist  eine 
Fälschung  des  Mönches  Rudolf  von  Fulda  wahrscheinlich  aus  den 
JJ.  822 — 824.  Rudolfs  Vorlagen  für  einzelne  Wendungen  waren  die 
der  bonifatianischen  Briefsammlung  (M.  G.  Epistolae  III  364  ff.)  an- 
gehörenden Schreiben   nr.  61  (VL.  III),    73  (VL.  I),  83  (VL.    VI), 

40  86  =  ü.  14  (VL.  II) y  der  in  der  Vorbemerkung  der  ü.  4  behandelte 
Gründungsbericht  der  Vita  Sturmi  des  Eigil  (VL.  V),  endlich  für  die 
Publicatio  und  die  Zählung  nach  anni  principatus  der  beiden  Haus- 
maier die  verlorene  U.  4  (VL.  IV).  Die  Zeugenliste  hat  Eberhard 
vielleicht  verstümmelt;  dann  ist  sie  aus  Rudolfs  jüngerer  Fälschung 

45  U.  20  zu  ergänzen. 

Ob   die    in    unserer   U.    enthaltene  Grenzbeschreibuiig    auf   eine 
alte    Aufzeichnung    aus    der    Zeit    des    Bonifatius    zurückgeht,    lässt 

o*  ?.      ßf.    I)  Überschrift:  Incipit  cartula  sancti  Bonifacii  episcopi  de  tinibus  et 
terminis  Fuldensia  monasterii,  darüber  von  Hand  des  16.  Jh.s:  Der  anfenglich  circk  diaz 
50  stiflFts,  im  Register  f.  70':  Cartula  (letztes  a  auf  Rasur)  s.  BonifA  f.')  de  terminis  et  finJbug 
F.  m.     V^gl,  auch  Note  b. 


8  Nr.  5—6:  nach  743  Frühjahr  bis  747  März  12. 

sich  nicht  entscheiden  (vgl.  auch  zum  Folgenden:  Stengel  Fuldensia  l.  c). 
Die  sprachliche  Form  der  Ortsnamen  iveist  nach  E.  Schröder  zwar 
mehrfach  in  die  Zeit  vor  850,  aber  nirgends  bis  ins  8.  Jh.  zurück, 
und  die  Erwähnung  der  captura  sancti  Bonifatii  in  einer  echten 
U,  aus  dem  J.  825  (Dronke  nr.  462)  kann,  ja  dürfte  bereits  5 
an  die  fertige  Fälschung  selbst  anknüpfen.  Andererseits  ist  aber 
zu  beachten,  was  im  Anschluss  an  seinen  Bericht  über  die  U.  4 
Eigil  in  der  Vita  Sturmi  cap.  5  erzählt  (M.  G.  Scriptores  II  370;  ich 
zitiere  hier  nur  nach  der  wohl  ursprünglicheren  Würzburger  Hand- 
schrift): Et  misit  (nämlich  Karlomannus  rexj  nuntios  snos^  ut  con- jo 
gregarent  omnes  viros  nobiles,  qui  in  regione  Grapfelt  commorassent, 
ut  eos  regis  sermonibus  rogassent,  ut  omnis  quicumque  in  loco  illo 
aliquid  proprium  videatur  habere,  quem  ad  modum  fecit  rex,  ita 
et  ipsi  tradendo  facerent.  Cumque  ad  condictum  diem  omnes 
fuissent  congregati,  advenientes  regis  nuntii :  ^Omnes  vos',  inquiunt,  15 
^rex  suis  salutare  praecepit  sermonibus  poscebatque  et  imperabat, 
ut  omnis,  qui  aliquid  proprietatis  visus  fuisset  habere  in  loco  qui 
dicitur  Eihloha,  servis  domini  inhabitandum  totum  traderet.'  Qui 
cum  hoc  audissent,  nutu  dei  statim  cum  omni  diligentia  quidquid 
ibidem  habere  potuerunt,  viro  dei  Sturmi  totum  tradiderunt.  Lässt2o 
sich  daraus  wohl  auf  eine  durch  fiskalische  Boten  erfolgte  Einiueisung 
des  Abtes  Sturmi  in  die  Schenkung  des  Hausmaiers  schliessen,  so  ist 
auch  die  Möglichkeit  einer  gleichzeitigen  Aufzeichnung  des  bei  der 
feierlichen  Grenzbegehung  festgestellten  Grenzlaufes  gegeben;  in  der 
Form  könnte  man  sie  sich  etwa  der  Hammelburger  Grenzbeschreihung  25 
vom  J.  777  (ü.  82)  ähnlich  denken. 

Erläutert  haben  die  Ortsangaben  der  U.  6  namentlich  Schneider: 
Buchonia  Ib  22  ff.,  Landau  Territorien  139 — 141,  Gegenbaur  l.  c. 
II  30 — 34,  Noll:  Mitteilungen  des  historischen.  Vereins  der  Diözese 
Fulda  la  20  f.,  Ib  2  ff.  Einige  Verbesserungen  bringe  ich  in  den  30 
Noten;  die  neue,  vieles  berichtigende  und  loohl  abschliessende  Er- 
klärung, die  Haas  demnächst  bieten  wird  (Fuldaer  Geschichtsblätter 
XII;  vgl.  schon  VIII  74  ff.),  konnte  dank  gütiger  Mitteilung  des 
Verfassers  noch  nachträglich  eingearbeitet  werden.  Es  emoeist  sich 
nun  auch  an  der  bisher  ganz  falsch  gedeuteten  Ostgreyize  die  Grad- .30 
linigkeit  des  Grenzlaufes  und.  dessen  sonst  im  ganzen  Umkreis  gewahrte 
durchschnittliche  Entfernung  vom  Mittelpunkte  Fulda,  die  mit  ihren 
etwa  8  km  dem  Radius  von  4  Meilen  in  Eigils  Auszug  der  U.  4  ganz 
gut  entspricht. 

I.  II  {Bonifacivs    legatus    Germanicus    Saucte     Roman?    t^cclesi?    I    viris    reli-  40 

III  giosis  aC   deum  |    timentibus  in   regno    Francorum  constitutis. 
IV.  IV  Non  incognitum  esSe    reor    pluribus,    qualiter  |  Carlomannus  vir  illustris, 

V  qui  in  regno  Francorum  simul  cum  gcrmano  suo  Pipino  dominatur,  lo- 
cum  in  Boconia  silva  aptum  ad   monastcrium  construendum  nobis  con- 
cessit  et  perpetualiter  servis  dei  condonavit.     Ideo  placuit  nobis,   \1t45 
eundem  locum,  qualiter  certis  terminis  consistit",  adnotemus  et  idoneis 

f7*f.      OK      h)  viü  hellerer  Tinte  Korrektur  zu  consi.stat  versucht 


Nr.  5-6:  nach  743  Frühjahr  bis  777  März  /2.  0 

tcstibns,  qui  in  predicti  priiicipis  traditione  et  vestitione  ipsius  loci 
affuerunt,  subter  firmemns. 

Est''  ergo   terniiims    ecclesic    et   monasterii    sancti    salvatoris, 
quod  situm  est  iu  littore  fliiminis  Fulde,   prinmm  in  oricntali  plaga 

sfoDS  rivi,  qui  vocatur  Ciunibcnbach^;  et  sie  vadit  per  illiun  riviun 
usque  quo  intrat  ^  in  australem  Hünam^;  inde  transit  iu  collem 
Leohunhovg'%  qui  a  quibusdam  dicitur  Cüffiso,  et  sie  vadit  usque 
ad  introitura  Uhtinabacches '  in  alteram  Hunam'^^  inde  transit  in 
Caput  rivi;  qui  vocatur  Rodenbach^%  inde  in  caput^  Wolfesbäches''^  et 

josic  in  rivura  eius  usque  quo  intrat  in  Riberaha^  et  per  litus  illius 
deorsum  usque  in^  ostia  Larbrunnen  ^'^ ;  inde  vadit  ad  locum,  ubi 
alter  Crumbenbach^^  intr[a]t^  in  Treisbach  ^^,  et  sie  sursurn  per  rivum 
Crumbenbaches  usque  in  caput  eius'^;  inde  transit  in  sumniitatem 
Rosberges  ^"^  et  sie  per   siccum    torrentem^^  iterum    vadit  in  Hunam 

/5et  deorsum  per  litus  eius  usque  in  ostia  Mar[c]bacbes^^^",  inde  sur- 
surn per  rivura  illuni  usque  in  caput  eius^^  inde  in  caput  Berolfes- 

*?*  ?.     6  f.     b)   vorausgeht    die   rote    Überschrift :    Descriptio   termiiii   secundum 
iUud   tempus^   entsprechend  im  Register  f.  70' :   Descripiio   ipsius  termini  secundum  illud 
tenipus,  ((ui  (auf  Rasur  von  po  und   noch  einem  Buchstaben)  postmodum  ex  oblationibus 
20  fidelium   multo   latius   amplificatus  est.         c)  danach  2—3  Buchstaben  radiert.         d)  wohl 
verderbt  aus  üuoltbaches  (Haas).  e)  nachgetragen.  f)  intret  E.  g)  Mart- 

baches  E,  ebenso  %vie  in  DronJce  cap.  22,  zvährend  Pistorius  497  an  gleicher  Stelle  Marck- 
bach  hat;  die  Emendation  konjizierte  schon  Roth  Kleine  Beiträge  I  120. 

1)  die  Krumhach,  zwischen  Herz-  und  Dassener  Berg,  Haidchen  und 

25  Gaulsrain  entspringend^  bei  Ober-Dirlos  Kr.  Fulda  von  Süden  in  die  Haune 
mündend.  2)  die  Haune,  bei  Hersfeld  in  die  F'ulda  mündend.  3)  der 
Wisselsroder  Kuppel  nordöstlich  von  Dirlos  (Noll,  [LeimbachJ  ebenda  1138^, 
Haas :  Geschichtsblätter  VIII  75,  X  182,  XI  7) ;  nicht  der  Margretenberg 
östlich  von  Margretenhaun  (Landau   u.  a.).  i)  die  Igelbach  nördlich 

uo  von  Dipperz  in  die  Wanne  (JSf.  5)  mündend  (Noll  und  Haas:  l.  c.  VIII  77); 
nicht  der  Unzbach  zwischen  Nieder-Bieber  und  Wie.'^en  von  Norden  in  die 
Bieber  (N.  9)  mündend,  (Landau  u.  a.).  5)  die  Wanne.,  bei  Margareten- 

haun   von  Osten   in  die  Haune  mündend.  6)  eher  der  Zillbach,  bei 

Ober-A7'menhof  entspringend,    nördlich  Margretenhaun  von  O.sten  in  die 

35 Haune  mündend  (so,  mir  zustimmend,  nun  auch  Haas)  als  der  im  ,^Nest" 
nordöstlich  Dipperz  entspringende,  an  der  Strasse  Lang enbieber --  Dipperz 
in  die  Igelbach  mündende  Bach  (Haas) ;  unmöglich  der  Röderbach,  zivischen 
Nieder-  und  Langen-Bieber  von  Norden  in  die  Bieber  mündend  (Landau 
u.  a.)  1)  eher  die   tvestliche  Quelle,    der   Hainstitzgraben   westlich 

■iu  vom  Goldbachshof  (so  nun  auch  Haas),  als  die  östliche,  die  im  ^^Marsch- 
rod"  liegt  (Haas).  8)  die  Goldbach,  südlicher  Zufluss  der  Bieber, 

oberhalb  Niederbieber  mündend  (so  auch  Haas),  unmöglich  der  Wolfsbach, 
nordivestlich  Allmus  von  Osten  in  die  Treisbach  (N.  12)  mündend  (Landau 
u.  a).  9)  die  Bieber,  bei   Wiesen  von  Osten  in  die  Haun  mündend. 

45 10)  Rinnsal  nahe  der  Rasenmühle  icestlich  Niederbieber  von  Norden  in  die 
Bieber  mündend  (Haas) ;  lueder  der  Lotzbrunnen  bei  Mittelberg  (Landau) 
noch  ein  unbenannter  Bach  zwischen  den  Mündungen  des  Wolfs-  und 
Hosbaches  (NN.  8  und  11)  (Gegenbaur).  ii)   die  Hosbach,  zwischen 

Wiesen  und  Treisbach  von  Norden  in  die  Treisbach  mündend.  12)  die 

50  Treisbach,    bei  Mittelberg   in   die  Bieber  mündend.  13)  nördlich  vom 

Wirthesberg  (Haas),  U)  die  Rosskuppe  zwischen  Dammersbach  und 

Marbach.  15)  der  Reisig  graben  (früher  Dörrebach),  von  der  Rosskuppe 

südwestlich  ziehend,  bei  der  Grubenmühle  südöstlich  Marbach  von  Osten 
in  die  Haune  mündend  (Haas).  16)  der  Marbach  bei  Marbach  von 

55  Westen  in  die  Haune  mündend.  r»)  in  der  Baumgartenschlucht  (Haa.s). 


10  Nr.  5—6:  nach  743  Frühjahr  bis  747  März  12. 

baches^;  inde  vadit  ad  locum,  ubi  flumen  Lutire^  intvat  Fuldam, 
et  sie  sursum  per  litus  Lutire  iisqne  in  ostia  Biunbaches*'  et  per 
rivum  eius  sursum  usque  in  caput  eins,  inde  trans  viam,  que  dicitur 
Antsauvia^,  usque  in  viam,  que  vocatur  Ortheswehc^;  inde  vadit  in 
volutabrum,  quod  est  in  monte,  qui  dicitur  Himelesberch^;  inde  trän- 5 
Sit  in  Caput  rivi,  qui  vocatur  Schalkesbah  ^ '',  et  sie  per  litus  eius 
usque  quo  intrat  in  Fliedena^,  inde  deorsum  usque  ad  ostia  Scamun- 
fulde^  et  ab  ostio  eius  sursum  usque  quo  ipsum  flumen  dividitur  in 
freta^^;  inde  transit  inter  media  freta,  que  nascuntur  de  flumine 
Fulda  ^^,  et  sie  vadit  in  caput  rivi^  qui  dicitur  Sudromilbach^^;  inde^o 
pergit  ad  caput  supradicti  fontis  Crummenbaches*. 

Sic  enim  iste  locus  traditus  est  (a^  Pippino  cum)  bis  terminis 
circumscriptus  deo  et  salvatori  nostro  <et^)  a  predicto  principe  Carlo- 
manno,   ut   sit    commendatus    idem    locus    et  utilis  salvatori  nostro 
usque  in  finem  seculi  ad   congregandos    et    nutriendos    servos    eius/5 
absque^  ulla  impedicione  vel  usurpatione  aliorum. 

Signum"  Bonifacii  archiepiscopi,  qui  hanc  cartam  noticie  om- 

nium  conscribi  iussitf.  Signum  Burchardi  episcopif-  Signum  Stvrmii  »^ 

abbatisf.     Signum  Megenbelmi   presbiteri  f .     signum    Folcheramni^^ 

r/ presbiteri  f.     signum  Megengoti   presbiteri  f.     signum  T[h]ro[a]n[d]i'Z2ö 

prefectif.    signum  L[i]utfridi''  prefectif.    signum  Runtulfi  prefectif«. 

V.  IV  Anno*^   dominice    incamationis  septingentesimo  XLm  °     VII*,    |     princi- 

patus  vero  nobilium  virorum  Karlmanni  et  Pipini  fratris  eius  anno  VI°,  | 

5*?.      Gf.    h)  Scalkesbah  e.  i)  danach  Absatz.  k)  a  —  cum  ge- 

drängt  auf  Rasur   nachgetragen    an    Stelle   von   ca.   7—8    Buchstaben   fundique   ivie    in  25 
U.  82  9),  deren  etwa  vierler  und  letzter  vielleicht  Oberlänge  hatten.  1)  nachgetragen 

lu)  danach  8 — 4  Buchstaben  radiert.  ii)  die  einzelnen  Zeugennamen  sind  zeilenvjeise 

abgesetzt  und  reichen  bis  zum  Ende  der  Seite.  o)  Stvrmii  —  Megenbelmi  presb. 

vielleicht  anstatt  Uuillibaldi  —  Cilimanni  episcopi  (=  U.  20)  interpoliert  E.  p)  a  axis 

i  corr.  q)  U.  20;  Throando  VL.  VI;  Trountis  E.  r)  Ü.20;  Liutfrido  VL.  VI;  30 

Lyutfridi  E.  s)   danach   loohl   signum   Hroggouis  —  Uuichingi    (=  U.  20)   aus- 

gelassen E.  t)  die  Datierung  füllt,  in  Majuskeln,  eine  ganze  Seite. 

1)  Quelle  des  Glasebaches,  der  zwischen  Lüdermünd  und  Kämmer- 
zell  in  die  Fulda  mündet.  2)  die  Lüder,  bei  Lüderinünd  in  die 

Fulda  mündend.  3)  der  Bimbach,  bei  Ober-Bimbach  in  die  Lüder  35 

mündend.  4)  die  von  Mainz  her  über  Hersfeld  nach  Thüringen 

führende  alte  Strasse,  die  vom  Himmelsberg  (N.  6)  bis  Grossen-Lüder  nörd- 
lich und  dann  nordöstlich  zog,  um  bei  Hemmen  die  Ftdda  zu  überschreiten  ; 
vgl.  Eigils  Vita  Sturmi  cap.  7.  5)    die  aus  der  Wetterau  kommende 

Strasse,  die  am  Himmelsberg  (N.  6)  die  Antsanvia  (N.  4)  kreuzend  bei  Bronn-  4o 
Zell  die  Fulda  überschritt ;  vgl.  Eigil  l.  c.  cap.  8.  «)  der  Sumpf  Wild- 

suhl  auf  dem  Himmelsberg   ivestlich    von    Giesel.  7)  zwischen 

Nippelskuppe  und  Bielandshöhen  entspringender  unbenannter  Bach.,  bei 
Tiefengruben  in  die  Fliede  mündend  (Haas);  weder  das  bei  Dorfborn, 
V071  Nordicesten  in  die  Fliede  (N.  8)  mündende  Kahlberger  Wasser  46 
(Gegenbaur)  noch  ein  unterhalb  Kerzell  mündender  Bach  (Landau). 
8)  die  Fliede,  bei  Bronnzell  von  Süden  in  die  Fulda  mündend.  9)  die 
„Schöne''  F7dda  (Döllbach),  bei  Kerzell  von  Süden  in  die  Fliede  7nün- 
dend.  lO)  d.  h.  ca.  1  km  südlich  von  Kerzell.  ii)  d.  h.  zwischen 

EichenzeU   und  Welkers.  12)  die  Milmich,  bei  Eichenzell  von  Osten  5o 

in  die  Fulda  mündend,  entspringend  nördlich  von  Melters  (vgl.  Haas 
l.  c.  VIII  77  f.);  weder  der  westlich  Gerbachshof  von  Oste?i  in  die  Fulda 


Nr.  7:  714--747.  H 

mense  Diartio,  XII  °  die  scripta  cst  bec  notionis  karta  in  Fnldcnsi 
monastcrio  primimi  a  Megeiihelnio  presbitero  iussione  et  permissione 
divina.) 

7*?. 

5  [Der    Hausmaier]    Karhnann    schenkt    das    Hofgut    Gerst- 

unqen^. 

^  [744-747.] 

Cod.  Eherhardi  II  f.  94  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  179. 

Schannat  Jrad.  291  cap.  2  nr.  102;    —    Dronke    Trad.  84   cap.  39 
tonr.79  =  Eühel   Die    Franken  95.    —    Reg.:    Mühlbacher '^  24   nr.  48;  — 
Dobenecker  10  nr.  25. 

Der  Karlomannus  rex  unserer  U.  kann  weder  der  Sohn  Plppins 
noch  der  Ludivigs  des  Deutschen  sein;  denn  keiner  von  beiden 
vermochte  zu  irgend   einer  Zeit  über  das  thüringische  Gerstungen  zu 

15  verfügen.  Es  bleibt  also  wir  die  Beziehung  auf  den  Bruder 
PippinSy  so  dass  durch  dessen  Abdankung  und  die  Gründung  Fuldas 
die  zeitliche  Einreihung  gegeben  ist.  —  Merkwürdiger  Weise  fehlt  die 
U.,  ebenso  loie  Eberhards  vorhergehendes  Summar  (Dronke  cap,  39 
nr.  78),  in  dem  Pistoriusschen  Druck  des  Grabfeld-Cartulars,  aus  dem 

20  Eberhard,  sie  doch  genommen  haben  muss.  Ob  Pistorius  sie  beide  ver- 
sehentlich oder  unabsichtlich  übergangen  oder  gar  nicht  mehr  in 
seiner  Vorlage  gefunden  hat,  lässt  sich  nicht  entscheiden.  Da  Gersf- 
ungen in  Thüringen  liegt  und  auch  die  in  nr.  78  genannten  Orte 
Grunaha  und  Gruningen  wahrscheinlich  ausserhalb  des  Grabfelds  zu 

'25  suchen  si7id,  ist  die  Möglichkeit  nachträglicher  Eintragung  beider 
Stücke  nicht  ganz  ausgeschlossen.  An  ihrer  einstigen  Existenz  ist  hei 
dem  ganzen  Charakter  der  Cartular- Auszüge  Eberhards  kein  Zioeifel 
gestattet.  Wohl  aber  ist  es  mehr  als  ziceifelhaft,  ob  die  von  ihm 
zusammengezogene,     Gerstungen     betreffende     U.    loirklich    eine    von 

30  Karlmann  ausgestellte  Schenkung  betraf.  Denn  in  einem  anderen 
Falle  (Dronke  cap.  39  nr.  147)  hat  er  eine  U.  vom  J.  825,  die  tatsäch- 
lich nichts  als  eine  Inquisitio  zu  Gunsten  des  Klosters  Hünfeld  enthält 
(Dronke  nr.  456),  als  Schenkung  des  Hünfelds  durch  Karl  den 
Grossen    (vgl.  Dronke  nr.  72  =  M.  G.  Diplomata  Karol.  I  nr.  139) 

35  bezeichnet.  Dadurch  wird  der  Glaube  an  die  Genauigkeit  auch 
unseres  Summars  zerstört.  Obendrein  sollte  dasselbe  nach  seiner 
Stellung  im  Cartular- Auszug  Eberhards  in  die  Amtszeit  Abt  Ratgars 
gehören.  Wahrscheinlich  handelt  es  sich  also  um  eine  damals 
entstandene    und    auf    Gerstungen    bezügliche    U.       Vielleicht    ist    in 

40  ihr  auch  von  einer  Schenkung  Karlmanns  die  Rede  gewesen.  Die 
Beurkundung  einer  solchen  aber  ist  nichts  weniger  als  verbürgt.  In 
der  anachronistisch  auf  Ludivig  den  Frommen  und  Abt  Sigehard 
bezogenen  Fälschung  Dronke  nr.  615  wird  die  Schenkung  Gerstungens 
auf  die  parentes  des  angeblichen  Ausstellers,  dann  speziell  auf  seinen 

45  mündende  unbenannte  Bach  (Gegenbaur),  noch  das  bei  Bronnzell  mündende 
Engelhelmser  Wasser  (Schneider).  l)  Sachsen- Weimar  VB.  Eisenach. 


12  Nr.  8:  744-747. 

Vater  Karl  zurückgeführt  und  als  a  quibusdam  pestilentibus  Saxonie 
tyronis  iniuste  pregravatum  bezeichnet.  Ob  diese  letztere  Angabe 
durch  den  Inhalt  der  Vorlage  von  Eberhards  Summar  veranlasst  ist? 

Vielleicht  verrät  sie  freilich  nur,  gleich  Eberhards  Interpolation  des 
Namens  in  seiner  Kopie  des  Zehntenweistums  von  874  (Dronkes 
cap.  46),  dass  Fuldas  Besitz  in  Gerstungen  zur  Zeit  Eberhards 
problematischer  Natur  war.  Solcher  Besitz  ergibt  sich  übrigens  aus- 
drücklich aus  den  nachkaroUngischen  Urbaren  (Dronke  cap.  IS 
nr.  1—3,  cap.  43  nr.  23.  32  und  cap.  45  nr.  9.   12.   13). 

(Karlomannus  rex  tradidit  deo  et  sancto  Bonifacio  villam  pro-  lo 
prietatis   sue  Gerstunge  cum   omnibus  appendiciis  et  farailiis  suis.) 

8  f. 

Die  ^Jiöyiige'"'  Karlmann  und  Pippin  bestätigen  die  Schen- 
kungen ihrer  Vorfahren  Pippins  fdes  Mittleren]  und  Karl  fMar- 
tells]  in  Sachsen,  Thüringen,  Hessen,  Grabfeld,  TuUifeld,  Wetterati,  i5 
Rheingau,  Wormsgau,  Saalegau,  Bayern,  Schicahen  und  Ehass, 
fügen  die  vier  Hof  guter  zu  Geisa  ^,  Ober-  Uf  hausen  ^,  Unter- 
Reichenbach  ^  und  Wegfurt  ^  hinzu  und  berechtigen  den  Abt,  die 
Vogt  ei  in  der  Ortschaft  Fulda  zum  Schutze  des  Klosters  und 
seiner  Besitzungen  nach  Belieben  zu  vergeben.  20 

([744—747.]} 

Cod.  Eberhardi  II  f  70'  (E)^  =  Copiar.  IIL  f.  164  (e). 

Schannat  Trad.  287  cap.  I  nr.  128  Auszug  =  Thomas  Sistem  aller 
fuldischen  Privatr achte  I  183;  —  Schöttgen  et  Kreysig  I  3  nr.  5  aus  Ab- 
schrift  von   E.    ~    Eeg  :    Sickel  Acta  II  410  nr.  1;   —    Gegenbaur  I  52  2ö 
nr.  1;  —  Mühlbacher  22  nr.  47  ^^^  24  nr.  48;  —  Dobenecker  I  10  nr.  24; 
—  M.  G.  Diplomata  Karol.  I  58  Anm.  1;  —  Roller  b  44  nr.  218. 

Dies  Machwerk  steht  in  der  nachgeschobenen  zehnten  Lage  des 
Codex  Eberhardi  II,  die  nur  grobe  Fälschungen  enthält  (vgl.  Dopsch: 
Mitteilungen  d.  Inst.  f.  Österreich.  Geschichts forsch.  XIV  329  und-^o 
Roller  l.  c.J.  Seine  formelle,  zeitliche,  inhaltliche  Unmöglichkeit  bedarf 
keiner  Erörterung.  Einreihen  könnte  man  es  eben  so  gut  wie  zu 
744 — 747  (gegeben  durch  die  Gründung  Fuldas  und  die  gemeinsame 
Regierung  der  beiden  Aussteller)  auch  zu  800 — 817  (Amtszeit  Ratgars). 
Begütert  war  Fulda  an  allen  vier  genannten  Orten  nach  Ausioeis35 
der  nachkaroUngischen  Urbare  (vgl.  Dronke  cap.  13  nr.  1.  2,  cap.  43 
nr.  8.  25.  32.  59,  cap.  45  nr.  13.  26)  ;  aber  nur  für  Reichenbach  und 
Wegfurt  gibt  es  wenigstens  ein  paar  alte  urkundliche  Rechtstitel 
(Dronke  cap.  42  nr.  44.  92.  306,  dazu,  die  Grenzbeschreibung  cap.  21 


8  f.    I)  Überschrift  in  E :  Traditio  de  Geisaha  et  Vfhusen ;  fehlt  iin  Register.        40 

1)  Sach.sen- Weimar- Eisenach   VB.  Dermbach.  i)  Kurhessen  Kr. 

Hünfeld  eher   als  U/f hausen  Kr.  Fulda.  ü)  ebenda  Kr.  Gelnhausen. 

4;  Oberhessen  Kr.  Lauterbach. 


Nr.  8:  744-747.  13 

tcnd  die  verunechteten  Stücke  cap.  36  und  Dronkc  nr.  (JGh).  Dans 
speziell  der  Besitz  Fuldas  zu  Wegfuvt  im  12.  Jh.  auf/e/'ochten  war, 
erhellt  aus  dem  zuletzt  angeführten  Stück,  in  dem  Eberhard  sich 
auf  imsere    angebliche  Schenkung    zurilckbezieht    und    ihren    Verlust 

.'ibeklagt,  soicie  aus  seinem  Summar  cap.  39  nv.  120,  in  xoelcitem  er 
den  Namen  Wegfurt,  der  in  der  Vorlage,  Dronke  nr.  449,  gar  nicht 
steht,  nachträglich  interpoliert.  Damit  liegt  sein  Motiv  zu  der  vor- 
liegenden Fälschung  klar.  In  einen  gewissen  Widerspruch  mit  ihr 
setzt   er   sich    übrigens    in  Dronke    nr.   324,    ico  er  Geisa   samt  zwei 

10  anderen  Villikationen  nochmals  für  Fulda  erworben  icerden  lässt, 
zwar  iciederum  durch  Abt  Ratgar,  aber  erst  von  Liuhvig  dem 
Frommen.  —  Auf  U.  8  bezieht  sich  eine  Notiz  in  Valentin  Müntzers 
Chronographia  (Bern  lööOj  fol.  CXVIII:  Den  Stifft  Fulda  hat  er 
(nämlich  Abt  Ratgar)  mit  Geysa  und  Reychenbacli  gebessert;  Mvntzer 

15  ist  also  u'ohl   der   älteste  litterarische  Benutzer  des  Codex  Eberhardi. 

(Carlomannus    et  Pippinus    dei   gratia   reges    totius  Gallie    et 

Germanie  ac  patricii  Romanorum  et  principes  totius  senatus         eunc- 

tis  regni  principibus  omnibusque  Christi  fidelibus  salutem  in  domino. 

Decet  nos,  qui  ex  regio  stemate  et  nobilissimo  priueipum  san- 

20  guine  sumus  progeniti,  illorum  fidem  et  liberalitatis  honestatem 
imitari,  ita  videlicet  ut  circa  dei  ecclesias  et  fidelium  fratrum  mona- 
steria  eaudem  teneamus  devotionis  voluntatem,  quam  et  patres  ac 
parentes  nostri  tenuerunt,  qui  suis  proprietatibus  et  patrimoniis 
saactorum  loca  pro  eterne   hereditatis   amore  ditaverunt  et  terrenis 

25  bonis  celestia  sibi  premia  comparare  studuerunt. 

Unde  notum  fieri  volumus  cunctis  nostris  Christique  fidelibus, 
qualiter  nos  ob  amorem  eternorum  premiorum  pro  remedio  animarum 
nostrarum  et  propter  spem  vite  eterne  et  pro  parentum  nostrorum 
requie  stabilimus  et  coufirmamus    sive   etiam   ex   parte  nostra  con^ 

aötradimus  traditiones  parentum  nostrorum  Pippini  videlicet  et  Caroli, 
proprietates,  hereditates  sive  qualescunque  res  sue  ditionis  sive  in 
Saxonia  vel  Thuriugia,  Hassia,  Grapheldia,  Tullifeldia,  Wetereibia, 
Rinecgevgia,  Wormazfeldia,  Salegevgia,  Baioaria,  Sueuia,  Alsatia 
sitas,  saneto  Bonifacio  preciosissimo  Christi  martiri  fratribusque  deo 

söfamulantibus  in  Fuldensi  monasterio. 

Insuper  et  hoc  siiperaddimus  donamusque  ac  contradimus, 
\\i°'  loca  ab  ipsis  conprehensa  sive  ex  novalibus  sive  qualicunque 
condicione  ex  regio  nemore  possessa  teneant,  possideant  et  in  suos 
usus  redigant. 

40  Ex  nostra  autem  speciali  largitate  douamus  atque  contradimus 

prefato  monasterio  in  honore  saucti  ßonifaeii  quatuor  villas  Geisaha*, 
Vfhusen,   Richenbach,    Wegefurtam   cum   omnibus  conpertinentiis  et 


8f.     a)  später  nacligetragen.  b)  Geysa,  Vfhusen.  Rigienlbach,  Weygeford 

Randvermerk  aus  dem  lü.  Jh.  E;  Geysa,  Vfl  hausen,  Rychenbach,  'WQ^f^imi  Ea,idoermerk 
45  aus  dem  16.  JJi.  e. 


14  Nr.  9-10:  744-747, 

appendiciis  suis,  agris,  pratis,  campis,  silvis,  aquis,  molendiDis,  mobilibus 
et  inmobilibus,  viis  et  inviis,  exitibus  et  rcditibus,  quesitis  et  inqui- 
lendis,  domibus,  mancipiis  et  eorum  prole,  siibstantia  et  possessione, 
censu  seu  omiiimode  servitiitis  iusticia,  in  perpetuam  proprietatera 
prefatis  fratiibus  in  alimenti  et  tegimenti  consolationem,  ut  nostris 
perpetuo  sint  memores. 

Sed  et  hoc  superaddimus,  ut  abbas  monasterii  venerabilis 
Ratgerius  vel  eius  successores  habeant  potestatem  in  ipso  Fuldensi 
oppido  advocationem  ad  sui  monasteri^  et  locorum  attinentium  defen- 
sionem  prestare,  cui  voluerint.  w 

Et  ut  hec  traditio^  nostre  auctoritatis  et  potestatis  firmior 
et  credibilior  et  per  succedentium  tempora  inrefragabilior  permaueatj 
decreto  nostre  preceptionis  firmamus,  ut  quieunque  eam  violaverit, 
regie  maiestatis  reus  existat. 


* 


15 


9f 

Die  [Hausmaier]  Fippm  und  Karlmann  schenken   die  Orte 
Zellingen^j  Retzhacli^,  Dettelhacli'^  und  Hundsfeld^. 

([744—747.]) 

Erfindung    Ehei'liards,    ohne    ausdrückliche    Angabe    der    Be- 
urkundung   nur    eriüähnt   in   der   Fälschung   Dronke   nr,  616   flocago 
quedam  a  nostris  parentibus  Pippino  et  Carlomanno  contradita^  hoc 
est    Ellingen,    Recibah,    Tetdelbach    et   Huntesfeltj^    hier    eingereiht 
loie   U.  8. 

10 1. 

Notiz  über  die  zugunsten  des  Klosters  von  den  durch  Erz- 25 
bischof  Bonifatius  eingesetzten  Bischöfen  Johannes  von  Salzburg, 
Vivulus  von  Passau,  Gowibald  von  Regensburg  und  Ermbert  von 
Freising  gemachten  oder  veranlassten  vier  Schenkungen,  nämlich 
eines  Hauses  und  einer  Salzquelle  zu  Reichenhall -^  mit  zwölf 
Talenten  Zins,  von  vier  Weinher  gen  und  vier  Königshufen  mit  30 
einem  Fisch-  und  Harz-Zins,  eines  Zinses  derselben  Art  und  eines 

Zinses  von  Berqhäsen. 

^  ([744—747,]} 

Cod.  Eberhardi  U  f.  161'  (E)  ^  =  Copiar.  III.  f.  224'. 


St.    c)  E.  d)  ti  über  der  Zeile  nachgetragen. 

10  f.     I)  Überschrift  in  E:  De  obl(atione)  IUI  episcoporum,   im  Register  f.  15S' . 
De  o.  Uli  ep.  et  sancti  WiUibaldi. 


85 


1)   Unterfranken  BA.  Karlstadt.  2)  ebenda.  8)  ebenda  BA. 

Kiizingen.  4)  ebenda  BA.  Hammelburg.  5)  Oberbayern  BA. 

Berchtesyaden    (vgl.    Förstemann   11^    721),   nicht    Tirol  B.-St.    Hall    (so  40 
Osferley  250). 


Nr.  10:  744-747.  15 

Brower  Ant.  205  =  Greiser  Phüippi  Eystettcnsis  ecclesiae  episcopi 
de  eiusdem  ecclesiae  tutcJarihus  119  (=  Greiser  Opera  X  171),  =  Bi^unner 
Annales  Boicorum  1674  verändert  (=~  108"=  k\  Falckenstein  Antiqui- 
tates  Nordgaviae  I  140 kkj  u.  =  Le  Coivte  Ännales  V  618  Bruchstücke 
6u.  ==  Mahülon  Annales  11  198  {  —  ^  179)  unvollst.  u.  =  v.  Eckhart  Commen- 
taril  1  589  u.  =  [Kleimayrn]  Nachrichten  vom  Zustande  der  Gegenden 
und  Stadt  Juvavia  181;  —  Schannat  Trad.  8  nr  17  =  Calles  Ännalcs 
291  unvollst.;  —  Dronke  Trad.  148  c.  65.  —  Übers.:  Eichstattisches 
Heiligthum  [1750]  [Prodromus]  216  unvollständig.  —  lieg.:  Leff'lad  Be- 
log esten  der  Bischöfe  von  Eichstätt  2  nr.  15;  —  lioller  h  62  nr.  285. 

Die  U.  trägt  unverkennbar  das  Gepräge  Eberhards.  Trotzdem 
ist  es  umoahr scheinlich,  dass  dieser  sie  durchaus  erfunden  habe. 
Die  sachlichen  Angaben  über  die  Schenkungen  sind  so  präzis,  dass 
sie  aus  einer   Vorlage  übernommen  sein  müssen;  namentlich    die  Er- 

m  wähnung  von  Reichenhall  kann  dem.  Schatz  der  geographischen 
Kenntnisse  Eberhards  unmöglich  entstammen.  Die  Einleitung  ist 
deutlich  von  dem  Bericht  der  Vita  Bonifatii  über  die  im  J.  789 
erfolgten  bayrischen  Bistums gründungen  des  Bonifatius  beeinfiusst, 
und  zwar,  trotz  der  Formen  Gowibaldum  und  Ratisponensi_,  von  einer 

HO  Handschrift  der  Originalfassung  Willibalds  (ed.  Levison  38),  nicht 
von  der  Bearbeitung  Otlohs  (l.  c.  146),  wie  Levison  LXIX  annimmt. 
Auch  das  spricht  gegen  die  Autorschaft  Eberhards,  der  Otlohs  Arbeit 
häufig  benutzt  hat  (vgl.  die  ÜU.  14.  16.  19),  aber  nie  Kenntnis  von 
Willibalds  Werk  verrät.    Die  Beziehung  der  in  der  U.  genannten  Hechte 

25  Fuldas  auf  die  vier  bonifatianischen  Bischöfe  (vgl.  über  sie,  von 
denen  wenigstens  Ermbert  spätestens  747  gestorben  ist,  Gengier  Bei- 
träge zur  Rechtsgeschichte  Bayerns  I  52  f.,  Hauck  Kirchengeschichte 
11^  815  f.)  hat  also  tcohl  [schon  der  Vorlage  Eberhards  angehört. 
Dadurch  wird  sie  freilich  nicht  ^glaubwürdiger.      Vielmehr   verrät  sie 

30  sich  durch  ihre  ^^stilistische  Abhängigkeit  von  der  Vita  als  Erfindung. 
Deren  Entstehungszeit  ist  kaum  zu  bestimmen.  Altertümlich  klingt 
die  Wendung  cum  ab  errore  gentilitatis  .  .  eonvertisset  (unten  Z.  48); 
sie  entspricht  übrigens'  dem  Sprachschatze  der  Vita  Willibalds  (vgl. 
l.  c.  47    Z.   19,  31    Z.   9,    38    Z.:i4,    84    Z.    10,    27    Z.   2).      Am 

3ö  ehesten  möchte  man  an  eine  Autorschaft  Otlohs  denken,  den  als  Regens- 
burger  Mönch  eine  bayrische  Interessensphäre  Fuldas  nahe  berühren 
musste.  Der  echte  Kern  unserer  U.,  an  welchem  auch  in  diesem 
Falle  kaum  zu  zweifeln  ist,  dürfte  eine  urbariale  Aufzeichnung 
gewesen  sein,  etwa  von  der  Art  wie  das  Stück  Dronke  cap.  3  nr.  16, 

40  das  V.  Eckhart  Francia  orientalis  I  592  wegen  einzelner  kleiner 
Übereinstimmungen  sogar  als  die  von  Eberhard  benutzte  Vorlage 
ansehen  ivollte.  Vielleicht  hat  sie  wie  dieses  Stück  etwa  dem  10.  Jh. 
angehört.  —  Die  in  E  unmittelbar  anschliessende  Schenkung  Willi- 
balds (vgl.  Noten  I  und  m)  wird  in  unserer  Ausgabe  an  späterer  Stelle 

45  folgen.      Über  die  octo  codicelli  der  Note  m  vgl.  Roller  a  64  ff. 

Cunctis  nostris  fidelibus  notissimum  est,  qualiter  preclarissimus 
patroDiis  noster  et  totius  Gallie  atque  Germanie  apostolus  sanctus 
Bonifacius    cum  ab   errore   gentilitatis  ^  Boioariain    eonvertisset,    divisit 

10  f.     a)  zweites  i  aus  t  corr. 


16  Nr.  11:  751  Januar  24. 

eam    in    quatuor    episcopatus     et     quatuor    ex     discipulis     suis    ordinavit 

pastores    ad  regeiidum   populum  dei,    lohannem  Saizburgensi    ?cclesi?, 

VmUlUm  Patauiensi  ?cclesi^,  GoWibaldlim  ^  Eatisponensi  §cclesi§,  et  Ermbertum 

Frisingensi  ecciesie  preponens.  Qui  statim  velut  palmites^  vere  viti 
adherentes  in  vinea^  domiüi  non  sine  fructu  animarum  sibi  commis-s 
sarum  comparuerunt  sed  et  insuper  quantum  potuerunt  ipsam  Ful- 
densem  ecclesiam  matrem  suam  pro  amore  pii  patris  Bonifacii  donis 
et  honoribus  extulerunt.  ünde  contigit,  ut  quisque  eorum  pro  posse 
suo^  caritatis  oblationes  Fuldensibus  fratribus  de  sua  patria  annu- 
atim  persolveret  ac  suos  cives,  ut  idem  facerent,  incitaret*^.  Siequeio 
factum  est,  ut  de  singulis  regionibus  plurima  predia  quique  fideles 
Fuldensi  ecciesie  pro  bonore  sancti  Bonifacii  arcbiepiscopi  et  mar- 
tiris  conferrent  cresceretque  et  aucmentaretur  domus  domini  de  die 
in   diem. 

Obtulit  ergo  primum  Salzburgensis  ecclesia  matri  sue  Ful-^ö 
densi  ecciesie  in  oppido  suo  Halla  nuncupato  domum  et  fontem 
salis  cum  conpertinentiis  et  utensilibus  suis,  unde  singulis  annis  XII 
talenta  persolvi  possunt.  Obtulit  etiam  Ratisponensis  ^cclesia  IUI 
vineas  et  IUI  regales  mansus  cum  curtilibus  et  conpertinentiis  ac 
familiis  suis,  unde  singulis  annis  transmittere  ^  debent  ad  Fuldensem  20 
ecclesiam  fratribus  deo  et  beato  Bonifacio  servientibus  piscem'' 
magniim  büsen  nuncupatum  et  de  oleo  arborum,  quantum  equi  duo 
in  lagenis  deferrent.  Simili  modo  de  oleo  et  de  pisce  solebat 
Patauiensis  ecclesia,  id  est,  dum  viveret  Viuulus  episcopus,  fratribus 
Fuldensisö'  monasterii  singulis  annis  in  oblationem  transmittere.  25 
Quo  defuncto  paulatim  per  negligentiam  et  incuriam  seu  per  vie 
longinquitatem  subtractum  esf^.  Frisingensis  vero  ecclesia,  cui 
preerat*  Erembertus  episcopus,  que  iuxta  Alpes  et  montana  Italie 
Sita  est,  singulis  annis  ^'"  caseos  grandes  berckese  vocatos  Fuldensi- 
bus' fratribus   in  oblationem  transmittebat*'^  30 

11. 

Adalherct  (Adälhert)  und  seine  Gattin  Ermensina  (rnninswind) 
schenken  eine  Hufe  in  der  Stadt  Mainz. 

Mainz  751  Januar  24, 

10  f.     b)  aus  Gowiboldum  corr.  c)  nachgetragen.  d)  aus  incitareut  35 

corr.  e)  smittere  debent  auf  Rasur,  erstes  t  in  transm.  aus  r  corr..  a  nachgetragen. 

t)  z.  T.  auf  Rasur  corr.  aus  ?  g)  sis  auf  Rasur.  h)  wohl  nachgetragen. 

i)  p(re)eerat  E.  k)  zweites  n  auf  Rasur.  1)  bus  fratribus  auf  Rasur. 

m)  aus  transmittebat  corr.    Darauf  die  Bemerkung:   Preterea   de   singulis   torra- 
rum  provinciis   seu   regionibus   singuli    fideles  offerebant  deo  et   beat04<) 
Bonifa cio   predia   seu   mancipia,   que   omniadescriptasuntinocto   codi- 
cellia   et   reposita   in   librario  (aus  librio  corr. J  sanctQ  Fu  1  densis   ecclesijj; 
danach  minier t :   cap.  (es  folgt  die  Schenkung  Willibalds,  vgl.  die  Vorbemerkung). 

1)  Vgl.  Joh.  15,  2.  4.  5.  2)  Vgl.  Matth.  21,  4o.    Marc.  12,  9. 

Luc.   20,    15.  4C 


Nr.  11:  15t  Januar  24.  17 

Cartular  f.  10  (C)^;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  138  Auszua  aus  C 
(E)^^  =  Copiar.  IIL  f.  90  (e). 

Aus  C :  Schannat  Trad.  1  nr.  1;  —  Dronke  Cod.  1  nr.  2.  —  Aus  E  : 
Dronke  Trad.  6  cap.  3  nr.28;    —    Übers.:    Külb  Schriften   des  h.  Boni- 
cfacms  I  440  nr.  111.  —  Rey.:  v.  Sartori  Staatsrecht  IIa  298;  —  Scriba 
in  1  nr.  3  und  333  Anm.  nr.  I  A  10;  —   Will  I  19  nr.  I  81. 

Mit  Hahn  und  Levillai7i  (vgl.  Mühlbacher  ^  nr.  45a  und  Levison: 
Neues  Archiv  XXXV  51)  nehme  ich  an^  dass  König  Childerich  III. 
erst  im  Februar  —  März  143  erhoben  ivorden  ist;   wäre  die  von  Wart- 

10  mann  (UU.-Buch  des  Klosters  St.  Gallen  I  13  f.  nr.  11,  II  413)  für 
Alamannien  angenommene  Epoche  (Herbst  142)  richtig  und  für  das 
ganze  Reich  oder  wenigstens  für  ganz  Austrasien  giltig,  so  würde 
die  U.  11  ein  J.  älter  sein.  Nach  Ölsner  Jahrbücher  32^  ist  der 
Titel  archiepiscopus  (Z.  22)  ^^ein  späterer  Zusatz  des  Schreibers,  von 

15 dessen  Hand  loir  die  Copie  besitzen^.  Aber  er  bezeichnet  den  Boni- 
fatius  (Erzbischof  etiva  seit  132)  gar  nicht  als  Metropolitan  solidem 
nur  als  Bischof  von  Mainz,  der  er  seit  146  (vgl.  Hauck  I^  .566^)  war. 

In  nomiüe  sanctae  trinitatis. 

Ego  Adalberctus  et  coniux  raea  Ermeusina  caso  fragilitatis  vel 
2ödivina  dementia  donamus  pro  animas  nostras"  remedium  mereamur 
aliquod  in  futurum  habere,  ad  illud  monasterium,  quod  domnus 
Bonifatius  archiepiscopus  urbis  Mogontie  iussit  fieri  ^  vel  edificare 
in  honore  sancti  salvatoris  in  loco  nuncupante  iuxta  fluvio,  quod 
dicitur  Uulta,  in  silva  Bochonia,  hoc  est  quod  dono  arealem  I  ad 
25  commanendo  infra  murum  civitatis  Mogontiae  ^  —  ad  eonfinis  in  duas 
partes  via  publica  et  in  aliis  duabus  partibus  terra  dominica  — ,  quam 
arialem  ad  supra  scriptum  monasterium  pro  anime  nostrac  remedium  ^^ 
donamus  et  donatumque  in  perpetuum  esse  volumus. 

Et  si  aliquis  de  heredibus  nostris  vel  qualibet  opposita  perso[na]% 
aoqui  contra  hanc  epistolam,  quam  nos  Sana  mente  sanoque  consilio 
fieri  vel  scribere  rogavimus,  infraugere  voluerit,  inprimitus  iram  dei 
caelestis  incurrat  et  insuper  inferat  ad  ipsam  ecclesiam  auri  uncias  II, 
argeuti  libras  ni[I]^  coactus  exsolvat  et  sie,  quod  repetil,  evindicare 
non  valeat,  stipulatione  subnixa. 
35  Actum    Mogontiae    civitatis    publice;    facta    karta    Villi,    kl. 

februarias  anno  VIII.  dom(ni)  nostri  Hilderichi  et  Pippino  duce. 

Ego  Erlefridus  acsi  indignus  peccator  presbiter  rogatus  ab 
Adalberto  et  coniuge  sua  Irminsuuindae  scripsi. 

Signum  Adalberti.    f  Irminsuuindae.    f  Rathato  clerico.    jAdal- 
^perdi.     f  Tindoni.     f  Gipioni.     f  Hartgero,     f  üualthario.     f  Tlieot- 
maro.     f  Adalperdo.     s.  Uualane. 

11.    I)  Überschrift  in  C:  Kart.ula)  Adan)ercti,  im  Register  f.  2 :  Adalb.         II)  E: 

Adelbertus  tradidit  sancto  Boniiacio  bona  sua  et  uuam  curiam  in  civitatc  MoRoiitia 

('Moguncia  ej.  a)  (lanacli  ut  zu  ergänsen.  b)  aus  fierc  corr.  o)  liavd- 

^5  vermerl'  des  11.  Jh.s:   area   in  Mog(ontia).  d)   von  späterer  Hand   eu   reinediu 

corr.  c)  persü  C.  f)  III  C. 

Fuldaer  Urkundenbuch  I.  2 


18  Nr.  12:  751  Frühjahr  bis  Sommer? 

12. 

Der  [Erzjbischof  Bonifatius  bittet  den  Abt  Optatus  und  die 
Kongregation  von  Montecassino'^  um  Aufnahme  in  ihre  Bruder- 
schaft sowie  um  Gehetsgemeinschaft  und  Totenhund  zwischen 
ihrem  Kloster  [und  seinem  Kloster  Fiäda].  s 

[751  Frühjahr  bis  Sommer?] 

Cod.  751  (theol.  259)  aus  der  Mitte  des  9.  Jh.s  in  der  K.  K.  Hof- 
bibliothek  zu  Wien  f.  71  (W)^. 

[Flaciiis  Illyricus  u.  a.]  Octava  centuria  ecclesiasticae  historiae  [1564] 
797  Citat ;  —  Serainus  Epistolae  Bonifacii  [1605]  =  -  [1629]  149  nr.  106  lo 
=  Nova  bibliotheca  veterum  patruni  II  (=^  Magna  bibl.  XVI)  96  u.  = 
Maxima  bibliotheca  XIII  114  u.  =  Gattida  Historia  abbatiae  Cassinensis 
I  16  u.  =  Würdttvein  Epistolae  Boni[acii  263  nr.  93  =  Giles  Boni[acii 
opera  I  192  7ir.  82  =  Migne  LXXXIX  781  nr.  82,  =  Zappert:  Sitzungs- 
berichte der  k.  k.  [Wiener]  Akademie  X  419  Bruchst.;  —  Jaffe  Bibliotheca  15 
III  256  nr.  104;  —  Dümmler:  M.  G.  Epistolae  III  393  nr.  106  =  Albers 
Co7isuetudines  monasticae  III  12  nr.  10.  —  Übers  :  Wiss  Des  .  .  Boni- 
[acius  .  .  Brie[e  82  nr.  32;  —  Külb  Schri[ten  des  Boni[acius  I  266 
nr,  93;  —  Tangl:  Geschichtschreiber  der  deutschen  Vorzeit^  XCII  221 
nr.  106  Bruchstück  und  Heg.  20 

Die  meisten  Biographen  des  Bonifatius  haben  diesen  Brief  in 
keine  ausdrückliche  Verbindung  mit  Fulda  gebracht.  Eine  Ausnahme 
macht  etiva  Schnürer  Bonifatius  96;  Ölsner  Jahrbücher  .  .  unter 
König  Pippin  57  f.  scheint  wenigstens  ebenso  zu  denken.  Allerdings 
wird  das  Kloster  nicht  genannt.  Aber  offenbar  Ist  ein  anderer  2.-> 
Kontrahent  für  einen  von  Bonifatius  mit  Montecassino  geschlossenen 
Totenbund  damals  nicht  denkbar.  Die  Beziehung^  in  der  Fulda  zu 
Montecassino  kurz  zuvor  durch  den  Besuch  des  Abtes  Sturmi  im  J. 
747148  getreten  war  (vgl.  namentlich  Richter  Anfänge  der  Bau- 
und  Kunstthätigkeit  des  Klosters  Fulda  52 — 54),  unterstützt  die  An- 30 
nähme.  Aufs  beste  passen  zu  ihr  auch  die  zeitlichen  Grenzen  des 
Briefes  (750  Mai  6  f  der  Vorgänger  des  Optatus  [M.  G.  Scriptores 
VII  585  f.],  754  Juni  4  f  Bonifatius).  Denn  im  J.  751  hat 
Bonifatius  für  sein  Kloster  das  päpstliche  Privileg  erbeten  und  er- 
halten (UU.  13.  15.  17);  Lull,  der  diesen  Auftrag  ausführte,  mag  30 
damals  auch  nach  Montecassino  gegangen  sein  (vgl.  schon  Ölsner 
I.e.);  ja  vielleicht  sollte  der  Brief ,  den  er  überbrachte,  die  Kongregation 
dieses  eng  mit  Rom  verbundenen  Klosters,  der  Fiddas  Wohltäter,  der 
ehemalige  Hausmaier  Karlmann,  angehörte,  zugleich  bestimmen,  jenen 
Wunsch  nach  Exemtion  beim  Papste  zu  unterstützen.  Dass  gerade  40 
Lull  der  Gesandte  des  Bonifatius  loar,  kann  auch  erklären,  dass 
unser  Brief  nicht  in  der  ursprünglichen,  durch  die  Münchener  und 
Karlsruher  Handschriften  repräsentierten  Redaktion  der  Bonifatia- 
nischen  Briefsammlung  überliefert  ist,  sondern  nur  in  der  durch  den 
brieflichen    Nachlass    des    Lull    enueiterten    Redaktion,     die    in    der  ir, 

12.    l)  ohne  Überschrift  W. 

1)  Italien  Prov.  Caserta  Distr.  Sara. 


Nr.  13—14:  751  vor  Oktober. 


19 


Wiener  Handschrift  vorliegt  (vgl.  darüber  zuletzt  Tangl  l.  c.  XXIX  f.) ; 
Lull  wird  von  dem  Briefe  den  er  überbrachte,  eine  Abschrift  behalten 
haben.  —  Die  Kollation  von    W  hat  Krammer  besorgt. 

Reverentissimo"  fratri,  immo  dilectissimo  consacerdoti,  Optato 
öabba^  et   universae  sanctae   coDgregationi   sub  ciira  illius  regularis 
vitae  norniam  custodienti         Bonifatius  sine  pracrogativa  meritorum 
nominatus  episcopus  obtabilem  in  Christo  caritatis  salutem. 

Venerandam  sanctitatis  vestrae  clementiam  intimis  obsecramus 

praecibus,  nt  nos  indignos  vobiscum  in  unitate  fraternae  diiectionis 

10  et  societatis  spiritalis  suscipere  et  habere  dignemini,  ut  una  sit  inter 

nos  et  fides  mentium  et  pietas  actionum,  et  —  sicut  princeps  apostolorum 

Petrus  hortatur  dicens^:  .Ante  omnia  *  mutuam  in  invicem  caritatem 
habete,  quia  Caritas  operit  multitudinem  peccatorum';  et  ipsa  veritas  dixit^: 
In  hoc  cognoscent  omnes,    quia  mei  estis  discipuli,    si    dilectionem  habueritis  ad 

/5 invicem';  et  similiter  Paulus  apostolus  admonet  dicendo^:  .Alter  aiterius 

honera  portate  et  sie  adinplebitis  legem  Christi'  et  alibi^:  .Finis  enim  precepti 
est  Caritas  de  corde  puro  et  conscientia  bona  et  fide  non  ficta'  —  et  ut  vestra 

fraternitaSj  in  spiritali  regulariter  vita^  [vi]vens,  in  pacifica  tran- 
quillitate  fraterne  concordie  pro  nostra  fragilitate  exorare  dignetur, 

20  .ut^  sermo  domini  currat  et  clarificetur',  .ut'  iuxta  dictum  apostoli^  .liber- 
emur   ab   inportunis    et   malis   hominibus'    et    a    temtationibus     maligUOrum 

spirituum  et  tribulationibus  adversariorum,  ut  lux  evangeliorum 
gloriae  Christi  et  via  vitae,  quam  populis  et  gentibus  ostendere  et 
ipsi  pergere  debemus,  nobismet  ipsis  non  obtenebrescat  nee  abscondatur. 

25  Diligenter  quoque  depi'ecamur,    ut  familiaritas   fraternae  cari- 

tatis inter  nos  sit,  et  pro  viveutibus  oratio  comm[u]nis^  et  pro  migran- 
tibus  de  hoc  saeculo  orationes  et  mis[s]arum^  sollemnia  celebrentur, 
cum  alternatim  nomina  defunctorum  inter  nos  mittantur. 

Interea,  si  quid  frateruitas  vestra  nobis  mandare  ad  perficieu- 

30  dum  vel  ad  dicendum  dignata  fuerit,  voluntatis  vestrae  desiderium 
in  Omnibus  adinplebimus.  Agite  ergo''  de  ac^  petitione  nostra,  ut 
in  aUjojö'  celorum  culmine  mercedis  vestre  premia  in  superna  curia 
angelorum  clarescant  et  crescant. 

Longevam    ac    valentem    et    almis    viribus     proficientem     et 

35  suavissimis  operuni  et  verborum  floribus  [o]dorantem '^  beatitudinera 
vestram  perenniter  salvator  mundi  custodiat  f. 


IS. 

Der  [Erzbischof  und]  päpst- 
liche Legat  Bonifatius  heglaubigt 


14:  f. 

Der  [Erzbischof  und]  päpst- 
liche  Legat   Bonifatius    heglau- 


40               12.    a)  Keverentissimo  —  salutem  (Z.  7)  in  Unciale.             h)  W.  c)  vitavens. 

d)  commonia.        e)  misarum.        f)  ergo  bis  Ende  in  Unciale.        g)  alta.  h)  adorantem. 

1)  Petr.  I  4,  8.         2)  Joh.  13,  35.           3)  Galat.  6,  2.  4)  Timoth. 
I  1,  5.              5)  Thessal.  II  3,  1.               6)  Ebenda  3,  2. 


20  Nr.  13-14:  751  vor  Oktober. 

seinen  Gesandten,  den  Priester  j  higt  seinen  Gesandten  hei  Papst 
Lull,  hei  Papst  Zacharias,  recht-  Zacharias  und  hiftet  das  von 
fertigt  sich  ivegen  seiner  Amts-  ihm  erhaute  Kloster  Fidda^  das 
führu7ig,  herichtet  üher  die  Frage      noch     unvollendet     hereits    von 


dessen  Vorgänger  Gregor  [III»] 
ein  Privileg  erhalten  hohe,  in  den 
päpstlichen   Schutz   zu   nehmen. 


10 


der  Pallien  Verleihungen,  erzählt 
von  der  Gründung  und  ersten 
Dotiei'ung  des  Klosters  [Fulda 
und  bittet,  demselben  ein  Privi- 
leg zu  erteilen], 

[751  vor  Oktober] 

IS.  Cod.  lat.  8112  vom  Ende  des  8.  oder  Anfang  des  9.  Jh.s  in 
der  Hof-  und  Staatsbibliothek  zu  München  f.  47'  unvollständig  (M)  ^  --=? 
Cod.  3859  A  aus  dem  17.  Jh  in  der  Nationalbibliothek  zu  Paris  f.  14'  (P)  ^; 
—  Cod.  Rastatt  22  aus  dem  10.  Jh.  in  der  Hof-  und  Landes- Bibliothek  zu 
Karlsruhe  f.  84  unvollständig  (K) "  =  Otlohs  Vita  sancti  Bonifatii  aus  i5 
den  JJ.  1062 — 1066  Buch  II  cap.  [12]  unvollständig  (0) ;  —  Bruchstücke 
(S.  28  Z.  4  Autece-^sor  —  Z.  33  commuiiicavij;  Ädditionel  Ms.  nr.  8873 
vom  Anfang  des  12.  Jh.s  (vgl.  Etvald:  Neues  Archiv  V275ff.y  284  ff., 
287)  im  British  Museum  zu  London  f.  141' f  {L) ;  —  Collectio  trium 
partium  {vgl.  Fournier :  Bibliotheque  de  l'ecole  des  chartes  L  VII  646  ff.)  20 
Buch  I  vom  Ende  des  11.  Jh.s  cap.  58,  2  (T  ^)  =.  Ivo  von  Chartres  Decre- 
tuni  vom  Ende  des  11.  Jh.s  (vgl.  Fournier  l.  c.  LVIII  73 ff.)  Buch  II 
cap.  95  (J)  =  Collectio  trium  partium  Buch  III  aus  dem  Anfang  des 
12.  Jh.s  cap.  2,  //  (T  ^^,  =  Gratian  Decretum  aus  der  Mitte  des  12.  Jh.s 
c.  104  C.  XL  qu   3  (G).  2.5 

Aus  Abschriften  von  M:  fCarafa]  Epi.'^tolae  .  .  pontificiim  II 
[159 IJ  697;  —  Serarius  Moguntiacae  res  [1604J  413  (=  Joa?inis  Mog.  res  I 
259)  =  /Serarius  Ejnstolae  210  (=  ^,  =  Nova  bibliotheca  veterum  patrum  II 
114  =  Magna  bibl.  v.  p.  XVI  114  u.  =  Maxima  bibl.  p.  XIII 183)  nr.  141 
=  ?  Sirmond  Concilia  I  576  nr.  4  (=  Miraeus  Notitia  ecclesiarum  Belgii  30 
26  unvollst.  (=  Miräus  Opera  I  640  =  Gallia  christiana  V  441  nr.  1), 
=  Concilia  [editio  regia]  XVII  410  u.  =  Labbe  und  Cossart  Concilia 
VI  1530  (=-  [ed  ColetiJ  VIII  265)  u.  =  Mansi  Concilia  XII  851),  = 
Le  Cointe  Annales  V  257  ff.  Bruchstücke  u.  =  v.  Eckhart  Animadversiones 
2  Bruchst.  u.  =  v.  Eckhart  Commentarii  I  498  Bruchst.  u.  =  Weismüllers.-, 
Glorreicher  Blut-Zeug  .  .  Bonifacius  151  Bruchst.  —  Aus  M :  Würdtwein 
Epistolae  246  nr.  86'  =  J.  E.  Ch.  Schmidt  Beiträge  zur  Kii'cheiigeschichte 
I  77^  Bruchst.,  =  Schneider:  Buchonia  la  7-  Bruchst.  u.  =  Kunstmann 
Hrabanus  Maurus  17 '  Bruchst.  u.  =  Giles  .  .  Bonifacii  opera  I  179 
nr.  75  u.  =  Seiters  Bonifacius  478'  Bruchst.  u.  =  Migne  LXXXIX  777  40 
nr.  75  =  Bartolini  Di  s.  Zaccaria  papa  b  78  nr.  31 ;  —  lioth  Kleine  Beiträge 
[IJ  115  Bruchst.  —  Aus  M  und  K:  Jaffe  Bibliotheca  HI  218  nr.  7.9  = 
V.  Buss  u.  Scherer  Winfrid- Bonifacius  317'  Bruch.st.;  —  Dümmler : 
M.  G.  Epistolae  III  367  nr.  86.  —  Aus  0:  Wicelius  Zwei  ff  Bücher  Hi- 
.^torien  aller  Heiligen  Gottes  [1563]  301  Citat;  —  Surius  De  .  .  sanclorum  45 
historiis  III  fl572]  501  (='111605,  =-'  III  f  160'  u.  ="  Juni  79)  =  Baro- 
nius  Annales  IX  [1600 J  197  zum  J.  751  (=  8  Neuauflagen,  =  Vorburg 
Ilistoriae  IX  486),  =  Mabillon  Acta  sanctorum  8.  saec.  II  75  ='-'  69  = 
Series  facti  et  iuris  circa  erectionem  novi  epi.scopatus  Fuldensis  [1753] 
13  Bruchst.  (=  Sammlung  der  neuesten  und  wichtigsten  Deductionen  VII  r^o 
21,  =  [König]  Selecta  iuris  jyublici  XXXI  39)  =  v.  Habermann  Dissertatio 

IH.     I)   M  und  P  ohne.  Über.tchrift.  II)    Überschrift   in  K:   Kpi,st(ola) 

Bonifatii  ail  Zachttriaiu  itapam  (Uon.         pap.  auf  Rn.turf) 


Nr.  13-14:  7.5/  vor  Oktober.  21 

.  .  circa  exemtiones  dbbatum  [1754]  132 n  Brückst.;  —  Levison  Vitae  .  . 
Bonifatü  201.  —  Aus  J  zuletzt:  Mifjne  CLXI 183.  —  Aus  G  zuletzt:  Fried- 
hery  Corpus  iuris  canonici  J  013  (mit  den  Varianten  von  ./,  T  i-'^).  — 
Übers.:  Joh.  a  Via  Bewerte  Ili.storien  der  lieben  Heiligen  Gottes  III  b  [Der 

5  sechste  MonatJ  [1576]  f.  CCCL'  {aus  Surius)  ;  —  Das  Leben  und  Leyden  des 
heiligen  .  .  Bonifazii  [1588]  239 ;  —  Lefzner  Ilistoriae  s.  Bonifacii  II  [1603] 
nr.62;  —  Wiss  Des  .  .  Bonifacius  .  .  Briefe  89  nr.38;  Külb  Schriften  des  .  . 
Bonifacius  [1859]  1 244  nr.  86;  —  Arndt :  Geschicht.'ichreiber  der  deutschen 
Vorzeit  8.  Jh.  II  126  Bruchst.  =^  XIII  136;    -     Werner  Bonifacius  312 

ti)  Bruchst. ;  —  Fischer  Bonifatius  202  Bruchst. ;  —  Kurth  Saint  Boniface  115 
Bruchst.  (französisch;  übersetzt  von  Eltester:    Wynfrith- Bonifatius  100); 

—  Schnürer  Bonifatius  97  Bruchst.;  —  Tangl:  Geschichtschreiber ^  XCII 
187  nr.  86.  —  Reg.:  Georgi.scJi  I  31  nr.  9;  —  Brequigny  Table  I  92 ;  — 
Pardes.ms  Diplomata  II  413  nr.  602;    —   Will  I  20  nr.'l  88. 

16  14.     Cod.  Eberhardi  I  f.  31  (K)  ^  =  Copiar.  III.  f.  24. 

Brower  Ant.  201  =  Lünig    Reichsarchiv    [XVIII]   132  nr.  2,  =  v. 
Eckhart  Commentarii  1 499;  —  Schannat  Flist.  a2;  —  Dronke  Cod.  1  nr.3. 

—  Übers.:  Külb  Schriften  des  Bonifacius  I  433  nr.  174;  —  Kuhlmann 
Der  heilige  Stürmt  83    —  Reg.:  Roller  b  6  nr.  28. 

20  Die   U.  13  und  die  Sendung  Lulls   nach  Rom,  dürften^  da  die 

Antwort  des  Papstes,  U,  17,  vom  4.  November  751  datiert  ist,  etiva 
in  den  Sommer  dieses  Jahres  fallen.  Dass  der  fehlende  Schluss  die 
Bitte  um  Privilegienbestätigung  enthalten  hat,  darf  man  gleichfalls  aus 
U.   17   schliessen.      Wohl   nur   die   Überlieferungen  M  (von  Krammer 

25  nachkollationiert) ,  dessen  Orthographie  hier  zugrundeliegt,  und  K  sind 
textkritisch  von  Bedeittung.  Die  Varianten  von  P  gebe  ich  nach 
der  Ausgabe  Dümmlers,  diejenigen  der  Bruchstücke  T-^,  J,  T^  und 
G  nach  der  Edition  Friedbergs ;  L  kenne  ich  nicht.  Zitiert  bzw. 
benutzt    hat    die   U.    der   Mönch   Rudolf   von  Fidda    soicohl    in    den 

sofaischen  UU.  6  und  20  als  in  seiner  Vita  Leobae  cap.  17,  M.  G. 
Scriptores  XV  129  Z.  10  (vgl.  darüber  Stengel  Fiddensia  I  Kap.  1 
und  3,  Archiv  für  UU.-F^orschung  V) ;  dass  Hinkmar  von  Reims 
sich  nnf  sie  beziehe  (Dümmler  l.  c.  223),  kann  ich  dagegen  nicht 
finden. 

35  U.   14    ist    eine    grobe  Fälschung    Eberhards    (vgl.  [v.  Pflugk-J 

Uarttung  Forschungen  336  f.),  eine  Umformung  der  U.  13  zu  einem 
ausschliesslich  fiddischen  Aktenstück ;  ivie  in  U.  8  bestrebt  der  Fälscher 
sich,  das  Alter  des  Klosters  noch  etwas  loeiter  her  aufzurücken,  wie 
sonst  (vgl.  oben  S.  3  Z.  44  ff'.),  auch  Pippin  zu  seinem  Mitbegründer 

t»zu  rnacheti;  der  Name  Lidls,  des  ältesten  Feindes  von  FiUda,  ist 
wohl  nicht  zufällig  ausgelassen.  Als  Vorlage  diente  0  (vgl.  schon 
Levison  l.  c.  LXIX).  Dabei  .üeht  aber  die  von  Eberhard  benutzte 
Fassung  des  Otlohschen  Werkes  in  einigen  Wendungen,  die  im  Text 
gesperrt  sind,    der   ürfassung    näher  als  die  erhaltene  Redaktion;  ist 

46  sie  nicht  als  erster  Entwurf  anzuseilen,  ,w  beruht  sie  vermutlich  auf 
einer  nachträglichen  Ausfeilung  des  Werkes  wohl  durch  den  Autor 
selbst. 


14.    I)  Überschrift  in  E :  Epistola  sancti  Bonifacii  ail  Zachariam  paparn  directa 
pro  privilegns,  im  Register  (nur  in  e,  f.l'):  Epistola  —  privilegiis  Fuideusis  ecclesie. 


22 


Nr.  13—14:  151  vor  Oktober. 


IS. 


Reverentissimo "  patri  ^  dilec- 
tissimo  domino^  cum  timore  et 
honore  venerando  magistro^  apo- 
stolici^  honoris  privilegio  prae- 
dito^  pontificatus  apostolice  sedis 
infula  sublimato  ZachariaeS' 
Bonifatius  exiguiis  serviis  vester 
licet  indignus  et  ultimiis  tarnen 
legatus  Germanicus  devotissimiis 
optabilem  in  Christo  inmarcesci- 
bilis  caritatis  sal(utem). 

Paternae  pietatis  vestrae  sanc- 
titatem  subnixis  precibus  obsecro, 
ut  hunc  presb(iter)um  meum  por- 
titorem "'  litterarum  mearum  '*  nomine 
Lul  grato  animo  dementer^'  siis- 
cipiatis.  Habet  enim  secreta  quae- 
dam  mea,  quae  soli  pietati  vestrae 
profiteri  debet,  quaedam^  viva 
voce  vobis^  dicere^'^  quedam*^ 
per  litteras  notata  ostendere^,  de 
qnibusdam  vero^  necessitatibus 
meis  inquirere  et  interrogare  et^ 
mihi  paternitatis  vestrae  respon- 
sum  et  consilium  ex  auctoritate 
sancti  Petri  principis''  aposto 
lorum  ad  solacium  senectutis  re- 
praesentare  *,  ut  bis  omnibus  au- 
ditis  et  consideratis,  si  quae  ^  sint 
quae  vobis  placeant  facta,  adau- 
gere"  deo  volente^  studeam,  si 
autem^  quid,  ut  timendum  est^, 
displiceat,    ex    praecepto    sancti 


Idf. 

(In  nomine  domini  nostri  lesu 
Christi. 

Reverentissimo  patri  et  domiuo  dilec- 
tissimo   et    *    omni   honore   venerando  5 
apostolice    sedis    infula    digne "   subli- 
mato   Zachari§     pap§  Bonifacius 
exiguus    Christi   servus  *  licet  *  ulti- 

mus  tamen  Romane  et   apostolice 

sedis  legatus  Germanicus  devotissimus  w 
optabilem     in     Christo     inmarcescibilis 
caritatis   salutera. 


Patern^  pietatis  vestr?  sanctitatem  16 
subnixlUS  *  obsecro,  ut  hunc  presbi- 
terum  *  presentium  latorcm  literarum 
*  grato  et  clementi  animo  suscipiatis. 
Habet  enim  secreta  quedam,  *  quQ  soli 
pietati  vestre  profiteri  debet.     Quedam  20 

namque    viva   voce   dicere   habet, 

quedam  autcm  litteris  *  ostendere 
debet,  de  quibusdam  vero  necessi- 
tatibus meis  inquirere  et  interrogare^ 
mihique  vestrae  paternitatis^  respon- 25 
sum  et  consilium  ex  auctoritate  bcati 
Petri  apostoli  ad  solatium  senectutis 
mee  missum  a  vobis  reprcsentare 
debet,  ut  his  *  auditis  et  consideratis, 
si  qu?  sunt,  qu§  SaUCtitati  VCStrC  COn-  30 
placeant,  facCre  deo  adiuvante  stu- 
deam;  si  quid  autem,  ut  timeO,  displi- 
ceat; ex  precepto  sancti  apostolatus 
vestri  *  indulgentiam  prOmerear  *. 

35 


13.    a)  Keverent.  —  t>alutem  {Z.  14)  rot  M;  Rev.  —  domino  (d.  h.  die  erste  Zeile, 
in    Kapitale  K).  b)  et  add.  P,  0.  c)  domno  0.  d)  fehlt  O.  e)  apo- 

stolici  —  pontificatus  felilt  O.  t)  p(rae)dicto  M.  g)  Zacharitj  K. 

sentium  O.  i)  fehlt  0- Variante.  h)  quidein  add.  O. 

Hl)  dicens  0;  fehlt  in  Variante  von  O.         u)  vero  add.  O.         0)  ostendens  O 
que  O.  q)  mihique    statt    et    m.    O.  r)  apostoli  statt  pr.  a.  O. 

add.  O;  reportare  O- Variante.  t)  qua  0-Variantc.  u)  fehlt  O. 


liante  O.  w)  quid  autem  statt  a.  q.  O. 

(d.  11.  Jh.s?)  nachgetragen  K 

14.    a)  auf  Rasur.  b)  ar  c.  T.  auf  Rasur. 

dj  erstes  a  aus  i  corr. 


h)  pre- 

1)  fehlt  O.  40 

p)  nam- 

8)  debet 

Y)  auxi- 


x)  avi  Rande  von  jüngerer  Hand 


c)  aus  vestram  corr. 


45 


1)  vyL  M.  G.  Epistolae  III  258  nr.  11  {Vor-U.  I). 


Nr.  13—14:  751  vor  Oktober. 


23 


a|)08ioIatii8 ''  vcstri  vcl  indiilgcn- 
tiain  meiear  vcl  dignani  peiiiten- 
tiam  persolvara. 

Antecessor-   etenira"^  praeccs- 

6  soris  ^^  ^  vestri  ^^,  venerandae  me- 

raoriae   Grej^orius^,    dum   me  in- 

digiiiira  ordiuavit  et  ad  praedican- 

duni    verbum    *    fidei  ^^      Germanicis 

gentibus     misit  •',     sacramento  ^^  ^ 

10  me  coiistrinxit/^,  ut  canonicis  et 
iustis  episeopis  et^'ö'  presbiteris 
iu  verbo,  in'*''  facto,  in"  consensu 
adstipulator^'^'  et  adiutor  fierem 
—  hoc"    aiitem'""^    cum    divina 

/sgratia  implere  studui^"  — ,  falsos 
autem  sacerdotes,  bypochritas  ^'^ 
et  seductores  populorum  vei  coni- 
gerem^  ad  viam  saiutis  vel  declina- 
rem  et  abstinerem  a  communione^-?^^ 

20  ipsorum  ^'^,  —  quod  ex  parte  ser- 
vavi  et  ex^'*  parte  custodire^*  et 
implere  ^^  non  potui:  spiritaliter"^ 
implevi  sacramentum,  quia  in  con- 
sensum    et    in^^    consilium    illo- 

25rum'*'"'^'  non  venit  anima  mea; 
corporaliter^''  autem  ab  eis  om- 
nino  abstinere  non  potui,  dum 
venissem^-^  ad  principem  Fran- 
corum  cogente  aecclesiarum  ^^  ne- 

30  cessitate,  cum"'  tales  ibi  repperi^'', 
quales  nolui^\  sed  tamen  in  sanc- 
ta  communione^'  corporis  Cbristi 
illis*'  non^'  communicavi. 


Antecessor  etenim  vestev  prcsul  * 
apOStolicUS  venerande  memorie  Gro- 
goiius  ^)    dum    me    indiguum    ordinarct 

episcopum,  obtinui  ab  eo,  ut  lo- 
cum  meum  mee  sepulture  previ- 
sum,  Fuldense  videlicet  monaste- 
rium  nondum  quidem  perfectum 
sed  cum  dei  et  vestro  adiutorio 
perficiendum  in  suum  specialiter 
susciperet  presidium  beati  Petri 
apostoli  presidio  muniendum  ac 
Romana  auctoritate  roborandum^ 
atque  tuendum.  Quod  et  fecit 
et  dato  privilegio  sua  et  beati 
Petri  auctoritate  confirmavit  et 
banni  sui  vinculo  sub  testificatione 
Christi  et  ecclesie  perpetuo  ana- 
themate  eos  constrinxit,  qui  de 
stipeudio  fratrum  vel  de  decimis^ 
et  oblationibus  fidelium  vel  ad 
bospitale  pauperum  seu  ad  por- 
tam  hospitum  pertinentibus  rebus 
quicquam  distraxerit. 


IS.     y)  apostolati  M.  z)  intercessor  T'.  «a)  enim  J,  T*;  fehlt  G 

35  bb)  praedecessoris  P,  O,  T^,  J,  T^,  G;   aus  praedecessoris  corr.  durch  Unterpunktierung 

von  de  K.  cc)  nostri  Variante  von  G,  T"^.  dd)  fehlt  F ;  dei  T\  J,  G. 

ee)  fidei  adä.  9  J.  ff)  astrinxit  T'^?,  G.  gg)  ac  O.  hh)  et  T\  J, 

T^,  G.  11)  et  J,  G.  kk)  astipulator  0,  T^i^,  J,  T'^9,  G.  W)  quod  O. 

mm)  fehlt  K,  P,  O;   ebenso   ursprünglich   auch  M,   tco  aut(ein)  cu(m)    mit  kleineren  Buch- 

40  Stäben  auf  Rasur  steht.  nn)  studil  M;  wohl  aus  studii  corr.  K.  oo)  ypochri- 

tas  0;  ypocritas  Jf,  Tf,  G.  pp)  aus  commonione  corr.  M.  qq)  eorum 

0-Variante.  rr)  alicubi  statt  ex  p.  0.  ss)  custodire  et  fehlt  31.  tt)  adira- 

plere  Variante   von  G.  nu)    spiritualiter  0-Variante ;   sed   f'et  Variante  von  G) 

spiritualiter  J,  T,  G.  vt)  fehlt  0.  ww)  eorum  T,  G.  xx)  Corpor.  —  potui 

i6  fehlt  O- Variante.  yy)  veniens  O;  enim  ven.  T^,  G.  zz)  eclesiarum  K. 

a-)  fehlt  0 ;  non  T,  J,  G.  b')  reperissem  0.  C)  novi  0-Variante;  volui 

Tf,  Jf,  G.  d')  commonione  M.  e')  eis  Variante  von  G.  f')  fehlt  T. 

14.     ^)  i)res.  ayost.  auf  starker  Rasur,      t)  auf  Rasur  f      g)  das  erste  i  aus  n  corr. 

1)  Pap.st  Gregor  III.  (131-741).  2)  IL  (715—731).  8)  vgl. 

50  Vor-U.  I.  4)  vgl.  l.  c.  265  nr.  16. 


24 


Nr.  13—14:  751  vor  Oktober. 


Praecepit  quoque  mihi  prae- 
fatus  apostolicus  pontifex,  ut  po- 
pulorum,  quoscumque^  visitas- 
sem,  conversationem  et  mores 
apostolice^'  sedis  pontifici  indi- 
cassem*'.  Quod  in  domino  con- 
fido,  ut^'  fecissem^. 

De  eo  autem^  quod  iam  prae- 
terito  tempore  de  archiepiscopis 
et  de^'  palleis^^'  a*^'  Romana  aec- 
clesia^'  petendis  iuxta  promissa^' 
Francorum  sanctitati  vestrae  no- 
tum  feci^,  indulgentiam  aposto- 
lic§^'  sedis  flagito,  qnia,  quod 
promiserunt,  tardantes  non  imple- 
verunt,  et  adhuc  differtur^'  et«' 
ventilatur  et  ^',  quid  inde  perficere 
voluerint"',  ignoratur.  Sed^'  mea 
voluntate  impleta  esset  promis- 
sio^'^'. 

Est  praeterea  locus  silvaticus 
in  heremo  vastissime*'  solitudinis 
in  medio  nationum  praedicationis 
nostrae,  in  quo  monasterium  con- 
struentes  monachos  constituimus 
sub  regula^'  sancti  patris  Bene- 
dieti  viventes  viros  stricte  ab- 
stinentiae  absque  carne  et  vino 
absque  sicera  et  servis  proprio 
raanuum  suarum  labore  contentos. 
Hunc^'  locum  supradictum  per 
viros  religiosos^'"'  et  deum  timen- 


tes,    maxime 


b'b' 


Carlmannum  ^'^ 


10 


16 


20 


Est  enim  locus  ille,  quem  elegi, 
Fulda  uomen  Habens  a  flumine, 
qui  preterfluit,  in  vasta   soiitudine 

Bochonie    in  medio ''^  nationum   predi- 
cationis  nostre;    in  quo   loCO    monaste- 25 
rium  construxi  dominO  UOStrO  salva- 

tori  Christo  et  eius  genitrici  per- 
petue  virgini  Marie  et  sanctissimis 
apostolis  Petro   et  Paulo,   in  quo 

monachos  constituimus,  sub  regula  sanc-  30 

ti  *  Bene[dicti]  ^"    deo    devote    ser- 

vientes.  *  Hunc  locum  *  per  principCS 

et  viros  religiöses  *  ditavi    predüs 


1*3.      p')  q  von  anderer  Hand  über  der  Zeile  ergänzt.  h')  apostolico  pre- 

suli  statt  ap.   -  pontifici  O.  V)  indicarem  0-Variante.  k')  me  fecisse  35 

statt  ut  fecissem  O.  V)  fehlt  Variante  von  O.  m')  zu  paUiis  corr.  voti  gleicher 

Hand  K;  paUiis  P,  O.  n')  fehlt  P.  o')  ^clesia  K.  pO  promisa  Jf 

q')  a  vobis  statt  ap.  aedis  O  (fehlt  Variante).  r)  diflferunt  0-Variante.  s')  et 

Ventil,  fehlt  0;  et  nachgetragen  von  gleicher  Hand  IC.  V)  fehlt  M.  n')  velint 

0-Variante.  v)   Sed  —  promissio /eÄii  O-Variante.  w')  promisio  M.  40 

TL')  vasti.saimq  ans  v— e  corr  K.  j')  ^  aus  1  corr.  r)  ergo  bzu:.  igitur  add. 

0-Varianten.  a'a')    gloriosos  0-Varianien ;    aus   relegiosos   von  gleicher  Hand 

corr.  K.  I>'b')  .maximeque  O  (add.  per  Variante);  niaxime  K.  c'&)  Carlo- 

mannum  K,  P;   Karloinannum  O  (Variante  Karlomanumj. 

14.    1»)  d  aus  r  corr.  i)  Bene  E.  40 

1)   U  verloren.,    aber    vielleicht    ertvähnt  l.  c.  273  nr.  24  Z.  32  oder 
275  nr.  26  Z.  21  ff.  oder  293  nr.  45.  2)   U.  verloren,  doch  vgl.  l.  c. 

313  nr  57  Z.  25  //".,  315  nr.  58  Z.  16  ff. 


Nr.  15-  16:  15  i  um  November  4. 


25 


quundaiu  principcin  Francoriini  ^ 
iU8t()  laborc  adquisivi'^'^  et  in  lio- 
Dore  saiicti  salvatoris  dedicavi.  In 
quo   loco   cum   consensu    pietatis 

övestrae  proposui  aliquantulum  vel 
paucis^'^'  diebus  fcssum  senectute 
corpus  requiescendo  recuperare 
et  post  mortem  iacere.  Quat- 
tuor^'^'   etenim^''/'  populi,   quibus 

10  verbum  Christi  ^^'^^'  per  g-ratiam 
dei''*'  diximus^'^',  in  circuitu  loci 
huius  habitare  dinoscuntur^'^',  qui- 
bus cum  vestra  intercessionc, 
quamdiu    vivo    vel    sapio,    utilis 

/.>  esse  possum.  Cupio  enim^"-''^*^'  vestris 
orationibus  commitante"'^'  gratia 
dei  in  familiaritate  Romanae  aee- 
clesiae  ^'^'  et  vestro  servitio  inter 
Germanicas  gentes,  ad  quas  missus 

2olmi''p\  perseverare  et '^''^'  prae- 
cepto    vestro     obedire^''',     sicut 

scriptum  est^:  Judicium  patris  au- 
dite,  filii  dilecti,  et  sie  facite,  ut  salvi 
sitis',  et*'^'  alibi''^:  .Qui  honorat  patrem 
25  suum,  vita  vivit  ^  ^  longiore',  et  itC- 
rum^^:  .Honora  patrem  tuum,  et  super- 
veniat "'"'    tibi    benedictio    a   domino' 


et 


v'v'  5 


.Benedictio    patris    firmat  "^  '*'"' 


domUs  ^'^'    filiorum'?^''/'. 


et  honoribus   et  per  Pippinum  et 

Karlomannum     *    aUCtoritatC    tiruiis- 

sima  confirmavi,  ne  de  locis  vel 
prediis  vel  de  familia  eiusdem 
ecclesie  quisquam  aliquid  presu- 
mat  subtrabere  vel  auferre.  Hunc 
inquam  locum  mee  requiei  pre- 
paratum  in  vestram'%  pater  karis- 
sime,  et  beati  Petri  apostoli 
conmiendo  potestatem,  obnixius 
orans  atqne  deposcens,  ut  dex- 
tera  protectionis  vestre  sit  semper 
munitus  atque  defensus,  et  qui- 
cunque  eidem  loco  quicquam  boni 
contulerit,  cterne  beatitudinis  ^ 
premio  remuueretur;  qui  vero 
quicquam,  quod  absit,  subtraxerit, 
divine"^  et  vestre  maledictioni 
subiaceat  et  illo  vinculo  collige- 
tur  atque  eternaliter  dampnetur, 
quo  dominus  noster  lesus  Christus 
beato    Petro    apostolo    precepit^' 

impioS   ligare"    super   terram,    Ut    in 

eternum  ligati'^  atque  dampnati 
sint.  Et  non  inmerito  lig-andi  sunt 
inimici  Christi  et  ecclesie :  nam 
ipse  sie  precepit  dicens^:  .Ligatis 

manibus  et  pedibus  *  mittautur  in  tene- 
bras^^   exteriores'.^ 


*>  lo.  I  16  f. 

Papst  Zacharias  verleiht  dem  Papst  Zachanas  verleiht  dem 

Kloster   auf   Bitten    des    [Erz]-  \  Kloster   auf  Bitten    des    [Erz]- 


13.  d'd')  acquisivi  O.  e'e')  pacis  P.  f't')  Quatuor  O.  g'g')  per 
add.  0-Variante.                    h'h')  Christi  —  gratiam  fehlt  O- Variante.                    ii')  Christi 

Ji^  0- Variante.  k'k')  iiredicavnmus  0-Variante.  MO  noseuntur  O. 

nk'm')   quippe  0.  au')    sii   comitaiite    aus   coramitiante   corr.  K;   comiiante    0 

{Variante :  intercedentibus  paviterque  opitulante).  o'o')  eclesiae  K.  p'p')  sum 

0-Variante.  q'q')  ac  0-Variante.  r'r')  obedi  in  blasserer  Schrift    auf 

Rasur  M;    obocdire  K.  s'S')    et  —  longiore  fehlt  O.  VV)   zu  vivet  corr.  K. 

*>U'u')  veniat  0-Variante.  \'y')  et  —  filiorum  fehlt  0-Variante.  n'w)   confirmat  O. 

x'x')  domos  K  (aus  domus  corr),  O.  y'y')  danach  freie  Seite  K. 

14.  k)  r  auf  Rasur.  1)  aus  beatitudine  corr.  m)  aus  divini  corr. 
n)  r  aus  t  corr.                   o)  atis  legati  corr.                   p)  n  aus  b  corr. 


1)  vgl.   U.  4. 
46  4)  Ebenda  5,  9.  10. 
7)  Ebenda  22,  13. 


i)  Ecclesiasticus  5,  i^ 
5)  Ebenda  ii,  it. 


S)  Ebenda  8,  7. 
6)  Matfhaeus  16,  19. 


26 


Nr.  15  —  16:  751  um  November  4. 


hischofs  Bonifatius  die  Exemtion 
von  aller  geistlichen  Gerichtshar- 
Jceit  und  unterstellt  es  unmittel- 
bar der  römischen  Kirche. 


[751    um  November  4.] 

Cod.  lat.  8112  vom  Ende  des  8. 
oder  Anfang  des  9.  Jh.s  in  der  Hof- 
und  Staatsbibliothek  zu  München 
f.  54  Bruchstück  (M)^.  —  Indirekt 
aus  noch  unverstümmeltem  M:  Cod. 
Vat  lat.  4898  aus  dem  16.  Jh.  in 
der  Vatikanischen  Bibliothek  zu 
Rom  f.  14'  (Va)^\-  —  Cod.  8859  A 
aus  dem.  17.  Jh.  in  der  National- 
bibliothek zu  Paris  f.  16'  (P)  ". 


Aus  der  Vorlage  von  Va: 
[Carafa]  Epistolae  .  .  pontificum  II 
1591]  6[9]8  (Ca)  =  f  (obivohl  am 
Rande:  ex  ms.  cod.y  Binius  Concilia 
generalia  III  [1606]  21.0,  =  Cocque- 
Lines  Bullarum  collectio  I  [1739]  148 
nr.  3  mit  den  Varianten  Schannats 
(=  Bullarium  Taurinense  I  237) 
u.  =  Sirmond  Concilia  I  [1629] 
582  nr.  15  =  Miraeus  Notitia  eccle- 
siarum  Belgii  26  unvollst.  (= 
Opera  I  640  =  Gallia  christiana 
Vb  441  nr.  2),  =  Concilia  [editio 
regia  1644]  XVII  407  nr.  14  u.  — 
Launoius  Assertio  inquisitionis 
in   monasterii  s.   Medardi  Suessio- 


bischofs  Bonifatius  die  Exemtion 
von  aller  geistlichen  Gerichtsbar- 
keit, unter.stellt  es  unmittelbar 
der  römischen  Kirche  und  garan- 
tieret ihm  den  Geiiuss  seiner  jetzi-  5 
gen  und  künftigen  Besitzungen 
und  Zehnten. 

(^[751  um  November  4.]} 

Cod.  Rastatt.  22  vom  Anfang  des 
10.  Jh.s    in    der  Hof-  und  Landes- 10 
bibliothek  zu  Kar^lsruhe  f.  40  (K)  ^ ; 
—  Einzelkopie  vom  Ende  des  10.  Jh.s 
(B)  ";  —  Otlohs  Vita  sancti  Bonifatii 
aus    den    JJ.   1062—1066   Buch   II 
cap.  15  rOJ"S*  —  Cod.  Eberhardi  1 15 
f.  3'  (E')^'''  =    Copiar  III  f.  4;  — 
Cod.    Eberhardi   I  f.  32    f^^jv    == 
Copiar  III  f.  24' ;   —  Urkundenver- 
zeichnisse aus  dem  11.  Jh.  (V  ^-  ^-  5)  vi 
Erwähnungen ;   —   Registrum  litte-  20 
rarum  ,R  59'  vom  Ende  des  15.  Jh.s 
f.  7  nr.  13  Auszug  aus  B  (R). 

Aus  B:  Schannat  Dioc.  233  mit 
Datierung  aus  0  =  v.  Eckhart  Ani- 
madversiones  3  ohne  Protokoll,  =  25 
Gallia  christiana  V  b  441  nr.  2  u.  = 
Fidelissimum  Specimen  iurium 
Moguntinensium  13  Bruchst.  = 
[König]  Selecta  iuris  publici  XXXV 
400  u.  =  V.  Habermann  Dissertatio  so 
de  pontificis  Romani  potestate  circa 
exemtiones  abbatmn  128^;  —  Dronke 
Cod.  2  nr.  4a;  —  Sickel:  Sitzungs- 
berichte der  [Wiener]  Akademie 
XLVII  620  (=^  Sickel  Beiträge  zur 35 
Diplomatik  59)  ohne  Protokoll.  — 
Aus  K:  Arndt:  Geschichtschreiber 
der  deutsche7i  Vorzeit  8.  Jh.  II 130  • 


15.     I)  Der  Anfang,  also  auch  Überschrift  fehlt  M.  II)  Va  und  P 

ivohl  ohne  Überschrift.  40 

Iß.     I)    Überschrift  in    K :   Epist(olaj   Zacliariae  ad  Bonifatium,  II)  Rück- 

vermerk auf  B  (11.— 12.  Jh.) :  PRIUILEG(IUM)  ZAChARIAE  PAPE  S(AN)C(T)0  BONI- 
FACIO DATÜ(M)  (das  folgende  in  kleineren  Typen)  DE  DECIMIS  et  (gekürzt)  DE 
ALIIS.  III)    ohne  Überschrift  O.  IV)    Überschrift  in  E^ :  Prixi- 

Jopium  Zachariq  pape  datura  sancto  Bonifatio  archiepiscopo  pro  monasterio  Fuldensi,  45 
quod  debet  (aus  habet  corr.)  idem  monasteriura  nulli  iiiHi  Romantj  tjcclesiq  pontifici 
subiectiim  esse  nullumque  episcoporum  nisi  abbatq  eiusdem  monasterii  invitatum 
missam  ibi  cql(;brare  ipsumque  abbatem  locis,  decimis  omnibusque  rebus,  quas  ipsum 
monasterium  nunc  (aus  tunc  corr.)  teuiporis  habet  (aus  haberet  corr.)  et  in  futurum 
habuerit,  absque  onmis  persona  contradictione  perpetuo  perfrui  et  postremo  habet  sen-  50 
tenciam  prevaricatoris  istius  privilegii.  (Danach  mit  roter  Tinte:)  Privilegium  Zacharitj 
pape  sancto  Bonifatio  archiepiscopo  datum;  im  Register  (nur  e,  f. 2):  Pr.  Z.  p.  s.  B. 
donatum.  V)  Überschrift  in  E^ :  Privilegium  Zacbarie  pape  sancto  Bonifacio 

concessum  de  privilepiis  Fuldensi  ecciesie  traditis,  im  Register  (nur  e,  f.  2):  Pr.  Z.  p.  s. 
B.  concessum.  VI)  F';   Primum  Privilegium  Zacharias  papa  sancto  Boui- 55 

facio  dedit;  V^  =  V^:  Z.  p.  s.  B. 


Nr,  16--16i  75 J  um  November  4. 


27 


nensis  Privilegium  [1661]  289  (= 
Launoius  Opera  III  h  295)  u.  = 
Labbe  und  Cossart  Ccmcilia  VI  1528 
= '  [ed.  ColetiJ  VIII  268  nr.  14  u. 
5=  Mansi  Concilia  XII  [1766]  349 
nr.  14  (mit  Beachtung  von  Ca)  u.  = 
Pardeasus  II  417  (angeblich  aus  Ma- 
billo7i  Acta)  u.  =  Migne  LXXXIX 
778  Bruchstilck   und  954  nr.  15  = 

10  Bartolini  Di  s.  Zaccaria  papa  b  83 
nr.33.  —Aus  M:  Schicarz  Comm,en- 
tatio  de  .  .  Bonifacii  .  .  vita  enar- 
randa  et  de  epistolaimm  .  .  nora  edi- 
tione   adornanda  [1838]  15^^  Bruch- 

15  st.  —  Aus  M  und  Ca :  Ja[fe  Biblio- 
theca  III  228  nr.  82  Sp.  2  =  Zehet- 
bauer  Das  Kirchenrecht  bei  Boni- 
fatius  25 ;  —  Dilmmler :  M.  G. 
Epistolae   III  374  nr.  89  Sp.  2  = 

20  Sepp  Fiddaer  Privilegienfrage  15. 
—  Über s. :  Bartolini  Di  s.  Zaccaria 
papa  [1879]  478  (italieni.Hch) ;  — 
Fischer  Boriifatius  202  (ohne  Proto- 
koll); —  Tangl:  Geschichtschreiber 

25  der  deutschen  Vorzeit  ^  XCII  202 
nr.  89  mit  den  Variante?i  der  U.  16. 


30 


.95 


40 


46 


Georgisch  I  32  nr.  4; 


—  Jaffe  l.  c.  in  228  Sp.  1  = 
Zehetbauer  l.  c.  25;  —  Dümmler 
l.  c.  374  nr.  89  Sp.  1.  —  Aus  B  und 
K  mit  Emendationen  aus  U.  15,  0 
und  Dronke  nr.  447:  [v.  Pflugk-[ 
Harttung  For.schunge7i  228.  —  In- 
direkt aus  der  römischenUota  vor- 
gelegter Abschrift  von  E^:  v.  Eck- 
hart Commentarii  1 500.  —  Aus  0: 
Wicelius  Zicelff  Bücher  Historien 
[1563[  Citat;  —  Surius  De  .  . 
sanctorum  historiis  III 504  (=  ^  III 
608  =■'  III  f  161'  =^  Juni  81)  = 
Baronius  IX  [1600J  201  zum  J.  751, 
(=  8  Neuauflagen  =  Vorburg 
Historiae  IX  488,  =  Weismüller 
Glorreicher  Blut  Zeug  .  .  Bonifacius 
151  Brachst.)  u.  =  Mabillon  Acta 
sancto7'um  3.  saec.  II  80  =-  73  u. 
=  Serariiis  Moguntiacae  res  420 
(=  Joannis  Moguntiacae  res  I  265) 
u.  =  Le  Cointe  Annales  V  259  f= 
Mabillon  Annales  II  156  =  -  145), 
=  Lünig  Reichsarchiv  [XVIII]  133 
nr.  3  II.  =  Würdtwein  Epistolae  s. 
Bonifacii  257  nr.  88  =  Giles  Boni- 
facii opera  I  187  nr.  77,  =  Seiters 
Bonifacius  473^  Bruchst.  u.  =  Rett- 
berg Kirchengeschichte  1 6  lä^'^  Br^uch- 
stück.  —  ^us  E^ :  Dronke  Cod.  3 
nr.  4  b  —  Übers.:  a  Via  Beweinte 
Historien  der  lieben  Heiligen  Gottes 
III b  (Der  .sechste  Monat)  [1576] 
f  CCCLW  (aus  Surius);  —  Das 
Leben  .  ,  Bonifazii  [1588]  254  (aus 
0) ;  —  Letzner  Historiae  s.  Boni- 
facii I  cap.  20  =  II  nr.  65  faus  O)  ; 

—  Killb  Schriften  des  .  .  Bonifacius 
I  257  nr.  88  aus  Wiirdticein  ?  (= 
Komp :  Jahresbericht  der  Görres- 
Gesellschaft  1880  S.  46)  und  436 
nr.  175  aus  v.  Eckhart  (E^);  — 
Arndt  l.  c.  130;  —  Wer^ier  Boni- 
facius 313  Brachst.;  —  Pfahler  St. 
Bonifacius  253.  — 

—  Brequigny   I  93;    —    Jaffe    188 


Reg 
nr.  1756;  —  Will  1 12  nr.  155;  —  [v.  P flu gk-] Harttung  Forschungen  359 
nr.  1;  —  Jaffe"  I  (Eivald)  269  nr.  2293;  —  Roller  b  2  nr.  1  und  6  nr.  29. 


Die  über  ein  Jahrtausend  alte  Kontroverse,  die  sich  an  das 
50  Exemtionsprivileg  des  Papstes  Zacliarias  knüpft,  hat  im  wichtigsten 
Punkte  Tangl:  Mitteilungen  des  österreichischen  Instituts  XX,  beson- 
ders 205 — 215,  entschieden,  indem  er  gegen  [v.  F^ugk-] Harttung 
Forschungen  359  ff.,  198  ff.  endgiltig  bewies,  dass  zwei,  und  zwar 
nur  zwei  verschiedene  Fassungen  existieren,  sowie  dass  von  ihnen  b 
55  (U.  16)  eine  Überarbeitung  aus  dem  9.  Jh.,  a  (U.  15)  aber  völlig 
echt  ist,  weil  .sie  gedeckt  icircl  durch  die  genaue  tbereinstimmung  mit 
nr.  32   der  päpstlichen  Formelsammlung   (Sickel  Liber   diurnus  23). 


28  -^^-  i5—16:  161  um  November  4. 

Tangls  ü^rteil  über  die  U.  15  lässt  sich  etwas  Wesentliches  nicht 
hinzufügen.  Es  ist  eine  Nebenfrage,  ob  die  Handschrift  M,  von  der 
sie  allein  seihständig  überliefert  toird,  nicht  vielleicht  doch  ursprüng- 
lich in  Fidda  zu  Hcmse  geivesen  ist  (vgl.  unten  S.  30  Z.  8  f  und 
meine  Bemerkungen  in:  Ftildensia  I  Kap.  2,  Archiv  für  UU.-s 
Forschung  V)  statt  immer  in  Mainz,  loie  mit  Tangl  (l.  c,  208  und 
Geschichtschreiber  l.  c.  8.  XXIX)  bisher  für  wahrscheinlich  gehalten 
werden   durfte;  die  Echtheit  der   U.   15  wird  dadurch  nicht  berührt. 

Die   U.  16  hat  erst  die  gleiche    Untersuchung  Tangls   (l.  c.  210 
bis  215)  richtig  aufzufassen  gelehrt;  sie  ist  ^^eine  in  Fulda  .   .  nachio 
dem  Muster  der  fränkischen  Privaturkunde  ^  und  unter  königsurkund- 
lichem Einfluss  ^^vorgenommene   Überarbeitung^^  der   U.  15,    die   diese 
ersetzen  sollte  und  sie   sogar   aus   einer    auf  tulda   zurückführenden 
Überlieferung  der  Bonifatianischen  Brief  Sammlung  (vgl.  zuletzt  Tangl: 
Geschichtschreiber  l.  c.  S.  XXX  und  Stengel  l.  c.)  verdrängt  hat  (Kj.  i5 
Musste   Tangl    ihre  Entstehung  kurz   vor   bzw.   in   die  JJ.  809  —  812 
setzen,  loeil  sie  in  der  von  ihm  für  echt  gehaltenen  U.  Dronke  nr.  248 
=  M.   G.  Diplomata  Kar.  I  nr.  215  bereits  benutzt  ist  (l.  c  241  f., 
248  f.),    so   glaube  ich    gezeigt  zu    haben  (l.  c.J,    dass  sie   frühestens 
im  Herbst  822,    spätestens   im   Sommer  823,    d.  h.   im  Anfange   der  20 
Regieimng  des  Hrabanus  Maurus,    angefertigt  loordeii  ist,   und   zwar 
gleich    der    U.  '6    und    der  jüngeren    U.  20    durch    den   Mönch    und 
Schidmeister    Rudolf   von    Fulda,     Als   Vorlage    diente    neben    U.   15 
(VL.  IJ    die  Immunität  Ludwigs   des  Frommen  vom  J.  816,  Dronke 
nr,  322   —   Mühlbacher^   nr.  613    (VL.  II).     Das   Exemtionsprivileg  25 
in  dem  Katnpfe  um   die  Kirchenzehnten  auszuspielen,  loar  der  Zweck 
der  Fälschung.     Diese  ist  alshald,  noch   823,   in  Rom  vorgelegt,  dort 
aber    als    unecht    erkannt    loorden;     das    beioeisen    die    schon    von 
Tangl    herangezogenen    und    gedeuteten    Fragmente    des    Briefes,    in 
dem   Hraban    später    (855  f)    über  den   Vorgang  berichtet  hat  (M.  G.  so 
Epistolae   V  528   nr.  26):   Paschalis    pontifex    (f Anfang    824)    eius 
(d.  h.  Hrabans)    epistolam    de    privilegio    coenobii  Fuldensis    mole- 
stissime  tulit  et   monachos   eam    offerentes    incarceravit    et  parum 
abfuit  quin  Kabanuin  exeommunicasset.     Nachmals,  spätestens  unter 
Papst  Leo  IV.    (Dronke   nr.  557    vom  J.   855,    nicht  850  f),    ist  die  35 
Fälschung  in  Rom  aber  doch  durchgedrungen ;  ihre  Fassung  zieht  sich 
seitdem  in  einer  langen  Kette  von  Nach-UU.  durch  die  Jalirhu7iderte. 

Wichtig  für  die  Geschichte  der  U.  15  sind  zivei  alte  litter  arische 
Erwähnungen.  Eigil  berichtet,  toohl  anfangs  des  9.  Jh.s,  in  seiner 
Lehensbeschreibung  Sturmis  (cap.  19)  von  der  im  J.  765  (vgl.  unten  ^o 
ü.  39)  erfolgten  Rückgabe  des  Privilegiums  durch  König  Pippin  an 
das  von  Bischof  Lidls  Herrschaft  wieder  befreite  Kloster  (M.  G. 
Scriptores  II  375);  die  Stelle  ist  in  den  beiden  Redaktionen 
der  Vita  (vgl.  über  sie  oben  S.  4  Z.  J2fj'.)  —  die  kürzere  und  zu- 
gleich auch  jüngere  muss  spätestens  bcüd  nach  der  Mitte  des*5 
11.  Jh.s  entstanden  sein  —  inhaltlich  stark  abweichend  überliefert: 
Rex  vero  petitiones  fratruni  benigne  sus-  Quorum  petitiones  rex  be- 
cipiens  venerandiim  Stürmen  abbatcm  ad  nigne  suscipiens  *  vocavit 
illos  se  mittere  promisit,   quod  per  multas  ]  ad  se  beatum    viriim   * 


^?".  Ih—IG:  151  um  November  V. 


29 


oiquü  inonasterium,  quod 
prius  habuit,  *  rct^eiiduiu 
cüimnendavit  et  ab.solutura 
ab  omui  dominio  Lulli  opi- 
scopi  *  cum  SUnimO  ho- 
uore  *  et  cum  *  privilegio, 
quüd  beatus  Zacliarias  papa 
summus  apostolice  sedis 
pontifex  *   beato  Bonifatiü 

tradiderat,  remisit  *;  quod 

Privilegium  usque  hodie  iu 
monasterio    *    couservatum 

*  causam    *    et    *     defon- 

sionem  ipsius  ccclesiiie 
et     ad     nulluni     aiium 

*  iiisi  ad  regem  et  ad 
summnm  pootifieem 
pertinere      testatur.     * 


orationes   servorum   et  ancillaruni  dei  fieri 

credinnis.     Post  non  multum  temporis  spa- 

tium  rex  vocari  ad  se  Stiirmen  iussit  ciqiie 

inonasterium,  quod  prius  liabuit,  ad  regen- 
5  dum  connnendavit   absolutumque   ab   omni 

dominio  Lulli  episcopi  ad  coenobium  Ful- 

dae  euni   cum   omni   honore   ire   praecepit, 

ut  cum  suo  privilegio,  quod  beatus  Zacba- 

rias  papa  summus  apostolicae  sedis  pon- 
/otifex     dudum     sancto    tradidit    Bonifacio, 

monasterium  regeret  —  quod  Privile- 
gium   usque    hodie    iu    monasterio    fratres 

conservatum  babent  — ,  quod  etiam  cau- 
sam suam  et  monasterii  defensionem  a 
iönullo   alio    quaereret  nisi  a  rege,    impera- 

vit.    Accepta  a  domino  rege  potestate  cum 

privilegio  supradicto,   quod  de  manu  regis 

acceperat,    ad    suum    perrexit    coenobium. 

—  Eme  Anfechtung  und  Anerkennung  des  Privileges  ist  auch  in  der 
'20  Zeit    von    787  —  800    erfolgt,    wie    ein    Bruchstück    des    bereits    oben 

S.  28  Z.  28 ff',  angeführten  Schreibens  Hrabans  ergibt:  Inter  eum 
(nämlich  Bischof  Bermvelf  von  Würzburg)  et  Ricull'um  Mogunti- 
num  episcopum  et  Bougolfium  Fuldensem  abbatera  ortüm  est 
dissidium    propter    chartam    quandam,    quam    aliqui    Bonifacium   a 

söpontifice  accepisse  affirmarunt;  taudem  causa  in  praesentia  Caroli 
et  episcoporum  in  synodo  tractata  Berwolffus  damnatur  propter 
illicitam  ordinationem  in  Fuldensi  coenobio  factam;  die  Nachricht 
verdient  luohl   Glauben,  obwohl  sie  jünger  ist  als  die    U.   16. 

Sicher  erst    auf  diese   zu   beziehen   sind   dagegen   die  Citate    in 

30  einigen  anderen  Bruchstücken  verlorener  Briefe  Hrabans  sowie  der 
Äbte  Hatto  2ind  Thioto  aus  den  JJ.  855  (?)  und  857  (M,  G. 
Epistolae  V  530  f.  nr.  31  —  33):  .  .  epistolas  pontificum  de  monasterii 
sui  fundatione  sedulo  custodiit  (nämlich  Hatto) ;  —  Sic  Zacharias  et 
postea  Benedictus  Fuldense  coenobium  sibi  solis  volebant  esse  sub- 

j.'>iectum;  —  .  .  ut  suis  (Thioios)  monachis  .  .  liceat  .  .  benedictione 
eius  frui  iuxta   privilegia  a   pontificibus  Bonifacio    olim   concessis; 

—  Et  a  Zacharia  Privilegium  impetrat  (nämlich  Bonifatius),  ne 
eui  Fuldense  coenobium  sit  subiectum  praeter  Romanum  pontificem. 

Der  Text  der  U.  15  ist  mit  Hilfe  der  Formel  nr.  32  des  Liber 
4odiurnus  (L.  d.)  unter  Berücksichtigung  der  abgeleiteten  U.  16  aus  M 
(nachkollationiert  von  M.  Krammer),  Va  (nach  Tangls  Kollation)^ 
P  (kollationiert  von  H.  Labrosse)  und  Ca  zu  gewinnen.  —  Die  Text- 
herstellung der  U.  16  hat  ausser  K  (orthographische  Vorlage)  tcnd  B 
einige  Ableitungen  zu  benutzen.  Von  diesen  sind  sicher  selbständig 
4-, nur  U.  20  (AL.  I)  und  die  erste  Nach-U.,  Dronke  nr.  477  oder  557 
(AL.  II).  Auf  B  beruhen  die  Nach-U.  Dronke  nr.  685^  die  Königs-U. 
Dronke  nr.  715  (—  M.  G.  Diplo^aata  IIa  nr.  103)  und  Eberhards 
Kopie  E  '.     Eberhard  hat  dann  nochmals  0,   mit  besonders  erheblichen 


30 


Nr.  15  —  16:  751  um  November  4. 


Interpolationeyi  abgeschrieben  (E  ^)^  aus  einem  Exemplar^  das  jeden- 
falls (vgl.  die  Noten  f,  kk,  mm  und  g'  der  U.  16)  nächst  vericandt 
tuar  mit  der  Vorlage  des  spätmittelalterlichen ^  ursprünglich  fuldischen 
Codex  2e  und   mit   der  gleichfalls  fuldischen   Vorlage   des  Codex    2c 

5  (über  beide  vgl.  Levison  l.  c.  LXX  und  LXXIII).  —  0  selbst  ist 
aus  K  oder  dessen  Vorlage  oder  Ableitung  geflossen  (vgl.  Levison 
LXVff.,  der  direkte  Benutzung  von  K  durch  Otloh  nicht  annehmen 
loill),  aber  an  einer  Stelle  (N.  i)  von  der  ü.  15,  vielleicht  durch 
Vermittlung  von  M  (vgl.  oben  S.  28  Z.  2  ff.),  berührt  icorden.     Keine 

10  Bedeutung  hat  die  Datierung,  die  0  in  einigen  Handschriften  trägt, 
sie  ist  zweifellos  aus  U.  12  erborgt,  übrigens  nicht  einmal  unmittelbar 
sondern  vermittelt  durch  den  Brief  (31.  G.  Epistolae  III  373  nr.  88), 
der  in  Otlohs   Werk  der   U.  16  vorhergeht  (vgl.  zidetzt  Levison  l.  c). 


15. 

15     Zacharias'*     papa  Bonifa- 

[t]io^  episcopo  et  per  eum  in  mo- 

nasterio  ab  eo  constructo  et  suc- 

cessim  abbatibus   in   perpetuum. 

Quoniam    semper    sunt   conce- 

2odenda,  qiiae  rationabilibus  con- 
gruunt  desideriis,  oportet,  ut  de- 
votio  conditoris  piae  constructionis 
oraculo^  in  privilegüs  praestandis 
minime  denegetur. 

25  Igitur  quia  postulasti  a  nobis, 
quatenus  monasterium  salvatoris 
a  te  constructum  situm  in  loco^, 
qui  vocatiir  Bochonia  ^,  erga  ripam 
fluminis  [ü]ul[t]a[ha]  f  privilegii  se- 

30  dis  apostolicae  infulis  decoretur^  ut 
sub  iurisdictione  ^  sanctae  nostrae, 
cui  deo  auetore  deservimus  ecele- 
siae,   constitutum  nullius  alterius 


16. 

<^Zacharias<*  papa  Bonifatio  epi- i 

scopo^  et^  per  eum<^  in  monasterio 
ab  eo  constructo  *  successim«  abba- 
tibus   in    perpetuum  A 

Quoniam  semper  sunt  concedendaö', 
quae^  rationabilibus  congruunt  desi- 
deriis,  oportet,  ut  devotioni  conditoris 
piae  constructionis  aUCtoritaS  *  in 
privilegüs  prestandis  minime  denege- 
tur. 

Igitur^'  quia  postulasti  a  nobis,  qua- 
tenus monasterium  salvatoris^  a  te  con- 
structum in  loco,  qui"^  vocatur  BoCo- 
nia'^,  erga  ripam  fluminis  Uultahao 
Privilegium  sedis  apostolicae  infulis  1  de- 
coretur,  ut  sub  iurisditione  ^'  sanctae 
nostrae,  cui  deo  auetore  deservimus 
eclesiae^,  constitutum  nullius  alterius 
eclesiae   iurisdicionibus*    submittatur", 


15.     a)  Zach.  —  praesulibus  (S.  82  Z.  l)  fehlt  M.  b)  so  U.  16;   Botiifacio 

35  Va,  Ca.  c)  oraculi  L.  d.;  oraculum  Variante   von    B.  d)  locum  L.  d. 

e)  Bothonia  Ca,  P.  f)  tf.  16 ;   qua  Fulda  Va,  P,  Ca.  g)  iurisditione  P. 

IG.  a)  In  nomine  domini  dei  ego  Zacharias  apostolicus  E^;  Zach.  —  perpe- 
tuum (die  drei  ersten  Zeilen)  in  Kapitale  K.  b)  ar eh i episcopo  E^.  c)  et  — 
abbatibus  fehlt  E^,  statt  dessen  eccleaie  Mogoutie  Variante  von  0.             d)  fratribus 

40  add.  Variante  von  O.  e)  successim  —  in  perpetuum  fehlt  O.  t)  perpetuam 

salutem  Variante  von  0,  salutem  et  apostolicam  benedictionem  andere  Vai'iante  von  O 
=  E^  {add.  in  Christof.  g)  et  adiuvanda  add.  E^.  h)  quq  B  (hier  auch  sonst 

immer  ^  statt  aej.  i)  oraculum  O  (vgl.  die  Vorbemerkung)  ^  E".  k)  frater 

karissime  add.  E^.  1)  sancti  salv.  E'^,   domini  nostri  salvatoris  Jesu  Christi 

45  E^.  m)  Fuldensi  iuxta  ripam   fluminis   eiusdem  nominis   statt  qui   -    Uultaha 

E^.  u)  Bochonia  Variante  von  0.  o)  Vultaha  K;  Fuldae  O;  Fultha  E^, 

üulda  hztü.  Fultha  AL.  II.  p)  privilegio  0  —  E'^.  q)  fehlt  0=  £«. 

r)  iurisdicione  K,  O.  s)  aeclesiacj  B.  t)  iurisditionibus  B;  potestati 

O  =  £,"-.  n)   aed   sub   nostra   Romana   et   apostolica   auctoritate   nuiui- 

öOtum   privilegio   et   banno   nostro    confirmetur   add.  E'^. 


Nr.  16     16:  751  um  November  4. 


31 


ecciesiae  iurisditionibus''  summit- 
tatur',  1)1-0  qua  re  piis  desidcriis 
faventes  liac  nostra  auctoritate 
id,  quod  exposcitur,  effectui  mau- 

5  cipamus  ^'. 

Et  ideo  omnem  cuiuslibet  eccie- 
siae sacerdotem  in  praefato  mo- 
nasterio  ditionein  quamlibet  habere 
hac    auctoritate    praeter    sedeni 

/ö  apostolicam  prohibemus,  ita  ut, 
nisi  ab  abbatc  monasterii  t'uerit 
iuvitatus,  nee  missarum  ibidem^ 
solemnitatem  quispiam''^  praesu- 
mat  omnimodo  celebrare,  ut  pro- 

isfecto  iuxta  id,  quod  subiecti  apo- 
stolici"  privileg'ii  consistunt,  in- 
concusse  dotatus'^  permaneat. 


20 


25 


Constituentes  per  huius  decreti 
nostri  pag-inam  atque  interdicen- 
tes   omnibus^^    cuiuslibet   omnino 


pro^"  qua  re  piis'*'  desideriis  faventes^ 
hac  nostra  auctoritate.'/  id,  quod  expo- 
scitur*', effectui""   mancipamus. 


Et*^^  ideo  omnem  cuiuslibet  cc  ecle- 
siae  sacerdotem  ^'^  in  pr^fato^^  mona- 
sterio  dicionom/"/'  quamlibetf/f/  habere 
aut  auctoritatem^''  praeter"  sedem 
apostolicam  prohibemus,  ita  ut,  nisi  ab 
abbate  monasterii  fuerit  invitatus,  nee 
missarum  ibidem'^"''^  sollemnitatem^^  quis- 
piam  pr^sumat  omnimodo  ""''^  celebrare, 
ut  profecto  iuxta  id«'^,  quod  subiectum 

apostolicae  sedi  f irmitate ''^  priviiegü 

consistitj  inconcusse  dotatum  perma- 
neat 1  locis  et^^^  rebus  tarn  eis^  quas// 

moderne  tempore  *  tenet  vel  possidet  *, 

quam  quae«'^  futuris  temporibus  in 

iure^'''  ipsius  monastcrü  divina  pietas 
voluerit  augerC  i  CX  donis  et   oblati- 

onibus  decimisque  *^  fidelium, 
absque  ullius  persone  contradic- 
tione  firmitate  perpetua  per- 
fruatur. 

ConstituimUS     quoque     per    huius  / 
decreti  nostri*^  paginam""  *,  ut^^'  qui- 
CUnque  cuiuslibet^"'  eclesiae  praesul^'^ 


lö.     h)  U.  IG  wie  L.  d.;  iurisdictione  Va  ;  iurisdictionibus  P,  Ca.  i)  P,  L.  d., 

30  summittatur   Va,  Ca.  k)   U.  16  wie  L.  d.;  maneipemus   Va,  Ca.  1)  quip- 

piain  P.  ni)    ibidem   solemnitatem    U.  16   wie   L.  d.;   sol.  ibid.  Va,  P,  Ca. 

n)  apostolici  priviiegü  L.  d.;  apostolice  sedi  firmitate  priviiegü  U.  16 ;  apostolicis  privi- 
legüs  Va,  P,  Ca.  o)  dotandus  h.  d.  p)  nach  cuiuslibet  L.  d. 

IG.      v)  idcirco  E^  (auf  Rasur),  E^  statt  pro  —  re.  w)  tuis  add.  E^. 

35  x)   annuentes  E^.  y)   usi  et  beati  Petri  vicaria  potestate  confisi   add.  E^. 

2)  exposciraur  E^.  aa)   piq   devotionis   eff.  E-.  bb)  cuiu.slibet   ergo   ccclesi^ 

statt  Et  —  aecl.  E".  cc)    cuiusl,  aeclesiae,   auf  ßasur  K,  B.  dd)   vel    epis- 

copum    add.  E^.  ee)  Fuldensi  E^.  ff)  ditionem  B.  gg)  ullam  0  =  E^. 

iih)  vel  potestatem  posse  exercere  add.  E^.  11)  praeter  B.  kk)   nach  sollemp- 

40  lütatem   0-Variante  =  E^.  11)  soUempnitatem  K,  O  =  E^.  mm)  fehlt. 

Variante  von  O  =  E^.  nii)  nostram  auctoritatem   et  preceptionem   et   beati 

Petri  reverentiam  et  timorera  locus  idem  apostolice  sedi  subiectus  in- 
coticusse  sicut  a  bonis  et  religiosis  viris  ditatus  est  statt  id  —  dotatum  E^ 
00)  firmitate  priviiegü  fehlt  0.  pp)  quoque  et  O  =  E-.  qq)  quamque 

45  B ;  quam  quas  E^.  rr)  ius  0  =  E^.  8s)  fidel  i um   ac   decimis 

^cclediarum   statt   decimisque   fidelium  E\  tt)  fehlt  E-.  nn)  et 

per  beati  Petri  apostoli  preceptionem  sub  testificatione  Christi  et  ^cclesie  add.  E^. 
VT)  nullus  hominum  de  rebus  seu  fundis  vel  facultatibus  aut  decimis 
vel  quibuslibet   utilitatibus   ad  stipendia  fratrum   pertinentibus   vel  ad 

öOhospitale  pauperum  vel  ad  portam  hospitum  pertingentibus  a liquid 
subtrahat  vel  cuiquam  hominum  in  beneficium  concedere  audeat 
add.  E*.  TTw)  ergo  statt  cuiuslibet  —  persona  EK  xx)  prtjsul  B. 


32 


Nr.  17:  751  um  November  4. 


ecclesiae  praesulibus  vel  cuius- 
cumque^  dignitati  praeditis  pote- 
statem'*  sub  anathematis  inter- 
positionem  *,  qui  ei^  praesump- 
serifc  praesenti"  constituti  a  nobis 
praefati^  monasterii  indulti  quo- 
libet   modo   existere   temerator^. 


Bene^  vale^-'. 


vel  quacu(ii)que  dignitate  praedita-^i^ 

persona  banc  nostri^^  privilegii 
cartam,  quam  auctoiitate"'  prin- 
cipis  apostolorum  fiiiiiamus*',  te- 
merare  temptaverit,  anathema  sit  5 
et  iram  dei^'  ineurrens  a  cetu^' 
saiictorum  omnium   extorris  exis- 

tat^',  et  DihilominUS  praefati^'  mona- 
sterii dig'nitas  a  nobis fi''  induita  pei*- 
petualiter     inviolata     permaneat,  10 
apostolica  aiictoritate  subnixa'^'  *. 

Bene*'   vale.) 


17. 

Papst  Zacharias  antwortet  seinem  Mithischof  Bonifatius  auf 
dessen    schriftliche    wie   mündliche  Bitten   und   Fragen  und  teilt  15 
ihm  dabei  unter  anderem  mit,  dass  er  ihm  das  erbetene  Privileg 
für  das  von  ihm  gegründete  Kloster  Fulda  erteilt  habe. 

751  November  4. 

Cod.  lat.  8112  vom  Ende  des  8.  oder  Anfang  des  9.  Jh.s  in  der  Hof- 
und  Staatsbibliothek  zu  München  f.  49  (M)'^;  —  Cod.  Rastatt  22  vom  Anfang  20 
des  10.  Jh.s  in  der  Hof-  und  Landesbibliothek  zu  Karlsruhe  f.  39'  (K)^^; 
—  Cod.  H.  3  vom  Ende  des  12  Jh.s  in  der  Universitätsbibliothek  zu 
MoJitpellier  f.  186'  (Mo)''^^^  =  Cod.  H.  13  aus  dem  13.  Jh.  ebendort;  — 
Cod.  Vat.  Lat.  1340  aus  dem  13. — 14.  Jh.  in  der  Vatikanischen  Bibliothek  zu 
Rom  f.  352  (R) ;  —  Cod.  CLXIX  aus  dem  15.  Jh.  in  der  St.  Mai'kus-2.') 
Bibliothek  zu  Venedig  f.  ?  (V)  ^";  —  Otlohs  Vita  sancti  Bonifatii  aus  den 
JJ.  1062-1066  Buch  II  cap.  [13]  (0)^. 


13.      q)    cuiuscumque   dignitati   M=  L.   d.;   cuicunque   dignitati  Va,   P;   qua- 
cunque  dignitate  Ca  =   U.   16.  r)    M,   Va ;   potestate   L.  d.;   personis   Ca. 

s)  M;  interpositione  L.  d.,  Va,  P,  Ca.  t)  M  n-ie  L.  d.;  huius  Va,  P,  Ca.  30 

u)  M  wie  L.  d.;  praesentis  Va,  P,  Ca.  v)  praefato  monastcrio  Va,  P,  Ca. 

vr)  Mer  bricht  auch  der  Liber  diurnus  ab.  x)  Bene  vale  rot  M.  y)  valete  P,  Ca. 

10.    yy)  pr^dita  B.  zz)  privilegii  nostri  cartulam  statt  nostri  —  cartam  E-. 

&')  beati  Petri  add.  UK  h')  et  bauni  uostri  vinculo  coDStringimus  add.  E^. 

c,')  omnipotentis  add.  E^.  d')  coetu  cniniuin  sanctorum  AL.  II.  e')  aus  exsi- 55 

stat  corr.  K;  fiat  Vao-iarite  von  0  =  E^.  f)  jjrefali  B.  g')  benigiiissime  add.  E'. 

h')  add.  Variante  von  0  (vgl.  S.  80  Z.  9ff.)z=E^.  Data  pridie  11  on.  novemb.  impe- 
rante  domino  augusto  Constantino  (^Const.  aug.  E'^)  anno  XXXII.  imperii 
eius,  indictione  qui  Tita.  Vorher  in  E":  Quicquid  autem  Idem  venera  hile 
Fuldense  monasterium  sive  a  regibus  sive  a  ducibus  seu  a  quibuöCum-40 
q  u  e  V  i  r  i  s  r  e  li  g  i  o  s  i  s  et  d  e  u  m  t  i  m  e  n  t  H»  u  s  pro  o  b  1  a  1 1  o  n  e  in  p  o  s  s  e  s  s  i  o  n  e  ni 
accepit  seu  adhuc  deo  favente  quandoque  est  accepturum  sive  in  pre- 
diis  vel  Sil  vis  aut  nemoribus  pratis  viUis  viculis  niolendinis  sive  qui- 
buslibet  utilitatibus,  volumus  et  jirecipimus  et  beati  l'etri  apostoli 
precei)to  confirmamus,  ut  semper  inconvulsum  ibi  permaneat  et  ad  46 
augmentum  fratrum  et  ad  conBOlatiotiem  pauperum  et  hospitum  et  ad 
reparationem  edificiojum  et  comodationem  In  min  um  de  die  in  diem 
succrescat.  i')  Bene  vale  in  Kapitälchen  K,  fehlt  B,  O,  E^-  '. 

17.     I)  Mund  0  ohne  Überschrift.  II)  Überschrift  in  K:  Epist(ola) 

Zacbariae  papae  ad  Bonifatium.  III)  Überschrift  in  lifo  und   V:  Item  epistolaSö 

Zacbari^  ad  Honefacium. 


Nr.  11:  751  November  4.  33 

Aus  einer  Handschrift  der  Klasse  Mo  It  V:  [Ci-ahbcJ  Concilia 
omnia  tarn  generalia  quam  particularia  II  [1638]  f.  108'  =-  [1551]  (= 
[Flaciiis  lUyricus-Wigand- Judex]  Ecclesiastica  historia  VIII  [1564]  803 
Citat)  —  [Surius]  Concilia  omnia  III  [1567]  35  =  ^  [1585]  433  =  Binius 

5  Co7icilia  generalia  III  [1606]  209  (angeblich  ex  ms.  cod.;  verglichen  mit 
Carafa  oder  Serariusf)  =^f  Sirmond  Concilia  I  578  nr.  13  =  Concilia 
[editio  regia  1644]  XVII  401  nr.  12  =  Labbe  und  Cossart  Concilia  VI 
1524  nr.  12  (=^  [ed.  Coleti]  VIII 259  nr.  12),  =  Le  Cointe  Annales  V 257  ff- 
Bruchstücke  u.  =  Harduin  Acta  conciliorum  III  1915  u.   =?   v.  Eckhart 

10  Animadversiones  2  Bruchst.  u.  =  f  v.  Eckhart  Commentarii  I  498  Bruchst. 
u.  =  Mansi  Concilia  XII  345  nr.  12  =  Migne  XCVIII  778  nr.  76  Bruchst. 
und.  949  nr.  13  =  Bartolini  Di  Zaccaria  papa  b  80  nr.  32.  —  Aus  Ab- 
schrift von  M:  [Carafa]  Epi.stolae  II  [1591]  695.  —  Aus  anderer 
Abschrift  von  AI:    Serarius  Moguntiacae  res  414  =  Joannis  Mag.  res 

15 1  261;  —  Serarius  Epistolae  ^=2  211  (=  Nova  bibliotheca  veterum  patrum 
II  115  =  Magna  bibl.  v.  p.  XVI  115  =  Maxima  bibl.  v.  p.  XIII  134) 
nr.  142.  —  Aus  M:  Würdtwein  Epistolae  248  nr.  87  =  Giles  Bonifacii 
opera  I  181  nr.  176.  —  Aus  M  und  K:  Jaffe  Bibliotheca  III  220 
tir.  80  =  V.  Bus.s-v.  Scherer  Winfrid-Bonifacius  318^  Bruchst.;  —  Dilmm- 

2oler:  M.  G.  Epistolae  III  369  nr.  87.  —  Aus  0:  Surius  De  sanc- 
torum  historiis  III  [1572]  502  (=^  III  606,  =^  ///  f  160'  u.  ="  Juni 
79)  =  Baronius  Annales  IX  [1600]  198  zum  J.  751  (=^  8  Neuauflagen, 
=  Vorburg  Historiae  IX  488),  =  Mabillon  Acta  saec.  3.  II  [1672]  76  =* 
70  =  Series  facti  et  iuris  circa  erectionem   novi   ejn.^icopatus  Fuldensis 

25  [Moguntiae  1753]  13  Briich.'it.,  =  v.  Habermann  Dissertatio  .  .  circa 
exemtiones  abbatum  133^'  Bimchst.;  —  Levison  Vitae  .  .  Bonifatii  195. 
—  Übers.:  Joh.  a  Via  Bewerte  Historien  der  lieben  Heiligen  Gottes  III b 
(Der  sechste  Monat  [1576] )  f.  CCCLI  (aus  Surius) ;  —  Das  Leben  .  . 
Bonifazil  [1588]  242;  —  Letzner  Historiae  s.  Bonifacii  II  [1603]  nr.  63 ; 

30  —  Külb  Schriften  des  .  .  Bonifacius  I  [1859]  247  nr.  87;  —  Arndt:  Ge- 
schichtschreiber 8.  Jh.  II  127  Bruchst.  —^  XIII  137 ;  —  Bartolini  Di  s. 
Zaccaria  papa  468  (italienisch);  —  Fischer  Bonifatius  203  Bruchst.;  — 
Tangl:  Geschichtschreiber ^  XCII 190  nr.  87.  —  Reg.:  Georgisch  I  32  (751) 
nr.  3;  —  Pardessus  II  417  nr.  607;  —  Jaffe  188  nr.  1757  =^  I  (Ewald) 

85  268  nr.  2291;  —  Will  I  12  nr.  154. 

Der  sehr  ausführUclie  und  darum  hier  an  zwei  Stellen  gekürzte 
Brief  beantivortet  zunächst  die  in  der  U.  IS  schriftlich  foi^midierten 
Fragen  des  Bonifatius,  Nur  der  letzte  dieser  drei  Punkte  kommt 
für  uns  in  Betracht;   er   klingt   übrigens   auch  wörtlich  an  die   Vor- 

40  U.  13  an  (8.  34  Z.  23 — 26j.  Es  folgen  in  achtzehn  weiteren 
Punkten  Auskünfte  des  Papstes  auf  die  durch  Lidl  gleichzeitig  mit 
der   U.  13  mündlich  übermittelten  Fragen  des  Erzbischofs. 

Von  der  Überlieferung  habe  ich  nur  K  selbst  gesehen.  M,  dessen 
Orthographie    der    Text    unedergibtj    hat    ICrammer    nachkollationiert. 

4ö  Aics  der  Handschriften- IClasse  Mo,  R,  V  (vgl.  über  sie  Hahn : 
Forschungen  zur  deutschen  Geschichte  XV  98,  Nürnberger:  Neues 
Archiv  VII  370  f.,  über  die  wohl  fuldische  Provenienz  des  ältesten 
Druckes  vgl.  Stengel  Fiddensia  I  Kap.  2,  Archiv  für  UU.-Forschung 
V)  vermag    ich    nur    die   Varianten   von    Mo    mitzuteilen,    nach   der 

50  Ausgabe  Dilmmlers,  der  übrigens  l.  c.  221  gar  nicht  erwähnt,  dass 
unser  Brief  in  dieser  Handschrift  steht.  0  ist  nach  Levisons  Aus- 
gabe benutzt.  Ein  für  uns  belangloses  Bruchstück  enthalten  die 
bei  U.  13  angeführten   Überlieferungen  L,   T^,  J,   T-  und  G. 

Citiert    wird    U.  17    bald    nach    Otloh    von    Marianus    Scottus 

55 (f  ca.  1082)  in  seiner  Chronik  (M.   G.  Scriptores  V  547):   Alia  epi- 

Fuldaer  ürkundenbuch  I.  3 


34  ^r-  -^7;  751  November  4. 

stola  Zachariae  papae  ad  Bonifacium  data  IL  non.  novembris 
Constantini  anno  XXXII. ,  patris  eins  aiuio  XI.,  indictione  V.;  das 
auf  Verlesung  von  p.  c.  =  post  consulatum  beruhende  pater  lässt 
darauf  schliessen,  dass  Marianus  hier  M,  dem  diese  Verlesung  eigen- 
tümlich ist  (Note  g^j  vgl.  Dilmmler  l.  c.  225),  benutzt  hat.  ö 

Reverentissimo '^  et^  sanctissimo  fratri  Bonifatio  coepiscopo^ 
Zacbarias  episcopus  servus  servorum  dei. 

Benedictus  deus'^,  pater  domini  nostri  lesu  Christi,  qui  , dis- 
persa congregat'^  et  coDgregata  conservat  augetque  fidem  et  fiduciam 
servis  suis  ad  pracdicandum  verbum^  evaügclii  lesu^  Christi  domini  7r> 
nostri  cum  eodem  patre  et  spiritu  sancto  in'/  iinitate  viventi'^  in 
saecula  saeculorum.  Ipsi^  gloria  et  laus,  qui  adiutor  et  protector 
est  in  se  credentibus;  ipse  enim  dixit^:  ^Qui  credit  in  me,  vita  vivet  et 

non    morietur',    quoniam  '''^   ^ego  sum  via,  vita  ^   et   veritas.' 

Laudamus^^  et  superexaltamus^*  sanctum"  nomen  eius  laeti^s 
gaudentes^^  per  harum*^  gerulos  et  sanctae  fraternitatis  tuae  litteris^' 
allatis^  superstitem  in  hac  vita  et  in  domino  te  valere  cognoscentes^ 
petentes  inmensam  dei  nostri  divinitatem'*,  ut  ad  praedicandum 
multo^  amplius  evangelii  atque  sanctae  fidei  eins'"  sacramentum 
longevum^  te  conservet^  suaque  protectione  te^  muniat*"  et'*^"  ab^^so 
adversantium  insidiis  pie'^   miserendo*'^   custodiat. 

Igitur^   et  hoc  petisti^'^,    ut-'    monasterium^^   in   vastissima   solitudinC 

et  in  medio  gentium,  quibus  praedicas,  Constitutum  et^^^  a  te  fundatum 
esse  atque  in  honore  salvatoris  dei'^  nostri  dedicatum,  ubi  etiam^'^'  etsö 
monachos  sub  reguia  bcati^^  *  ßenedicti  dcgcre  ordinasti''^,  illud^^  vcnera- 
bile'*'^  monasterium  nomini  tuo  privilegio  sedis  apostolice"  muniri^*. 
Quod^^  votis  tuis  acquiescentes^""^  ordinavimus""  iuxta^'^  desiderium 
et  Petitionen!  tuam.  Congruit  enim  divini  ministerii  praedicatorem 
optimumque  ministrum  ad  desiderata  pertingere  et  .coeptum^''^  *  bo-.w 


17.    a)  Rev.  —  dei  (Z.  2)  rot  M ;   Rev.  —  servorum    dei   (die  drei  ersten  Zeilen) 
in  Kajntale  K.  b)  et  sanctissimo  fehlt  O.  c)  s  icohl  an  Stelle  eines 

radierten  i  M ;  et  coepiscopo,  vor  Bonifatio  O.  d)  et  add.  0.  e)  evan- 

gelium  stait  verbum  evangelii  O.  f)    Jes.  Christi  nach  nostri  O  (fehlt  ganz 

Variante  von  0).  h)   ui  unit.  fehlt  0-Variante.  h)   so  alle,  viventis  nur  O..!.'» 

i)  Ipsi  —  credentibus /ßTiii  O.  k)  quia  0-Var.  1)  ver.  et  vita  0-Var. 

m)  igitur  add.  O  cLaudemus  Var.).  ii)  superexaltemus  0-Var.  o)  nach 

nomen  JK,  0-Var.  p)  quod  0.  q)  har.  «•erul.  et  fehlt  O.  r)  lite- 

ras  0.  k)  allatas  O.  t)  cognoscimns  O.  n)  pietatem  O. 

V)  multo  ampl.  fehlt  0.  \t)  fehlt  0.  x)  nach  te  O.  y)  servet  40 

K,  Mo.  7.)  vor  custodiat  O.  na)  a  cunctis  O.  bb)  vor  et 

hoc  O.  cc)  quod  add.  O.  dd)  et  —  esse  fehlt  O.  ee)  sancti  O. 

ff)  fecisti  0.  ,gg)  hoc  K,  Mo;  iUud  —  monasterium  fehlt  O.  hh)  aus 

venerabilem  corr.  K.  ii)  apostolicae  K.  kk)  munire  Mo;  muuire  de- 

beremus  0.  W)  Ideo(iue  O.  mm)  adquiescentes  K.  iin)  imple-  40 

mus,  nach  tuam  0.  00)  inclioatum  O. 

1)  vgl.  Joh.  11^  52.  2)  ebenda  11,  2c  und  14,  a.  8)  das 

Folgende  bis  Z.  26  aus  der  Vor-U.  13.  4)  vgl.  Philipp.  1,  6  f. 


Nr.  18:  752  Januar  18.  35 

num^'i'    opus   nsquo    in    fiiicm    perficcrc '^'^',    siciit'"''    Scriptum    est    in 

dominico  praeceptO^:   ^Qui  peisoveraverit  usque  in  finem,  hie  salvns  erit'   et^ 

JJoatus  servus  ille,  quem  cum  venorit  dominus,  invenerit  sie  facientom,  ctenim 
super  omnia  bona  sua  constituet  cum'. 

ö ■■^~ 

His**  autem'^  se  liabentibiis  domini""  dcprecamur^""  cleraen- 
tiain,  licet^'^^''^'  peccatores,  nt  siio  te  muiiiat  et  confortet  aiixilio  nos- 
qne  annuat  prosperitatis  tuae^-*^  senipcr  lacta  siiscipere  uiintia. 

Deus'^'^  te  incolumem  custodiat,  revcrentissime  i'rater. 
m  Data  prid(ie)—  nonas  novcmb(ns)"'  impcrante^''  domno  piissimo^' 

augiisto  Consta ntino  a^^'  deo  coronato  raagn(o)  imperatore^'  anno*'  tri- 
cesinio^'  secundo,  post'^'  consulatura  eins  anno  undeeimo,  indictione 
quinta'^'. 

18. 

i-i  ^  Adalherct  (Adalpraht)  verkauft  dem  [Erzjbischof  Bonifatkis 
für  '15  Ffund  Silbers  oder  7  Unzen  Goldes  einen  Weingarten 
innerhalb  und  schenkt  ihm  einen  anderen  Weingarten  ausserhalb 
der  Maliern  von  Mainz  zu  Bretzenheim^. 

752  Januar  18. 

20  Cartular  f.  27  (C)\-  —  Cod.  Eherhardi  I  f.  138'  Auszug  aus  C  (E)^^ 

=  Copiar.  III.  f.  90'  (e). 

Aus  C :  Scliannat  Trad.  1  nr.  2;  —  Dronke  Cod.  5  nr.  6  (z\im  J.  7ö2j. 
—   Aus  K:   Dronke  Trad.  8  cap.  3  nr.  51.    —    Übers.:   Killb   Schriften 
de.'i  h.  Bonifacius  I  441  nr.  178.   —   lieg.:  v.  Sartori  IIa  298;   —  Scriba 
j-.III  1  nr.  4;  -   Will  I  22  nr.  193. 

Eingereiht  unter  der  Voraussetzung^  dass  König  Pippin  Ende 
7.^)1  erhoben  tcorden  ist.  Die  Fassung  kann  mittelbar  auf  die  Formel 
II  20    der   Sammlung  Markulfs  (M.   G.  Formulae  90)    zurückgehen. 

Domino  sancto   et   apostolico  patri  Bonifatio  episcopo         ego 
vf' Adalberctus. 

Coustat  me  nulli  cogentis  imperio  sed  proprio  volnntatis  arbi- 


17.  pp)  nach  opus  0.  qq)  perducei-e  0.  rr)  sieut  —  eum 
fehlt  O.  ss)  In  his  igitur  et  in  omnibus  rebus  sanctitatis  tuae  vota  amplectentes 
staU    His  —  liabentibus  0.                         tt)  ita  Mo,    ita  add.  (icohl   von    anderer  Hand)  K. 

.?.•;  au)  divinam  0.  vv)  nach  clem.  0;  depraecamur  K;  depreeanuis  M.  nw)  lic. 

pecc.  fehlt  O.  xx)  tue  K.  yy)  Deus  —  frater  rot  M,  fehlt  O.  zz)  prid.  K. 

aO  novemb.  K.  b')  imp,  K.  c')  piissime  3/.  d')  a  —  impera- 

tore  fehlt  O.  e')  eius  anno  0.  f)  trieessimo  M;  XXXII  O;   nach  ce 

kleine  Easur  K.  g')  post  —  undeeimo  fehlt  O;  statt  post  cons.  in  K  von  der  Hand 

40  des  11.  Jh.s):  i  m)perii,  M:  pater.  h')  V.  O. 

18.  I)  Überschrift  in  C:  Kart(ula)  venditionis  Adalprahti  de  Uvormaninse 
(V  über  \5),  Uegister  f.  2;  Adalbrahti.  II)  E :  Adalbreht  ('Adelbrecht  O 
tradidit  sancto  Bonifacio  in  Mog(o)nt(ia)  bona  sua,  (in  —  sua  später  am  Ende  der 
Spalte  nachgetragen). 

^•'5  1)  Matth.  10,  22  =  24,  .?.  2)  Luc.  12,  13—44.  3)  llhein- 

hessen  Kr.  Mainz. 

3* 


36  Nr.  19:  753  April  25. 

trio  vobis  vendidisse  et  ita  vendidi  vineam^  unam  infra  murum 
civitatis  Mogontie  publice,  qnod  sunt  adfinis  de  una  parte  sancti 
Martyni^  et  de  alia  parte  murus  civitatis  et  de  tertia  parte  mei 
ipsius  et  de  quarta  parte  via  publica.  Similiter  dono  aliam  vineam 
foris  murum  civitatis  Mogontie  in  villa  nominata  Prittonorum,  quod  5 
sunt  adfines  de  una  parte  sancti  Maximini  ^  et  de  alia  parte  Gund- 
rati  et  tertia  parte  Baldrati,  quarta  parte  via^  publica,  et  accepi 
a  vobis  in  pretium  iuxta^  quod  mihi  conplacuit  atque  convenit  inter 
auro  et  argento  libras  XV  et  VII  uncias  et  pret'atas  vineas  vobis 
presentialiter  tradidi  possidendum,  ea  ratione  ut  ab  hac  die  habendi,  10 
tenendi,  possidendi  vel  quicquid  exinde  facere  volueritis,  liberam 
ac  firmissimam  in  omnibus  habeant  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse  aut 
aliquis  de  heredibus  meis  vel  proheredibus  seu  quislibet  ulla  oppo- 
sita  persona  extranea,  qui  contra  hanc  vendicionis  kartam  venire /0 
aut  eam  inrumpere  voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis  et 
trinae  maiestatis  incurrat  et  ab  omni  loca  sanctorum  excommunis 
appareat;  insuper  autem  solventem  iuxta  poenam  seculi  auri  uncias 
duas,  argenti  pondera  IUI  et,  quod  repetit,  evindicare  non  valeat, 
sed  presens  donatio  hec  omni  tempore  firma  et  inviolata  permaneat,  20 
stipulatione  subnixa. 

Facta  vendicio  sub  die  XVIII.  ian.  anno   primo  regni  domni 
Pippini  regis. 

Signum  Adalprahti,   qui  hanc  traditionis  kartam  fieri  rogavit. 
t  Adalprahti.    f  Otacri.    f  Irminsuuindae.    f  Theotheri.    f  Hrihbaldi.  25 
t  Sigibaldi  f. 

Ego  üuolframnus  emanuensis  rogatus  scripsi. 

19f. 

Papst  Stephan  IL  bestätigt  dem  Abt  Stürmt  auf  Wunsch 
des  Erzbischofs  Bonifatius  die  Exemtion  des  Klosters  von  aller  30 
geistlichen  Gerichtsbarlceit,  die  unmittelbare  AbhängigTceit  von  der 
römischen  Kirche  soivie  die  Garantie  seiner  Besitzungen  und 
Zehnten,  ihm  gebietend,  diese  niemandem  zu  Lehen  zu  geben 
sondern  sie  nur  im  Liter  esse  des  Klosters  zu  verwalten. 

(753  April  25.}  35 

Urkundenverzeichnisse  aus  dem  11.  Jh.  Ertvähnungen  (V ^■^•^)'^;  — 
Cod.  Eberhardi  1  f.  33  f£;j"  =   Copiar.  III.  f.  25  (e). 

18.    ft)  zwei  Randvermerke  des  11.  Jh.s:  vin.  b)  u  aus  Ansatz  zu  p  ? 

corr.  c)  i  aus  Ansatz  zu  q  ?  corr. 

19f.    I)  Fi--2:^3.-    Stephanus    papa    Sturmi    abbati,  II)  Über-  io 

Schrift  in  E:  Privilegium  Stephaui   pape  Sturmio  abbaii   concessum  de  privil(egio),  im 
Register  (e,  f.  II):  Pr.  St.  p.  St.  ab.  conc. 

1)  Domstift  in  Mainz.  2)  Kloster  St.  Maximin  in  Trier, 


Nr.  19:  753  April  25.  37 

Brower  Ant.  105  =  Le  Cointc  Annales  V  480,  =  Lilnifj  Reichs- 
archiv  [XVIIIJ  131  nr.  5 ;  —  Schannat  Dioec.  236  =  v.  Eckhart  Commen- 
tarii  1 555  Citat  (zum  Teil  aus  Brower),  =  Cocquelines  Bullarum  collectio 
I  151  nr.  4  =  Bullarum  Taurinensis  editio  1 243  nr.  4  u.  =  Fidelissimum 
5  specimen  iurium  Moguntinensium  13  Brückst.  =  [Könifj]  Selecta  iuris 
puhlici  XXXV 400 ;  —  Dronke  Cod. 5  nr.7.  —  Übers.:  Külh  Sammlung  XIX 
438  nr.  176;  —  Kulilmann  Der  heilige  Sturmi  85.  —  11  eq.:  Bräquiqny  I  97 ; 
—  V.  Sartori  IIa  298;  —  Jafß  ^  I  (Ewald)  274  nr.  f  2319;  —  Will  I  25  nr.  I 
120;  —  [v.  Pflugk-] Harttung  Forschungen  363  nr.  2;  —  Roller  b  4  nr.  30. 

10  Die  Unechtheit  der  neuerdings  icieder  von  B.  Sepp  (Die  Fuldaer 

Privilegien f rage j  1908^  S.  9^)  mit  haltlosen  Gründen  verteidigten 
U.  steht  fest  (vgl.  Sickel:  Wiener  Sitzungsberichte  XLVII  613^, 
fv.  Pflugk-] Harttung  l.  c,  Tangl:  Mitteilungen  des  österreichischen 
Instituts  XX  230,    Poller  l.  c.  a  38  f.).     Sie    ergibt    sich    soicohl   aus 

15  der  formalen  Unhaltbarkeit  der  Datumzeile  als  aus  der  Benutzung 
des  Ftddaer  Privilegienformidars  in  der  Fassimg  der  U.  16,  die  erst 
in  den  JJ.  822 — 823  entstanden  ist.  Unmittelbare  Vorlage  des 
Fälschers  ivar,  loie  ich  hinzufüge,  die  echte  Bestätigung  Johanns  XII. 
vom  J.   961,    Dronke  7ir.  711,   und  zwar   auf  Grund  der  verlorenen 

20  Vorlage  des  Eberhardischen  Textes  (VL.  I) ,'  dadurch  icird  eine  Be- 
merkung [v.  Pflugk-] Harttungs  l.  c.  364  berichtigt  und  zugleich  ein 
sicherer  terminus  post  quem  gewonnen.  Die  beiden  grossen  Einschühe 
sind  offenkundig  stilistisches  Eigen  Eberhards.  Auf  ihn  lassen  sich 
auch    die    kleineren  Abiceichungen   meist    ausdrücklich    zurückführen 

~'ö  (vgl.  z.  B.  die  Varianten  von  E^  in  U.  16).  Dennoch  trage  ich 
Bedenken,  das  Stück  selbst  bestimmt  als  seine  Erfindung  zu  bezeichnen. 
Die  ü.  beruhigt  sich  nämlich  an  einigen  Stellen  in  eigentümlicher  Weise 
mit  Otlohschen  Varianten  der  U.  16  (vgl.  deren  Noten  f,  p,  q,  mm) : 
in  der  aus  einem  Mandat  geschöpften  Grussformel  salutem  — -  bene- 

30  dictionem  (S.  38  Z.  22),  in  privilegio  statt  privilegii  .  .  infulis  (Z.  35), 
im  Fehlen  von  omniraodo  vor  celebrare  (Z.  42).  Zwar  könnten 
diese  Berührungen  bei  Eberhard  allenfalls  Reminiscenzen  aus  der 
Otlohschen  Kopie  selbst  sein,  die  er  unmittelbar  vor  unserer  U.  ab- 
geschrieben hatte,  ivie  er  denn  jene  Grussformel    auch   nachher   noch 

35  (icohl gemerkt  nicht  früher!)  ab  und  zu  amvandte  (vgl.  die  Fälschungen 
Dronke  nr.  77  und  [v.  Pflugk-] Harttung  l.  c.  384  nr.  12).  Aber 
die  Möglichkeit  besteht  doch,  dass  U.  19  an  den  genannten  Stellen 
eine  Abstammung  aus  älterer,  Otlohscher  Redaktion  verrät.  Dann 
loäre    vielleicht    auch    das  Fehlen    der   Worte    aut  auctoritatem  nach 

^öditionem  —  habere  (S.  38  Z.  41)  kein  Zitfall:  U.  19  nähert  sich 
damit  etwas  der  echten  Fassung  des  Zacharias-Privilegs  (U.  15), 
und  diese  hat  ja  Ofloh  gekannt  und  in  die  von  ihm  wieder- 
gegebene Fassimg  (U.  16)  an  einer  Stelle  hineinkollationiert  (vgl. 
oben   S.  30   Z.  8).     Zu   allem   hinzu    kommt    die   Datumzeile.     Hier 

46  kann  das  imperante  aus  der  Datierung  eines  anderen  Fuldaer  Privi- 
leges stammen  (vgl.  z.  B.  Dronke  nr,  574  f.),  ivahr scheinlicher  ist  aber 
doch  Quelle  die  Datierung  eines  der  auch  von  Otloh  reproduzierten 
Papstbriefe  der  bonifatianischen  Brief  Sammlung ,  und  zwar  diejenige,  die 
in   eine   Variante   der  Otlohschen  Kopie   der   U.   16   (vgl.  dort  N.  gO 

50  herübergenommen   ist    (VL.  II);   Eberhard,    hatte    sie  ja    mit    dieser 


38  Nr.  19:  753  April  25. 

unmittelbar  vor  unserer  U.  abgeschrieben.  Aber  steht  die  Datum- 
zeile im  übrigen  Eberhard  an?  Gut  entspricht  seinen  Gewohnheiten 
die  im  ganzen  Pontißkat  Stephans  II.  keinen  Platz  findende  Indiktions- 
zahl,  schlecht  dagegen  die  Tatsache^  dass  die  Angaben  der  Ilegierungs- 
jahre  des  Papstes  und  König  Pippins  so  trefflich  zu  einander  und  5 
zum  angegebenen  Tagesdatum  stimmen,  was  bisher,  namentlich  von 
Roller  l.  c.  38^,  übersehen  worden  ist.  Eine  derartige  chronologische 
Berechnung  ist  Eberhard  kaum  zuzutrauen.  Aus  OtloJcs  Vita  Boni- 
fatii,  die  er  benutzt  hat,  konnte  er  sie  nicht  geicinnen,  und  Kenntnis 
anderer  historischer  Quellen  verrät  er  nirgends.  Wie  es  mit  seinen  lo 
GescMclitskenntnissen  bestellt  war,  zeigt  unten  U.  67  Note  I.  Dagegen 
tvar  Otloh  selbst  durchaus  der  Mann,  diese  zusammenstimmenden 
Zeitmerkmale  zu  suchen  und  zu  finden.  Die  angeführten  Momente 
würden  schon  für  sich  allein  die  Vermutung  einer  vor  eberhardischen 
Fälschung  nahelegen.  Das  Citat  in  den  voreberhardischen  Ver-  Jo 
zeichnissen  F' — F^  (Note  I)  verstärkt  dieselbe  aber  noch  erheblich. 
Dass  es  aus  der  Luft  gegriffen  sei,  ist  überhaupt  wenig  ic ahr scheinlich ; 
man  müsste  erioarten,  es  dann  in  V^  oder  V^  ausgemerzt  zu  sehen, 
wie  das  dort  in  einigen  anderen  Fällen  geschehen  ist. 

I  {StephanvS   episcopus  servus  servorum  dei  dilectissimo   filio  Stui'-  20 

mioni  venerando  abbati  *  monasterii «  sancti  salvatoris  *,    quod  ^  situm  est  in  * 

Bocouia  super  ripam  tiuminis  Fuld?,  *  salutem  et  apostolicam  benedic- 
tionem. 

Quoniam  semper  sunt  concedenda,  qu?  rationabilibus  congruunt  desideriis, 
oportet,  ut  devotioni  conditoris  pi?  constructionis  auctoritas  in  privilegiis  prestan-  23 

dis<^  non  *  negetur,  maxime  bis  locis,  que  nostre  apostolice  sedi  specia- 
liter  siibiecta  sunt. 

Quapropter^  decreviraus,  ut  locum  tuum,  Fuldense  scilicet  mo- 
nasterium,  quod  venerabilis  frater  noster  Bonifacius  arcbiepiscopus 
construxit  et  dedieavit  omnibusque  bonis  ditavit,  in  nostra  semper  ^(> 
habeamus  defensione  Romana  et  apostob'ca  auctoritate  munitum,  tum 
propter  iusticiam  tum  propter  beatissimi  fratris  nostri  Bonifacii 
votivum  desiderium^  qui  tam  te  quam  ipsum  cum  fratribus  locum 
in  nostra  Romana   commendavit    defensione.     igitur   quia   postuiasti  a 

nobis,    quatinus    prefatum    monasterium    sancti    salvatoris    privilegio  =:=  apostolic?  •"'. 
aUCtoritatlS  decoretur,  ut  sub  iuris  ^  dicione  sancte  nostr?,  cui  deo  auctore  de- 
servimus  ?cclesi<?  constitutum  nullius  alterius  ^cclesi?  iuris  ditionibus  summittatur. 
idcirco  piis  desideriis  faventes  hac  nostra  auctoritate  id,  quod  exposcimui*  devoto 
effectui  mancipamus. 

Et  ideo  omnem  cuiuslibet  ?cclesi§  sacerdotem   in  prefato  monasterio  ditio-  4(> 
nem    quainlibet    habere  *  preter   apostolicam    sedem    prohibomus,    ita    ut   nisi   ab 
abbate  *  fuerit    invitatus,    nee   missarum   ibidem    sollempnia   *   presumat  *  cele- 


19f.    a)  am  Rande  nachgetragen.  h)  auf  Rasur.  c)  a  aus 

i  <^orr.  d)  Quap(ro)t(er)  E.  e)  iuris  auf  Rasur,  aus  iudic 

corr.  40 


Nr.  20:  753  Juni.  39 

braro;  *  loclls^  iUlteni  idem^  Siinul  cum  rebus  et  liomillibus  tam  eis,  quo 
nioderno  tempore  tenet  *  quaui  qu?  futurisfl'  temporibus  in  iure  ipsius  nionasterii 
(livina  voluerit  pietas  aug-ore  ex  donis  et  oblationibus  decimisque  fidelium,  absque 
ullius  person?  contradictiono  firmitafco  perpetua  perfruatur. 

r>  Precipimns  etiam  tibi  cimctisque  tuis    successoribus  abbatibus 

eiusdem  monasterii  per  divini  nominis  intemerandam  reverentiaiii  et 
per  eam,  quam  nobis  et  Christo  debes  obedientiam,  ut  locum  tibi 
commendatum  omni  studio  et  diligentia  excolas,  res  et  faeultates 
monasterii  sub  dei  tiraore  conserves  et  nihil   ex   bis,    quo  deo  sunt 

^>oblata  et  consecrata,  cuiquam  laico  vel  clerico  in  beneficium  con- 
cedas  vel  prestes,  sed  omnia  in  scrvicio  dei  et  edificiis  monasterii 
et  consolationibus  pauperum  et  hospitum  devote  ac  fideliter  dispenses, 
fratres  tuos  secundum  reg-ulam  sancti  Benedicti  dirigas  atque  provi- 
deas  et  curam  animarum  tibi  commissarum  sempcr  intendas. 

lö  Constituimus    quoque   per   huius   decreti  *  paginam,    ut  quicumque  cuius- 

iibet  *  dignitatis  predita  persona  hanc  nostri  privilcgii  cartam,  quam  auctoritate 
principis  apostolorum  firraavimus,  temerare  temptaverit,  anathema  '^  sit  et  iram 
dei  Omnipotentis  incurrens  a  cetu  sanctorum  omniuni  extorris  existat  et 
nichilominus    prefati   monasterii    dignitas   a   nobis  indulta   perpetualiter   inviolata 

20  permaneat,  apostolica  auctoritate  subnixa.  | 

Data   VII.    k.    niai.    indictione    XII.,    Stephano    papa    IL,   imperante  ^^ 

Pippino  IL) 

20f. 

König    Pippin    bestätigt    dem    Erzhischof   und  päpstlichen 

25  Legaten  Bonifatius  das  Exemtionsprivileg  des  Papstes  Zacharias 

für  das  Kloster.  ^ ,    .         „ .  ^    ^     .  , 

\Attigny   7ö3  Jtmi.j 

Angebliches  Original  aus  der  Mitte  des  9.  Jh.s  (A)^;  —  ^Kind- 
lingeinana  Varia  II'  aus  dem  Anfang  des  19.  Jh.s  mit  Kindlingers 
30  Kollation  des  Esehatokolls  der  verlorenen  Kopie  von  A  im  jetzt  verstümmelten 
Rotulus  aus  der  ersten  Hälfte  des  10.  Jh.s  (K)^'^;  —  Einzelkopie  von  A 
aus  dem,  11.  Jh.  (B)^^^ ;  —  Otlohs  Vita  sancti  Bonifatii  aus  den  JJ.  1062  bis 
1066  Buch  II  cap.  18  ohne  Zeugen   und  Eschatokoll^    wohl  aus  B  (0)^^' ; 


lOf.    f)  US  hzio.  idem  auf  Rasur ;  ursprünglich  offenbar  locis   et  rebus    icie  in 
35  der  Vorlage.  g)  aus  futuribus  corr.  b)  auathema  sit  am  Rande 

nachgetragen. 

20^.  I)  Rückvermerke  auf  A:  l.  (9— 10.  Jh.)  praeceptum.  Pippini  res:is  de  mona- 
sterio  F[uldensi  ?];  2.  (11.— 12.  Jh.)  PRECEPTU(M;  PIPPINI  REGIS  DE  MONAST(ERIO) 
FÜLDENSE  S(AN)C(TO)  BONIFATlÖ  CONCESSU(M);  3.  (15.  Jh.)  Practicavi  secun- 
ifodum  coronicam  Fuldensem  preseus  preceptum  esse  datum  saucto  (davor  sanctum 
getilgt)  Bonifacio  a  Pippino  rege  Francorum  circa  annos  incarnacionis  domini  DCC 
L  III.  —  Mittelalterliche  Signatur:  III,-  Signatur  des  17.1  IS.  Jh.s:  III.  II)   Vor- 

bemerkung in  K:  Im  Fuldischen  Archive  befindet  sich  eine  lange  pergame  (!)  Rolle, 
worauf  folgende  Urkunden  geschrieben  sind:  1.  Pippinus  rex  Francorum  etc.  wie  beim 
i/.'5  Schannat  Hierarch.  et  dioces.  Fuld.  Num.  2  pag.  231  bis  ganz  ans  .Subnixum'.  Hinter 
der  Collation  des  Esehatokolls  steht:  Nota  diese  Urkunde  ist  mit  blasser  Dinte  ge- 
schrieben, die  folgende  mit  schwärzerer.  III)  Indorsate  in  B:  1.  (12.?  Ja.;  Precep- 
tum Pippini  regia  sancto  Bonifacio  datum,  2.  (15.  Jh.)  anno  incarnacionis  DCC  ^XLV*«. 
IV)  Einleitung  in  0:   Unde   ct:am  traditionem  fraternam  suis  literis  ei  roborare  curavit 


40  ^r-  2ö:  755  Juni 

—  Cod.  Eberhardi  I  f.  73'  aus  B  (E)"^  =  Copiar.  III.  f.  50'  (e).  —  Ur- 
kundenverzeichnisse  aus  dem  11.  Jh.  Erwähiiungen  fF^-^-^jvi.  _  jiß. 
gistrum  litterarum  ^E  59'  vom  Ende  des  15.  Jh.s  f.  17  liegest,  z.  J.  745, 
aus  B  (R). 

Aus  A:  Schannat  Dioec.  234  nr.  2  mit  anno  I.  =  v.  Eckhart  Animad-  5 
versiones  12  unvollst.,  =  v.  Habermann  Dissertatio  de  pontificis  Romani 
potestate   circa   exemtiones   abbatum    129^^  u.   =  Calles   Annales   II  329 
c.  116;    —    Gallia   christiana  Vb  443   nr.  4   (angeblich  ex  antographqj; 

—  V.  Eckhart  Commentarii  I  553  Eschatokoll  (beide  wohl  aus  Schannats 
Facs.);  —  Dronke  Cod.  4  nr.  5  ;  —  Herquet  Specimina  8  nr.  1;  —  Mühl-  lo 
bacher:  M.  G.  Diplomata  Kar.  I  44  nr.  32;  —  Sepp  Fuldaer  Privilegien- 
frage 15  (mit  Emendationsver suchen).  —  Aus  0 :  Surius  De  .  .  sanctorum 
historiis  III  [1572]  508  (=^  III  609,  =^  III  162)  =  Baronius  IX  [1600] 
229  (samt  8  Neuauflagen)  zum  J.  755  (=  Vorburg  Historiae  IX  560,  = 
Weismilller  Glorreicher  Blut-Zeug  .  .  s.  Bonifacius  152),  =  Serarius  i5 
Epistolae^=^  231  (=  Nova  bibliotheca  .  .  patrum  II  121  =  Magna  bibl. 
XVI 121,  =  Maxima  bibl.  XIII 140)  nr.  151  =  Duchesne  JScriptores  II 663 
nr.  6  (=  Delalande  Concilia  77),  =  Le  Cointe  Annales  V  480  u.  = 
Lünig  Reichsarchiv  [XVIII]  133  nr.  4  u.  =  Würdticein  Epistolae  281 
nr.  106  =  Giles  Bonifacii  opera  I  209  nr.  95  =  Migne  LXXXIX  788  20 
nr.  91  =  Bartolini  Di  s.  Zaccaria  papa  b  83  nr.  34;  —  Canisius  Antiqua 
lectio  IV  457  (=  Basnage  Canisii  lectiones  III  363)  =  Serarius  Mogun- 
tiacae  res  424  (=  Joannis  Mog.  res  I  267),  =  Surius  De  .  .  sanctorum 
vitis^  Juni  81  u.  =  Mabillon  Acta  3.  saec.  II 82  (=^  75)  =  Bouquet  V 425 
(mit  Varianten  aus  Schannat);  —  Jaffe  Bibliotheca  III  500  =  Zehetbaur25 
Das  Kirchenrecht  bei  Bonifatius  30;  —  Levison  Vitae  Bonifatii  204.  — 
Übers,  aus  0:  Wicelius  Zwelff  Bücher  Historien  Aller  Heiligen  Gottes 
[1563]  301  f.  Citate;  —  a  Via  Bewerte  Historien  der  lieben  Heiligen  Gottes 
Illb  (Der  sechste  Monat  [1576])  f.  CCCLIW  (aus  Surius);  —  Das  Leben 

.  .  Bonifazii  [1588]  263;  —  Letzner  Historiae  s.  Bonifacii  I  cap.  20;   — 3ö 
aus  A:  Külb  Schriften  des  Bonifacius  I  293  nr.  106;  —  Pfahler  St.  Boni- 
facius 255  Bruchst.  —  Facs.:  Schannat  Dioec.  l.  c.  (schlecht)  =  Schannat 
Vindiciae  T.  3  =  v.  Eckhart  Commentarii   I  554   nr.  1,  =    Toustain  et 
Tassin  Nouve  traite  de  diplomatique  III  657  pl.  67  (übersetzt  von  Rudolph 
Neues  Lehrgebäude  der  Diplomatik   V  226  T.  67) ;    —    Kopp   und   Sickel  35 
Schrifttafeln  T.  1;  — Herquet  l.  c.  T.  1.  —  Siegelabbild.:  Posse  Siegel 
der  deutschen  Kaiser  II  T.  29   nr.  2.    —    Reg.:    Georgisch  Regesta  I  38 
nr.  5;  —  Brequigny   Table  I  93 ;  —  Böhmer  1  nr.  3;  —  Sickel  Acta  II  2 
nr.  7;  —  Herquet  3  nr.  2;  —  Gegenbaur  I  39  nr.  1;  —  Lefflad  Reg.  der 
Bischöfe  von  Eichstädt  I  1  nr.  4;  —  Will  I  22  nr.  I  95;   —   Mühlbacher  4o 
31  nr.  70  ^^  34  nr.  72.  —  Roller  b  12  nr.  62. 

Die  Unechtheit  der  lange  Zeit  heiss  umstrittenen  U.  hat  end- 
giltig  erwiesen  Tangls  Untersuchung  ^^Die  Fuldaer  Privilegienfrage'^ 
(Mitteilungen  des  Instit.  f.  Österreich.  Geschichts forsch.  XX  193 — 252), 
über   deren  in   dieser   Beziehung    durchaus  abschliessende   Ergebnisse^ 

—  der  Rettungsversuch  von  B.  Sepp  l.  c.  ist  gänzlich  misslungen  — 
sich  nur  in  einigen  anderen  Punkten  hinauskommen  lässt  (vgl.  zum 

(nämlich  Pippin)  \  quarum  literarum  exemplar  hie  inserere  cupio,  ut  fideles  quique 
inde  instruantur,  raptores  vero  iniqui  videant  et  confundantur.  V)  Über- 

schrift in  E  (f.  73'  in  Majuskeln  ganz  füllend):  Preceptum  Pippini  regia  de  monasterio  50 
Fvldensi  sancto  Bonifacio  episcopo  itraditum,  in  quo  continetur  nullum  episco- 
porum  nisi  ab  abbate  invitatum  super  principale  altare  missam  celebrare  nulli- 
que  idem  inouasterium  nisi  Komanq  sedis  pontifici  subiectum  esse  ipsumque  ab  batem 
decimis  ceterisque  perfrui  rebus  ad  idem  monasterium  extunc  et  (nachgetrayen)  nunc  et 
semper  pertinentibus  et  in  futurum  adquirendis ;  (danach  die  eigentliche  Überschrift  •'>5 
in  roter  Minuskel:)  Preceptum  Pippini  regis  de  monasterio  Fuldensi  sancto  Boni- 
fatio  traditum,  dazu  llandvermerk  des  14.  Jh.s:  Sigillatum  est;  ivi  Register 
f.  10:  Preceptum  Pippini  regis  de  monasterio  Fuldensi  sancto  Bonifacio  contraditum. 
VI)  VI;   Pippinus  sancto  Bonifatio;  V'—^:  Pippinus   Sturmioni  (Sturmi  V'^)   abbat!. 


Nr.  20:  753  Juni.  41 

Folgenden  Stengel  Fuldensia  I  Kap.  3,  Archiv  für  UU.-ForscJmng  V). 
Sah  Tangl  als  Entstehungszeit  der  Fälschnng  die  JJ,  809 — 811  an, 
so  hin  ich  dazu  gelangt,  sie  über  die  Mitte  des  Jh.s  herabzurücken; 
damit  steht  auch  der  paläo graphische  Befund  von  A  noch  im  Ein- 
r>  klang,  namentlich  in  Anbetracht  der  Persönlichkeit  des  Fälschers: 
der  Mönch  Rudolf  von  Fulda  (gestorben  865)  hat,  kurz  vor  dem  J.  856, 
die  U.  gefälscht,  vielleicht  um  seine  ältere  Fälschung  U.  16  bei  Papst 
Leo  /F.  (Dronke  nr.  557  vom  J.  855,  nicht  850  f)  durchzusetzen. 
Neben    seinen    vier  Hauptvorlagen,    den   Diplomen   UU.  34   und   43, 

10  die  er  zugleich  als  Schriftvorbild  benutzte  (VLL.  I  und  II),  soicie 
den  in  früheren  JJ.  von  ihm  seihst  gefälschten  UU.  16  (VL.  III) 
und  6  (VL.  IV),  ist  ihm  noch  eine  grosse  Zahl  anderer  Muster 
nachzuweisen,  denen  er  immer  nur  einzelne  Wendungen,  ja  ein- 
zelne   Worte    entlehnt    hat,    in    der   Absicht,    durch    ein    an    eigenen 

15  Diktatelementen  armes  Mosaik  aus  Wendungen  teils  altertümlicher 
teils  kanzleimässiger  Herkunft  den  Schein  der  Echtheit  zu  erzielen: 
Eigils  Vita  Sturmi  (VL.  V),  die  Briefe  der  Bonifatianischen  Samm- 
lung (M.  G.  Epistolae  III  231  ff.)  nr.  28  (VL.  VI),  75  (VL.  VII), 
108   (VL.    VIII),    86  =  U.   13    (VL.  IX)    und   möglicher   Weise   — 

20  doch  ist  loohl  auch  hier  VL.  IV  direkt  Vorbild  (vgl.  S.  7  Z.  43  ff., 
S.  10  N.  s)  —  83  (VL.  Xf),  endlich  die  Diplome  Ludwigs  des 
Frommen,  Ludivigs  des  Deutschen  und,  wahrscheinlich,  Lothars  I.  Mühl- 
bacher ^  nr.  516  (VL.  XI),  1355  (VL.  XII)  1087  (VL.  XIII  f)  und 
1143  (VL.  XIV?)  aus  den  JJ.   816,   834,  841   und    850.     Eben  die 

25  letztgenannten  Muster  bedingen  die  im  Vergleich  zur  bisherigen  An- 
nahme späte  Entstellung  unseres  Stückes;  und  dieser  Ansatz  icird 
bestätigt  durch  deutliche  stilistische  Berührungen  gerade  mit  jüngeren 
Werken  Rudolfs,  so  der  icohl  um  das  J.  856  entstandenen  Schrift 
„De    reliquiis   sanctorum"  (M.  G.  Scriptores  XV  329  ff.)    und   einer 

30  U.  vom   J.   856  (Dronke  nr.  565),   deren  Diktat   ich  ihm  zuschreibe. 

Benutzt    icurde  die  Fälschung    zunächst    in    den   icährend   des 

dritten  Viertels   des  9.  Jh.s  —  so  nehme  ich  an  —  gefälschten   UU, 

M.  G.  Diplomata  Kar.  I  nr.  215  und  deren  Ableitung  Dronke  nr.  526 

(Mühlbacher ^  nr.  1004),  dann   in    der  Original-U.  M.   G.  Diplomata 

35 1  nr.  55  vom  J.  943  und  in  deren  Nach-UU.,  welche  die  Fassung 
bis  ins  12.  Jh.  vererbt  haben.  Auch  hier  liegt  A  zu  Gintnde,  nicht 
die  Kopie  B,  loie  Sickel  M.  G.  l.  c.  Vorbemerkung  angibt.  B  scheint 
überhaupt  noch  einige  Jahrzehnte  jünger  zu  sein.  Etwas  älter  icar 
dagegen   die    verlorene    Vorlage    des   bisher   unbekannten  K,    die  erste 

40  Kopie  im  jetzt  verstümmelten  Eotulus,  der  bald  nach  920  entstanden  ist. 

(^(Chrismon)   Pippinus«    rex    Francorum    vir    inluster*  |  Bonifatio  |  ar- /•  VI.  VII 

chiepiscopO     et     legatO     GermanicO    |    ab    *    apostolica    |    sede    |    directo  ^   I  .  VI., VII.  VI 

*     Quia        (        veneranda      *      paternitaS  I  tlia         nostram       |    III?  IX?  XI? 

excelleutiaru        |        postulavit       |       pro        monasterio,       quod       |       a       te       |    XII.III.XII.III 
45noviter        I        constructum  ^       |       est      |       in       solitudine       *       Boconia  ^       ^.  I?  III.  XII  V 

20 f.    a)  Pipinus  Variante  von  0.  b)  illust(er)  Bonifa cio  B;   inlustris 

O;  illustris  E.  c)  dilecto  E.  d)  instructura  Variante  von  O.  •)  Bocho- 

nia  B,  0  (Variante  BuchoniiV;  Bocconia  E. 


42  Nr.  20:  753  Juni. 

III.  //iuxta      fluvium/    *      |      UuUlaha-'/       in       loco,       |       quem        beatae       memo- 

X/F?/F?nae'*    CarlomannUS   !  germanus   noster  |  legitima   donatione   tibi    concessit,    I 

XI.  IX.  F7//ut  *,  sicut  j  ex  auctoritate  sancti  Petri  principis  apostolonim,  |  pro  quO  legatione 

IX.  XII?  x/fungeriS;   privilegio  sanctae  sedis   apostolicae  |  sublimatum  *'  |   eSSe   constat,  |  ita 

XIII?  x/etiam  nostrae  auctoritatis  praeceptO  |  roboretur  |  ,   placuit  nobis  ptitionibus'"'  |5 

Z//tllis    aSsensum  praebere. 
XIV?  XII  Et     ideo      hanc     |     nostrae     praeceptionis     seriera     |     ob     borem  ^     dei 

jII?Qt     venerationem     sancti      Peri"*      COnscribi     inssimus,     per     quam      |     Pri- 
vilegium sctae'^  sedis  apostolicae  |  a  beato  papa*'  Zacbaria  tibi  collatum 
VIII  cnm   *   consensu   episcoporum  j  ceteroi'umqne    fidelium    nostrorum    peiw^ 

XIL  III.  z//Omnia  roboramus  praecipientes,  ut  nullus  I  sacerdotum  |  in  regnO  | 
XI.  XII.  XI.  III  ^^ostrO  1  divinitns  nobis  |  concessO  1  in  praefato  monasterio  dicionem  aliquam 
Slbl  vmdicet-^  praeter  sedem  apostolicam  *,  ita  ut,  nisi  ab  abbate  monasterii 
fuerit  invitatus,  nee  missarum  ibidem  ^  soUemllia  quisq(ue)'''  *  celebrare* 
praesumat,  sed  iuxta  id,  quod  subiectum  constat  apostolicae  sedi  firmitate  15 
Z/7/,  ///privilegii,  inconcusse  |  roboratum  |  permaneat,  locis  et*  rebus,  tarn"  eis,  quas 
inoderno  tempore  tenet  vel  possidet,  quam  quae^  futuris  temporibus  *  iurl 
ipsius  monasterii  divina  pietas  augere  voluerit  ex  donis  et  oblationibus  decimisque 
fidelium,   absque  ullius  personae  contradictione  firmitate^   perpetua  perfruatur.  j 

Si  autem   quispiam  buic'^  nostrae  auctoritatis  praecepto  repu-iv> 
gnare  voluerit,  sententiam  apostolicae  districtioniS;  quae  in  privilegio-^ 
A'/expressa  est,   experiatur,   et  tarnen  hoc,  quod  ob  amorem  dei  et  venera- 

XIII?  ///?  tionem  sancti   Petri   nostra^  auctoritate  firmavimus,  I      stabile  |  permaneat,  | 
X//7.?manu   nOStra   roboratum    et    tam^*   anuli  nostri  inpressione  ^^    quam  ^^    fide- 

lium  nostrorum   |  adstipulationc  ^^  subnixum^^.  25 

II  Signum/"/'   (Kreuz-3Ionogramm) gg  Pippini  glorioslssimi  regis.  | 

IV  t  Signum  Bonifatii '*^'  arcliiepiscopi  *.    f  Signum  Burghardi"  episcopi"-''^-'.  * 

t  Signum  Uuillibaldi  ^^  episcopi  ^.    f  signum  LuP'"'^  episcopi  ^.    f  Signum 
Eoban"'^  episcopi^.    f  signum  Cilimanni'^^  episcopi^.    *  fFoicremmi^^ 

20f.     f)  fehlt  B,    vjar   hier   aber   ursxirünfßich    beabsichtigt,    da  u  in  Fulda  aus  30 
radiertem  1  korrigiert  ist;  flumen  E.  p)  Fuld^ha  B,  E ;  Fuldae  (Variante  Fuldej  0. 

h)  Karlomannus  0.  i)  sublimatus  O.  k)  A;  petitionibus  B,  O,  E.  I)  A.  Ent- 

tveder  verlesen  (vgl.  Sickel:    Wiener  Sitzungsberichte   XLVII  604   A.  1   und   M.  G.  Diplo- 
mata   Karol.  I  138  Note  b)  oder  verschrieben  für  amorem,  das  auch  VL.  XI  bietet,  oder 
verschrieben  für  honorem   (vgl.    Tangl :   Mitteilungen    des   österreichischen   Instituts   XX  35 
197  f.),   loie   auch  B,  O,  E  haben.  m)   A,  loo  von  anderer  (?)  Hand  anstatt  des  aus- 

gelassenen  t  irrig  nochmals  e  übergeschrieben ;  Petri  richtig  B,  O,  E.  1»)  A;  sanctae 

richtig  B,  E;  fehlt  O.  0)  fehlt  O.  p)  vendieet  B,  O,  E.  q)  sol- 

lemnia  ibi  B;  soll,  ibidem  O,  E.  r)  A;  quisquam  B,  0;  quispiam  E  (wie  U.  15\lß). 

8)  presumat  celebrare  O.  t)  etlam  et  O.  u)  tarn  eis  fehlt  O,  E.  10 

v)  quas  O,  E.  w)  perpetua  firmitate  E.  x)  fehlt  O.  y)  zu  privi- 

Icgiis  corr.  E  z)  auctoritate  ncstra  Variante  von  0.  na)  etiam  E. 

bb)  impressione  B,  O.  cc)  ac  E.  dd)  astipulatlone  B,  E.  ee)  damus 

add.  E.  ff)  Eschaioll  fehlt  O.  gg)  fehlt  E.  Mi)  Bonifacii  B,  K. 

W)  Burchardi  K.  B,  E.  kk)  W  i  rc(e  b  u  rg  en  si»)   add.  E.  II)  Willibaldi  B,  E.  4'i 

mm)  Lvl   archiepiscopi   B ;  Lulli  E  (aycIu  vor  episcopi  radiert).  im)  Eobatus  A'; 

Eübanis  E.  00)  Chilimanni  K;  Kilimanni  B;  Kylimanui  E.  pp)  Folc- 

romi  K;  Folcrammi  B,  E. 

1)  von  Würzburg  (741— nach  749  bzw.  vor  754  Juni).  2>  von 

FÄchstädt   (745?— nach  786).  3)  von  Mainz  (754—786,  Chorbischof :^^ 

seit  752).  4)  von  Üb  echt  (nach  753  Mai -754  Juni).  ö>  unbekannt. 


Nr.  21-22:  747-754  Juni  15.  13 

presbytori.     y  sig-num   Megillgo'/i  presbyteri  ■'.    f  .siprnuin    Thro.andi'^'^    praofccti '"''. 

t  Signum  Iviutfridi**^  prnefecti.    f  signuni   llnni/Olti  "  praefecti.  |  f  llro^gonLS  ""  |  A' r/K-J? 

praefecti.     f  sig-uum   Oreiitiles^'*'.     f  Signum   Tliacholt'i"^^''^.     f  signiini 
Uiüchingi '■'■. 

5  (Ghrismon)  Vil     In    dei    nomine    Baddilo-^    recognovit^'    et^^'    (Rekognitions- II 

zeichen)'^'.   |   (Siegel^). 

Data    niense    iunio'^'    anno    II.'''     regui  nostri^';    actum    Attiniaco -^    pala- / 
tio  publico^'';  |  in  dei  nomine  feliciter  amen.)>  XI— XIV f 

21f*. 

10  König    Pippin    schenkt    dem    Kloster    zu   Händen    des   Erz- 

hischofs  Bonifatius  den  Bramforst'^.  mAi     7^'W\ 

Verzeichnet:  Sickel  Acta  II  369. 

Die  angebliche  Schenkung  wird,  ohne  ausdrückliche  Behauptung 
löder  Beurkundung,  nur  bezeugt  in  einer  Fälschung  aus  dem  12.  Jh., 
die  in  zwei  Fassungen  iiberliefert  ist  (Schöttgen  und  Kreysig  Scrip- 
tores  I  10  nr,  26  aus  Eberhard,  Dronke  nr.  323  aus  etwas  jüngerer 
Einzelkopie):  ex  his  duabus  forestis,  qiios  fquasj  Pippinus  et  KaroJus 
sancto  Bonifatio  et  Sturmi  abbati  ad  manus  tradiderunt,  hoc  est 
i?(>  Branuirst  fBramuirstJ,  Salzuorst  .  .  Sie  ist  xcohl  reine  Konjektur 
Eberhards,  hier  einzureihen  nach  den  Jahren  der  Abdankung  Kari- 
manns  und  der  letzten  Amvesenheit  des  am  5.  Juni  754  erschlagenen 
Bonifatius  a)a  Königshofe  (vgl.  Tangl:  Zeitschrift  für  hessische 
Geschichte  XXXVII  233  ff.,  245  f.,  2 49  f.).  Die  Urkunde  Ottos  IL 
-övom  J.  980  (Dronke  nr.  721;  AI.  G.  Diplomata  IIa  nr.  221)  setzt 
das  Eigentum  des  Klosters  am  Bramforst  bereits  voraus,  ohne  sich 
über  das  Alter  des  Rechtstitels  auszidassen,  was  dafür  spricht,  dass 
derselbe  schon  daiaaJs  recht  iceit  zurückreichte.  Zuerst  erwähnt  den 
Bramforst  eine  Grenzbeschreibung  aus  dem.  J.  801  (Dronke  nr.  165). 

30  22. 

Eggiolt  schenkt  zum  Seelenheil  seines  Bruders  Ililtwin  sein 
Erbteil,    samt    einer    Kirche,    zu    Dromersheim^    mit   Ausnahme 

^Of.    <i<i)  Troantis  E.  rr)  prcfati  K.  ss)  Lyutfridi  B  (aber 

Liutfr.  EJ.  tt)  Runzolfi  K,  B,  E.  uu)  Roggonis  K;  Ruotgonis 

35  B,  E.  vv)  Orentilis  K;  prefecti  add.  E.  w>r)  Tahcolfi  Signum  B; 

Thachulfi  K;  Dachulfi  prefeoti   E.  xx)  Wichinsi  B;  Wiggingi  prefecti  E. 

jy)  q(uod)  B.  zz)  Baldilo  K;  Bardilo   ar  Chi can  cell  ar las  iv".  a')  recog- 

Dovi  E.  b')  fehlt  K.  C)  felilt  K,  B.  d')  iun.  K; 

iulio    E.  e')    von    xcohl    (/leicher,    j eden falls    wenig    späterer 

40  Hand  mit  dnnlclerer  Tinte  auf  Rasur  aus  nono  (=  VL.  II J  corr.  A;  II  K, 
E;    set'undo   B.  t')   Pippini  gl  orio  sissimi  K;  domni   Pippini  regis 

Franc  orum  E.  g')  Attinaco  K.  h')  fehlt  K ;  concilio  add  E. 

1)  später  Bischof  von  Würzburg.  2)  gefälscht,    icahr scheinlich 

nach    dem  Siegel   Karls   des  Grossen^   nur  als  Bruchstück  erhalten;    vgl. 
4öSickel:  Sitzungsberichte  l.  c.  604  f.  3)  Hessen-Nassau  Kr.  Fulda  und 

Hünfeld;  vgl.  Gegenbauer  Kloster  Fulda  II 22  f  Haas:  Fuldaer  Geschichts- 
blätter XI  ü  f.  \)  Uheinhessen  Kr.  Bingen. 


44  ^r.  22:  754  Juni  15. 

eines  Weingartens  und  dreizehn  genannter  Unfreier^    dazu  einen 
Waldanteil  zu  Biehern'^,  ^^^  ^^^^^^  ^^ 

Cartular  f.  IT  (C)^;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  138  Auszug  aus  C  (E)^^ 
=  Copiar.  IIL  f.  90.  5 

Aus  C :  Schannat  Trad.  2  nr.  4;  —  Dronke  Cod.  6  nr.  9.  ~  Aus  E : 
Dronke  Trad.  7  cap.  8  nr.  31.  —  Reg.:  v.  Sartori  IIa  298;  —  Scriba 
III  1  nr.  6  und  333  Anm.  nr.  I  A  12.' 

Diese  und  die  folgenden  fünf  UU.,  die  ersten,  die  nach  dem  Tode 
des  Bonifatius  ausgestellt  lüurden,  sind  für  die  Feststellung  von  dessen  lo 
Todesjahr  besonders  ivichtig;  vgl.   Tangl:  Zeitschrift  .  .  für  hessische 
Geschichte  XXXV  238  ff.  —  Das  häufig  gebrauchte  Formular  (I,  vgl, 
die  Einleitung)  erscheint  hier  zum  ersten  Mal. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 

Licet  parva  et  exigiia  sunt,  que  pro  immensis  peccatis  et  &q- i5 
bitis  offero,    tarnen  pius   dominus  noster  lesus  Christus  non  quanti- 
tatem  rauneris  perspieit  sed  devotionem  offerentis. 

Ideoque  ego  Eggioltus  sana  mente  sanoque  consilio  pro  malis 
peccatis  meis,  ut^  in  futuro  veniam  aliquam  promerire  merear,  dono 
pro  remediura  animae  fratris  mei  Hiltuuini  ad  monasterium  sancti  20 
Bonifatii,  quod  constructum  est  in  pag'o  Grapfeld  super  fluvium 
Fulda,  in  pago  üuormacinse^  in  villa  Trubtmaresheim^  hereditateni 
meani,  quam  mihi  pater  mens  moriens  et  fratres  mei  dereliquerunt, 
id  est  domibus,  aedificiis,  ecclesia  I,  accolabus,  mansis,  casis,  terris, 
araturiis,  campis,  vineis,  pratis,  pascuis,  aquis  aquarumque  decursibus,  25 
cultum  seu  incultum'^,  mobilibus  et  immobilibus  omnia,  quae  ibidem 
Visus  fui  habere,  excepto  I  vinea  et  mancipia^  bis  nominibus:  Alto- 
lah,  Adalhilt,  Geruuig  et  Berahttraht,  Adalhart,  Gotahart,  üuolfram, 
Fridulf,  Hiltiram,  Uuillileih,  Otger,  Ratilo,  Ratolt. 

Et  simili  modo  dono   silvae  portionem   nostram   in    loco,    quiso 
dicitur    in    pago  Nafinsie    ad   Bibarahu,    totum   et  integrum    a   die 
presente  ad  predicto  monasterio  iam  dictam  rem  habeatis,  tencatis, 
possideatis   vel    quicquid  exinde    facere   volueritis,   liberam   ac  fir- 
missimam  in  omnibus  habeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,    quod  futurum   esse  non  credo,    si  ego  ipse  aut  35 
aliquis  de  heredibus  meis  seu  quislibet  ulla  opposita  extranea  per- 
sona,   qui  contra  hanc  donationem  venire   aut  eam  inrumpere  volu- 
erit,   inprimitus  iram   dei  omnipotentis  et  trinae  maiestatis  incurrat 

22.  I)  Überschrift  in  C:  Eartula  traditionis  Earpiolt  de  Uuormacinse,  im  Register 
f. 2:  Eginen.  II)  E:  Egilolt  tradidit  sancto  Bonifacio  bona  siia  in  Worniez--ft> 

felde   et   unam   vineam    et   unam   ^cclesiam    in   Truhmarcsheim    cum   suis   appen- 
dieiis  et  familiis.  a)  in  futuro  ut  C.  b)  n  «u«  3  corr.;  Rand- 

vermerk aus  dem  11.  Jh.:  Worma.  c)  Randvermerk  aus  dem  11.  Jh.:  Trutmareh. 

d)  c  aus  8  corr. 

1)  Rheinprovinz  Kr.  Simmern.  2)  maiieipia  hängt  ivie  in  45 

U.  37  von  excepto,  nicht  von  dono  ab. 


Nr.  23:  754  Juni  11.  45 

et  ab  omni  loca  saiictornni  excommunis  apparcat,  insiiper  solventem 

ad  picdicto  monasterio  auri   uncias  V,   argcnti   poiidera  X  et  quod 

lepetit  evindicare  non  valeat,  sed  prescns  donatio  liee  omni  tempore 

firma  et  stabilis  permaneat,  stipulatione  siibnixa. 
5  Facta  donatio   hec  sub  die  XV.  iunii  anno  III.   regni   domiui 

uostri  Pippini  regis  Francorum. 

Ego  üuolframnus  [e]manuensis^  rogatus  scripsi  et  notavi  diem 

et  tempus  quo  supra. 

Signum  f  Eggioltus,  qui  hanc  donationis  kartam  fieri  rogavit. 
/o  t  Hatto  com(es).   f  Folcbrabt.   fAdalpraht.   fUuillipraht.    fOtachar. 

t  Grimbert.      f  Hluduuiu.      f  Haduprabt.      f  Gerolt.      fUualuram^. 

t  Flanbert  f. 

23. 

Odacrus   (Odagrus)   scherikt   einen  Weingarten  zu  Wackern- 

"^«*'"'-  754  Juni  n. 

Cartular  f.  11   (C)^;    —    Cod.  Eherhardi  I  f.  138  Auszug   aus    C 
f^j"  =  Copiar.  III.  f.  90. 

Aus  C :  Schannat   Trad.  3  nr.  5 ;  —  Dronke  Cod.  1  nr.  10.  —  Aus 
20  E:  Dronke  Trad.  7  cap.  3  nr.  30.  —  Reg.:  v.  Sartori  IIa  298;  —  Scriha 
III  1  nr.  7  und  333  Anm.  nr.  1  A  12. 

Formular  loie  in   U.   22. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 

Licet  parva  et  exigua  sunt,  que  pro  inmensis  peccatis  et  de- 

25bitis  offero,  sceleribus  tamen  scio  aequissimum  iudicem  plus  devo- 
tionem  mentis  perspicere  quam  quantitatem  muneris. 

Ideoque  ego  Odacrus  sana  mente  sanoque  consilio,  pro  malis 
peccatis  meis  ut  in  futuro  veniam  aliquam  merear,  dono  ad  moua- 
sterium   sancti  salvatoris  et  sancti  Petri,    quod   constructum  est  in 

30  Silva  Bocbonia  super  ripam  fluminis  Fulda,  quod  construxit  sanctus 
Bonifatius,  boc  est  quod  dono  vineam  I  in  pago  üuormacinse^  in 
Villa  üuacbarenbeim,  cui  sunt  adfines^  de  una  parte  Raganperdi, 
de  alia  parte  Nordperdi  fratris  mei,  tertia  parte  Adalperdi  et  Ragan- 
perdi,  quarta  parte  Gundperdi  et  Tbeotperdi  totum  et  integrum  a 

3ödie  presente  ad  iam  dicto*^  monasterio  sancti  salvatoris  et  sancti 
Petri  iam  dictam  rem  babeatis,  teneatis,  possideatis  vel  quicquid 
exinde  facere  volueritis,  liberam  ac  firmissimam  in  omnibus  babeatis 
potestatem. 

22.    e)  manuensis  C.  f)  drittes  u  aus  Ansatz  zu  a  oder  o  corr. 

40  23.    I)  Überschrift   in  C:   Kartula   Otacri    de    üuormacinse,    im  Register  f.  2: 

Otakar,  II)  E:   Otacher   tradidit    sancto   Bonifacio   bona   sua   in 

Wormazfclde   et  vineam   I   in    Wachernheim.  &)  Randvermerke  aus 

dem  11.  Jh.:  Worma.,  Wacharenheim  C.  b)  f  nochmals  von  späterer  Hand 

ühergeschriehen  C.  c)  von  der  späteren  Hand  zu  dictum  monasterium  corr.  C. 

45  1)  üheinhessen  Kr.  Bingen. 


46  ^r.  24:  754  Juli  22  (23P) 

Si  qiiis  vcro,  qnod  futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse  aut 
aliquis  de  beredibus  meis  vel  prohercdibus  seu  quislibct  ulla  oppo- 
sita  extiauea  persona,  qui  contra  lianc  [donationera] '^  venire  aut  eam 
inrumpere  voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis  et  trinae 
maiestatis  incurrat  et  ab  omni  loca  sanctorum  excommunis  appareat,  r, 
et  insuper  solventem  ad  predicto  monasterio  auri  uueias  [V]^  argenti 
pond(era)  X  multa  conponat  et  quod  repetit  evindicare  non  valeat, 
sed  presens  donatio  hec  omni  tempore  firma  et  stabilis  permaneat, 
stipulatioue  subnixa. 

Facta  donatio  bec  sub  die  XV.  kl.  iul.  anno  III.  regni  domni  lo 
nostri  Pippini  regis. 

Ego  Uuolframnus  emanuensis   rogatus  scripsi^  ac  notavi  diem 
et  tempus  quo  supra. 

Signum  f  Odagri,  qui  banc  traditionem  fieri  rogavit.     f  Nord- 
perdi.     f  Landsuuindae  filiae  eius^.     f  Hariperdi  clerici.     f  Hattoni. /ö 
f  Raganperdi.     f  Adalperdi. 

24. 

Rantulf  schenJct  einen  Weingarten  zu  Bodenheini  ^. 

Mainz  754  Juli  22  (23f). 

Cartular  f.  27'  (C  ')  und  f.  12  (C  ^)'^;  —  Cod.  Eherhardi  I  f.  139  (E')^^  20 
und  137'  {E^y^^  Auszüge  aus  C  und  C^  =  Copiar.  III.  f.  90'  und  90. 

Aus  C^  und  C^ :  Schannat  Trad.  3  nr.6  und  5  nr.lO;  —  Dronke 
Cod.  8  nr.  IIa  und  11h;  —  Tangl:  Zeitschrift  .  .  für  hessische  Geschichte 
XXXVII  240  nr.  a  und  b.  —  Aus  E^  und  E-:  Dronke  Trad.  6  und  8 
cap.  3  nr.  52  und  19;    —    Reg.:  v.  Sartori  IIa  298;  Scriha  III  1  nr,  8,2-> 
12  und  333  Anm.  nr.  I  A  2. 

Über  diese  U.  (Formular  wie  in  U.  22)  vgl.  Tangl  l.  c.  gegen 
Will:  Tübinger  Theologische  Quartalschrift  LV  525 y  der  ihre  Echtheit 
bestritt.  C  ^  und  C  ^  gehen  zioeifellos  auf  zwei  verschiedene  Atis- 
fertigungen  zurück.  Wahrscheinlich  ist  C^  die  ursprünglicliere  Fassung  no 
und  durch  C  ^  ersetzt  loegen  einiger  formaler  Verstösse  (Fehlen  einer 
ausdrücklichen  Nennung  des  Bonifatius,  auf  den  der  Satz  ubi  —  corpore 
S.  47  Z.  27  f.  sich  beziehen  mUsste,  Unvoll ständigkeit  der  Strafformel). 
In  C^  icurde  dabei  die  Fassung  auch  noch  an  anderen  Stellen,  zum  Teil 
dem,  Formular  gemäss,  verändert.  Die  Zahlenangaben  von  C^  sind  35 
an    ziüei    Stellen    verderbt:    in    der    Strafformel    durch    die    paläo- 

23.     fl)  fehlt  C.  e)  II,  aus  U  =  V  verlesen,  C.  f)  p  aus 

anderem  Buchstaben  corr.,  darüber  kleine  Rasur  C. 

24:.     I)  Überschrift  in  C'  und  C^ :   Kartula  Rantulti  de  Uuonnacinse,  im  Register 
f.  2 :  Rantulfi  bcio.  Ratolfi.  II)    K^:  Ego  (über  Rautulf.  nach(ietraqen)  Ran- ^0 

tulfus  de  Worinacia  trartidi  (aus  itdiCio  corr.)  sancto  Boiüfacio  bona  mea  in  eodcm 
pago  quicquid  pr  oprie  tatia  habui  tarn  in  agris  quam  vineis  (aus  habuit  iu 
agris  et  vineis  corr.).  III)   E'~:    Frantulf  de   pago  \Vorm(acense)   tradidit 

sancto  Bonifacio  in  Batenheiui   quicquid   proprietatis    habuit. 

1)  d.  h.  Odacars,  des  Ausstellers ;  denn  dieser  icar  Landsicinds  Vater y4-> 
vgl.  U.  59.  2)  Rheinhessen  Kr.  Oppenheim. 


Nr.  24:  754  Juli  22  (23?) 


47 


graphische  naheliegende  Verlesung  von  II  zu  V  (Y)  nnd  von  IUI 
zit  Uli  CVll) ;  in  der  Datierung  durch  die  aber  vom  Schreiber  selbst 
nachträglich  auf  (inind  des  Originals  oder  der  Fassung  C  richtirj 
gestellte    Verlesang  von  XI.  cl.  zu  X.  id.,    die  paläographisch  gleich- 

5  falls  verständlich  ist  und  auch  sonst  vorkommty  sowie  durch  die  irrige 
Jahreszdhlung  IUI,  der  die  III  der  Fassung  C  sicher  vorzuziehen^ 
da  die  Gleichzeitigkeit  mit  den  UU.  22,  23,  25,  26  durch  die  Über- 
einstimmung der  meisten  Namen,  namentlich  der  singulärcn  Voto 
comis   und    Rantulf;    gewährleistet   v:ird.     Auch    C  '    ist   übrigens   an 

meiner  Stelle  (Note  a)  durch  eine  Verlesung  entstellt.  —  Ein  Rantidf 
befindet  sich  unter  den  austrasischeu  Grossen,  denen  Papst  Zacharias 
7 4H  schreibt,  sie  sollten  ihre  kirchliche  Gesinnung,  namentlich  bei  Kloster- 
gründungen,  catch  fernerhin  betätigen  (M.  G.  Epistolae  III  364  nr.  83). 


a  (C). 

15  In  nomine  patris  et  filii  et 
Spiritus  sancti. 

Licet  parva  et  exigna  sunt, 
que  pro  iumensis  peccatis  et  de- 
bitis  offerimus,  tarnen  pius  domi- 

2ouus    noster    lesus    Christus    non 

quantitatem    muneris    sed    devo- 

tionem  aninii  perspicit  offerentis. 

Ideoque    ego    Rantulfus    sana 

mente  sanoque  consilio  pro  nialis 

2ö  peccatis  nieis,  ut  in  futuro  veuiani 
aliquam  promerire  merear,  dono 
ad  moiiasterium  sancti  salvatoris, 
quod  dicitur  Fulda,  ubi  ipse  sanc- 
tus  martyr   sacro  requiescit  cor- 

30  pore,-  hoc  est  quod  dono  vineani 
I  in  pag'o  Uuormaciusae  in  vüla 
Batenheim;  bec  sunt  fines:  de 
una  parte  sancti  Martyni^,  de 
alia  parte  sancti  Martyni,    tertia 

35  parte  via,  quarta  parte  Isaugeri, 
totum  et  integrum  a  die  presente 
supradictam  rem  tcneatis,  possi- 
deatis  vel  quicquid  exinde  facere 
voluerint,  liberara  ac  firmissimam 

40  in  Omnibus  habcatis  potestatem. 


b  (cv. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus 
sancti. 

Licet  parva  et  exigna  sunt,  que  pro 
inmensis  peccatis  et  di[b]itis«  ofFeri- 
mus,  tarnen  pius  dominus  noster  lesus 
Christus  non  quantitatem  muneris  sed 
devotionem    animi    perspicit    offerentis. 

Ideoque  *  Rantulfus  sana  mente 
sanoque  consilio  pro  malis  peccatis 
meis,  ut  in  futurum  veniam  aliquod 
promerire    *  ,     dono     ad    monasterium 

sancti  salvatoris  et  sancti  Petri, 
quod   domnus   Bonifatius   constru- 

xit,     ubi     ipse    domUUS    *    requiescit 

in    corpore,    in    Bocbonia    super^ 

fluvio^  Fulda,  hoc  est  quod  dono 
vineam  UUam  in  pago  Uuormacinse  in 

Villa  nuncupaute  Pattenheimo^^  mar- 

Ca,  quod  sunt  adfinis:  de  una  parte 
sancti  Martyni  ^  ct  de  alia  parte  sancti 
]\Iartyni,  tertia  parte  via  COmmunis, 
quarta  parte  IsiuCramnUS,  totum  et 
integrum  a  die  presente  ad  iaui  dicto^ 

monastcrio   sancti  salvatoris   iam 

dictam  rem  babcatis,  teneatis,  possi- 
deatis  vel  quicquid  exinde  facere  volu- 


24:h.      a)  divitiis.  b)  aus  Fulda  corr.  p)  von  späterer  (9) 

Hand  zu  fluvium  corr.  d)  Randvermerk  des  ii.  Jh.s:  Pattenb.  e)  von 

der  späteren  ( )  Band  zu  dictum  monasterium  corr. 

1)  Domstift  in  Mainz. 


48 


Nr,  25:  754  Juli  23, 


Si  quis  vero,  quod  futurum  esse 
non  credo,  si  ego  ipse  aut  ali- 
quis  de  heredibus  raeis  vel  pro- 
heredibus  seu  quislibet  ulla  oppo- 
sita  persona,  qui  contra  hanc 
donationem  venire  temptaverit, 
iram  dei  omnipotentis  incurrat 
et  ab  omni  loca  sanctorum  ex- 
communis  appareat  et  insuper 
inferat  supradicto  monasterio  auri 
uneias  II  argenti  pond(era)  IUI 
coaetus  exsolvat. 


Facta  donatio  haec  XL  kl.  aug. 
anno  III.  regni  dom(ni)  [nostri]" 
Pippini. 

Ego  Uuolframnus  scripsi. 


fKantulfi,  qui  hanc  traditio- 
nem  fieri  rogavit.  f  Voto  co- 
m(itis).  fAdalprabt.  flluilliprabt. 
t  Flanpraht.  f  Otacar.  f  Hun- 
prabt. 


eritlS,  liberam  ac  firmissimam  in  Omni- 
bus habeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non 
credo,  si  ego  ipse  aut  aliquis  de  here- 
dibus meis  vel  proheredibus  mcis  vel  5 
quislibet  ulla   opposita  persona   extra- 

nea,  qui  contra  hanc  donatione  venire 
aut  inrumpere  voluerit,   primitus 

iram  dei  omnipotentis  et  trine  mage- 
statis  incurrat  et  ab  omni  loca^  sanc- io 
torum  excommunis  appareat  et  insuper 
solventem  ad  iam  dicto  monasterio 
Sancti  Salvatoris  auri  uneias  [II]  ä' 
argenti  pondera    [IIJII'^    multa   COn- 

ponat  et  quod  repetit  evindicarcio 
non  valeat,  sed  presens  donatio 
ista  omni  tempore   firma   et  in- 
violata    permaneat,    stipulatione 
subnixa. 

Actum  Mogontie  civitate  publi-  20 

ce;  facta  donatio  *  sub  die  XI.*" 
c(a)l(end)as  aug.  anno  IUI.  ^  regni 
domni  *  Pippini    rCgC. 

Ego  Uuolframnus   [e]ma[nu]ensis  ^ 
rogatus  scribsi  et  notavi  diem  et  25 
tempus  quo  supra. 

t  Signum  Rantulfi,  qui  hanc  dona- 
tionem  fieri   rogavit.     f  Voto'"^   comis. 

t^  Signum   Adalbertus.  f  Signum 

Uuiiliberctus.     t  Signum  Finnberc-  30 

tus.  t  Signum  Otgart^.  f  Signum 
Hunbraht    f  signum. 


23. 


Graf  Leidrat  schenkt  einen   Weingarten  zu  Dienheim^. 

Mainz  754  Juli  23.85 


24il.     «)  zu  imp(eratoris)  verlesen,  vgl.  Tangl  I.e.  242. 

24b.     f)  von  der  späteren  ( )  Hand  zu  loco  corr.  g)  V  C  (vgl.  Vor- 

bemerkung), h)  Uli  C.  i)   XL  c(a)l(end)a8  oder  X.  k(a)l(eud)a8 

nachträglich,    aber    von    gleicher    Hand    aus    X.   idus    (vgl.    die    Vorbemerkung)    corr. 
k)  C;  vgl.  die  Vorhemerkung.  1)   Magocensis  C,   so  im  Cartular   anfangs,   in  40 

UU.  69,  44,  27  und  33,  auch   sonst  immer  verlesen,  seitdem  richtig.  m)  aus  Oto 

corr.  oder  v  über  o  geschrieben.  n)  f  Signum  dop2>elt.  o)  g  aus  1  corr. 


1)  Rheinhessen  Kr.  Oppenheim. 


N7\25:  751  Juli  23  49 

Carhdar  f.  18  (C)\-  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  138  Auszug  aus  C  (E)^^  = 
Copiar.  III.  f.  90. 

Aus  C :  Schannat  Trad.  4  nr.  7;  —  Dr^onke  Cod.  9  nr.  12.  —  Aus  E : 
Dt'onke  Trnd.  7  cap.  3  nr.  32.  —  lieg.:  v.  Sartori  IIa  298;  —  Scriba  III  1 
önr.  9  und  333  Anm.  nr.  I  A  14. 

Die  Lücken  in  der  Gn'eiizuinsclireibiing  gehen  nicht  auf  das 
Original  zurück,  soridern  beruhen  darauf,  dass  der  Schreiber  des 
Cartulars  einzelne  Eigennamen  nicht  zu  lesen  vermochte;  vgl.  U.  27 
Noten  d,  c,  wo  in  einem  Falle,  in  dem  die  Lesung  nachher  doch 
io  noch  gelang,  ein  solcher  ur.^prünglich  ausgelassener  Name  nachträglich 
ergänzt  ivurde.  Zur  Datierung  vgl.  die  Vorbemerkungen  ztc  UU.  22 
und  27.     Fassung  wie  in   U.  22. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  saneti. 
Licet  parva  et  exigua  sunt,  qiie  pro  inmensis  peccatis  et  di[b]i- 
y.'itis^  offerimus,  tarnen  pius  dominus  noster  Jesus  Christus  non  quan- 
titatem  mimeris  sed  devotionem  aninii  perspicit  offerentis. 

Ideoque  ego  Leidratvs^  comes  sana  mente  sanoque  consilio 
pro  malls  peccatis  meis,  ut  in  futuro  veniam  aliquam  promerire 
merear,  dono  ad  monasterium  saneti  Bonifatii,  quod  constructum 
20  est  in  pa^'O  Grapfeld  super  fiuvium  Fulda,  ubi  ipse  Christi  martyr 
sacro  requiescit  in  corpore,  hoc  est  quod  dono  vineam  I  in  pago 
üuormacinse  in  villa  nuncupante  Deinenlieini'^,   cui  sunt  adtines  de 

uiui  parte ^^  et  de  alia  parte '^,  tertia  parte "^^ 

quarta  parte ^,   totum  et  integrum  a  die  presente    ad   pre- 

i'ödicto  monasterio  saneti  salvatoris  supra  dictam  rem  babeatis,  teneatis 
possideatis  vel  quicquid  exinde  facere  volueritis,  liberam  ac  firmis- 
simam  in  omnibus  babeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum^  esse  non  credo,  si  ego  ipse,  quod 
absit,  aut  aiiquis  de  heredibus  raeis  vel  proheredibus  seu  quislibet 
soulla  opposita  persona,  qui  contra  hanc  donatione  venire  aut  eam 
inrumpere^  voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis  incurrat  et 
trinae  maiestatis  et  ab  omni  loca  sanctorum  excommunis  appareat; 
insuper  autem  solventem  ad  predicto  monasterio  auri  uncias  V 
argenti  pondera  X  multa  conponat  et  quod  repetit  evindicare  non 
jr>valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni  tempore  firma  et  stabilis  per- 
maneat,  stipulatione  subnixa. 

Actum  Mogontie  civitatis  publice;  facta  donatio  sub  die  X.  kl. 
augustas  anno  111.  regni  domni  Pippini  regis  Francorum. 

Ego  Uuolframnus   emanuensis    rogatus   scripsi   et   notavi  diem 
40  Qi  tempus  quo  supra. 

23.     I)  Überschrift  in  C:  Kart(ula)  traditionis  Leidrati  comitis  de  üuormacinse, 
im  Register  f. 2:  Leidrati.  II)   E:  Leiderat  comes  tradidit  vineam  unam  in 

Dinenheim  cum  familia  et  eorum  substantia.  a)   divitiis  C,    verlesen   aus  der 

merowingischen  Form  dibitis.  b)  v  über  der  Zeile  nachgetragen,  s  paläographisch 

4ö=  Y.  c)  Randvennerk  des  11.  Jh.s:  vineam  Deinenheim.  d)  Lücken  von 

je  ca.  15  Buchstaben  Rauminhalt  C.  e)  aus  futuro  corr.  f)  n  aus  r 

corr.  (oder  umgekehrt?). 

Fuldaer  Urkundenbuch  L  4 


50  ^r.  26:  754  Juli  31. 

Signum  f  Leidrati  comitis,  qui  hanc  kartulam  traditionis  scri- 
bere  rogavit.  f  Voto  com(es).  f  Otacar.  f  üuillipertus.  f  Adal- 
pertus.     t  Rantulf.     f  Ratharii. 

26. 

Nordpraht  schenkt  einen   Weingarten  zu   WacTcernheim^.        s 

754  Juli  31. 

Cartular  f.  19'  (C)^;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  138  Auszug  aus  C  (E)^^ 
=  Copiar.  III.  f.  90. 

Aus   C :  Schannat   Tr.  5  nr.  9  (mit  anno  IIII.j;  —  Dronke  Cod.  9 
nr.  13.   —    Aus  E:   Dronke  Trad.  7   cap.  3   nr.  36.    —    Reg.:  v.  Sartori  lo 
Staatsrecht  IIa  298;  —  Scriba  III  1  nr.  10  und  333  Anm.  nr.  I  A  18. 

Vgl.  die  Vorbemerkungen  zu  UU.  22  und  27.  Fassung  wie  in 
U.  22. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  saneti. 

Licet  parva   et  exigua   sunt,    que  fpro]'^^   inmensis   peccatis  et  15 
di[b]itis^    offerimus,   tarnen   pius   dominus  noster  lesus  Christus  non 
quantitatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque  ego  Nordpraht  sana  mente  sanoque  consilio  pro  malis 
peccatis  meis,  ut  in  futuro  veniam  aliquam  promerire  raerear,  dono 
ad  monasterium  saneti  salvatoris  et  saneti  Petri^  quod  est  construc-  20 
tum  in  pago  Grapfeld  super  ripam  fluminis  Fulde,  ubi  ipse  sanctus 
martyr  Bonifatius  corpore  requiescit,  hoc  est  quod  dono  vineara 
unam  in  pago  üuormacinse  in  villa  Uuacharenheim^,  cui  sunt  ad 
unum  latus  vinea  Odacri,  alio  latere  ipsius  Otacri,  tertio  iterum 
Odacri,  quarto  latere  domni  regis  Pippini,  totum  et  integrum  a  die  25 
presente  ad  supra  dicto  monasterio  saneti  salvatoris  prenominatam 
rem  habeatis,  teneatis,  possideatis  vel  quicquid  exinde  facere  volu- 
eritis,  liberam  ac  firmissimam  in  omnibus  habeatis'^  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  non  credo,  si  ego  ipse  aut  aliquis 
de  heredibus  meis  vel  proheredibus  meis  seu  quislibet  opposita  per-30 
sona  extranea,  qui  contra  hanc  donatione  venire  aut  eam  inrumpere 
voluerit,  inprimitus  iram  trinae  maiestatis  et  dei  omnipotentis  in- 
currat  et  ab  omni  loca  sanctorum  excommunis  appareat^  insupcr 
autem  solventem  iuxta  poenam  seculi  ad  iam  dicto  monasterio  auri 
uncias  duas^  argenti  pondera  X  multa  conponat,  et  nee  sie  quod  35 
repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  presens  donatio  liec  omni  tempore 
firma  et  stabilis  permaneat,  stipulatione  subnexa. 

2G.     l)  Überschrift  in  C:  Kartula  Nordprahti  de  üuormacinse,  im  Register  f.  2: 
Nordb.  II)  E:  Nortbraht  tradidit  sancto  Bonifacio  vincam  I  füber  vin.  nach- 

getragen) in  Wachernheim.  a)  feldt  C.  h)  divitiis  (,'.  c)  Rand- 40 

vermerk  des  11.  Jh.:  vinea  Wacharenheim.  d)   von  gleicher  Hand  aus  habea- 

tus  corr.  e)  wohl  sicher  verlesen  aus  U  =  V. 

1)  Rheinhessen  Kr.  Bingen. 


Nr.  27:  754  Juli  31.  51 

Facta  donatio  liec  sub  die  pridiae  kl.  augustas  anno  III.  re^ni 
donini  Pippiui  ic^ns  Francoium. 

Ego  Uuolframüus  emanuensis   rogatus    scripsi   et  notavi   diem 
et  tempus  quo  siipra. 
ö  f  Signum  Nordprahti,    qui    lianc    donationem  scribere  rogavit. 

f  Otacri.     f  Adalprahti.     f  Reginprahti.     f  Hariprabti  clerici. 

27. 

Adalhert  (Adalheralit)  schenkt  zwei  Weingärten  zu  Wackern- 

//^''''''  75/47  JiUi  31. 

Cartular  f.  13'  nr.  8  (C)^;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  138  Auszug  aus  C 
C^J"  =  Copiar.  III.  f.  90. 

Aus  C :  Scliannat  Trad.  4  nr.  8 ;  —  Dronke  Cod.  10  nr.  14.  —  Aus 
E :  Dronke  Trad.  6  cap.  3  nr.  23.  —  Reg. :  v.  Sartori  Staatsrecht  IIa  298; 
15  —  Scriba  III  1  nr.  11  und  333  Anm.  nr.  I  A  6. 

Die  Übereinstimmung  dieser  U.  mit  der  vorhergehenden  im 
TagesdatuMy  in  der  Örtlichkeit  und  in  den  meisten  der  genannten 
Namen  nötigt  dazu,  auch  sie  ins  Jahr  754  zu  ziehen  und  im  Jahres- 
datum ein  Versehen  des  Notars  oder  Abschreibers  (vgl.  U.  24b  Note  k) 
20  anzunehmen,  tvie  schon  Tangl,  der  zuerst  anders  dachte  (Zeitschrift 
.  .  für  hessische  Geschichte  XXXVII  245  Anm.  1),  bemerkt  hat. 
Fassung  wie  in   U.  22. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 

Licet  parva    et  exigua   sunt,    que    pro    inmensis    peccatis    et 

25di[b]itis"  offerimus,  tarnen  pius  dominus  noster  lesus  Christus  non 
quantitatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque  ego  Adalbertus  sana  mente  sanoque  consilio  pro 
malis  peccatis  meis,  ut*  in  futuro  veniam  aliquam  promerire  merear, 
dono  ad   monasterium  sancti    salvatoris    et    sancti  Petri,    quod    est 

30  constructum  in  Bochonia  super  fluvium  Fulda,  quod  sanctus  Boni- 
fatius  eoustruxit,  ubi  ipse  domnus  sacro  requiescit  in  corpore,  boc 
est  quod  dono  vineam  unam  in  pago  üuormacinse  in  villa  nuncu- 
pante  üuacbarenheim^,  que  est  adfinis  de  una  parte  Hrodacbari, 
de  aliae  parte  Liutfridi,  tertia  parte  Hariberti  clerici,  quarta  parte 

35  via  publica.  Similiter  dono  vineam  unam  in  ipsa  marca  üuacbaren- 
heimo,  que  est  adfinis  de  una  parte  sancti  Martini-,   de  alia  parte 

Hruodhobi^^,  tertia  parte ^,  quarta  parte ^  totum  et 

ad  integrum  a  die  presente  ad  iam  dicto  monasterio   sancti  salva- 

2T .    I)  Überschrift  in  C:  Kart(ula)  Adalberti  de  üuormacinse.  II)  E:  Adel- 

40  breht  de  Worm(acense)  tradidit  saucto  Bonifacio  in  villa  Wachernheim  (aus  Warchern- 
heim  corr.J  vineam  I  et  alia  predia  cum  familia  .  .  a)  divitiis.  b)  nach- 

getragen, c)  Randvermerk  des   ".  Jh.s:  Wachareubeim.  d)  auf  leer- 

gelassenem Raum  nachgetragen.  e)  leerer  Raum  für  j2—15  Buchstaben. 

1)  Bheinhessen  Kr.  Bingen.  2)  Domstift  zu  Mainz. 

4* 


52  Nr.  28:  756  Februar  22. 

toris  supra  dictam  rem  habeatis,  teneatis,  possideatis  vel  quicquid 
exinde  facere  volueritis,  liberam  ac  firmissimam  in  omnibus  habeatis 
potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse  aut 
aliquis  de  beredibus  meis  vel  proheredibus  seu  quislibet  ulla  oppo-ö 
Sita  persona,  qui  contra  banc  donatione  venire  aut  eam  invumpere 
voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis  et  trinae  magestatis  in- 
currat  et  ab  omni  loca  sanetorum  excommunis  appareat^  et  insuper 
solventem  ad  predicto  monasterio  sancti  salvatoris  auri  uucias  V, 
arg-enti  pondera  X,  et  quod  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed^ö 
presens  donatio  bec  omni  tempore  firma  permaneat,  stipulatione 
subnexa. 

Facta  donatione  sub  die  II.  kl.  augustas  anno  IIII.^  regni 
domni  Pippini  regis. 

Ego   Uuolfbramnus    [e]m[anu]ensisö'    rogatas    scripsi    et   notavi^s 
diem  et  tempus  quo  supra. 

f  Signum  Adalberabti,  qui  haue  donationem  fieri  rogavit. 
f  Signum  Odacri.  f  signum  Ragenberctus.  f  Signum  Haimoni. 
f  Signum  Nordbercti.  f  signum  Uuillisuuindae  coniugis  suae.  f  Sig- 
num Odilprahti.     f  signum  Liutsuuinda.     f  signum  üuolfprabti.         20 

28. 

Herimot  schenkt  einen   Weingarten  zu  Dienheim  ^ 

Mainz  7ö6  Februar  22. 

Cartular  f.  19  nr.  20  (C)  ^;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  138  Auszug  (E) " 
=  Copiar.  III.  f.  90.  25 

Aus  C:  Schannat  Trad.  7  nr.  13;  —  Dronke  Cod.  11  nr.  11.  — 
Aus  E :  Dronke  Trad.  7  cap.  3  nr.  34.  —  Reg.:  v.  Sartori  Staatsrecht 
IIa  299;  —  Scriba  III 2  nr.  14  und  333  Anin. ' nr.  I  A  16. 

Fassung  wie  in   U.  22. 

In  nomine  patris  et  filii  et  spiritus  sancti.  30 

Licet  parva  et  exigua  sunt,  que  pro  iumensis  peccatis  et 
di[b]itis'*  offerimus,  tarnen  pius  dominus  noster  lesus  Cbristus  non 
quantitatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque  ego  Herimot  sana   mente  sanoque   consilio   pro  malis 
peccatis   meis,    ut    in   futurum   veniam    aliquam    promerire    merear,  ^5 
dono   ad  monasterium    sancti    salvatoris    et    sancti  Petri    et    sancti 
Bonifatii,    ubi  ipse  domnus  corpore   requiescit  sacro,    quod  est  con- 

27.  f)  vgl.  die  Vorbemerkung.  g)  Mogocensis  C,  vgl.  U.  24  N.  l. 

28.  I)  Überschrift  in  C:   Kartula   traditionis  Herimoti   de   pago  Uuormacinse, 
im  Register  f.  2:  Herimvoti.  II)  E:  Herimot  tradidit  sancto  Uoiiifacio  yinQenn  40 
in  Dinenheim.                           a)  divitiis  C. 

1)  Rheinhessen  Kr.  Oppenheim. 


Nr.  29:  756  Mai  18.  53 

stnictiirn  in  pai^o  rrrjipfcld  super  fluvinm  Fulda,  lioc  est  qaod  dono 
in  pago  Uuoniiaeinse  in  Teinenbeimo''  marca  vineara  unam,  cui  sunt 
adfines  de  una  parte  Ermenfridi,  de  alie  parte  Deodoni,  tertia  parte 
Adalulfi,  quarta  parte  via  cum  muro  usque  in  viam  puplicam,  totum 
5  et  integrum  a  die  presente  ad  supra  dicto  monasterio  sancti  Boni- 
fatii  predictam  rem  habeatis,  teneatis,  possideatis  vel  quicquid 
exinde  faeere  volueritis,  liberam  ac  firmissimam  in  omnibus  babeatis 
potestatem. 

Si  qnis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse,  quod 

ioabsit,  aut  aliquis  de  beredibus  meis  vel  proheredibus  seu  quislibet 
ulla  persona  opposita  extranea,  qui  contra  banc  donatione  venire 
aut  eam  inrumpere  voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis  et 
trinae  maiestatis  incurrat  et  ab  omni  loca  sanctorum  excommunis 
appareat,    insuper   ad    iam  dicto    monasterio  auri  uncias  II,  argenti 

ispondera  IUI  cum  multa  conponat,  et  quod  repetit,  evindicare  non 
valeat,  sed  presens  donatio  bec  omni  tempore  firnja  et  stabilis  per- 
maneat,  stipulatione  subnexa. 

Actum  Mogontie  civitatis  publice  sub  die  VIII.  kl.  martias 
anno  V.  regni  domni  Pippini  regis  Francorum. 

w  Ego  Uuolframnus    emanuensis    rogatus   scripsi  et  notavi  diem 

et  tempus  quo  supra. 

t  Signum  Herimoti,  qui  hanc  donationem  scribere  rogavit. 
t  Fulcbolti.  f  Herirato  filio  suo.  f  Irminbilt.  f  Sigimunt.  f  Fol- 
cbart.     t  üuillihart.     f  Dangbilt.     f  Pacbilt.     f  Folmot. 

Binc(h)olf  und  Agilo  verkaufen  dem  Wino  (Wini),  einem 
Hintersassen  des  Klosters,  für  zweiundeinhalb  Pfund  in  Silber  und 
Pferden  (f)   eine  Hofstaft  samt  Haus  innerhalb  der  Stadt  Mainz, 

756  Mai  18. 

30  Cartular    f.  23    (C)  ^;    —     Urkundenverzeichnis   ,Do    Magontia*   im 

Cartular  f.  29  a  nr.  23  Regest  fC^j";  —  Cod.  Eherliardi  I  f.  138'   Auszug 
(E)^^^  =  Copiar.  III.  f.  90'. 

Aus  C:    Schannat  Trad.  7   nr.  14;    —    Dronke  Cod.  12  nr.  18.  — 
Aus  E:  Dronke  Trad.  7  cap.3  nr.  44.    —    Reg.:    v.  Sartoin    Staatsrecht 
35 IIa  299;  —  Scriha  III  2  nr.  15  und  333  Anm'.  nr.  I  A  25. 

Die  Fassung,  die  etwas  fortgebildet  in  den  Uü.  40  und  41 
wiederkehrt,  steht,  auch  in  der  Arenga,  ziemlich  nahe  der  2.  Formel 
von  Sens    (M.   G.  Formulae  186);    vgl.    auch   die   salischen  Formeln 


2S.     b)  Randvermerk  aus  dem  11.  Jh.:  Teinenh.  vin(ea). 
40  29.     I)  Überschrift  in  C:  Kartula  vendicionis  Rincholfi  et  Agiloni  de  Mogrontia, 

im  Register  f.  2:  Richolfi  et  Egiloni  (aus  Eginoloni  corr).  II)  C:  Traditio 

Richolfi  et  Agiloni.  IIT)  E :  Ringolf  et  Ae^ilolf  (^Egilolf  e)  dederunt  sancto 

Bonifacio  in  civitate  Mogontia  ('Moguncia  e)  aream  et  curtem  ac  domum. 


54  Nr.  30:  756  Juli  28. 

Bignons  nr.  3,  4,  20  (l.  c.  229y  235)  und  Lindenbrogs  nr.  8  (l.  c.  272) 
sowie  die  Reichenauer  Formel  B  nr.  39  (l.  c.  362), 

Domino  magnifico  üuinoni  servo  sancti  salvatoris  de  mona- 
sterio,  quod  dicitur  Fulda,         Rincholf. 

Fingit  mos  legum,  ut  iura  sunt  inter  emptorem  et  venditorem,  6 
sollemni   scriptura   firmetur,    ut  nee  detrahendi    nee    repetitio   eon- 
parandi  alicui  esse  videatur  formido. 

Et  ideo  vendidisse  tibi  constat  et  ideo  vendidi  aream  unam 
cum  casa  intus  mumm  Mogontie^  civitatis  publice,  quod  sunt  ad- 
fines  de  una  parte  sancti  Albani^,  de  alia  parte  via  communis,  tertia/ö 
parte  Elloni,  quarta  parte  via  publica,  sicut  inter  nos  conplacuit 
atque  convenit,  ut  inter  argento  et  caballis^  libras  duas  et^  tertiam 
dimediam,  ita  tamen  ut  ab  bac  die  habendi,  donandi,  vendendi  vel 
quicquid  exinde  faeere  volueritis,  liberam  ac  firmissimam  in  omnibus 
habeatis  potestatem.  15 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse  aut  ali- 
quis  de  beredibus  meis  vel  proheredibus,  qui  contra  hanc  vendicione 
[venire]'^  temptaverit  aut  inrumpere  voluerit,  inferat  ipso  üuinio 
auri  uncias  duas  argenti  pondera  II[II]^  coactus  exsolvat  et  quod 
repetit  evindicare  non  valeat,  sed  presens  vendicio  hec  omni  tem-  20 
pore  firma  et  inviolata  permaneat,  stipulatione  subnixa. 

Facta  vendicio  sub  die  XV.  kl.  iunias  anno  V.  regni  domni 
Pippini  regis. 

Ego  üuolframnus  emanuensis  rogatus  scripsi  et  notavi  diem 
et  tempus  quo  supra.  25 

t  Signum  Rincolfi  et  Agiloni  qui  hanc  vendicionem  scribere 
rogaverunt.     f  Agiloni.     f  Angilulf  f. 

30. 

Eathari  schenkt  einen  Weingarten  innerhalb  der  Stadt  Mainz. 

756  Juli  28.30 

Cartular  f.  24  (C)^;  —  Cod.  Eherhardi  I  f.  138'  Auszug  aus  C  (E)^^ 
=  Copiar.  III.  f.  90'. 

Aus  C :  Schannat  Trad.  8  nr.  15;  —  Dronke  Cod.  12  nr.  19.  —  Aus 
E:  Dronke  Trad.  8  cap.  3  nr.  46.  —  Reg.:  v.  Sartori  IIa  299;  —  Scriha 
III  2  nr.  16.  35 


29.  a)  Randvermerk  des  n.  Jh.s:  area  in  Mog.  b)  später  eingefügt, 
c)  fehlt  C.                     d)  II  C;  vgl.  U.   4  Vorbemerkung. 

30.  I)  Überschrift  in  C :  Kart(ula)  Hratharii  de  Mogontia.  im  Register  f.  2:  Rat- 
harii.  II)  E :  Ratharius  de  Mogontia  tradidit  saneto  Bonifacio  vineam  I  infra 
muros  Mogonti^  ("Moguncie  ej.  <ö 

1)  Kloster  St.  Alhan  zu  Mainz.  2)  formelrecht  iväre  amac- 

tum  =  .^  gemihiztes  Geld  (vgl   Zeumor:   M.  G.  Formulae  186  [);   vielleicht 
liegt  eine  Verderbung  vor. 


Nr.  31:  156  Juli  31.  55 

Fassung  tvie  in   U.  22. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 
Licet   parva  et   exigua   sunt,    que    pro    inmensis    peccatis    et 
(li[b]itis"   offerimus,   tarnen   pius   dominus   noster  lesus  Christus  non 
5  quantitatem  muneris  sed  devotioncm  animi  perspieit  offerenlis. 

Ideoque  ego  Ratharius  sana  mente  sanoque  consilio  pro  malis 
peccatis  meis,  ut  in  futurum  veniam  aliquam  promerire  merear, 
dono  ad  monasterium  sancti  salvatoris,  quod  est  constructam  in 
pag'o  Grapfeld  super  fluvium  Fulda,  ubi  ipse  sanctus  martyr  Boni- 
iofatius  sacro  requiescit  in  corpore,  hoc  est  quod  dono  vineam  unam 
intus  murum  Mogontie^  civitatis,  quod  sunt  adfines  de  una  parte 
mei  ipsius,  de  alia  parte  Uualtharii,  tertia  parte  via,  quarta  parte 
via  publica,  totum  et  integrum  a  die  presente  ad  iam  dicto  mona- 
sterio  supradictam  rem  habeatis,  teneatis,  possideatis  vel  quicquid 
/sexinde  facere  volueritis,  liberam  ac  firmissimam  in  omnibus  habe- 
atis potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse  aut 
aliquis  de  heredibus  meis  vel  proheredibus  seu  quislibet  ulla  oppo- 
sita  persona  extranea,  qui  contra  hanc  donationis  kartulam  venire 
2ö  temptaverit  aut  eam  inrumpere  voluerit,  inprimitus  [iram]^  dei  omni- 
potentis  et  trinae  maiestatis  incurrat  et  ab  omni  loca  sanctorum 
excommunis  appareat,  insuper  autem  iuxta  poenam  seculi  inferat 
partibus  ipsius  monasterii  cogente  fisco  auri  uncias  duas  argenti 
pondera  IUI,  et  quod  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  presens 
25  donatio  hec  omni  tempore  firma  et  inviolata  permaneat,  stipulatione 
subnixa. 

Facta  donatio  sub  die  V.  kl.  augustas  anno  V.  regni  Pippini 
regis. 

Ego  üuolframnus  emanuensis    rogatus    scripsi   et  notavi  diem 
30  et  tempus  quo  supra. 

t  Signum    Ratharii,    qui    banc    donationem    scribere    rogavit. 
t  üualtharii.     f  Liutsuuindae.     f  Meginsuuindae.     f  Theotmari.  f. 

31. 

Eathari   schenTct    einen    zweiten    Weingarten    innerhalb    der 

35  Stadt  Mainz. 

Mainz  756  Juli  31. 

Cartular  f.  25  (C)\ 

Schannat  Trad.  11  nr.  22  (mit  anno  XII.^-  —  Dronke  Cod.  13  nr.  20. 
—  Reg.:  v.  Sartori  IIa  300;  —  Scriha  III  2  nr.  11  und  26. 

40  30.    a)  divitiis  C.  b)  Randvermerk  aus  dem  11.  Jh.:  vinea  infram  Mog. 

c)  fehlt. 

31.    I)  Überschrift  in   C:   Kartula   Ratharii   de  üuormacinse,   im  Register  f.  2  : 
Ratharii. 


56  Nr.  32:  758  Juli  28. 

Eberhard  hat  die  U.  in  seinem  Cartular- Auszug  übersprungen, 
loohl  ivege7i  ihrer  nahen  inhaltlichen  Berührung  mit  der  im  Cartular 
fast    unmittelbar    vorausgehenden   U.  30.  —  Fassung    ivie    in   U.  22. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  saneti. 

Licet  parva    et   exigua   sunt,    que    pro    inmensis   peccatis    et  5 
di[b]itis*^   offerimus,   tarnen   pius  dominus  noster  lesus  Christus  non 
quantitatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque  ego  Ratharius  sana  mente  sanoque  consilio  pro  malis 
peccatis  meis,  ut  in  futuro  veniam  aliquam  promerire  merear,  dono 
ad  monasterium  saneti  salvatoris,  quod  est  constructum  in  pag-o  lo 
Grapfeld  super  fluvium  Fulda,  quod  domnus  Bonifatius  construxit, 
hoc  est  quod  dono  vineam^  I  intus  murum  Mogontie  civitatis,  quod 
sunt  adfines  de  una  parte  Mahthilde,  de  alia  parte  murus^  civitatis, 
tertia  parte  via  com[mu]nis^,  quarta  parte  Theotmari,  totura  et  inte- 
grum a  die  presente  ad  predicto  monasterio  saneti  salvatoris  supra-?5 
dictam  rem  habeatis,  teneatis,  possideatis  vel  quicquid  exinde  facere 
volueritis,   liberam  ac   firmissimam   in  omnibus  habeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse  aut 
aliquis  de  heredibus  raeis  vel  proheredibiis  seu  quislibet  ulla  oppo- 
sita  persona  extranea,  qui  contra  hanc  donationem  venire  aut  eam  20 
inrampere  voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis  incurrat  et  ab 
omni  loca  sanctorum  excommunis  appareat,  insuper  autem  solventem 
ad  iam  dicto  monasterio  auri  uncias  duas  argenti  pondera  IUI,  et 
quod  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni 
tempore  firma  et  inviolata  permaneat,  stipulatione  subuixa.  25 

Actum  in  civitate  Mogontie;  facta  donatio  sub  die  II.  kl. 
augustas  anno  V.  regni  domni  Pippini  regis. 

Ego  Uuolframnus  emanuensis  rogatus  scripsi  et  uotavi  diem  et 
tempus  quo  supra. 

t  Signum    Ratharii,    qui    hanc    donationem    scribere    rogavit. -^^ 
t  Uualtharii.      f  Uuillisuuindae.      f  üuoifprahli.      f  Theotsuuindae. 
t  Maginsuuindae.     f  Hariprahti. 

32. 

Manolt  schenkt  sein  ererbtes  Eigengut  zu  Jüchsen^. 

758  Juli  28.35 

Cod.  Eberhardi  II  f.  90'  Auszug  aus  verschollenem  Cartular  (E)^  = 
Copiar.  III  f.  177. 

SI.    a)  divitiis.  b)  Randvermerk  aus  dem  11.  Jh.:   vin.  c)  aus 

murum  corr.  d)  comnis  C. 

32.    I)  E:  Manoldus  tradidit  deo  et  sancto  Bonifacio  bona  sua  in  viila  Govli-^ö 

1)  Sachsen-Mein.  Kr.  Meiningen  (vgl.  Gegenbaur  IIb  29,  Dobenecker 
l.  c  und  G.  Jacob:  Neue  Beiträge  ziir  Get^chichfe  des  deutschen  Alter- 
tums XIV  50  ff.). 


Nr.  32:  758  Juli  28.  57 

Aus  de 7'  Vorlar/e  von  K:  Pistorius  498  (PJ^^  =  Pist.-Struve  549 
nr.  12,  =  Lihiig  lieichsarchiv  [XVIII]  135  nr.  6  u.  =  Schannat  Trad.  9 
nr.  18  u.  =  Dronke  14  nr.  22.  —  Aus  Abschrift  von  E:  iSchütlf/eji  et 
Kreysig  I  40;  —  aus  E:  Dronke  Trad.  80  cap.  39  nr.  10.  —  lieg.: 
.^y  Georgisch  Regesta  I  34  zum  J.  758;  —  v.  Sartori  IIa  299;  —  Dohen- 
ecker  I  11  nr.  29. 

Fassung    ivie    in    U.   22    und    icohl    teilweise    entsprechend    zu 
emendicren. 

In  nomine  patris  et  filii  et  spiritiis  sancti. 

10  Licet  sint  parva  et  exigua,  quae  pro  i[n]mensis"  peccatis  meis 

et  [dibjitis^'  offero^  tarnen  piiis  dominus  noster  lesus  Christus  non 
quantitatem  muneris  sed  devotionem  aniini  perspicit  offerentis. 

Ideoque  eg'o  Manoltus  sana  mente  sanoqne  consiüo  pro  raalis  pec- 
catis meis,  ut  in  futurum  veniara  aliquam  promer[i]r[e]^  merear,  dono 

/.'jad  monasterium  sancti  salvatoris,  quod  est  constructum  super  fluviuni 
Fulda,  ubi  sanctus  Bonifa[t]ius^  requiescit  in -corpore,  hoc  est  quod 
dono  in  pago  Grapfcld^  in  villa,  cuins  vocabiilum  est  Gohhusa,  bere- 
ditatera^  meara,  quam  pater  mens  mibi  moriens  dereliquit  in  arcis 
terris,  araturiis,  campis,  pratis,  silvis,  pascuis/aquis  aquarumque  de- 

ivjcursibus,  inculta  seu  culta,  mobilia  et  i[nJmobilia-'^,  sicut  superius  dixi- 
mus,  totum  et  integrum  a  die  praesente  ad  iam  dictum  monasterium 
sancii  salvatoris  iam  dictam  rem  habeatis,  teneatis,  possideatis  vel 
quicquid  inde  facere  volueritis,  liberam  ac  firmissimam  in  omnibuß 
habeatis  potestatem. 

25  Si  quis  vero,    quod  futurum   esse  non  credo,    si  ego  ipse  aut 

aliquis  de  heredibus^  meis  et  proheredibus^  et  quaelibet  ulla  opposita 
persona  extranea,  quae  contra  donationem  istam  venire  te[mp]taverit^ 
aut  eam  infringere  voluerit,  inprimitus  i[r]am''"  dei  omnipotentis^  in- 
currat  et  ab  omni  loc[a]^  sanctorum  excommunis*^  appareat,  et  insuper 

3r)solvat  ad  iam  dictum  monasterium  sancti  salvatoris  auri  uncias  V 
argenti  pondera  X  multa  co[n]ponat^,  et  quod  repetit,  evindicare  non 
valeat,  sed  praesens  donatio  ista  omni  tempore  firma  pcrmaneat, 
stipulatione  subnixa. 

Facta  donatio  sub  die  V.^  [k]l.  august[as]  anno  Vil.  regnante 

35  domno'^  nostro  Pippino  rege. 

Ego  [üujolfraranus''  emanuensis  rogatus  scripsi  et  notavi  diera 
et*  tempus  quo^  supra. 

[t]"  Signum  Manolti,  qui  hanc  donationem  fieri  rogavit. 


husen,  (\  über  o),  quecumque  habuit.  II)    Überschrift  in  P:  Traditio  bonorum 

4t)  in  Villa  Gohhusa  sub  abbate  Stj'rmio.  a)  immensis  P.  b)  vitiis  P,  offenbar 

Emendation  des  auch  im  erhaltenen  Cartular  häiiflg  (vgl.  z.  B.  UU.  24b— 28,   30—32)  vor- 
komvienden  Lesefehlers  Aivitiis.  c)  promereri.  d)  Bonifacius.  e)  G  rapfelde. 

f)  haer.  g)  immob.  h)  prohaer.  i)  tentav.  k)  ipsam  P  infolge 

einer  Verlesung  des  angelsächsischen  r  der  Vorlage  zu  p.  1)  poeuam  ad.d.  P,  eine 

45  durch  die  vorhergehende  Verlesung  ipsam  (Note  b)  verursachte  Ergänzung  des  Pistorius. 
m)  loco.  n)  excommunicatus.  o)  compon.  p)  5.  calend.  augusti  statt 

V.  —  aoguslas.  «1)  doniino.  r)  Wolfr.  s)  fehlt  t)  quod.  u)  et. 


58  Nr.  38:  759  Oktober  1. 

33. 

Eathari    (Hrathari)    schenkt    eine    Hofstatt    innerhalb    der 

Stadt  Mainz. 

759   Oktober  1. 

Cartular  f.  15  (C)  ^ ;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  138  Auszug  aus  C  (E) "  5 
=  Copiar.  III.  f.  90  (e). 

Aus  C :  ScTiannat  Trad.  6  nr.  11  (mit  an.  IUI.  rognij;  —  Dronke 
Cod.  15  n7\  23.  —  Aus  E:  Dronke  Trad.  6  cap.  3  nr.  26.  —  Reg.: 
V.  Sa7^tori  II  a  298;  —  Scriba  III  2  nr.  18  und  333  Anm.  nr.  I  A  9. 

Fassung  wie  in   U.  22.  lo 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  saneti. 

Licet  parva  et  exigua  sunt,  que  pro  iumensis  peccatis  et  de- 
bitis  offerimus,  taraen  pius  dominus  noster  lesus  Christus  non  quan- 
titatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspieit  offerentis. 

Ideoque  ego  Ratharius  sana  mente  sanoque  consilio  pro  malisis 
peccatis  meis,  ut  in  futurum  veniam  aliquam  promerire  merear,  hoc 
est  quod  dono  ad  monasterium  saneti  salvatoris  et  saneti  Bonifatii 
martyris  Christi,  quod  est  constructum  super  fluvium  Fulda,  aream 
I  intus  rnuro  Mogontiae"  civitatis  publice,  que  est  adfinis  de  una 
parte  via  publica,  de  alia  parte  Mahthildae,  tertia  parte  mei  ipsi,  20 
quarta  parte  puteus  antiquus,  totum  et  integrum  a  die  presente  ad 
iam  dicto  monasterio  supradictam  rem  habeatis,  teneatis,  possideatis 
vel  quicquid  exinde  facere  volueritis,  liberam  ac  firmissimam  in 
Omnibus  habeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse  aut25 
aliquis  de  heredibus  meis  vel  proheredibus  seu  quislibet  ulla  oppo- 
sita  persona  extranea,  qui  contra  hanc  donatione  venire  aut  eam 
inrumpere  voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis  et  trinae 
maiestatis  incurrat  et  ab  omni  loca  sanctorum  excommunis  appareat 
et  insuper  fisci  dicionibus  auri  uncias  V  argenti  pondus  X  multaso 
conponat,  et  quod  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  presens  donatio 
ista  omni  tempore  firma  et  inviolata  permaneat,  stipulatione 
subnixa. 

Facta  donatio  sub  die  kl.  octubris  anno  VIII.  regni  domni 
nostri  Pippini  regis.  35 

Ego  üuolframnus  [e]m[anu]ensis*  rogatus  scripsi  et  notavi  diem 
et  tempus  quo  supra. 

t  Signum  Hratharii,  qui  hanc  donationem  fieri  rogavit.  siguum 
Heribrahti  filii  sui. 


33.    I)  Überschrift  in  C:   Kart(ula)  Ratharii    de  Uuoimacinse.    im.  Register   f.  2:40 
Ratharii.  II)  E :  Rathore  de  Wormac(ense)  tradidit  sancto  Bonifacio  curtem 

unam   infra   rauros   civitatis  Mogontiq   fMoguncie   e)    cum     domibus     et     familiis 
et    ce  neu    il  1  orum.  »)   Randvermerk   au/t   dem    iL  Jh.:   arcn    in    Mop*, 

b)  Mogücensis,-  vgl.  U.  24b  Note  l. 


i 


Nr.  34-36:  760  [Anfang]  Juni. 


59 


34:. 

König       Pippin 
schenkt    das    Hofgiit 
Deiningen  *. 


Attigny  760  [An- 
fang] Juni. 

Originaldiplom  (A)^ ; 

10  —  Registrum  litterarum 

^R  69'  vom  Ende  des  15. 

Jh.sf.l6nr.67Reg.(RJ. 

Schannat     Trad.    10 
nr.  19  =    Bouguet  Re- 
is cueil  V  704  nr.  10  Brück- 
st..   =     Mig7ie     XCVI 
1536;  -  Dronke  Cod.  14 
nr.  21 ;  —  Herqiiet  Sjieci- 
mina  11 ;  —  M.  G.  Diplo- 
20  mala  Kar.  1 18  nr.  13;  — 
Steffens  Lateinische  Fa- 
läographie  T.  40  (Siippl. 
19);  —  Übersetz.:  Külh 
Schriften   des  h.  Boni- 
25  facius  I  444  nr.  179.  — 
Fa c s im. :    v.    Eckhart 
Commentarii   I  zu   554 
f.exipso  archivoFuldeii- 
si  .  .  nobis  pridem  a  .  . 
30  Schannato  .  .  communi- 
catum'j,     vgl.    570;     — 
Kopp  -  Sickel       Schrift- 
tafeln  nr.  2 ;  —  Herquet 
l.  c.  nr.  2;    —  V.  Sybel 
35  und    Sickel    Kaiserur- 
kunden in  Abbildungen 
I  T.l==  Steffens  l.  c.  — 


35f. 

König       Pippin 
schenkt  die  Jlofgüter 
Lauingen  ^^      Deinin- 
gen ^j       (Finningen  ^) 
und  Holzkirchen^ . 


Cod.  Eberhardi  II 
f  7'  (E)^  =  Cop.  III. 
f.  124  (e). 


Schöttgen  et  Kreysig 
1 1  nr.  2  {aus  Abschrift 
von  E) ;  —  Roller  Bei-- 
läge  II  nr.  5.  ~  Frag- 
7nente:  Dronke  Cod.  14 
Anyn.;  --  Mühlbacher: 
M.  G.  Diplomat a  Karol. 
I  19  Anm.  b.  ~  Reg  : 
vgl.  Sickel  Acta  II  217 
nr.  17;  —  vgl.  Milhl- 
bacher  40  nr.88  =^  45 
nr.  90;  —  Roller  b  26 
nr.  142. 


36f. 

König       Pippin 
schenkt    das    llofgut 
Öttingen  ^. 


(Attigny  [760  An- 
fang] Jiuii.} 

Cod.  Eberhardi  II 
f.  24'  (E)'  =  Cop.  IlL 
f  135  (e). 

Schöttgen  et  Kreysig 
I  2  nr.  3.  (aus  Ab.'ichrift 
vonE).  —  Bruch.stücke : 
Dronke  Cod.  14  Anm. ; 
—  Mühlbacher:  M.  G. 
Diplomata  Karol.  I  19 
Anm,.  b  ;  —  Roller  Bei- 
lage II  nr.  5.  —  Reg. : 
vgl.  Sickel  Acta  II  217 
nr.  17;  --  vgl.  Mühl- 
bacher 40  7ir.'8S  =^  45 
nr.  90;  —  Roller  b  30 
nr.  165. 


34.  I)  Rückvermerke  auf  A:  l.  (9.  Jh.,  fast  ganz  verblasst)  Karta  Pippini  regis 
de   villis   que  nuncupat[u?]r  Tininga;  2.  (9.  Jh.)  Traditio  Pippini  de  Tininga;  3.  fspät- 

^  mittelalterlich)  anno  domini  DCCLV®  (danach  verblasste  vioderne  Schrift). 

33 f.  I)  Überschrift  in  E:  Traditio  Pippini  Loug.  ^Long.  e),  Tining.,  Feu- 
ningen  ^Fenningeu  e),  Holzk.  savit  Randvermerk  de  14.  Jh.s :  [Si]gillata  [f]uit; 
im  Register  f.  V:  Tradicio  Pippini  regis  de  locis  Lovgingen  (y  über  o),  Tiningen 
nuncupati. 

^  36f.     I)  Überschrift  in  E:  Traditio  Pippini  regis  de  Ottingen,  im  Register  f. 2: 

Traditio  eiusdem  Pippini  de  Otingen,  fOttingen  e)  qui  locus  est  in  pago  Reli^  (^  nach- 
getragen). 

1)  bayr,  Schwaben  BA.  Nördlingen.  2)  ebenda  BA.  Dil- 

lingen. 3)  Ober-  oder  Unter-F.  bayrisch  Schicaben  BA.  Dillingen 

^  eher  ficegen  der  grösseren  Nähe  des  7nit genannten  Lauingen  und  vieler 
anderer  fiddischer  Besitzungen  der  Gegend)  als  F.  ebenda  BA.  Neuulm. 
4)  bayr.  Schicaben  BA.  Nördlingen,  nicht  zu  vertcech.^eln,  icie  getcöhnlich 
geschieht,  mit  dem  unterfränkischen  Dorf  und  Kloster,  das  von  Ftdda 
775  ericorben  wurde  (U.  72);  die  Scheidung  beider  Ortschaften  hat  Hauck 

^^  Kirchengeschichte  11^  777'  scharf  betont.  5)  ebenda. 


60 


Nr.  34-36:  760  [Anfang]  Juni. 


Reg. :  de  Brequigny 
Table  1 100 ;  —  v.  Sar- 
tori II  a  299;  —  Böhmer 
3nr.  15 ;  —  SickelActa  II 
5  nr.  P.  11;  —Herquet  l.  c. 
3nr.3;  — Gegenhaurl40 
nr.  1 ;  —  Sickel :  Kaiser- 
urkunden l.  c.  Text  1 
nr.  1;  —  Mühlbacher  40 
nr.  88  =^  45  nr.  90.  lo 

U.  34  ist  ganz,  das  Eschatoll  mit  etivas  blasserer  Tinte,  von 
Hitherius  geschrieben,  das  erste  Diplom,  das  dieser  bis  777  in  der 
königlichen  Kanzlei  tätige  Beamte  hergestellt  hat,  zugleich  das  älteste 
auf  deutschem  Boden  erhaltene  Original  einer  Königsurkunde  Die 
offenbar  gleichfalls  von  Hitherius  geliefei'te  Fassung  führt  Sickel:  15 
Kaiser  Urkunden  Text  2  auf  ein  Muster  aus  Merowingerzeit  zurück. 
Ihre  Arenga  beruht,  wohl  indirekt,  auf  Markidfs  Formel  I  nr.  14  c 
(M.  G.  Formulae  52) ;  in  Diplomen  kommt  sie  sonst  nur  noch 
einmal  vor  (M.  G.  Diplomata  Kar.  I  22  nr.  16) ;  ausserdem  kenne 
ich  sie  noch  aus  einer  Weissenburger  Privat-  U.  vom  J.  742  (Zeuss  20 
Traditiones  Wizenburgenses  9  nr.  2).  —  Die  Datierung  der  U.  lässt 
sich  nach  dem  Aufenthalt  Pippins  zu  Verberie  vom  10.  Juni  noch 
etivas  genauer  bestimmen  (vgl.  Mühlbacher  l.  c).  Über  die  tironischen 
Noten  vgl.   Tangl:  Archiv  für   UU.-Forschung  I  92. 

Die   Uü.  35  und  36   sind   nach   U.  34  hergestellte  Fälschungen  25 
Eberhards,    mit   dem  Zweck,    königliche  Rechtstitel   auch  für  andere 
riesgauische  Besitzungen  des  Klosters  zu  schaffen.    Bezeugt  ist  solcher 
Besitz  in  Lauiiigen  privaturkundlich  aus  karoli7igischer  Zeit  (Dronke 
Trad.  cap.  40  nr.  25,  33,  67),  in  Öttingen  durch  ein  Urbar  (ebenda 
cap.  44    nr.   12)    und    durch    das    Güterverzeichnis    der    fuldischenao 
Propstei  Solenhofen  (ebenda  cap.  29),  durch  die  letztgenannte  Quelle 
auch  in  Plolzkirchen,    dessen  Kirche   nach  der  Art  ihrer  Erwähnung 
in  Rudolfs  ^J)e  reliquiis^  (M.  G.  Scriptores  XV  334,  336)  im  9.  Jh. 
gleichfalls  fuldisch  gewesen  zu  sein  scheint.     Finningen  dagegen  wird 
wohl  sonst  nirgends    mit  Fulda  in  Verbindung  gebracht;   selbst  dassaa 
der  Ort  hier  auftritt,    war   bisher   unbekannt,    da   er   nicht   im    Text 
sondern  nur   in   der   Überschrift   der    ü.  35   (Note  I,    vgl.  N.  a)   ge- 
nannt ist.     Der  Eberhardische  Besieg elungsvermerk  in  U.  35  (Note  I) 
bezieht  sich  natürlich  auf  das  Original  der  U.  34.     Erwähnt  sei,  dass 
Eberhard  in  U.  36  das  Bibelcitat  (unten  Note  1)   genauer   hergestellt  40 
hat,    als   es    in   der   Vorlage   U.  34    erscheint.     Die    Erweiterung   des 
Titels  in   U.   36  entstammt  einem   Diplom  Karls   des  Grossen,    ü.  74, 
77^  90,  Dronke  nr.  72,  73  oder  76  (VL.  II) ;  das  von  Eberhard  auch 
sonst  gern  gebrauchte  et  caractere  —  insi^niri  in  der  Korroboration 
der   U.  85  ist  wahrscheinlich  angeregt   von   einem  verlorenen  Diplom  40 
wohl  Heinrichs  IL  (vgl.  M.  G.  Diplomata  .  .  Germaniae  II a  nr.  174, 
III  nr.  336  f.,  IV  nr.  282,  dazu  Erben  Urkundenlehre  366  Anm.  3). 


^      fChrismon)  \  Pippi-   |        (Pippinvs   rox  Franco-  j        (Pippinvs    rex  Franco- 
■'^^nUS      rex      Fraucorum      rvm  *  CUnctis   prin-  j  rum    etLongobardorumac 

j  cipibuS        omnibusque  ;  patricius   Rl^omanorum)  *.  so 


vir  inluster.  « 


Nr.  34— mi:  700  [Anfang]  Juni. 


61 


.Nihil  *',  ut  ait  apo- 

6  stolus  ^j   .in    hunc    mun- 
dum     intulinius    neC    du- 

bium,  quia  nihil  [ex"  co] 
quicquam       nobiscimi 

aufene    potcriinus/   nisi 

/oquod  ob  animae  salu- 
tis  devota  mente  locis 
sanctoruiu  deo  inspi- 
raute  inpertire  vide- 
mur. 

15  Ergo  cognoscat  ma- 
gnitudo  seu  industiia 
vestra,  qiiod  nos  prop- 
ter  noraen  domiiii  vel 
aeterna      retributione 

2odonamus  a  die  prae- 
sente  ad  monastirio 
noncupante  Fulda, 
qui  est  constructus 
in  honore  sancti   sal- 

25  vatoris,  quem  sanctus 
Bonefatius  a  novo 
construxit  opere,  ubi 
ipse  praeciosus  raartyr 
corpore    requie[scit]*, 

30  quin  potius  prump- 
tissima  devotione  tra- 
dimus  Villa,  qui  dici- 
tur  Thininga^,  sitam 
in   pago  Rezi    super  ^ 

55  fluvio,  qui  vocatur 
Agira,  cum  omni  inte- 
gritate,  quicquid  ad 
ipsa  villa  aspicere  vel 


regni  sui  fidelibus  sa- 
luteni  et  gratiam  in 
Christo. 

.NiChir,  ut  ait  aposto- 
lus',  .intuliraus  in  hunc 
inundum  nee  dubium  est, 
quia  nihil  *  quicquam 
hinc  nobiscuni  auferre 
potei'imus',  nisi  quod  ob 
anirae  saluteni  devota 
mente  locis  sanctorum  deo 
inspirante  inpertiri  vide- 
mur. 

Ergo  cognoscat  magni- 
tudo   *   Industrie    vestrC; 

karissimi  fideles  Chri- 
sti aC  nOStri,  quod  nos 
propter  nomen   domiui  et 

propter  ^ternorum"  pre- 

miorum        retributionem 

donamus  *  atque  con- 
tradimus  ad  vcuerabile 

Fuldense  monasterium  * 
constructum    in    honore  * 

salvatorjs  domini  nostri 

leSU  Christi,  quod  sanc- 
tus Bonifacius  archiepi- 
scopus  primitus  insti- 
tuit,    in    quo    et    ipse 

preciosissimus  niartir 

corporaliter  *  quiescit, 
quam  prOmptissima  de- 
votione viilas  tres  * 
Logingen ^,  Tiningum, 
Holzchirchun^  sitaS  in 
pago  Retie  super  fluvium 

*  EgCra   et  Danubium 


pertenere    videtur,     id   i  cum       omni      integritate, 


jNiChil    *    intuliuius  in  / 
iiunc    niundun),    scd    ne- 
que  *  aliquid    ex  eo  no- 
biscum      auferre      poSSU- 
mus'  \    nisi    quod    ob  ani- 

marum    uostrarum    sa- 

lutem  devota  mente  locis 
sanctorum  deo  inspirante 
inpertiri^   videmur. 


Ergo  cognoscat  magni- 

tudo  *  Industrie  omnium 
fidelium      nostrorum, 

quod    nos   propter   nomen 

domini    et    pro    amorc 

^ternC  retributionis  dona- 
mus atque  coiicedimus 

*  ad  Fuldense  monaste- 
rium, quod  constructum 
est   in    honore   sancti  sal- 

vatoris,  *  in  quo  bea- 
tissimus  Christi  martir 

Bonifacius  corpore  *  qui- 
escit, *  prOmptissima  de- 
votione *  villam,  que  di- 
citur  Otingen^,   sitam  in 

pago  Recie  iuxta  flu- 
vium, qui  vocatur  Egira, 
cum    omni    integritate    et 

proprietate  et  quicquid 

ad  ipsam  villam^  *  perti- 
nere  debet,  *  agris,  man- 
sis  *,  terris,  *  silvis,  *  pra- 
tis  *,  campis,  aquis  *, 
f  amiliis  ^,     mobilibus    et 


40  S4:.     a)  es  eo  verwischt,  zu  ergänzen  aus  Markulf  l.  c,  vgl.  U.  36.  h)  er 

teihceise  verwischt.  q)  Thinninga  E. 

So  f.     a)  danach  kleine  Rasur.  b)  Randvervierk  des  10.  Jh.s  ;  Lougingen, 

Tungen?,    Fe(n)ingen,    Holczkirchen  E.  c)  n  aus  m  corr. 

SGf,     a)  nachträglich  aus  inpertire  corr.  b)  Randvermerk  des  Ri  Jh.s  : 

45  Otingen.  c)   ui  aus  iu?   corr.  d)  is  aus  bus?  corr. 


1)  1.  Timoth.  6,  7 


62 


Nr.  34—36:    760  [Anfang]  Juni. 


est  tarn  terris,  mansis 
cum  hominibus  con- 
manentes,  mancipiis, 
silvis,  mareas  vel  fines, 
campis,  pratis,  pas- 
cois,  aquis  aquarumve 
decursibus,  mobilibus 
et  immobilibus,  prae- 
sidiis  quibuslibet  ad- 
iaeentiis  totum  et  ad 
integrum,  ut  diximus, 
a  die  praesente  ad 
ipso  monastirio  sancti 
salvatoris,  ubi  ipse 
praeciosus  martyr 
sanctus  Bonefatius 
corpore  reqiiieseit, 
super  fluvio  Fulda 
per  haue  seriem  tra- 
ditionis  pro  mercede 
Dostrae  augmentum 
donamus  perpetualiter 
ad  possedendum,  ita 
ut  ab  ac  die  rectores 
ipsius  monastirii  ipsa 
villa,  qui  dicitur  Ti- 
ninga,  cum  omnibus 
adiaecentiis  vel  appen- 
diciis  suis  ad  profec- 
tum  ipsius  ecclesiae 
eam  teneant  et  posse- 
deant  et  usque  in  per- 
petuum  eis  proficiat 
in  augmentum. 

Et  ut  haec  auctori- 
tas  firmior  habeatur 
vel  per  tempora  me- 
lius conservetur,  sub- 
ter  eam  firmavimus 
vel  de  anulo  nostro 
sigillavimus. 


quicquid  ad  ipsaS  trCS 
villas  *  pertinet  *,  id  est 
tarn  terris  quam  *  silvis, 
aquis,  aquarum  *  decursi- 
bus,   *    campis,    pratis,  * 

agris,  domibuS;  villis, 
familiis,  maucipüs,  cur- 
tibus,  hortis,  animali- 
bus^,  iumentis,  pecori- 
bus  aliisque  substan- 
tiis    omnique    suppel- 

lectllij  mobilibus  et  im- 
mobilibus rebus  et  cum 
omni  utilitate  *  ea 
conditione,  ut  fratres 
nostri  deo  ibidem  fa- 
mulantes  nostri  sem- 
per  sint  apud  deum 
memores. 


Et   ut    hec    tradicio 
stabilis    et  firma   per 

maneat   ■*,    anulo   nostro 

signari^  banc  cartam 
iubemus  et  caractere^ 
nominis  nostri  insi- 
gniri  ^. 


immobilibus,  presidiis,  lo- 

cis,  iumentis,  animali- 
bus  et  cum  omni  hu- 
mana^  substantia  to- 
tum et  *  integrum,  SlCut 

diximus,  *  tradimus  et 

donamus  ad  *  monaste- 
rium  *  sancti  BonifaCii 
martins     *,     ita     ut     ab 

hac    die    et    deinceps 

rectores  ipsius  monastCrii 
ipsam  villam,  que  dici- 
tur Otinga,  cum  Omni- 
bus adiacentiis  vel  appen- 
diciis    suis    ad    profectum 

suum  et  utilitatem  fra- 
trum  ibidem  deo  fa- 
mulantium  *  teneant  *, 
possideant  et  nostri  per- 

petua  commemoratione 
memoriam  in  suis  ora- 
tionibus  faeiant. 


10 


15 


20 


25 


30 


Et  ut  huius  donatio- 
nis  ac  traditionis  auc- 

toritas  firmior  atque  Sta- 

bilior  habeatur  *,  hanc 
cartam  conscribi  et 
anuli  nostri  imprcssio- 
ne    iussimus    insigniri. 


85 


40 


35 f.     d)  alibus  auf  Raarir. 
auf  Rasur,  die  noch  über  das  Wort  hinausgeht. 
36 f.     p)  u  aus  a  corr. 


e)  aus  Signare  corr. 


f)  letztes  i 


1)  vgl.  die  Vorbemerkung. 


4ö 


Nr.  37:  762  December  18. 


63 


l  Sigiiiim  (vollzo- 
genes Kreiiz-Mono- 
gramm)  Pippiiio  glo- 
riosissimo  rege.  J 

5  (Chrlsmon)  \  Hi- 
tberjus  in  vice  Baddi- 
loiie  ;  (EeJcognitionS' 
zeichen ;  tironische 
Noten:  Hitaerius  sub- 

10  scripsi;  Siegelschnitt). 

Data  in  mense  iunio 

anno     nono     reguum 

nostri;   actum  Atinia- 

go  palatio  publico. 


(Erfundenes  Na- 
men-Alonogramm)  Si- 
gnum    Pippini    ♦    rogis.^ 


Data  *  menso  iunio  *. 
Ego    Hiltherius    can- 

cellaiius  *  recognovi. 
(Eirunden es     Na  - 
men- Monogramm)  ^ 

t  Signum    Pippini    *    r(e- 

gis). 

Actum     Attiniago    pa- 
latio *.^ 


«37. 

Bernharij  seine  Gattin  Walthald  und  seine  Schwester  Hiltl- 
lauc  schenken  für  ihren  Todesfall  zwei  Hofstätten  und  einen 
Weingarten  innerhalb  und  vier  Weingärten  ausserhalb  der  Stadt 
Mai7iz  mit  genannten  Grenzen,  zwei  Wiesen  im  oberen  und  im 
'20  unteren  Merisge^  bei  Mainz  sowie  ihren  Besitz  zu  Saulheim^  mit 
Ausnahme  eines  Weingartens  und  zehn  genannter   Unfreier, 

Mainz  762  December  18. 

Cartular   f.  25'  (C ')'^ ;    —     TJrkundenverzeichnis   ,De    Mag-ontia'    im 
Cartular  f.  29a  nr.  27  Regest  (C^)^\'  ~  Cod.  Eberhardi  I  f.  138'  Auszug 
25  aus  C  (E)^^^  =  Copiar.  HI.  f,  90'. 

Aus  C:  Scliannat  Trad.  13  nr.25;  —  Dronke  Cod.  17  nr.  27.  — 
Aus  E:  Dronke  Trad.  8  cap.  3  nr.  48.  —  Reg.:  v.  Sartori  IIa  300; 
—  Scriba  III  3  und  5  nr.  29  und  73  sowie  333  Änm.  nr.  I  A  28. 


Fassung  icie  in   U.  22, 

In  nomine  patris  et  fib'i  et  spiritus  sancti. 

Licet  parva  et  exigna  sunt,  quc  pro  inmensis  peccatis  et  debi- 
tis  offerimus,  tarnen  pius  dominus  noster  lesus  Cbristus  non  quanti- 
tatem  muueris  sed  devotionem  auimi  perspicit  offerentis. 


30 


Sßf.     f)  Monogramm  —  regis  fehlt  e. 
35  S7 .     I)    Überschrift    in    C :    Kart(ula)    Bemharii,    im    Register    f.   2:    Bernharii. 

II)  C2:  Traditio  Pernharii  et  Uuatheid  (!).  III)  E:  Bernharius  tradidit  saucto 

Bonifacio  vineam  et  areas  in  Mogn.  et  aliam  vineam  foris  miiros. 

1)  wohl    verschollene    Flurbezeichnung    bei    Mainz,    kaum    das    viel 

zu  u'eit  entfernte  Morsch   (vgl.  Falk:   Archivalische  Zeitschrift  XIII  216; 

40  alt  Marisco,  vgl.  Edio.  Schröder  bei  Dopsch  Wirtschaftliche  Entwicklung 

der  Karolingerzeit  I  104),  Rheinpfalz  BA.  Frankenthal,  2)  Nieder- 

(oder  Ober)  S.  Rheinhessen  Kr.  Oppenheim. 


64  ^r.  37:  762  Dezember  18. 

Id[e]oque*  ego  Bernharius  et  coniux  mea  nomine  Unalthaid 
et  soror  mea  Hiltilauc  sana  mente  sanoque  consilio  pro  malis  pecca- 
tis  meis,  ut  in  futurum  veniam  aliquam  promerire  merear,  donamus 
ad  monasterium  sancti  Bonifati[i]*,  quod  est  constructum  in  pago 
Grapfeld  super  fluvium  Fulda,  ubi  ipse  sanctus  martyr  Bonifatiuss 
sacro  requiescit  in  corpore,  hoc  est  quod  donamus  areas  duas  intus 
muro  MogontiaC^  civitatis  publice,  quod  sunt  adfinis:  de  una  parte 
fluvium  Hrin^,  de  alia  parte  Isangarte,  tertia  parte  Geroaldi,  quarta 
parte  via  communis;  et  de  alia  area  hec  sunt  ad[fi]nes^:  de  una 
parte  Isangartane,  de  alia  parte  Agilulfi,  tertia  parte  sancti  Albani^,  ^^ 
quarta  parte  via  publica. 

Et  dono  vineam  unam  intus  murum  Mogontie  civitatis,  quod 
sunt  adfinis :  de  una  parte  murus  civitatis,  de  alia  parte  Aginoni, 
tertia  parte  sancti  Martyni^,  quartaqu[c]^  parte  Berahttrichi;  et 
aliam  vineam  foris  murum  Mogontie  civitatis,  quod  sunt  adfinis  de^s 
una  parte  sancti  Nigodimi^,  de  alia  parte  via  publica^,  tertia  parte 
Immoni,  quarta  parte  Irminoni ;  tertia  vinea,  cui  sunt  adfines  de 
una  parte  ipsius  sancti  Bonifatii,  de  alia  parte  via  communis,  tertia 
parte  Isangarte,  quarta  parte  sancteö'  Marie ^;  de  quarta  vinea  hec 
sunt  adfinis:  de  una  parte  üuolfholti'^,  de  alia  parte  Adololti,  tertiäre» 
parte  via  publica;  de  quinta  vinea  hec  sunt  adfines:  de  una  parte 
Gundprahti,   de  alia  parte  Adalsuuinda,    tertia  parte  terra  araturia. 

Et  dono  prata  in  duobus  locis  foris  murum  civitatis  Mogontie 
in  superiore  Merisge  et  in  subteriora. 

Et  dono  in  pago  üuormacinse  in  villa  Sauuuilenheim  id  esti?5 
areis,  mansis,  domibus,  aedificiis,  accolabus,  viueis,  terris,  araturiis, 
nisi  excepto  una  vinea,  quem  tenet  Thanchulfus,  et  mancipia  his 
nominibus:  Nordolf,  Madaloif,  Aoliuo,  Thancrato*",  ürgolf,  Adalfrida, 
Ercanhilt,  Helidin,  Uuillimunt,  Liubila  nona,  alia  totum  et  integrum 
post  nostrum  discessum^'^  ad  iam  dicto  monasterio  sancti  Bonifatii  so 
supradictam  rem  habeatis,  teneatis,  possideatis  vel  quicquid  exinde 


37.     a)  idioque.  b)  Bonifati.  c)  Randvermerk  des  11.  Jh.s: 

are^  II  in  Mog.  et  vinea.  d)  adnes.  e)  quartaqua  (DittograpliiefJ. 

t)  aus  bublica  corr.  g)  aus  sancta  corr.  h)  erstes  1  auf  Rasurf 

i)  Tahncrato ;  ursprünglich  Trahncrats,  erstes  r  durchstrichen,  »  zu  o  corr.  k)  erstes  35 

s  aus  ein  oder  zwei  anderen  Buchstaben  corr. 

Vi  der  Rhein.  2)  Kloster  zu  Mainz.  3)  Domstift  zu 

Mainz.  4)  Benediktiner  Kloster  St.  Nikomed  südlich  vor  Mainz 

{vgl.  Wagner  und  Schneider  Die  vormaligen  geistlichen  Stifte  im  Gross- 
herzogtum He.ssen  II  108).  5)  viel  wahrscheinlicher  eines  der-^^ 
Mainzer  Klöster ^  St.  Maria  in  campo  südöstlich  Mainz  hei  Weisenau 
(ausdrücklich  erioähnt  Dronke  nr.  244)  oder  Altenmün.üer  (vgl.  über  sie 
Wagjier  und  Schneider  l.  c  II 93,  95,  362,  Stimming:  Westdeutsche  Zeit- 
schrift XXXI 141,  150;  St.  Marien  zu  Dalheim  bei  M.  i.st  erst  seit  1145,  als 
Cistercienserkloster,  bezeugt,  vgl.  Hauck  Kirchengeschichte  IV  934)  als  ^^ 
das  Domstift  zu  Speier  oder  Strassburg  (das  letztere  bestimmt  gemeint 
in  Dronke  nr.  171). 


-\V.  38:  763  Juni  2t).  65 

faccre  volueritis,  liljcram  ac  firmissiinam  in  omnibiis  liabcatis  pote- 
stateni. 

Si  quis  vciü,  quod  futurum  esse  uoii  credo,  si  ego  ipse  aut 
aliquis  de  hercdi'ous  meis  vel  prolicredibus  seu  qnislibet  ulla  oppo- 
flsita  persona  extranea,  qui  contra  lianc  doiuitionis  [kartulaui]^  venire 
aut  eain  inrumpere  volucrit,  inpriniitus  irani  dei  umnipotentis  et 
trinae  niaiestatis  incurrat  et  ab  omni  loca  sanctorum  excomnmuis 
a])pareat,  insupcr  autcm  solventem  ad  iam  dicto  monasterio  sancti 
Bonifatii  auri  uncias  II  argenti  pondera  IUI,  et  quod  repetit,  evin- 
10  dicare  non  valeat,  sed  presens  donatio  bec  omni  tempore  firma  et 
inviolata  permaneat,  stipulatione  subnixa. 

Actum  Mogonzie  civitatis  publice;  facta  donatio  sub  die 
XV.  kl.  ianuarias  anno  XII.  regni  domni  Pippini  regis. 

Ego  Uuolframnus   emanucnsis   rogatus   scripsi   et   notavi  diem 
iset  tempus  quo  supra. 

f  Signum  Bernliarii  et  coniugis  sue  üualtbaida,  qui  baue  tradi- 
tionem  fieri  rogaveruut. 

38. 

Waluram    schenlct    unter     dem    Vorbehalt    lehensläncjlicher 
20 precarischer  Nutzung  eine  Hufe  mit  dreissig  Morgen  Acker,  einen 
Weingarten  und  vier  genannte   Unfreie  zu  Schioabenheim^, 

Ladenburg^  763  Juni  25. 

Cartular  f.  76'  (C.)\ 

Schannat   Trad.  11    nr.  21;    —    Dronke  Cod.  16   nr.  25.    —    Reg.  : 
25  V.  Sartori  IIa  300;  —  Scriba  III  4  nr.  62. 

Bei  Eberhard  ist  diese  U.  in  das  Summar  von  Dronke  nr.  91 

verschmolzen.     Die  häufige  Fassung  (II,  vgl.  die  Einleitung)  begegnet 

hier  zum  ersten  Male.  Priester  Notbai d  hat  am  gleichen  Ort  eine  Lorscher 

U.  vom  J.  763  oder  764  geschrieben  und  erscheint  765  als  Grundbesitzer 

30  im    nahen   Handschuhsheim   (Cod.  Laureshamensis    I  nr.  673,  283). 

In  Cbristi  noraine. 

Si  aliquid  de  rebus  nostris  locis  sanctorum  vel  in  substantiam 
pauperum  conferimus,  boc  nobis  procul  dubio  in  eterna  beatitudine 
35  retribuere  confidimus. 

Ergo  in  dei  nomine  Uualurammus  in  amorem  domini  nostri 
Jesu  Christi  et  remisionem  peccatorum  meorum,  ut  veniam  delictis 
meis  eonsequi  merear  in  futuro,  dono  donatumque  in  perpetuum  esse 

37.  1)  fehlt. 

38.  I)  Überschrift  in  C:  Kart(ula)  Uualurammi  quarta,  fehlt  im  Register. 

40  1)  jetzt  Schwabenheimer  Hof  Baden  Kr.  Heidelberg.  2)  ebenda 

Kr.  Mannheim. 

Fuldaer  ürkundenbuch  I.  5 


66  Nr.  39:  762  Noveynher  19-763  vor  August  28. 

volo  ad  basilicam  sancti  Bonifatii,  quc  est  constructa  super  fluvium 
Fulda,  in  pago  Lobaduneiisi  in  villa,  que  dicitur  Suuabobeim"^ 
mansa  una  et  de  terra  iurnales  XXX  et  in  ipsa  villa  Suuabobeim 
vineam  unam^  cui  est  ab  uno  laterc  terra  Hartricbi,  ab  ab'o  latere 
vinea  ipsius  üualurammi,  et  niaiicipia  IUI  bis  nominibus:  Ribtbrud.'j 
cum  infante  suo  Sigimonto  et  Olniuua  et  Friduuuina,  ea  scilicet 
ratione^  ut,  dum  advixero,  sub  usu  et  beneficio  tantiim  ea  absque 
ullo  preiudicio  vel  dominatione  aliqua  rem  ante  dictae  basilice  ea 
colere  dcbeam,  post  meum  discessum,  quandoquidem  dominus  boc 
vult  fieri,  siipradicta  ecclesia  vel  rectores  illius  bec  omnia  teneant^o 
atque  possideant  et  liberam  in  omnibns  babea[n]t^  potestatcm. 

Si  quis   vero,    qnod    futurum    esse    non    credimus,    si  nos  ipsi 
aut  aliquis  de  beredibus   nostris  vel  proberedibus  seu  quislibet  ulla 
opposita  persona^    qui   contra  hanc    epistolam   donationis  nostre  in- 
frangerc  vel  iurumpere  voluerit,  irani  dci  babeat,  sed  insuper  inferat/5 
partibus  ipsius  basilicae   auri  libras  II  argenti  pondera  II  exsolvat. 

Actum    in   Loboduna^    civitate    publice    sub    die  VII.  kl.  iul. 
anno  XII.  regnante  domno  Pippino  rege. 

f  üualurammij   qui   baue   donationem  fieri  rogavit.     f  Uuarino 
com(itis).    fGunduuini.    f  Gundpraliti.    f  Hartricbi.    f  Tutoni.    f  Ger- 20 
prabti.     f  Brunicboni.     f  Sigiuuini.     f  Drudprabti. 

t  jSotbaldi  presbiteri '^^  qui  banc  donationem  scripsi. 

39. 

Hcüibert  und  seine  Gattin  Hruadiaug  (Hruada)  schenlcen 
dem  Kloster  Fulda  und  einem  Nonnenkloster  (in  Wenkheim '^  ?)  zu2-> 
gleichen  Teile?!  und  zu  Händen  des  Ahtes  Sturmi  und  der  Äbtissin 
Hruadiaug'^  ihren  jetzigen  loie  auch  für  ihren  Todesfall  ihren 
künftigen  Besitz,  zivei  Fuder  Heuertrag,  ztoölf  Unfreie,  zwei 
Hufen,    zu  Geldersheim^    und  ihre  Liegenschaften  zu  Ffersdorf'^. 

Geldersheim^  [762  November  19 — 763  vor  August  28], 30 

Cod.  Eberhardi  II  f.  90'  Cartidar- Auszug  (E)^  =  Copiar.  HI  f.  177. 

Aus  der  Vorlage  von  P :  Pistorius  498^^  =  Pist.-Struve  III  ru9 
nr.  13,  =  Schan7iat  Trad.  10   nr.  20  und  =  v.  Eckhart   Commentarii  I 
587  Brückst,  u.  =  Dronke  Cod.  15  nr.  24.  —  Aus  E :  iScliöttgen  et  Kreysig 
I  40  nr.  11  (aus  AbscJwift) ;  —  Dronke    Trad.  80  cap.  39  nr.  11.  —  Reg.  :  ^ß 
V.  Sartori  IIa  300;  —  lleffner:  Archiv  .  .  von  Unterfranken  .  .   Via  125. 

38.    »)  Randvermerk  aus  dem  11.  Jh.:  Suaboheini.  b)  liabeat.  0)  ans 

Loboduno  corr.  d)  p  corr. 

SO.     I)   E:   Hatpraht   (aus    Ha])rat    corr.    E ;    Ratpraht  —  habuit    am   Rande 
nachgetragen  e)  tradidit  deo  et  sancto  Bonifacio   bona   sua   queciimque   habuit    in    viUa^O 
Ger teresheim  mansos  duos  cum  XII  niancipiis.  II)  statt  der  l' berschrift  in  P 

die  Randbemerkung :  Charta  super  bonia  in  GeUresheitn  et  Hengisidorf. 

1)  Gross-  oder  Klein- W.  Unterfranken  BA.  Mihiner.sfadt.  2)  viel- 

leicht eine  Tante  der  Schenkerin.  8)   Unterfranken  BA.  Schweinfurt. 


( 


N7\39:  162  November  li)-16U  vor  August  28.  67 

tür  die  zeitliche  Einreihung  ist  Ausgangspunld  der  nach  der 
frühestmiUjlichen  Epoche  angesetzte  Beginn  des  12.  Regierung sjahr es 
J*ippins,  Endpunkt  der  spätestens  im  August  703  erfolgte  Eintritt  der 
Verbannung    Abt    Sturmis    (vgl.    die    Vorbemerkung    zu     U.   40).     — 

5  Eigentümliche  Fassung;  der  Schreiber  kommt  sonst  nicht  vor. 

Der  zweite  Empfänger  der  U.,  das  imgenannte  der  Jungfrau 
Maria  geiceihte  Nonnenkloster,  ist  zweifellos  in  dem  näheren  Umkreis 
von  Geldevsheiin  und  Pfersdorf  zu  suchen,  dass  heisst  in  der  seit 
dem  S.  Jh.    mit  Nonnenklöstern    besonders    reich    gesegneten  Diöcese 

10  Würzbitrg  (vgl.  deren  Liste  bei  Hauck  Kirchengeschichte  11^  H23). 
llauck  nimmt  Karlburg  am  Main  ( Unter  franken  BA.  Karlstadt)  an. 
Aber  dies  Kloster  ist  nach  dem.  Zeugnis  einer  U.  Kaiser  Ludwigs 
des  Frommen  (MühlbacJier  Regesta'^  nr.  768)  schon  vom  Jlausmaier 
Karlmann    (741 — 747)    an    die    bischöfliche    Kirche    von    Wilrzburg 

15  geschenkt  icorden,  und  nach  allem,  icas  icir  über  das  Wesen  des 
Eigenkirchenvermögens  in  dieser  Zeit  loissen  (vgl.  U.  Stutz:  Festschrift 
.  .  Otto  Gierke  .  .  dargebracht  1187 — 1268,  bes.  1256  ff.),  könnte 
die  Äbtissin  in  unserer  U.  nicht  als  juristische  Empfängerin  der  dem 
Altare    ihres  Klosters    gemachten   Schenkung    auftreten,    luenn    dieses 

20  icürzburgisch  gewesen  tcäre;  denn  dass  der  Bischof  von  Würzburg 
unter  den  Zeugen  erscheint,  trägt  in  dieser  Beziehung  nichts  aus. 
Eher  icäre  darum  zu  denken  an  das  Nonnenkloster  Kitzingen 
(Unterfranken  BA.),  das  gleichfalls  als  Marienkirche  bezeugt  ist  (vgl. 
Hauck  l.  c.)    und   den   in   unserer   ü.  genannten  Orten   ebenso    nahe 

2öliegt,  ja  von  ihnen  aus  viel  leichter  und  schneller  zu  erreichen  ist 
als  Karlburg.  Am  meiste?!  aber  dürfte  in  Betracht  kommen  das  in 
der  Luftlinie  nur  etwa  16 — 25  km  entfernte  Nonnenkloster  zu  Gross- 
oder Klein-  Wenkheim  (Untei' franken  BA.  Münnerstadt) ,  das  vor 
Karlburg  und  Kitzingen  auch  voraus  hat,    dass  es  im  gleichen  Gau 

30  (Grabfeld)  liegt  icie  die  geschenkten  Besitzungen.  Es  ist  einige  Jahr- 
zehnte später  in  das  Eigentum  Fuldas  übergegangen  (Dronke  nr.  88). 
Zu  der  Familie,  deren  Eigenkloster  es  bis  dahin  war  und  der  die 
damals  als  Tradentin  genannte  Äbtissin  Jidiana  samt  ihren  Bi'üdern 
Matto  und   Megingoz  angehörte,    wird    vermutlich   auch   die  Äbtissin 

3r>  Ilruadlaug  unserer  U.  zu  rechnen  sein.  Sie  ist  vielleicht  zu 
identifizieren  mit  einer  ungenannten  Äbtissin,  der  Schwester  des 
Bischofs  Megingoz,  auf  die  sich  dessen  Brief  an  den  Bischof  Lull 
von  Mainz  bezieht  (M.  G.  Epistolae  III  417  nr,  130,  unten  zum 
J.   786).     Dadurch   würde    erklärt,    dass    Megingoz    unter    den    Zeu- 

40  gen  unserer  U.  ist,  loie  umgekehrt  auch  seine  an  sich  loahrschein- 
liche  Zugehörigkeit  zum  Hause  der  Mattonen  (vgl.  Stein  Geschichte 
Frankens  II  249,  Hauck  l.  c.  11^  52^)  von  hier  aus  eine  neue 
Stütze  erführe. 

Dum  et  nobis  fiiit  pietas  et  dei  voluntas,  pro  animae  nostrae 

45i'emedio  nos  bini,  Ilahbertus  et   coniux  mea  uomiiie  Hruada,  a  die 

praesente  portioDcm  uostrara  tradimiis  iu  manum  St[u]rme8^  abbatis  et 

in  maniim  Hruadlauge    abbatissae    in    nostram  elimosinam  carradas 

39.     a)  Styrmes  /'. 


68  ^>-  40:  763  August  28. 

duas,  in^  summa  sunt  mancipia  XII,  mansoes^  duas  in  Geltresbeim 
cum  terris,  silvis,  campis,  pratis,  j-ascuis,  aquis  aquarumque  decur- 
sibus  et  in  Hengistdorpfe  terram,  quautum  nobis  contigit,  a  die 
praesente  pro  mercede  animae  nostrae  donamus  atque  tradimus  per 
manus  illorum  medietatcm  ad  casam  sancti  Bonifa[t]ii^  martyris  et  5 
medietatem  ad  casam  sanctae  Mariae,  quantum  nobis  genitores 
nostri  dimiserunt  et  nos  ipsi  coulaborati  babemus,  donamus  atque 
transscribimus  et  post  nostriim  aniborum  discessum,  quantum  con- 
laboravimus  et  integrum  babemus,  douatum  atque  transscriptum  ad 
ipsa  loca  saneta  superius  denorainata.  10 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  quod  si  nos  ipsi 
aut  ullus  de  beredibus^  ac  proberedibus'^  nostris  aut  quaelibet  oppo- 
sita  et  i[n]missa^  persona,  quae  contra  banc  donationem  et  tra- 
ditionem  istam  venire  aut  i[n]rumpere''  voluerit,  i[n]primitus^  iram 
dei  incurrat  et  a  manibus  sacerdotum  et  liminibus  ecclesiarum  ex-^ö 
communis'^  appareat,  et  insuper  intulerit  fisco  sociante  solidos  CC 
mulcta  co|^n)ponat  et  quod  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  baec 
traditio  firma  et  stabilis  permaneat,  stipulatione  subnixa. 

Actum  est  ad  Geltresbeim  in  villa  publica  anno  XII.  reguante 
domuo*  aostro  Pippino  rege  Francorum.  20 

Signum  Habberti  et  Hruadlauge^,  qui  banc  traditionis  [k]ar- 
tam^'  fieri  roga[ve]runt^  f  Signum  Alttbnringi.  f  signum  Adalolti. 
f  Signum  Megingozi  episcopi^.  f  signum  Hrabaningi.  f  signum  Ger- 
baldi, t  Signum  Ilruadbarti.  f  signum  Tbeotuuigi.  y  signum  Rib- 
berti.  f  signum  S[t]rangolfi''^.  f  signum  Stabalolfi.  f  signum  Alt- 05 
belmi.  7  signum  Hram[UjOlti".  f  signum  Leibolfi.  j  signum  Neu- 
dingi.     t  Signum  [Uujiganti^. 

Ego  enim  Sadrebaldus  scripsi  et  subscripsi. 

40. 

Graf  Leidrat  (Laidrat)  verJcauft  dem  Bischof  Lull  [von  Mainz]  30 

für  37  Pfund  Goldes  und  Silbers  aus  dem  Schatz  des  Klosters  seilten 

gesamten   Grundbesitz  inner-  und   ausserhalb   der   Burg  Bingen*^ 

mit  22  genannten    Unfreien  sowie   eine  Hofstätte  und  2Ö  Morgen 

AcTcerlandes  zu  Dromersheim  ^. 

Mainz  763  August  28.35 


SO.    b)  Mansoes  P.  r)  Bonifaoii.  d)  haer.  bzic.  prohaer. 

e)  immissa.                    f)  irrumpere.                    g)  iinprimitus.  h)  excommunicatus. 

i)  domino.                           k;  chartam.                         1)  rogarunt.  m)  Shrangolfi. 
B)  HramaoUi.                            o)  Wiji-anti. 

1)  in  —  XII  ist  vielleicht  verkürzte  Wiedergabe  einer   namentlichen  40 
Mancipien-Li.ste.  2)  vgl.  die   Vorbemerkung.  3)  V07i   Wiirz- 

burg;    vgl.    die    Vorbemerkung,  4)    Uheinhessen    Kr.- Stadt. 

6)  ebenda  Kr.  Bingen. 


Nr.  40:  763  August  28.  69 

Cartular   f.  22'    {€)';    —    Cod.  Eberhardi   I  f.  138'   Auszug  aus  C 
(Ky^  =  Copiar.  IIL  f.  90'. 

Aus   C:  Schannat  Trad.  12  nr.23;  —    Dronke  Cod.  16  nr.  26.   — 

Aus  E :  Broiver  Ant.  209  =  Le  Cointe  Annales  VI  203;  —  Dronke  Trad,.  7 

scap.  3  nr.  42.  —  lieg.  :  v.  Sartori  IIa  300;  —  Scriha  III  2  nr.  27  und  5 

nr.  70;    —   Wtidenhach  Uegesta   Bingiensia  1  nr.  8;   —    Will    Reg.  I  36 

nr.  II  17. 

Diese   U.  beruht    auf  derselben  Fassung  tote   U.  29.     C  ist   so 
reich   an  Correcturen   tvie    kein    anderes  Stilck    des  Cartidars.      Von 

i*^  den  zahlreichen  Verbesserungen  auf  Rasur  rühren  einige  sicher 
(XN.  c,  Bj  ij  n,  r^  z,  dd)y  andere  höchst  lüahr scheinlich  (NN.  a,  g^ 
ky  l,  m,  0,  t)  von  der  angelsächsischen  Haupthand  her,  welche  die 
Copie  seihst  geschrieben  hat.  Aber  auch  die  übergeschriebenen  Nach- 
träge (NN.  p,  u,  IC,  y,  aa)  können  durchaus  dieser  angehören ;  denn 

■^5  wenn  sie  auch  in  der  Hauptsache  Minuskel- Ductus  aufweisen,  so 
verraten  doch  wieder  die  unzialen  d  und  die  zugespitzten  Schäfte  in 
der  Silbe  ni  von  Hildoini  (N.  n)  die  angelsärh.nsclien  Gewohnheiten 
des  Schreibers.  Soviel  halte  ich  allerdings  für  sicher:  die  erneute 
Collatlon    von    C    mit    dem    Original,    auf    der    die    Verbesserungen 

^0  offenbar  zum  grössten  Teile  beruhen,  ist  erst  nachträglich  erfolgt. 
Dagegen  gibt  der  Schriftbestand  keinen  Anhalt  für  die  Annahme, 
dass  das  Original  noch  Jahre  oder  gar  Jahrzehnte  lang  nach  der 
Herstellung  des  Cartulars  vorhanden  getcesen  sei.  Einer  der  in  C 
verbesserten     Fehler    (vgl.    N.  y)    steht    auch    in     der    gleichzeitigen, 

^5  übrigens  im  CartiUar  ebenfalls  unmittelbar  folgenden  U.  41,  woraus 
aber  jedenfalls  nicht  geschlossen  icerden  darf,  die  Collation  von  C 
könnte  auf  einer  anderen  Ausfertigung  der  U.  beruhen  als  die 
Copie  selber. 

Unsere   U.  imd   U.  41  sind  für  Bischof  Licll   von  Mainz   aus- 

^(^  gestellt  (vgl.  zum  Folgenden  namentlich  Sickel:  Sitzungsberichte  der 
[Wiener]' Akademie  XLVII  635,  Ölsner :  Jahrbücher  386 ff.,  516 f., 
Tangl:  Mitteilungen  des  Instituts  .XX  224  f.,  Hauck  11^  59^).  Die 
durch  Eigils  Lebensbeschreibung  (vgl.  oben  S.  28  Z.  39  ff.)  bezeugte 
Verbannung  des  Abtes  Sturmi  ivar  also  im  August  763  bereits  erfolgt. 

^^  Dass  sie  nicht  vor  dem  November  762  eingetreten  ist,  geht  anderer- 
seits aus  U.  39  hervor,  in  der  Sturmi  noch  genannt  ist.  Das  Wieder- 
auftreten Sturmis  in  U.  42  vom  11.  Mai  765  stimmt  genau  zu 
dieser  Einreihung ;  denn  zicei  Jahre  hat  nach  Eigil  die  Verbannung 
geicährt.     Man   bringt   sie    allgemein    in    politischen   Zusammenhang 

^mit  dem  Abfall  des  Herzogs  Tassilo  von  Bayern  im  Frühjahr  763 
( Mühlbacher ''^  nr.  96  d). 

Domino  magnifico  fratri  Lulloni  episcopo        in  Christi  nomine 
ego  Leidratus  coraes'*. 

40.   I)  Überschrift  in  C:  Kart(ula)  Leidrati  com(itis)  de  Piugiu,  im  Register  f.2: 

*3  Leidrati.  II)  E:  Leiderat  comes  dedit  sancto  Bonifacio  per  manum  LuUi, 

episcopi    in  papro   "Wormaci^    quicquid   proprietatis    hubult   in   vineis,   in   agris,    Silvia 

pratis  et  in    Truimaiesheim  aream  unam   cum    adiacentiis    suis   et  familiis   ao   prole 

8ua  fag  —  sua  später  yiachgetragenj.  tt)  axis  comis  corr. 


70  Nr.  40:  163  August  28. 

Fiiigit  mos  legum,  ut  iura  sunt  inter  emptorem  et  venditorem: 
soUemni^  scriptura  firmetur  et  non  detrahendi^  sed  repe[ti]tio'^  con- 
parandi«  alicui^  videatur  esse  formido^. 

Ideo  vendidimus  tibi  in  pago  Uuormacinse^*  in  loco,  qui  dici- 
tur  in  Castro  Piug*insie,  quod  est  constructurn  super  fluvium  Hrenum^^ 
et  super  fluvium  Naba^,  id  est  domibus,  aedificiis,  accolabus,  vineis*, 
terris,  araturiis,  mancipia  his  nominibus:    Plidolf,  Thetolf^%  Ag-ilolf, 
Ratulf,  Hriho^oz,  Theoto,  Ota,   Godalt[h]rud',   Baldina ^^,   Ratsuuind, 
Theothaid",  Uuilliheri,  Hrihuuin,  Sigipraht,  Si2:iboto,  Ernust,  Theot- 
praht,  Adalpraht,  Erlsoend^,  Leobuuar,  Gaozolt^,  Tbeotrud  et  cam- -^^ 
pis,  pratis,  silvis,    paseuis,   aquis  aquarumque  decursibus,   excultum 
seu    incultum,    mobilibus    seu    inmobilibus,    quod    geuitor    mens    et 
genetrix  raea  morientes   mihi   dereliquerunt   et  quod   germana  mea 
mihi  tradidit*^  intus  murura  castello  Pingense  vel   foris    murum  seu 
in  ipsa  marca   et  illa    mancipia    cum    omni    suppellectili    eorum    et  ^5 
cum  omni  integritate,  sicut  nos  visi ''  fuimus  ^  habere  omnia. 

Et  similiter  dono  in  alio  loco  nuncupante  in  villa,  que  dicitur 
Thruhtmaresheim*,  aream  unam  cum  casa  cum  omni  stabilitate; 
hec"  sunt  adfines:  de  una  parte  Hildoini^',  de  alia  parte  sancti 
Liutgarii^,  tertia  parte  via  publica,  quarta  parte  iterum  via  publica.  2(^ 
Et  dono  araturia'*^  iugera  XXV  in  ipsa  marca  Truthmaresheim,  sicut 
inter  nos  conplacuit  atque  convenit  inter  auro  et  argento  de  pretio 
sancti  Bonifatii  martyris  probatas  atque  pensantes  numero  libras 
XXXVII  dedimus  tibi,  ita  tamen  ut  ab  [hac]  '^  die  habendi,  tenendi 
seu  commutandi  vel  quicquid  exinde  facere  volueritis,  liberam  ac^ö 
firmissimam  in  omnibus  habeatis  potestatem. 

Et,  quod  fieri  non  credo,  si  quis  ex  hoc  uUo  umquam  tempore 
pulsare   voluerit    aut    fortasse^    evicerit^'^',    noverit'^^  a  me    vel   ab 
beredibus    meis   vobis    vel    heredibus    vestris^^    tantura    et    alterum 
tantum  vel   quantum    ipsa    res    meliorata    valere'^'^   poterit,    se  esse^o 
redditurum,  stipulatione  firmitatis  subnixa. 

Actum  Mogontie  civitatis  publice;  facta  vendicio  sub  die  V.  kl. 
septembris  anno  XII.^^  regni  dorani  Pippini  regis. 


4:0.     b)  danach  s  radiert.  c)  aus  tetraliendi  corr.  d)  repe- 

tio  C.  <»)  aus  comparanti  corr.  f)  aus  aliqirs  corr,  p)  do  auf '>ö 

Rasur.  h)  Randvermerk  des  11.  JTi.s :  Worma.  i)  erstes  i  aus  anderem  Buch- 

staben-Ansatz corr.  k)  Thet  auf  Rasur.  1)  Godaltrhiid.  m)  na  auf 

Rasur.  n)  vielleicht  aus  Theothart  corr.  o)  OfMid  auf  Rasur.  p)  aozo 

auf  Rasur.  q)   über  r/fitilgtem  concedit  nachgetragen.  r)  s  nachgetragen. 

s)  aus  sumus?  corr.  (?,  aus  i,  erstes  u  auf  Rasur,  i  nachgetragen.  t)  Randvermerk  -iO 

des  11.  Jh.s:  Trutmaresheim.  u)  auf  Rasur  aus  quod  corr.  v)  über  getilgtem 

Hluduuuini  nachgetragen.  >v)  aus  aruturia  corr.  x)  über  getilgtem  quod 

nachgetragen.  y)  fehlt  C.  z)  über  getilgtem  infest.ire  nachgetragen 

aa)  rit  auf  Rasur.  bb)  aus  novere  corr.  cc)  davor  nieis  getilgt.  cid)  icohl 

aus  volere  corr.  ee)  anscheinend  nachträglich  aus  II  corr.;  vgl.   VorbemerKung  15 

zu  U.  41. 

1)  der  Ithcin.  2)  die  Nahe.  8)  Kloster  Murbach  (Oberelsass, 

Kr.  Gebiceiler). 


i 


Nr.  41:  163  August  31  (28?)  71 

Ego  üuolframnus  cmanuciisis  rogatus  scripsi  et  notavi  diem 
et  tciupiis  quo  supra. 

t  Signum  Laidratus  comis,  qui  haue  venditioncm  fieri  roga- 
vit.  t  Signum  Imiinsuuindae  germanae  cius.  f  Clietoni.  f  Bcrn- 
.-ibarii.     f  üuilliharii.     f  Liubiloni.     f  Otacri.     f  Rinoaldi  f. 

Graf  Laidrat  verkauft  dem  Bischof  Lidl  [von  Mainz]  für 

drei  Pfund  Goldes  und  Silbers  aus  dem  Schatz  des  Klosters  eine 

Jlofstätte  zu  Mainz,  ^^^^j  ^^^^^^^^  ^^  ^^^,^^^ 

Cartular  f.  23  (Cy ;  —  Cod.  Eberhardil  f.  138  Auszug  aus  C  (E)^^ 
=  Copiar.  III.  f.  90'. 

Aus  C:  Schannat  Trad.  2  nr.3;  —  Dronke  Cod.  6  nr.  8.    —   Aus 
E:    Dronke  Trad.  7    cap.  3   nr.  43.    —    Übers.:    Kiilb  Schriften  des   h. 
i5Bonifadus  I  442  nr.  179.   —    Reg.:    Scriha  III  1    nr.  5   und    333   Anm. 
I  A  24;  —   Will  I  36  nr.  II  18. 

Da  die  U.  den  Tod  des  Bonifatius  voraicssetzt,  muss  ihre  Jahres- 
angabe falsch  überliefert  sein.  An  sich  läge  die  Emendation  von  II 
in  V  nahe.    Aber  die  Erwähnung  des  erst  762  (vgl.  unten  8.  72  N.  1) 

HO  Abt  gewordenen  Hariberaht  erfordert  eine  noch  höhere  Zahl.  Offenbar 
ist  eine  X  ausgefallen,  icie  in  U.  40,  wo  die  Ergänzung  vom 
Schreiber  selbst  gegeben  wurde  (N.  dd).  Durch  die  Übereinstimmung 
der  beiden  Fassiongen  wird  diese  Annahme  gewiss,  ja  vielleicht  ist 
sogar  wie  dort  V.  statt  II.  kal.  zu    lesen,   was   völlige    Gleichzeitigkeit 

^'5  ergeben  würde.  Zum  Inhalt  vgl.  die  in  der  Vorbemerkung  der 
ü.  40  genannte  Litteratur.  Unmittelbare  Vorlage  war  U.  40  übrigens 
nicht;    das   zeigen   einzelne  genauere   Übereinstimmungen  mit   U.  18. 

Domino  magnifico  fratri  Lulloni  episcopo  in  Christi  nomine 
ego  Laidratus  comis"*. 

30  Fiugit  mos  legum,  ut  iura  sunt  inter  emptorem  et  venditorera, 

ut  sollempni  scriptura  firmetur  et  nee  detrahendi  nee  repetitio  con- 
parandi  alicui  esse^  videatur^  formido. 

Ideo  vendidimus  tibi  intus  muro  Mogontie^  civitatis  publice 
aream    unam;    hec  sunt  adfines:    de  una  parte  Adalprahti,  de  alia 

55  parte  Folcholti,  tertia  parte  fluvius  Rin^,  quarta  parte  via  com- 
munis, sicut  inter  nos  conplacuit  atque  co[n]venit^^,  ut  inter  auro 
et  argento  probatas  atque  peusantes  numero  de  pretio  sancti  Boni- 
fatii  martyris  libras  III  dedimus  tibi,  ita  tarnen  ut  [ab]^  hac  die 
habendi,   donandi,   vendendi''  seu    commutandi  vel   quicquid   exinde 

•iO  41.    I)  Überschrift   in    C:   Kartula  Leidrati  comitis  de  Mogontia  ac  ae  Uuorina- 

ciiise,   im  Register  f.  2:   item  Leidrati.  II)  E:   Item  Leiderat  comes  infra 

muros  Mogoutie  civitatis  dedit   sancto  Bonifacio    domos   et   familias,  &)  zu 

conies  corr.  b)  dea  aus  dur  corr.  c)  Randvermerk  des  11.  Jh.s:  in 

Mog.  d)  covcnit  C.  e)  fehlt.  f)  v  aus  d  corr. 

^  1)  der  Rhein. 


72  Nr.  42:  765  Mai  11. 

facere    volueritis,     liberam    ac    firmissimam    in    omuibus    habeatis 
potestatem. 

Et,  quod  fieri  non   credo,  si  quis   ex   hoc   ullo  iimquam  tem- 
pore voluerit  iDpulsare  aat  infcstare^,  nover[it]'^  a*  mc  vel  ab  here- 
dibus  meis  vobis  vel  heredibus    vestris    tantum   et   alterum  taotums 
vel  quantum  ipsa  res  meliorata  valere  poterit,   se   esse    redditurum, 
stipulatione  firmitatis  subnixa. 

Facta  vendicio  sub  die  II.  kl.  septembris  anno  [X]ll.^'  regni 
domni  Pippini  regis. 

Ego  üuolframnus   emaniiensis  rogatus   scripsi   et  notavi  diem  lo 
et  tempus  quo  supra. 

f  Signum  Laidrati  comitis,  qui  banc  vendicionem  scribere  roga- 
vit.  s.  Irminsuuiudae.  s.  Reginolt.  s.  Olacar.  s.  Hariberaht  abb(as)^. 
s.  Getto,     s.  Uuilliheri.     s  Liubilo. 

4:2. 

EggioU  (Aggioldus)  sclienM  dem  Kloster  zu  Händen  des  Abtes 
ßtiirmi  für  das  Seelenheil  seines  Bruders  Hiltwin  (Liuticin)  zwei 
Höfe  zu  Bossioeiler '^  ({Bockenheims?^)  samt  zugehörigen  Liegen- 
schaften zu  Ascae^  und   WieheJsMrchen^. 

Wo7'ms  765  Mai  11. 20 

Cartular  f.  21'  fC)^;  ~  Cod.  Eberhardi  I  f.  138'  Auszug  aus  C  (E)^^ 
=  Copiar.  III.  f.  90'1 

Aus  C:  Schannat  Trad.  14  nr.  26;  —  Dronke  Cod.  19  nr.  29  = 
Boos  UU.-Buch  der  Stadt  Worms  13  nr.3  unvollstimdig.  —  Aus  E :  Dronke 
Trad.  7  cap.  3  nr.  40.  —  Reg. :  v  Sartori  IIa  300;  —  Scriba  III  8  nr.  123.  25 

4:1.      g)  vgl.  U.  40  Note  y.  h)  r.overe,  vgl.  U.  40  Note  aa.  i)  nach- 

getragen, k)  II  (J,  vgl.  die  VorJiemerkung. 

42.  I)  Überschrift  in  C:  Kartula  ttaditioi)i-j  Eggiolti  pro  remedium  anime  fra- 
tris  sui  de  Uuormacinse,  im  Register  f. 2:  Kpinolti.  II)  E:  Epilolt  tradi- 

dit   sancto  Bonifaeio   bona   sua   in    Bii  c  li  ele  li  eim    cum   terrin,   viiieis,    silvis,    domibus,  50 
qdificiis,  fauiiliis. 

1)  von  Murbach  (762—774,  vgl.  M.  G.  Scriptores  I  28  f.,  40).  Besitz 
dieses  Klo.Hiers  im  IVormsgaii  bezeugen  die  UU.  40,  54,  87  und  Schöpfin 
Alsatia  diplom,ntica  40  nr.  35  (767).  Über  die  Per.'iönlichkeit  Hariberahts 
vgl.   U.  44   Vorbemerkung.  -2)  llheinpfalz  BA.  Frankenthal  (Falk:  35 

Ärchivalische  Zeitschrift  XIII 213,  Förstemann^  II  618),  nicht  die  ausser- 
halb des  Wormsgaus  gelegene)!,  Buchsiceiler  bziv.  Bii.siceiler  (Unierelsass 
Kr.  Zabern)  oder  Bu.'iiveiler  (Lothringen  Kr.  Saargemünd)  oder  Biirr- 
iceiler  (Pfalz  BA.  Landau)  oder  Bür-Bos.'ilar  Rheinpr.  Kr.  Jülich;  die 
Emendation  ßuchrolare,  in  Buchsolare  (Lamey:  Acta  Falatina  I  254)  i.st  40 
paläographisch  gerechtfertigt.  3)  Gross-  oder  Klein- B.  ebenda  (nach 

Bethges  Vermutung),    kaum  Gau-Bickelheim  Rheiiihessen    Kr.  Oppenheim 
(Österley  75).  4)  vielleicht  Oberesch  Lothrijigen  Kr.  Saarlouis,  uenn 

nicht  Aschbach  Rheinpr.  Kr.  Otticeiler  ^cegen  der  Nähe  von  Wiebehkirchen 
(N.  4)  oder  A.  Rheinpfalz  BA.  Kusel  oder  Aschbacherhof  ebenda  BA.  4:t 
Kaisei-slautern  oder  Eschbach  ebenda  BA.  Landau  oder  Unterelsass  Kr. 
Weissenburg,  unmöglich  aber  (Wald-)  Aschach  Unter  franken  BA.  Kissingen 
(so  Försteynann^  II  213);  nach  Bethge  nur  IVjldiinmv  1  r^^"  odo^ 
^Asch"").  5)  Rheinpr.  Kr.  Ottweiler.     ^^'^"'Tr^  OF  MEO/>Jr^ 


Nr.  42:  765  Mai  11.  73 

Besondere  Fassung.  Bemerkensicert  ist  der  Beurlcundungshefehl. 
Die  Poenformel  beruht,  icenii  aucJi  nicht  direkt,  auf  Marcidf  II  nr.  6 
(M.  G.  Formidae  78),  wie  schon  Tamjl  bemerkt  hat;  die  Abhängigkeit 
verrät  sich  durch  das  stehengebliebene  illo  (Z.  29).  Der  Schreiber 
öbegegnet  noch  in  der  am  gleichen  Orte  aus  gestellten  U.  50,  vielleicht 
auch  in  Cod.  Laureshamerisis  I  nr.  429  vom  J.  754.  Von  den 
beiden  Namen,  die  dem  Bruder  Eggiolts  in  unserer  U.  gegeben 
loerden,  ist  IliUwin  der  richtige,  da  er  aucli  in   U.  22  so  heisst. 

Venerabili  in  Christo  patri  Stiirmione  abbati. 

io  Ego  Eg-giolt  cogitans  pro  rcniedinm  anime  fratris  mei  Hiltuuini 

vel  pro  aeterna  retributione,  propterea  dono  ac  trado  traditiiniqiie 
in  perpetuum  esse  volo  a  die  presente  ad  monasterium  saneti  sal- 
vatoris,  quod  dicitur  Fulda,  iibi  tu  presenti  tempore  abbas  preesse 
videris,  hoc  est  quod  dono  in  villa  Bueh[s]o]are'^  in  pago  Uuorma- 

i5cinse  duas  curtiles  cum  casis,  cum  terris  ibidem  adiacentibus  et 
vineis  seu  pratis  vel  silvis  in  loco,  qui  dicitur  Ascae,  atque  in  üui- 
bileschiricha  ad  ipsas  curtiles  aspicientibus,  id  est  pratis,  pascuis, 
aquis  aquarumque  decursibus,  sicut  superius  dixi,  pro  anime  Liut- 
uuini  donatnm  esse  volo. 

20  Propterea    donatiouem    rogavi    scribere,    ut   tu,    abba  Sturmi, 

supra  scriptam  rem  et  successores  tui  babcant,  teneant,  possideant 
vel  quicquid  exinde  facere  voluerint,  liberam  ac  firmissimam  in 
Omnibus  habeant  potestatem. 

Si  quis  vero,    quod  futurum   esse   non  credo,    si  ego  ipse  aut 

25aliquis  de  beredibus  meis  vel  proberedibus  raeis  aut  ulla  opposita 
persona  extranea,  qui  contra  hanc  kartolam  donatiouis  nieae,  quam 
propter  nomen  domini  fieri  rogavi  vel  pro  reverentia  ipsius  loci, 
venire  aut  eam  infrangere  conatus  fuerit^,  irara  trine  maiestatis 
incur[r]at'^  et  cum  supra  scripto  sancto  illo  ante  tribunal  Christi  de- 

soducat  [rajtiones^^  insuper  autem  inferat  partibus  ipsius  monasterii 
dupla  pecunia,  quantiim  ista  res  in  se  conteneat,  et  quod  repetit 
eviiidicare  non  valeat,  sed  presens  epistola  hec  omni  tempore  firma 
et  inviolata  permaneat,  stipulatione  subnexa. 

Actum  Uuangiona^  civitate   publice  sub  die  V.  idus  mai.  anno 

35XIIII.  regnante  domno  nostro  Pippino  gloriosissimo  rege. 

t  Signum  Aggioldi,  qui  hanc  donationem  fieri  rogavit.  f  Al- 
toni.  f  Odalfridi.  f  Hruotfridi.  fGummundi.  fReginfridi.  f  Adal- 
manni.     f  Nordmanui  f. 

Ego  Hiae[b]o^  presbiter  et  amanuensis  hanc  kartolam  donationis 

^^rogante  Aggioldo^'  scripsi. 


42.      a)    Biiehiülare   C ;   Eanävermeru'    des^   11.  Jh.s :   Buclirol.;    vr)J.  S.  72  Note  2. 
b)  aus  fuerat  corr.  c)  ine. trat.  d)  factiones  C ;  vgl.  Marculf  II  C, 

M.  G.  Form.  Ts.  e)  das  erste  n  nachgetragen.  f)  Hiaelo;  vgl.  U.  60. 

S)  vielleicht  Cori-ectur  zu  Eggioldo  versucht  oder  a  aus  Ansatz  zu  g  corr. 


74  Nr-  43:  766  Juli  (Februar  11). 

4:3. 

König  Pippin  schenkt  das  Hof  gut  Umstadt  *. 

OrUans  766  Juli  ((Februar  11}), 

Origiiialdiplom  (A)^;  —  Einzelcopie  vom  Anfang  des  12.  Jh.s  (B)^^ ; 

—  Cod.  Eherhardi  II  f.  24  aus  A,  verunechtet  (E)^^^  =  Copiar.  IIL  f.  134' ;  5 

—  Registrum   litterarum,  sign.  ,R  59'   vom  Ende  des  15.  Jh.s  f.  11  nr.  84 
Regest  von  B  (R). 

Aus  A  :  Schannat  Trad.  14  nr.  21  =  Migne  Patrologia  latina  XCVI 
1563  nr.24;  —   Dronke  Cod.  18  nr.  28;   —   Herquet  Specimina  12  nr.3; 

—  M.  G.  Diplomata  Karolinorum  I  30  nr.  21.  —  ^l  u  s  E :  Broiuer  Sidera  lo 
(Vitae)  illustriu7n  et  sanctorum  virorum  30  Citat,  vgl.  Brovor  Ant.  5;   — 
Schöttgen  et  Kreydg  I  3  nr.  6  (aus  Abschrift  von  E).   —   Übers.:   Külb 
Schriften  des  h.  Bonifacius  I  444  nr.  181.  —  Facs. :  Kopp-Sickel  Schrift- 
tafeln t.  3;   —    Herquet  l.  c.   t.  3    (rechts   unvollständig).    —    Reg.:    vgl. 

V.  Eckhart    Cojnmentaria   I  586;    —    v.  Sartori   IIa   300;    —    Böhmer  4 15 
nr.  22;  —  Scriba  I  1  nr.  12;  —  Sickel  Acta  II  1  nr.  P.  24;    —    Herquet 
l.  c.  3   nr.  4;   —    Gegenbaur  Kloster    Fulda  I  41   nr.  2;    —  Mühlbacher 
46  nr.  100  =^52  nr.  102;  —  Roller  b  30  nr.  164;  —  Christ:  Mannheimer 
Geschichtsblätter  III  [1902]  59  nr.  19. 

In  A  ist  Protokoll  und  Text  von  einem  unbekannten  Schreiber,  20 
die     Rekognition     von     Baddilo,     dem     Vorstand     der     königlichen 
Kanzlei    in    den    Jahren    757 — 768,    die   Signum-    und    Datumzeile 
vom   Notar  Hitherius  (vgl.    U.  34)  geschrieben;   über   die   tironischen 
Noten    vgl.    Tangl:    Archiv   f.    UU.- Forschung  I  92  f.     Die    Fassung 
scheint    frei    stilisiert    zu    sein;    sie    kehrt    in    einem    gleichzeitigen  25 
Diplom    für    St.    Denis    loieder     (M.    G.    Diplomata    l.    c.     nr.    22, 
vgl.    auch    23,    später   nr.   53,    72).      Erioähnt    ivird    die   U.    ausser 
in  R  schon  in  der   Vita  Sturmi   cap.   21    (M.   G.  Scriptores  II  375), 
die  hier  nach  Eigils  ursprünglicher  (W)  und  Rudolfs  jüngerer  Fas- 
sung (Er)  —  vgl.  oben  S.  4  Z.  11  ff.  und  Stengel:  Archiv  für   UU.-so 
Forschung  V  141  ff.  —    ajigeführt    sei:    Verum    quia    vir    iustus    et 
deo  perfectus  apud  universos  magnus  (Inagnos  Er)  et  maxirae  apud 
Pippinum  regem  habebatur,  impetravit  suis  apud  ipsum  sermonibus 
W:  —  habebat  enim  locum  famili-  |    Er:  *  ut  fiscum  regalem  Omun- 
aritatis  non  modicum  — ,  ut  fiscurü 
id  est  Omunstat  cum  omnibus,  que 
in  illa  villa  antiqui   reges  posside- 
bant,   ad  supradictum   saepius  mo- 
nasterium     in    suam     elemosynam 
condonaret  atque    per    conscriptam 
chartam,    sicut    mos    fuit    firmaret. 


stat   videlicet    cum    omnibus,    que  35 
in     illa     villa     antiqui     reges     pos- 

sederant,    *    monasterio    Christi, 
cui    ipse    praeerat,     *     condo- 
naret   atque    per    conscriptam    car- 
tam,     sicuti     mos     fuerat,      COn-  40 
firmaret;    quod  ita   factum  est. 


4S.    I    Rückvermerke  auf  A:   1.   (Ende  des  8.  bis  Beginn  des  fl.  Jh.s,   stark    ver- 
blasste  UU.-Cnrsive)  Carta  sancti  Bonefacii  de  Autmond i stat ;  2.  (9.  Jh.)  deOtmuntes- 
stat;  3.  (10.  Jh.?)  Pippini  ;  4.  ('J.llO.  Jh  ,  nur  Federprohe)  car;5.  (?  Jh.)  iraperatoris  Pipini; 
6.  (15.  Jh.)  Tradicio   Fijjpini   reeris   Omstad    sancto    Stormioni    abbati;   7.  (15.  Jh.)  45 
Pippini  (über  durchstrichenem  Stormlone?)  imperatoris.  II)  B  ohne 

Indorsate.  III)  Überschrift  in  E:  Traditio  Bippini    iunioris    rle    Omenestat, 

dazu  Randvermerk  aus  dem  14.  Jh.:   Sipillata  est;   im  Rerjister  f.'J:  Traditio  Pippini 
de  Omenstat  et  de  omi)ibu3  ap])cndiciis  eius. 

1)  Gross-  oder  Klein-  U.   Starkenburg  Kr.  Dieburg.  ao 


Nr.  43:  766  Juli  (Februar  11). 


75 


Ein  anderes  Citat  steht  in  dem  Abtkatalog  aus  dem  Beginn  des 
10.  Jh.s  (M.  G.  Scripfores  XIII  272;  Dronke  Trad.  162):  Qui 
(.läi.ilich  Stürmt)  apud  Pibpirium  Otmuiitosstat  (die  Wortform  =  dem 
2.  Indorsat  in  Ä,  vgl.  Note  I)  .  .  .  adquisivit. 

5  (Chrlsmon)'^  »  Pippinus  rcx  Francorum  vir^  inlustcr'*. 

Et"  quia  mouente  scriptura^  ita'^  oporteat^  luiumqiiemque^ 
constanter  praeparare-^,  qnateiuis''  veniente  in  conspectu  superni 
iudices**  illam^  nierea  « tur  domini  piam  voceni''^  audire,  quem  omnes 
iiisti  ex  boiiis  aetibus  erunt  g-avisi^ 

10  Qiiapropter''^  nos  salubriter",  ut  credimus,  considerantcs^,  qua- 

liter  ex  terreiiis-^^  rebus,  quibus'^  divina  misericordia  nobis*'  afflueiitcr 

in  hoc  seculo  largire  dignata  est,  saltim  vel  in^  paupcribus^  ex  hoc 

tribuere  deberemus^  unde  misericordiam  ipsius  adaepisci"  valeamus. 

Idcirco*''  donaoius  nos"'    pro    animae   nostrae   reniedium^  vcl^ 

^sbone  menioriae  g-erniano  nostro  Carolomanno^  quondam'^  ad  mona- 
steriuni  Fulda"%  ubi  domnus^^  Bonefacius^'^  corpore  requiescit^^, 
villa  aliqua'^'^  noncupante'"''  Autraundisstat,  qui  ponitur^^  in  pago 
Moinigaugio '''^  super"    fluvio  Ricchina,    cum   omnibus    terminis    vel 


Ä:  appendieiis  suis,  ut  cum  omni 

20  integritate    ad     ipso    monasterio 

vel  mouacbis  ibidem  deservienti- 

bus    seu    luminaria    ipsius   eccle- 

sia'^^^'    procuranda    vel    stipendia 

pauperum  ibidem  praedicta  villa 

25  proficere   debcat   in    aumentum^^ 

et    ut    melius    dilectat""'^    ipsos 

monacbus"^^    pro    uobis   vel    ger- 

mano    nostro    seu    subsequentem 

progeniae    nostra    die    noctuque 

30  domini  misericordia  adteutius  de- 

praecare. 


mJ  :    <^appendiciis  suis. 

Donamus  ergo  ipsara  nostram 
proprietatem  in  ius  et  proprieta- 
tem  sancti  Bonifacii  et  ipsius 
monasterii  ac  fratrum  ibidem  deo 
faraulantium  cum  omni  decima- 
tione    ipsius   boni,    ut  inde  himi- 

naria  ipsius  ^cclesie  procurCntur  vel 
stipendia  fratrum  et  elemosine  pau- 
perum ingiter  inde  tribuantur,  ut 
eos  magis  delectet  Orare  pro  nobis  *. 


4,3.     a)  fehlt  E.  b)  v.  inl.  felilt  E.  c)  sacra  Script.  E. 

^)  Sic  B.  6)  oportet  E.  f)  add.  nostrum  E.  g)  se  prep.  E. 

h)  ut  E.  i)  iudicis  B;  in  summi  iudicis  conspeclibus  E.  k)  piain  do- 

-jö  mini  vocem  niereatur  E.  I)  iusti  cum  }?audio  sunt  audituri  E.  iii)  id- 

circo  E.  n)  salubri  E.  o)  consilio  atiducti  consideramus  E.  p)  das 

aiceite  e  von  gleAcher  Hand  (anders  M.  G.  DD.  Karol.  I  SO  Note  a)  auf  Rasur,  wolil 
anstatt  ziceier  Buchstaben  A.  q)  add.  nos  E.  r)  statt  nobis  —  est  E: 

largriter  ditavit.  s)  salt.  —  in  fehlt  E.  t)  statt  paup.  —  deber.  E: 

JO  pauperes  et  qcclesias  Christi  consolemur.  ii)  adipisci  E.  v)  Qua- 

propter  E.  w)  add.  devoteque  ontradimus  E.  x)  remedio  E.  y)  statt 

vel  —  quondani  E :  et  fratris  nostri  Carlomanni  commemoratione  E.  z)  Karlo- 

manno B.  aa)  Ful(iensc  monasterium  E.  bb)  preciosus  Christi 

martir  add.  E.  cc)  Bonifacius  B.  E.  dd)  quiescit  E.  ee)  quodiiam 

^5  prcdium  E.  ff)  nuncupate  B;  Omenestat  fOmen  mit  blasser  Tinte  auf  Rasur 

von  icohl  nur  3  Buchstaben)  nuncupatum  E;  Randvermerk  des  lö.  Jh.s  in  E:  Omestad; 
Gm  Stadt  R.  ^^)  qui  ponitur  fehlt  E.  hh)   Moynecgowe  E. 

ii)  super  —  Ricchina  fehlt  E.  kk)  ecclesiq  B.  11;  auementum  B. 

mm)  dilectet  B.  uii)  monachos  B. 


76 


Nr.  44:  766  (754—162?)  September  24. 


Igitur  predicta  villa  *  cum  omni  inte- 
gritate   *    ad    prefatlim    monasteriUQl 

*  perpetualiter  pertineat  et  nullus 
eam  ab  eo  removere  vel  inipe- 
dire  aiuleat.  s 

Quod  si  qiiis  hoc  fecerit,  in 
eternum  a  dornino  et  saucto  Boni- 
facio omiiibusque  sanctis  separan- 
dus    et    excomniunicandus    erit.) 

10 


Igitur  praedicta  villa  una  cum 
terriS;  doniibus,  aedificiis,  accola- 
bus,  mancipiis,  salvis''^,  campis, 
pratis,  pascuis,  aquis  aquarumve 
decursibus,  mobilibus  et  immo- 
bilibus,  sicut  supra  diximus,  cum 
omni  integritate,  quicquid  prae- 
senti  tempore  nostra  ibidem  ^^ 
videtur  esse  possessio,  pars  prae- 
dicti  monateriii'^'?  eusque'''  rec- 
tores  habeant,  teneant  adque 
possedeant**  et  ad"  ipsa  casa 
dei  in  nostra  aelymosina""  vel 
germaiio  nostro  usque  in  perpe- 
tuum  absque  ullius  repetitione 
debeat  esse^^  iure  integro  con- 
firmata. 

Et^'''*^  ut  haec  cessio  firmier  habeatur^^,  nos  eam  subter  firma- 
vimus  vel  de  anolo'^^  nostro  sigillare  studuimus. 

l  Signum  ^"     (Kreuz  -  Monogramm)  *'     Pippini     gloriosissimi  ^'  20 
regis  l  . 

(Chrismon)^'  5  In  dei  nomine  Baddilo  recognovit  et  *  (Rekog- 
nitionszeichen ;  tironische  Noten:  Badilo  subscripsij  (verletztes 
Siegel). 

Datum ^'  in  mense  iulio  anno  quintodecimo  regni  nostri;  actum  25 
Aurilianis^'   civitate    publice'"'.     In    dei    nomine   Hitherius    scripsit; 
feliciter. 


15 


44:. 

Der  Geistliche  Raribercfus  schenkt  einen  auf  dem  Grundstück, 

das  ihm  Nandhari  verkaufte,  angelegten  Weingarten  zu  Wackern- ^^ 

heim 

Mainz  766  (754—762?)  September  24. 

Cartular   f.  12'  (C)^;    —    Cod.  Eberhardi   I  f.  137'  Auszug    aus  C 
(E)'^  =  Copiar.  III.  f.  90  (e). 


4:3.    00)  A  ;  Sil  vis  B.  pp)  ibidem  B.  qq)  A.  rr)  A,  aus  huius- 

qae  corr. ;  eiusque  B.  ss)  possideant  B.  1t)  d  auf  Rasur  aus  t  corr.  A. 

uu)  elemosina  B.  vv)  vnii  gleicher  Hand  fanders  M.  G.  DD.  Karol.  I  30  Note  f) 

nachgetragen  A.  wn)  Et  —  studuimus  fehlt  E.  xx)  aus  habcretur  corr.  B. 

yy)  anulo  B.  7.7.)  Eschatokoll  fehlt  ganz  B,  Signum  —  rejjis  hinter  der  Datum- 

zeile E.  aO   Vollziehung  nicht  erkennbar ;  Monogramm  fehlt  E.  b')  ßloriosi  E. 

cO  Rekognitionazeile  fehlt  E.  d')  TU.    id.   febr.  statt  Datum  —  refjni  nostri  nach 

actum  --  civitate  E.  f')  Aurelianis  E.  t)  publice  —  feliciter  fehlt  E. 

44.  I)  Überschrift  in  C:  Kartula  traditionis  Hariherti  de  I'norniacinsc,  im  Re- 
gister f.2:  Heriberti.  11'»  E:  Flarilirobt  de  pago  W.  tradidit  saucro  Bonifacio 
bona  sua  in  villa  Wacbarenlicini. 


35 


40 


45 


1)  Rlieinhessen  Kr.  Bingen. 


Nr.  44:  766  (754-762?)  September  24.  77 

Aus  C :  Scha7i7iaf  Trad.  12  nr.  24  (mit  an.  rc^^'ni  XII, j;  —  Dronke 
Cod  19  nr.  SO  =  lioos  UrkuruUmlnich  der  tStadt  Woraus  I  4  nr.  4  unvoll- 
st ändi(j.  —  Aus  K:  Dronke  Trad.  6  cap  3  nr.  20.  —  lieg  :  v.  Sartori 
IIa  300;  —  Scriba  III  2  nr.  28,  8  nr.  131  nnd  333  Anm.  I  A  3. 

5  Fassung  tele    in    U.  22.     Der   Aussteller   kommt    schon    in   UU. 

23,  26  f. y  wahr.^cJieinlicJi  auch  in  31  und  33  vor.  Zugleich  möchte 
man  ihn  dem  Abte  llariberaht  von  Murbach,  der  in  U.  41  begegnet, 
gleichsetzen.  Aber  da  er  nue  in  den  UU.  23  und  26  f.  so  auch  in 
unserer  U.  nur  clericus  heisst,  müsste  deren  Jahrzahl  XV  atis  einer 

10  niedrigeren  Ziffer  (Ul  bis  XIJ  verderbt  sein,  icenn  diese  Gleichung 
bestehen  sollte;  die  Einreiliung  luäre  dann  durch  die  JJ.  754  (Tod 
des  Bonifatius)  und  762  begrenzt. 

In  nomine  patris  et  filii  et  spiritus  sancti. 

Licet    parva    et    exigua   sunt,    que   pro    inuiensis   peccatis    et 

15  (Icbitis  offeriraus,  tarnen  pius  dominus  noster  Jesus  Christus  non 
quantitatcm  muueris  sed  devotioncm  animi  perspicit  offereutis. 

Ideoque  ego  Hariberctus  clericus  sana  meute  sanoque  cousilio 
pro  malis  peceatis  meis,  ut  in  futurum  veniam  aliquod  promerire 
nierear,  dono  ad  monasterio  sancti  Bonif(atii)  martiris,  quod  est  con- 

2östructum  in  silva,  que  dicitur  Bochonia,  super  fluvium  Fulda,  ubi 
ipse  sanctus  martyr  sacro  requiescit  in  corpore,  Lochest  quod  dono 
ad  istud  monasterinm^  in  pago  üuormacinse  in  villa,  cuius  voca- 
bulum  est  Uuacharenheim^,  viuea  una;  et^  ipsa  vinea  facta  est  in 
illa   terra,    quod   mihi  Nandharius    tradidit  pro    solidis   meis,    quod 

i?ösunt  adfiuis  de  una  parte  üuigharti,  de  alia  parte  Nortbercti,  tertia 
parte  Adalperdi,  quarta  parte  terra  araturia,  totum  et  ad  integrum 
a  die  presente  ad  iam  dicto  monasterio  sancti  Bonifatii  iam  dictam 
rem  habeatis,  teueatis,  possideatis  vel  quicquid  exinde  facere  volu- 
critis,  liberara  ac  firmissimam  in  omnibus  habeatis  potestatem. 

30  Si  quis  vero,    quod   futurum  esse  non   credo,    si  ego  ipse  aut 

aliquis  de  heredibus  meis  vel  proheredibus  vel  quislibet  ulla  oppo- 
sita  persona ^^  extranea,  qui  contra  cartolara  donationis  haue  venire 
aut  eam  inrumpere  voluerit,  primitus  iram  dei  omnii)otentis  et  trinae^ 
magestatis  incurrat  et  ab  omni  loca  santorum  excommunis  appareat, 

35  et  insuper  solventem  ad  iam  dicto  monasterio  sancti  Bonifatii  auri 
uncias  V,  argenti  pondus  X  multa  conponat  et  quod  repetit  evindi- 
care  non  valeat,  sed  presens  kartula  donationis  omni  tempore  firma 
et  iüviolata  permaneat,  stipulatione  subnixa. 

Actum  Mogontie    civitate    publice    sub    die  VIII.  kl.   octubris 

40  anno  XV.  regni  Pippini  rege. 

Ego  üuolframnus  [e]m[anu]ensis^  rogatus  scripsi  et  notavi 
diem  et  tempus  quo  supra. 

44.    a)  aus  monasterio  corr.  b)  Randvermerk  des  JJ.  Jh.s :  Wacharen- 

heim, c)  danach  in  getilgt.  d)  a  woJil  atts  e  corr.  e)  a  aus 

45  i  ?  corr.  f)  Mogocensis;  vgl.  U.  24  h  Note  l. 


78"  ^r-  45—46:  747—768. 

t  Signum  Haribercti  clerici,  qni  hanc  kartolara  donationis  fieri 
rogavit  scribere  pro  [remedio]^  auime  siie.  f  signain  Ani;ilnlfus. 
f  Signum  Adaloltus.     f  signum  Irminolfus.     f  Signum  Hrolliolius. 

[Der  Hausmaier   oder  König]  Pippin    schenld    das   Hof  gut  n 

^  ([747—768.]} 

Erfindung   Eberhards^   einzureihen   in   die    Zeit   der  Alleinherr- 
schaft Pippin s^    ohne    ausdrückliche    Behaiqjtung    der    Beurkundung 
nur    eriüähnt    in    der   Üherschrift    des    verfälschten  Diploms  Dronke  lo 
nr.  636  (Mühlbacher  ^  nr.  1849,  vgl.  Roller  b  31  nr.  167)   vom  J.  891 
im  Codex  Eberhardi  II  f.  25' :  .  ,  de   villa  Logena,    quam   priinum 
dederat  Pippinus,  sed  postmodum  ablata  fuerat.    Dort  loie  auch  im 
Text  dieser  U.  ist  Logen  a  auf  teiliveiser  Rasur,  vermutlich  aus  Lou- 
ginga^  corrigiert;    das  Stück  bezog   sich    also  in    Wahrheit  auf  einen  m 
anderen  Ort  —  es  ist  a7i  Lauingen  (Braunscliioeig  Kr.  Helmstedt)  zu 
denken  —  und  von  Haus  aus  nur  auf  ihn  die  Lageangabe  in  pago 
Falaba.     Demnach  ist  man  lueder  berechtigt,    mit    den  Herausgebern 
der  ,,Bavaria'^  II  b  978  und  v.  8pruner-Menke  Handatlas  nr.  35  um 
Laugna  (Note  1)  herum  einen  Gau  Falaha  anzunehmen,  der  dort  sonst  20 
nirgends  bezeugt  wird,    noch    braucht    man    das  interpolierte  Logena 
nun  noch  in  dem  Gau  Falaba,  d.  h.  in  Ostfalen  —  bei  Förstemann 
Namenbuch  11^  840  sind  einige  Belege    des   Wortes   irrig   auf   West- 
falen bezogen  —  zu  suchen  (das  Citat    bei  Österley   405    beruht  auf 
Verwechslung).     Fuldischer  Besitz   zu  Laugna   ist   sonst   nicht    über- 25 
liefert,  würde  aber  in  den  um   die  Donau    liegenden  Güter-Komplex 
des  Klosters   (t^gl.  z.  B.  UU.  34 — S6)  gut  passen.     Eberhard  kann  bei 
der  sehr  entfernten  Lage  des   Ortes   seine  Angcd)e  zudem   kamn  ganz 
aus  der  Luft  gegriffen  haben.     Ähnlich  wie  im  Falle  von  Finningen 
(vgl.    U.  35)   mag   zu    seiner  Zeit    ein   Rechistitel   vorha^iden    gewesen  30 
sein,   dem   die  Interpolation   eine   urkundliche  Stütze  verleihen  sollte» 

46  f. 

König  Pippin    erlässt   zu   Gunsten    des  Klosters   den  Kauf- 
leuten  zu  Fulda  den  Rhein-  und  Marktzoll    in    der  Stadt  Mainz 
sowie   in   den  anderen  Städten  seines  Reiches    und    schenkt    dem  3,5 
Kloster  einige  zinspflichtige  Familien  zu  Mainz. 

([761—768.]} 

44.     g)  fehlt  C. 

1)  bayr.  Schwaben  BA.  Wertingen.  Das  „Bavai'ia'^  l.  c.  noch  zur 
Wahl  gestellte  Lauingen  (ebenda  BA.  Dillingen)  kommt  nicht  in  Betracht ^40 
da  es  hei  Fjberhard  (vgl.  U.  35)  J^ougingen  hcis.st,  eben.^o  tcenig  die 
norddeutschen  Orte  Logum  (Hannover  Kr.  Emden,  alt  Lngonha),  Loge 
(ebenda  Kr.  Syke),  Lage  (ebenda  Kr.  Bentheim  oder  Westfalen  Kr. 
Tecklenbiirg  oder  Lijjpe). 


Nr.  46:  751—768.  79 

Cod.  Eherhardi  II  f.  153  (E)^  =  Copiar.  III.  f.  219. 

SchUttfje.yi  et   Kreyf^ig  I  2  nr.  4   (aus  Abschrift  von  K) ;   —    M.  G. 
Diplomata  Karolinorum  I  58  nr.  41.  —  lieg.:  /Wickel  Acta  II  410  nr.  2;  — 
Geqenhaur  Kloster  Fulda  1  52  7ir.  2;  —    Mühlbacher  Req.  50  nr.  110  =' 
[,56' ur.  113;  —  Roller  b  58  7ir.  275. 

Die  U.  steht  auf  einem  icährend  der  Arbeit  nachgetragenen 
Eiiizelblatt  des  Codex  Eberhardi  nnd  gehört  zu  den  gröbsten  Fälschun- 
gen Eberhards,  der  ein  Motiv  zu  ihr  gewiss  dem  itnmittelbar  nachher 
kopierten    Verzeichnis    von    Censualen    Fuldas    in    der    Stadt  Mainz 

10  (Dronke  cap.  58)  entnahm.  Für  ein  paar  echte  Formelbruchstücke 
kommt  am  ehesten  U.  90  als  Vorlage  in  Betracht.  Ausserdem  enthält 
das  Spurium  aber  in  seinem  letzten  Teile  starke  Anklänge  an  könig- 
liche Zoll-  und  Marktprivilegien  des  10.  Jh.s.  Man  vergleiche  ut 
nullus  .   .    ncgotiator   bzw.    sit   pax,    euntibus    et    redeunti- 

15  bus  V  e n  d  e n  tibus  et  e m  e  n  t ibus  S.  80  Z.  35  ff.  tnit  p  a ce  e  a n  t 
r  e  d  e  a  n  t  .  .  comparando  e  m  e  n  do  v  e  n  d  e  n  do  oder  n  e  g  o  t  i  a - 
tores  .  .  euntes  et  redeuntes  talem  pacem  .  .  obtineant 
oder  euntes  negociantes  atque  commorantes  eundo  et  redeundo 
talem  obtineant  pacem  in  den   U.   Ottos  HL  (M.  G.  Diplomata  IIb) 

20  nr.  311,  357  (ähnlich  nr.  364,  372,  399)  aus  den  JJ.  999 — 1001; 
namentlich  in  nr.  364  und  372  finden  sich  zu  dem,  Vordersatz  Qui- 
cumque  hoc  violaverit  (Z.  42)  der  Strafformel  Berührungen: 
Quicumque  autem  .  .  violator  .  .  existerit  und  Si  quis  .  . 
violaverit;    in   nr.  372    kehrt  in   ceteris  civitatibus  (Z.  37) 

25 wörtlich  vdeder;  ut  eo  maiorem  utilitatem  fratres  .  .  conse- 
quantur  (Z.  39  f)  lässt  sich  vielleicht  vergleichen  mit  ut  .  .  abbas  .  . 
eiusque  successores  .  .  mercati  utilitatem  .  .  ad  opus  fratrum 
accipiant;  auch  der  Ausdruck  vectigal  persolvant  (Z.  38) 
entspricht  der  Diplomsprache  des  10.  und  11.  Jhs  (vgl.  z.  B.  bannuni 

.3opersolvant  l.  c.  IIb  nr.  357,  cogantur  vectigalia  persolvere 
in  der  U.  Ottos  IL  M.  G.  Diplomata  II  a  nr.  112).  Noch  schlagen- 
der wirkt  die  Parellele  mit  der  unvollzogenen  U.  Ottos  L  (l.  c.  I) 
nr.  391;  hier  heisst  es:  Concedinius  .  .  familiae  in  predicta  Trevi- 
rorura    urbe     aliisque    imperii    nostri    civitatibus    habitanti, 

35 nt  .  .  habeat  licentiam  .  .  intrandi  et  exeundi  vendendi  et 
cmendi  .  .,  und  in  unserer  ü.  ist  zu  lesen:  Statuimus  .  .,  ut  nullus 
mercator  Fuldensis  oppidi  seu  quivis  negotiator  abbatis  vel  fratrum  . . 
nee  in  prefata  urbe  Mogontia  ncc  in  ceteris  civitatibus 
regni    nostri    aliquod   exactionis    vectigal  persolvant,    sed  sit   pax 

•/f^  euntibus  et  rede un  tibus  ven  den  tibus  et  emen tibus  .  .  Diese 
Anklänge,  die  auch  unten  durch  Sperrdruck  hervorgehoben  sind, 
machen  es  in  ihrer  Gesamtheit  unzweifelhaft,  dass  Eberhard  irgend 
ein  r/arkt-  bziv.  Zoll-Privileg  gekannt  hat,  icelches  von  einem  der  arei 
Ottonen,    tcohl    dem    drittelt,    erteilt    war    oder    wenigstens    in    seiner 


45  40 f.     I)   Überschrift   in  E;   Qualiter  Pippinus  rcx  contulit  Fuldensi   ^cclesie   in 

honore  Siincti  Bonifacü  teloiieum  navis  per  Keuum  et  theloneum  fori  in  Mogontia  et 
quasdam  familias  cum  domibus  et  curtibus  suis  ut  singulis  annis  annuus  census  inde 
solveretur  ad  Fuld(en8e)  monasterium. 


80  Nr.  46:   751-768. 

Fassung  auf  deren  Zeit  zurückfülirte.  Ein  Eigentum  des  Fuldaer 
Kloster arcMves  an  dieser  ü.  kann  allerdings  kaum  in  Frage  kommen; 
Eberhard  würde  sie  in  diesem  Falle  sicherlich  nicht  nur  in  so 
versteckten  Resten  auf  die  Nachtveit  gebracht  haben,  und  ihr  völliges 
Verschwinden  aus  der  ganzen  archivalischen  Überlieferung  icäreö 
ebenso  loenig  zu  begreifen.  Nahe  liegt  die  Vermutung,  dass  sie  für 
die  Kaufleute  von  Fidda  ausgestellt  war.  Dann  hätte  Eberhard  sie 
ausserhalb  des  klösterlichen  Archives  kennen  gelernt,  zum  Rechtstitel 
seines  Klosters  umgestaltet  und  durch  Rückbeziehung  auf  Pippin 
iiberti'umpft.  Die  Erteilung  des  Privilegs  der  Verkehrsfreiheit  an  lo 
Kaufmannsgenossenschaften  ist  unter  Konrad  II.  mehrfach  erfolgt, 
an  die  Naumburger  und  Quedlinburger  (M.  G.  Diplomata  IV  nr.  194 
und  Vorbemerkung  zu  nr.  290).  Nicht  eher  könnten  es  loohl  auch 
die  Fuldaer  erhalten  haben,  da  erst  seit  1019  in  Fidda  ein  Markt 
bestand  (Dronke  nr.  734  =  M.  G.  Diplomata  III  nr.  413).  Noch  ir> 
loeniger  Halt  als  diese  freilich  problemcdische  Annahme  besässe  die 
einzige  ausserdem  sich  bietende  Ausflucht,  die  echten  Bruchstücke 
unserer  U.  auf  ein  ortsfremdes,  etwa  ein  Maiyizer  Privileg  zurück- 
zuführen; sie  tvilrde  der  Arbeitsweise,  dem  engen  geistigen  Horizonte 
Eberhards  widersprechen.  20 

(Pippinvs  rex  Francie  et  Alamannie  omnibus  Christi  regni- 
que  fidelibus  gratiam  et  salutem. 

Quia  nostniin  est  consulere  ecclesiis  Christi  et  fratribns,  qui 
nondum  preparaverunt  sibi  partes  mittere,  ideo  *  notum  vobis  facimiis, 

quod    quasdam   res   proprietatis   nostr^   *,    quas  *  habuimUS    in    MoguntiaCensi  25 
civitate,   tradidimUS  ad  sanctum    Bonifacium   in   Fuldensi  monasteriO,   id  est 

theloneiim  navis  per  Renum  et  theloneum  fori,  ne  Fuldensis  oppidi 
mercatores  quicquam  exactionis  precii  vendentes  aut  ementes  per- 
solvant,  et  quasdam  familias  cum  domibus  et  curtibus  suis,  ut  siu- 
gulis  annis  aimuus   census   inde   solvatur  ad  Fuldense  raonasterium,3o 

ubi   SturmiS    venerabilis    abbaS    multltudilli     monachorum    preesse     videtur. 

Ad  quorum  solacium  hunc  eundem  nostre  proprietatis  censum  pre- 
bere  disponimus  fortiterque  ac  firmiter  precipimus,  ut  quod  tradimus 
ac  disponimus,  ratum  et  stabile  sit  in  perpetuum. 

Statuimus  etiam  atque  precipimus,  ut  nullus  mercator  Fuldensis  35 
oppidi  seu  qui  vis  negotiator  abbatis  vel  fratrum  sancti  Bonifaeii 
nee  in  prefata  urbe  Mogontia  nee  in  ceteris  eivitatibus  regni 
nostri  aliquod  exactionis  vectigal  persolvant^,  sed  sit  pax 
euntibus  et  redeuntibus,  vendentibus  et  ementibus,  ut  eö 
maiorem  utilitatem  f  rat  res  Fuldenses  ab  eis  consequantur,  ^o 
quantö^  nulli  nisi  sue  ditioni  et  exactioni  subiecti  sunt. 

Quicumque  hoc  violaverit,  regie  maiestatis  reus  erit.) 

4:0 f.    a)  a  aui  o  corr.  b)  a  aus  o  corr. 


Nr.  47 -48:  751-168.  81 

König  rippin  schenkt  das  Hof  gut  Schapdetten  ^ 

Verzeichnet:  Lechner  bei  Mühlbacher ^  849  nr.  163. 

5  Erfindung    Eberhards,    ohne    ausdrückliche    Behauptung    einer 

Beurkundung  nur  erwähnt  in  der  gleichfalls  von  Eberhard  gefälschten 
U.  König  Konrads  I.  oder  Heinrichs  I.  Dronke  nr.  669  —  M.  G. 
Diplomata  I  46  nr.  8  (.  .  villam  .  .  valde  remotam  ab  ipso  loco  .  . 
Ditenhusen  appellatam  .  .  ab  antecessoribus  nostris  regibus,  Pippino 

/oscilicct  et  Karolo,  eidem  monasterio  contraditam  .  .),  ivie  diese 
offenbar  veranlasst  durch  die  Original- U.  Dronke  nr.  744  aus  den 
JJ.  1022  bis  1032,  in  der  bereits  vorhandener  Besitz  Fuldas  zu 
Schapdetten  ohne  Angabe  seiner  Herkunft  erioähnt  ist  fcurti  .  .  .,  qui 
dicitur  Thetton  /Ditenhusen  bei  Eberhard] ,  iuxta  fluvium  Stiuarna^ 

/r>nuncupatum,  ubi  eiusdem  predicli  abbatis  fiscus  habetur^.  Diese  U. 
ist  für  Fuldas  Besitz  zu  Schapdetten,  der  in  der  Litteratur  bisher  ganz 
unbeachtet  geblieben  ist,  das  älteste  Zeugnis  und  fast  das  einzige:  nur 
noch  zwei  Belehnung s-UU.  der  Äbte  Reinhard  und  Johann  für  die 
Grafen  Arnold  und  Everwin  von  Bentheim  aus  den  JJ.  1464  und  1480 

20  (Schannat  Clientela  217  nr.  44  f.)  bezeugen,  dass  man  sich  seiner 
nach  langer  Vergessenheit  doch  wieder  erinnert  hat.  Nun  erklärt 
sich  zugleich  das  Bonifatius-Patrocinium  der  Kirche  von  Seh.,  dessen 
Bedeutung  bisher  umstritten  war  (vgl.  Wilkens  Geschichte  der  Stadt 
Münster  40,    Tibus  Gründungsgeschichte  der  Stifter  .  .  im  ehemaligen 

25  Bisthum  Münster  I  97 4  ff.).  Der  Hof  ist  loohl  sicher  bereits  im  9.  Jh. 
im  Besitz  des  Klosters  geivesen.  Aber  die  Vermeidung  von  Wilkens, 
der  l.  c.  schon  Bonifatius  mit  Seh.  in  Verbindung  bringen  will,  bleibt 
auch  jetzt  nicht  lueniger  haltlos  als  die  vorliegende  Angabe  Eber- 
hards selbst,  der  übrigens  die  Lage  des  Ortes  gar  nicht  gekannt  hat, 

sowie  die  von  ihm  gebotene  Namensform  zeigt. 

48. 

Rathari  (Hrathari)  und  seine  Gatti^i  Äsperin  schenken  ihren 
Besitz    in    der    Mark    Boppard^    ((Kastei^))    nahe    bei   Kestert^ 

((Mainz}).  ,    ,  , 

35''  ^^  Urmitz^  [754—768]. 

1)  Westfalen  Kr.  Münster  (vgl.  Tibus  l.  c  316,  966,  952—976); 
den  Namen  haben,  wie  ich  nachträglich  sehe,  auch  schon  Kindlinger  im 
handschriftlichen  liepertorium  der  Fuldaer  Lehens-UU.  und  v.  Ledebur : 
Neue  Mitteiliuigen  aus  dem  Gebiet  historisch-antiquarischer  Forschungen 

40  VId  145  richtig   gedeutet.  2)  die  Stever,  bei  Haltern  Kr.  Koesfeld 

in  die  Lippe  mündend;  St.  von  Schannat  Trad.  nr.  603  (=  Dronke  l.  c.) 
verlesen  zu  Strouua  (die  Streu,  Nebenfiuss  der  fränkischen  Saale). 
3)  Rheinprovinz  Kr.  St.  Goar  (vgl.  Förstemann  ^  II  495  f.).  4)  Rhein- 

hessen Kr.  Mainz.  5)  Nassau  Kr.  St.  Goarshausen,  nicht  Kamp  eben- 

45  da  (so  Osterley  330).  6)  Rheinprovinz  Kr.  Koblenz  (vgl.  Förstemann^ 

II  272).     Der  Ort  kehrt  als  Hornuinzi  im  J.  1022  ivieder  (M.  G.  Diplomata 

III  nr.  454);   eine  Verderbung   aus  Caput   uiontium  bzw.  Capmuuti  (vgl. 

Fuldaer  Urkundenbuch  I.  Q 


82  Nr.  48:  754—768. 

Cartular  f.  26'  (C)\-  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  138'  Auszug  aus  C  f^j" 
=  Copiar.  III.  f.  90'. 

Aus   C:   fSchannat    Trad.  6   nr.  12   (mit   der   Interpolation   anno 
IUI.  regni  Pippini  regis^*  —  Dronke  Cod.  11  nr.  16.  —  Aus  E:  Dronke 
Trad.  8   cap.  3   nr.  49.    —    Reg.:    v.  Sartori   IIa   299;    —   Scriha  III  2  5 
nr.  13  u.  333  Anm.  I  A  nr.  29;   —    Görz  Mittelrheinische   Regesten  I  67 
nr.  167  (zum  J.  755). 

Die  U.  ist  nach  dem  Tode  des  Bonifatius  und  wie  U.  49,  die 
direkt  aus  ihr  abgeleitet  ist  —  i/ire  Ausstellerin  ist  Ratharis  Mutter 
(vgl.  unten  8.  84  N.  2)  — ^  vor  768  entstanden.  Drei  andere  Sehen- 10 
klingen  machte  Rathari  in  den  JJ.  756  und  759  (UU.  30  f. y  33). 
Sie  beziehen  sich  alle  auf  Mainz.  Das  und  die  Eintragung  der  U.  ins 
Worms g au- Cai'tular  erklärt  die  falsche  Ortsbestimmung  in  E.  Fassung 
ähnlich  wie  in   U.  22.     Der  Schreiber  begegnet  noch  in   U.  49. 

In  Christi  nomioe.  15 

Ego  Ratharius  et  coniux  mea  Asperin  sana  mente  sanoque 
consilio  pro  malis  peccatis  nostris,  ut  in  futurum  veniam  aliquam 
promerire  mereamur,  donamus  ad  monasterium  sancti  Boni[fa]tii", 
quod  est  constructum  super  fluvium  Fulda,  ubi  ipse  sanetus  martyr 
Bonifatius  sacro  requiescit  in  corpore,  id  est  in  marcu  Bodobigrinse^so 
ultra  Hrenum  ^  ad  Castrionis  ^  ariales  cum  casis,  vineis,  terris,  pratis, 
silvis,  campis,  aquis  aquarumque  decursibus,  totum  et  integrum, 
quidquid  in  supra  dicta  villa  proprietatis  babemus,  ea  ratione  ut  ab 
bac  die  habendi,  tenendi,  possidendi  vel  quicquid  exinde  facere 
voluerint^  rectores  monasterii  sancti  Bouifatii,  liberam  ac  firmissi- 2.'; 
mam  in  Omnibus  habeant  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse  aut 
aliquis  de  heredibus  meis  vel  proheredibus  seu  quislibet  ulla  oppo- 
sita  persona  extranea,  qui  contra  hanc  donationem  venire  aut  eam 
inrumpere  voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis  et  trinaea^? 
maiestatis  incurrat^,  insuper  autem  solventem  iuxta  poenam  seculi 
ad  predictum  monasterium  auri  unciam  unam  argenti  pond(era)  IK  et  ' 
quod  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni 
tempore  firma  et  inviolata  permaneat,  stipulatione  subnixa. 

Actum  in  villa  Auromuncio,  quod  est  prope  litora  Hreni^  fluvii.  .7.'', 
Ego  Uiiinibald  rogante  Rathario  et  Asperina  coniuge  sua  scripsi. 
t  Signum   Hratharii    et    coniugis    eins,    qui   hanc    traditionem 
scribere  petierunt.     f  Aginoni.     f  Hrathadi.     f  Hildani. 

4:8.    I)  Überschrift   in   C:   Traditio  Ratharii   et   Asperinae    de  Uuormacinse,   im 
Register  f.  2 :  Ratharii.  11)  E:  Rati^erius  de  Wormacense  trndidit  saiicto  jr; 

Bonifacio    in   Castelere    marcbe    bona    sua,   que    habuit    propc    Mog(n^  iitiani    in 
vineis,   agris,  pratis, .  pascu  is,   silvis,   domibus,   fainiliis.  a)  Bonitii. 

b)  verschrieben  für  Bodobriginse.  c)  Bandvermerk  des  11.  Jh.s:  ad  Castr. 

d)  t  nachgetragen.  e)  am  Rande  nachgetragen.  t)  erster  Schaft  aus 

Anaatz  zu  d  ('duo?J  oder  q  corr.  43 

Annales    Fuldenses   zum   J.  858)  =  Kempten  (Rheinhessen   Kr.  Bingen)^ 
woran  man  gedacht  hat,  liegt  also  nicht  vor.  i)  der  Rhein. 


Nr.  49:  754—768.  83 

49. 

Die  Gott  geioeihte  Ota  sclierikt  zu  Bingen  ^  ({Mainz})  ein 
Hofgut  mit  Haus  und  Gehäuden,  in  denen  sie  bisher  wohnte, 
sowie  ihren  Grundbesitz  und  drei  genannte   Unfreie. 

5  Urmitz^  [754-768]. 

Cartular  f.  26'  (Cy ;  —  Cod.  Eberhardi  1  f.  138'  Auszug  aus  C  (E)  "  = 
Copiar.  HL  f.  90'. 

Aus  C:    Schannat    Tvad.  8   nr.  16    (mit  der  Interpolation  VII.  kl. 

mart.  anno  VI.  regni  Pippini  regis  Francorumj;  —  Dronke  Cod.  10  nr.  15. 

10 —    Aus    E:    Dronke    Trad.  8   cap.  3    nr.  50.    —    Reg.:    v.  Sartori    IIa 

299;  —  Scriha  III  333   Anm.  1  A  30;   —    Görz  Mittelrheinische  Regesten 

I  69  nr.  170. 

Die  Einreihung  der  U.  tvird  dadurch  bestimmt,  dass  sie  einer- 
seits nach  dem   Tode  des  Bonifatlus   ausgestellt  ist,   andererseits   den 

ir,  Konig  Plppln  als  Grenznachharn  des  geschenkten  Besitzes  nennt.  Die 
Ü bereinstimmung  in  der  Fassimg  mit  U.  48  führe  ich  nicht  auf 
Benutzung  einer  gleichen  Formel  sondern  auf  unmittelbare  Benutzung 
der  U.  48  selbst  zurück;  der  Schreiber,  derselbe  loie  dort,  hat  sinn- 
widrig   sogar    den  Plurcü    petierunt    in    der   Zeugenliste    aus    seiner 

20  Vorlage  her  üb  er  genommen. 

In  dei   nomine. 

Ego   Ota   deo   Sacrata   sana  mente   sanoque  consilio   pro   malis   peccatis 

nieiS,  ut  in  futurum  veniam  aliquam  promerire  mereai*,     donO    ad   monasterium 

sancti  Bonifatii,  quod  est  constructum  in  pag'O  Gl'apfeld   super  fluvium  Fulda, 

s.'i  ubi  ipse  sanctus    martyr  Bonifatius    sacro    requiescit   in    corpore,    hoC    est    quod 

donamus  in  Piügu  marca  *  arcam*  I  cum  casa  et  edificia,  in  quibus 
eg"o  Visus  sum  babitare  —  bec  sunt  adlateres :  de  una  parte  strata, 
de  alio  latere  Pippini  regis,  tertio  latere  Hagilgaucii  comitis^  —  et 
dono  servum  meum  nomine  Tbancrat  cum  uxore  sua  et  infante  uno, 
w  Ratlind,    Ercbenrat,    et    dono    in    ipsa   marca,    quicquid  *  proprietatis 

habeO,  id  CSt  terris,  vineis,  pratis,  silvis  *,  totam  et  integrum,  ea  SCilicct 
ratione  ut  ab  hac  die  habendi,  tenendi,  possidendi  vel  quicquid  exinde  facere 
voluerint  *,  liberam  ac  firmissimara  in  omnibus  habeant   potestatem. 

Si  quis  vero,    quod    futurum  esse  non    credo,    si    ego   ipse   aut   aliquis  de 

,« heredibus  meis  vel    proheredibus    seu    quislibet   ulla   opposita   persona  extranea, 

qui  contra  baue  donationis   kartam    venire    aut   eam   inrumpere  voluerit,    inpri- 

mitus   iram    dei    omnipotentis    et    trinae    maiestatis    incurrat   et    ab    Omni   loca 

Sanctorum    excommunis   appareat,    insuper   autem  *  iuxta    poenam    seculi  * 

4:0.  I)  Überschrift  in  C:  Karta  traditionis   Otun   de   Uuormacinse,  im  Register 
40  f.  2:  Otun.  II)   i?;    \'ta   vidua   tradidit  sancto  Bonifacio  in  Mog(untia) 

aream   et   domum   et   quicquid   proprietatis   ibi   habuit.  a)  Randvermerk  aus 

dem  11.  Jh.:  ar.  I. 

1)    Rheinhessen    Kr. -Stadt.  2)    vgl.    oben    S.  81   Note  6. 

3)  vermutlich  identisch  mit  dem  wohl  hessischen  Grafen  Agilgaud  der  U. 
45  M.  G.  Diplomata  Karol.  I  nr.  142  vom  J.  782. 

6* 


84  Nr.  50:  770  Dezember  20. 

inferat  auri  libram  I  argenti  pondera  IUI  et  quod  repetit,  evindicare  noii 
valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni  tempore  firma  et  inviolata  permaneat, 
stipulatione  subnixa. 

Facta   traditio   in  villa  Auromuntio,  quod  est  prope  *  Hreni  fluvii '. 

Ego  Uuinibaldus  presente  Oda  sacrata  scripsi.  s 

t  Signum     Ota,     quae   hanc    donationem    scribeie     petierunt.       f  Ka- 

tharii^  filii  Otvii^.  f  Hariiadi.  f  Heberhardi.  f  Uueleggisu.  f  Gunt- 
hramni.     f  Nagalhardi.     f  Ratuuini.     f  üuilbercti.     f  Hunbercti. 

50. 

Folcrad  und  Agilolf  sc7ien7ce7i  die  ihnen  von  Irminolf  über-  lo 

tragene   Hälfte^    seines  Besitzes   zu    Friedelsheim^y    Deidesheim^ 

und  Gönnheim^.  ^ 

Worms  770  Dezember  20. 

Cartular  f.  4  (C)^;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  137  Amzug  aus  C  (E)^^ 
=  Copiar.  III.  f.  89.  i5 

Aus  C:  Schannat  Trad.  17  nr.  32;  —  Dronke  Cod.  20  nr.  31  = 
Boos  U7'kundenbuch  der  Stadt  Wo7'ms  I  4  nr.  4  unvollständig.  —  Aus  E : 
Dronke  Trad.  5  cap.  3  nr.  5.  —  Reg.:  Grandidier  Histoire  d'Alsace  I 
b  34  nr.  62;  —  v.  Sartori  IIa  300. 

Die   U.,    die    durch   die   Vornehmheit  ihrer  Zeugen  auffällt^  ist  20 
vielleicht  ivährend  oder  gleich  nach  der  Anwesenheit  König  Karls  in 
Worms  (vgl.  Mühlbacher  RegJ  nr.  138  b)  ausgestellt.     Fassung  ähn- 
lich loie  in   U.  38.      über  den  Schreiber  vgl.    ü.  42. 

In  Christi  nomine. 

Si  aliqiiid  de  rebus  nostris   locis   sanctorum  vel   in  substantia^s 
pauperum  conferimus,  hoc  nobis  procul  dubio  in  aeterna  beatitudine 
retribuere  confidimus. 

Idcirco  in  dei  nomine  Folcradus  et  Ag-ilolfus  in  amorem  do- 
mini  nostri  lesu  Christi  donamus  illam  rem,  quam  Irminolfus  nobis 
tradidit  in  pago  Spirinse,  hoc  est  in  villa  Fridolfeshaim^,  in  Didines-.;ö 
haim%  in  Ginnanhaim^  in  vineis  illam  medietatera  donamus  ad  sanctum 
Bonif(atium)  ad  monasterium,  quod  dicitur  Fulda,  pro  animam  ipsius 
Irminolfi,  hoc  est  quod  ei  legibus  convenit  tarn  terris,  mansis,  domi- 
bus^,  aedificiis,   accolabus,   mancipiis,  vineis,    silvis,   pratis,  pascuis, 

49.  b)  V  aus  a  oder  o  corr.  35 

50.  I)  Überschrift  in  C:  Traditio  Folcrati  et  Agilolfi  (aus  Agilofi  corr.J  de 
Alsacinse,  fehlt  ivi  Register.  II)  E:  Folcrath  et  Ailolf  dederunt  sancto 
Bonifacio  pruprietates  suas  in  Fridol  u  eshe  im  et  in  Ditencsheim  et  Ginneu - 
heim  et  vineam  unam.  a)  Randvermerk  des  1'.  Jh.:  Fridolfe9h(aini), 
Didinesh(aim),  Ginnanhai(m).                     b)  doppelt.  40 

1)  der  Rhein.  2)  der  Au.'^steller  der  U.  48.  8)  die 

andere  schenken  Sie  im  selben  J.  an  Lorsch:  Cod.  Laureshaniensis  II  nr.  2076 
(Himveis.  Bethges).  4)  Rheinpfalz  BA.  Neuüadtß.jH.  5)  ebenda, 

nicht  Friedolsheim  Unterelsass  Kr.  Sirassburg  (Österley  191,  Clauss 
Wörterbuch  des  Elsass  358).  G)  ebenda    (dicht  bei  Fried elsheivi)  46 

eher  als  Geinsheini  ebenda.,  keinenfalls  Genheim  Rheinprovinz  Kr.  Koblenz 
(so  Österley  206). 


Nr.  51:  110  Dezember  28.  85 

aqiiis  aqiiarumque  deciirsibiis,  omuera  medietatem  in  illis  locis  supe- 
rius  denoniiuatis  trademus  atque  transfundimus,  ea  vero  ratione  ut 
ab  bac  die  ipse  locus  sanctus  vel  custodes  eius  baec  omuia  teneant 
atque  possideant  vel  quicquid  exinde  elegerint  ad  faciendum,  liberam 
ßct  fimiissimam  iu  omnibus  babeant  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credimus,  si  nos  ipsi, 
quod  absit,  aut  aliquis  de  beredibus  nostris  vel  proberedibus  seu 
qualibet  persona  calliditate  commotus  aut  cupiditate  preventus  con- 
tra banc  kart(am)  donatiouis  nostre,  quod  spontanea  voluntate  propter 
10  uomen  domini  decrevimus,  venire  aut  eam  infrangere  conatus  f uerit, 
iram  trinae  maiestatis  incurrat  et  cum  supra  scripto  sancto  Boni- 
fatio  ante  tribunal  Cbristi  deducat  ratiouem  et  insuper  iuferat 
partibus  ipsius  monasterii  cum  cogente  fisco  auri  libras  X  argenti 
pondera  XX  et  quod  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  presens 
/5  donatio  baec  omni  tempore  firma  et  inviolata  permaneat,  stipula- 
tione  subnixa. 

Actum  üuangiona  civitate  publicae  sub  die  XIII.  kl.  ianuarias 
anno  III.  regnante  domno  nostro  Karolo  rege. 

t  Folcradus.  f  Agilolfus,  qui  banc  kart(am)  donationis  fieri 
20 rogaverunt.  fBaugolfi^  com(itis).  f  üuarinbarii.  f  Ermberctus 
episcopus  ^.     t  Gunduuinus.     f  Ulf ridus  f. 

Ego  laebo  presbiter  et  ammanuensis^  banc  kart(am)  dona- 
tionis scripsi. 

31. 

25  Egi  und  seine  Gattin  Sigihilt  ((Uta))  schenken  ihren  Besitz 

zu  Münnerstadt^  und  Halsheim^^  samt  19  genannten  Unfreien, 
an  deren  einem  ein  Drittel  des  Eigentums  ihiien  gehört. 

110  Dezember  28. 

Cod.  Eberhardi  II  f.  90'  Cartular- Auszug  (E)^  =  Copiar.  III.  f.  111'. 

3ö  Aus    der  Vorlage   von   E:   Pistorius   500    fPj "  =  Pist.-Struve 

551  nr.  16,  =  Schannai  Trad.  11  nr.  33  und  =  Dro7ike  Cod.  21  nr.  32. 
—  Aus  E :  Schöttgen  et  Kreysig  I  40  nr.  14;  —  Dronke  Trad.  80  cap.  39 
nr.  14.  —  Reg.:  v.  Sartori  IIa  300;  —  Heffner:  Archiv  .  .  von  Unter- 
franken .  .   Vl'a  126. 

55  Die    häufig   gehrauchte    Fassung    (III,   vgl.    die  Einleitung)    er- 

scheint in  Fidda  hier  zum  ersten  Male;  zur  Kontrolle  des  Textes 
kann  die  im   Cartular  überlieferte   U.  51  dienen. 

50.  c)  ans  Paugolfi  corr.  d)  ammanuinsis  zu  emmanuonsis  corr. 

51.  I)  E:   Ei  gel   et  uxor  eius  Vta  tradiderunt   deo  et  sancto  Bonifacio  bona 
^^  sua  in  Munrichestat  cum  X  maucipiis.  11)  Überschrift  in  P:  Traditio  bonorum 

in  Munerih  erstad  et  Haholtesheym. 

1)  von  Worms  (vgl.  Hauck  Kirchengeschichte  11^  49  N.  5). 
2)  Unter  franken  BA.  Kissingen.  8)  ebenda  BA.  Karlstadt. 


86  Nr.  52 :  771  Februar  16. 

Dominus  ac  redemptor  noster  admonet  dicenti^:  ,Date  elimosi- 

nam  et  ecce  omnia  munda   fiunt   vobis'. 

Idcirco  ego  in  dei  nomine  Egi  et  coninx  mea  Sigihilt  dona- 
mus  pro  animae  nostrae  remedio  donatumque  in  perpetuiim  esse 
volumus  ad  monasterium  Fulda  in  pago  Grapfeld*  constructum,  ubis 
venerabilis  vir  St[u]rmi^  abbas  cum  turba  plurima  monachorum  prae- 
esse  videtur,  hoc  est  in  loco  nuncupante  Muniribestat  situm  in  pago 
Grapfeld*  et  in  Haholtesheim*  situm  in  pago  [üu]erangeuue^,  quicquid 
ibidem  ad  nos  noscitur  pervenisse,  tam  terris,  domibus,  acdit'iciis, 
accolab[u]s^,  mancipiis,  quorum  nomina  haec  sunt:  [üujenilo^,  Egilolf^^,  lo 
Reginolf  *,  Otuuin%  Leobolf^,  Megina*,  Perahtbiit^^,  Ezzilo*,  cuius  ad 
nos  tertia  pars  pertinet,  similiter  Ruadbirge,  Ratbirg",  [Ü]uonatheri^, 
[Uujahoö',  Adaiger*,  Abbo*,  Managolt*,  Ratuuar'*,  Himildrud",  Egiua", 
Liba,  cum  vineis,  silvis,  campis,  pratis,  pascuis,  aquis  aquarumque 
decursibus,  mobilibus  et  i[n]mobilibus^,  quicquid  dici  aut  nominari  15 
potest,  totum  et  ad  integrum  ad  praefatum  monasterium  in  elimo- 
sinis  monachorum  ibidem  habitantium,  et  libe[r]am*  ac  firmissiraam 
tenendi,  habendi  et  quicquid  elegeritis  faciendi  in  omuibus  habeatis 
potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credimus,  si  aliquis  dew 
heredibus'^  nostris  et  proheredibus^  contra  hanc  epistolam  donationis 
nostrae  venire  te[mp]taverit^  aut  eam  infringere  conatus  fiierit,  iram 
trinae  maiestatis  incurrat  et  insuper  iuxta  p[o]enam"  seculi  inferat 
partibus  ipsius  monasterii  cum  cogente  fisco  auri  libras  duas  pon- 
dera  argenti  quinque  et  quo[d]  <^  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  25 
donatio  nostra  firma  et  invi[ola]ta^  permaneat,  stipulatioue  subnixa. 

Actum  sub  die  quinto  [k]l.^  ianuar. ''  anno  tertio  regnante 
Carolo  gloriosissimo  rege  Francorum. 

Signum   Eges,    qui    hanc  [kjartulam*  fieri   rogavit.     f  signum 
St[u]rmi  ^  abbatis.     f  signum  Theotperaht".     f  signum  Hahperaht  **.  30 
t  Signum  Rumpraht". 

32. 

Haguno,  Hartnand,  Eathat  (Eathad),  Gehahart,  Ratheri 
(Hrathari)  und  Hlud(u)win  schenken  zum  Seelenhell  Hagunos 
zwei  Weingärten  zu  Zornheim -^  und  Mommenheim^.  35 

Mainz  771  Februar  16. 

51.    a)  mit  kleinem  Atifangsbuchstaben  P,  b)  Styrmi.  0)  vverangrcuue. 

(J)  accolabiis.  e)  vvenilo.  f)  Vuoratheri.  g)  vvaho.  h)  im- 

inobilibus.  i)  libeeam.  k)  haer.  1)  prohacr.  in)  teiitav. 

n)  paenam.  0)  quot.  p)  iiivilota.  q)  calend.  r)  ianuarii.  •/(> 

s)  chartulam.  t)  styrmi.  u)  habperaht.  v)  cgi.  Hiamperaht  in  U.  05. 

1)  Luc.  11^  n.  2)  Eheinhesscn  Kr.  Mainz.  3)  ebenda 

Kr.  Oppenheim. 


Nr.  52:  771  Februar-  16.  87 

Cartular  f.  16  (Cy ;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  138  Misch- Auszug  aus  C 
und  der  im  Cartular  folcj enden  U.  86  (E)  "  =  Copiar.  III.  f.  90. 

Aus  C :   Schannat  Trad.  15  nr.  28;  —   Dronke  Cod.  21  nr.  33.   — 
Aus  E :  Dronke  Trad.  7  nr.  29;  —  Bossert:  Württembergische  Geschichts- 
5  quellen  II  235  nr.  1  (ergänzt).    —    Reg.:  v.  Sartori  IIa  300;  Scriba  III 
12  nr.  197  und  333  Anm.  7ir.  I A  11. 

Fassung    tute   in   U.  22.     In    der  Signa-Zeile    fehlt    der  Name 
Ilagunos.      Vermutlich  ist   dieser    also   bei  der  Handlung    nicht  per- 
sönlich zugegen  geicesen;  auch  dass  die  Schenkung  zu  seinem  Seelen- 
10  heile  erfolgt^  lässt  seine  besondere  Stellung  zu  ihr  erkennen. 

lu  uomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 
Licet  parva  et  exigua  sunt,    quae  pro  inmensis  [peccatis]"  et 
debitis   offerimns,    tarnen    pius    dominus   noster   lesus  Christus   non 
quantitatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

15  Ideoque   ego  Haguno    et  Hartnand   et  Rathat   et  Gebahart  et 

Ratheri  et  Hluduuuin  sana  mente  sanoque  consilio  pro  malis  pecca- 

'  tis  nostris,  ut  in  futurum  veniam  aliquam  mereamur,  donamus  pro 
remedium^  anime^  Hagunoni  ad  monasterium  sancti  Bonif(atii),  quod 
est  coustructum  super  fluvium  Fulda  in  silva  Bochonia,  ubi  Sturmi 

2oabb(as)  fungif^  officium,  hoc  est  quod  donamus  in  pago  üuormacinse 
in  villa,  que^  dicitur  Zareganheim^/ vineam  I,  cui  sunt  adfines^'  de 
una^'  parte  Anbercti,  de  alia  parte  Rimhildis*,  tertia  parte  sanctae 
Mariae^,  quarta'*^  parte  Hradhadi  et  fratrum  suorum. 

Simili  modo   donamus   aliam  vineam  in  Momonheimo  villa  et 

25  in  ipsa  marca,  quod  sunt  adfinis  de  una  parte  Hattoni,  de  alia 
parte  domni  regis  Karoli^,  tertia  parte  Hrathadi^'^  et  fratrum  suorum, 
quarta  parte  Ratolfi  et  Hrodberti'^,  totum  et  integrum  a  die  pre- 
sente  ad  predictum  monasterium,  ut  habeatis,  teneatis,  possideatis 
vel    quicquid    exinde    facere  volueritis,    liberam   et    firmissimam   in 

3ö  Omnibus  habeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse  aut 
aliquis  de  heredibus  meis  vel  proheredibus  meis  seu  quislibet  ulla 
opposita  extranea  persona,  qui  contra  hanc  kartolam  donationis 
venire  aut  eam  inrumpere  voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis 

■35  32.     I)  Überschrift  in  C:  Kart(ula)  Haguneu    Hardnandi,   Rathati,   im  Register 

f.  2:  Hngunenli.    Nandrath.  etc.  II)  E;  Hageno  et  Hartuant  et  Gebe  hart 

et  Ratherc  tradideruut  sancto  Bonifacio  vineam  unam  in  Zargen  heim  ei  proprietates 
suas  in  his  locia:  Hohdorfe,  Gruningen,  Ingenesheim,  Feingen,  Stangehah, 
W  vi  fingen  (v  über  W>,    Adoltesheim,    Wachalingen,  Bunin  gen,    Lutera,  Saulen- 

<W  heim    cum  familia  eteorumsubstantia.  a)  fehlt.  b)  von  anderer 

Hand  zu  remedio  corr.  c)  von  der  anderen  Hand  zu  anim^  corr.  d)  fungit 

officium  von  der  anderen  Hand  zu  fungitur  officio  corr.  e)  von  der  anderen 

Uand  zxi  quq  corr.  f)  mit  hellerer  Tinte  nachgetragen;  Randvermerk  des  11.  Jh.s: 

vinea  in  Zare>2:anh(eim).  g)  von  der  anderen  Hand  zu  affines  corr.  h)  u  aus 

45  a  corr.  i)  wohl  nachgetragen,  davor  Raum  für  1  Buchstaben.  k)  quarta 

parte  doppelt.  1)  scheint  in  ursprünglicher  Lücke  nachgetragen.  m)  aus 

Hrathado  corr.  n)  Hhrodberti. 

1)  vgl.  oben  S.  64  Note  5. 


88  Nr.  53:  771  Mai  26.  I 

incurrat  et  ab  omni  loca  sauctorum  excommunis  appareat,  iusuper 
autem  solventem  ad  iam  dicto  monasterio  sancti  Bonif(atii)  auri 
uneias  IP  argenti  pond(era)  X  multa  conponat  et  quod  repetit,  evin- 
dicare  non  valeat,  sed  presens  donatio  liec  omni  tempore  firma  et 
stabilis  permaneat,  stipulatione  subnixa.  ^ 

Actum  Mogontiae  civitatis  publicae;  facta  traditio  sub  die 
XIIII.  kl.  mart.  anno  III.  domni  Karoli  regis  Francoium  glorio- 
sissimi. 

Ego  Uuolfhramnus  rogatus  scribsi  ac  notavi  diem  et  tempus 
quo  supra.  lo 

Signum  fHartnandi.  f  Gebaharti,  f  Rathadi.  f  Hratharii. 
t  Hluduuini.  f  Hattoni.  f  Maginharii.  f  Flanbercti.  f  Adalbercti. 
t  Odagri.     f  Sindolti  missi^^  regis. 

53. 

Graf   Baugulf   schenJct    seinen    Besitz    zu    Gönnlieim^,    deniö 
Waning  zu  Lehen  hat,  darunter  de7i  Unfreien  Ello  mit  Familie. 

771  Mai  26. 

Cartular  f.  15'  (C)^;  —  Cod.  Eherhardi  I  f.  138  Auszug  aus  C  (E)  " 
=  Copiar.  IIL  f.  90. 

Aus  C:  JSchannat  15  nr.  29;  —  Dronke  Cod.  22  nr.  34.  —  Aus  E :  20 
Dronke  Trad.  6  cap.  3  nr.  27.  —  Reg.:  v.  Sartori  IIa  300. 

Den  Schreiher  Geronus  halte   ich   für  Geroinus,    der   von    757 
his   784  zahlreiche   Weissenhurger  UU.  geschrieben  hat  (vgl.  Br esslau: 
Forschungen  zur  deutschen  Geschichte  XXVI 40) ;  in  Zeuss  Traditiones 
nr.  128  vom  J.  773  kommt  er  der  Fassung  unserer  U.  (III j  vgl.  die  25 
Einleitung)  am  nächsten. 

Sacrosancto  monasterio,  cuius  vocabulum  est  Fulda,  ubi  dom- 
nus  Bonifatius  in  corpore  requiescit,  ubi  Sturmi  abba  seu  rector 
esse  videtur. 

Ego  enim  in  dei  nomine  Baugulfus  in  amorem  domini  nostriac; 
lesu  Christi  et  remisione  peccatorum  meorum  dono  ad  ipsum"  mona- 
sterium  donatumque  in  perpetuum  esse  volo  hoc  est  portionem 
meam  in  villa  Ginuinheim^,  quicquid  proprietatis  illic  visus  sum 
habere  et  dominare,  totum  et  integrum,  quicquid  Uuaningus  ad 
beneficium  habet,  id  est  Ello  cum  uxore  sua  et  suis  infantibus  cum. ^5 
mancipiis  et  vineis  et  cum   omni   peculiarc  sua,   ea  vero  ratione  ut 

ö2m      0)  vielleicht  Abachreibefehler  statt  V.  p)  inissis. 

53.  I)  Überschrift  in  C:  Kart(ula)  Baugulfi,  im  Register  f.  2;  Baugulfi. 
II)  E:  Uaugulfus  de  Worniac(en3e)  tradidit  sancto  Bonifaeio  bona  sua  in  loco  Giunen- 
heim  et  unun  servum  cum  uxore  et  liberis.  a)  aus  ipso  corr.  b)  Bandvermerk  40 

des  11.  Jh.s:  Ginninhei(m). 

1)  Rheinpfalz  BA.  Neustadt;  vgl.  U.  50. 


Nr.  54:  111  August  1.  89 

rcctores  siipra  dicti'^  mouastcrii  cum  numsis,  maiicipiis,  vincis,  pratis, 
pascuis,  silvis,  aqiiis  aquarumve  decursibus  liabeaiit,  tencant  atque 
possidcant  siiisque  posteris  ad  possidendum  dcreliiiquunt^^  vel  quic- 
quid  exinde  facere  volucrint,  liberum  in  omnibus  perfruuntur^ 
5  arbitrium. 

Si  quis  vero,  quod  facturum  esse  non  credat^,  si  ego  ipse, 
quod  absit,  aut  aliquis  de  beredibus  meis  seu  uUa  opposita  per- 
sona extranea,  qui  contra  banc  donationis  [kartulam]^  venire  aut 
eam  inrumpere  voluerit,    inprimitus  iram    dei    omuipotentis  incurrat 

ioet  ab  omni  loca  sanctorum  excommunis  appareat,  insuper  etiam 
fisco  cog-ente  inferat  auri  libras  III  argenti  pondus  V  et  quod  repetit, 
evindicare  non  valeat,  sed  ut  presens  donatio  bec  omni  tempore 
firma  et  stabilis  permaneat,  stipulatione  subnexa. 

Actum  sub  die  VIL  kl.  iunias  anno  111.  regni  dorani  Karoli  regis. 

15  f  Signum  Baugulfi  comitis,  qui  banc  donationem  fieri  rogavit. 

t  Signum  Irminulfi  f.  f  signum  Ursoni.  f  Signum  Iringi.  f  Signum 
Uuarinliarii.  f  signum  Gunduuini.  f  signum  Hruodbercti.  f  signum 
Ratulfi.  f  Signum  llruodnaudi.  j  signum  Boboni.  f  signum  Gota- 
berti  clerici. 

HO  Ego  Geronus  acsi  indignus  presbiter  scripsi. 

34. 

Lanbert  (FlonhertJ  schenkt  einen  Weingarten  zu  Bodenheim^. 

ni  August  1. 

Cartular  f.  41  (C)^ ;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  140  Auszug  aus  C  f ^j  " 
25  =  Copiar.  III.  f.  91'. 

Aus  C:  Schannat  Trad.  16  nr.  30;  —  Dronke  Cod.  22  nr.  35.  — 
Aus  E :  Dronke  Trad.  10  cap.  3  nr.  83.  —  Reg. :  v.  Sartori  IIa  300 ;  — 
Scriha  III  13  nr.  213  und  333  Anm.  I A  53. 

Die  Correctur  des  Aussteller- Namens  (vgl.  die  Noten  I  und  b)  kann 
30  nicht  vor  der  Vollendung  des  Cartulars  vorgenommen  sein.  Denn 
die  ursprüngliche  Form  findet  sich,  imverändert,  auch  im  Register 
(Note  I).  Vielleicht  ist  sie,  trotz  der  Autorität,  die  den  Correcturen 
des  Cartidars  im  allgemeinen  gebührt,  sogar  die  Hchtige;  kommt 
doch  sonst  damals  nur  Flonbert,  mit  leichten  sprachlichen  Abwand- 
sölungen,  vor  (Uü.  22,  24,  52,  55,  59),  Lanbert  dagegen  erst  seit  800 
(Dronke  nr.  161).  —  Das  Stück  ist  im  Cartidar  irrtümlich  unter 
die  UU.  aus  der  Zeit  Abt  Baugidfs  geraten,  ivas  sich  damit  erklären 
wird,  dass  der  Name  des  Abtes  in  ihm  nicht   genannt  ist.     Für  die 

33.     c)  aus  supradicto  corr.  d)  C.  e)  fehlt. 

40  i)4:.  I)  Übersclirift  in  C:  Karlula  traditionis  Lonbercti  (davor  ein  f  radiert) 

de  pago  Uuoimaciiist'^  im  Register  f.  2:  Flonberti.  II)  E :  Lambreth  tradidit 

sancto  Bonifacio    bona   sna   et   vineam  iinam  in  Batenheim. 

1)  Rheinhessen  Kr.  Oppenheim,  nicht  Badenheim  ebenda  Kr.  Alzey. 


90  Nr.  55:  111  September  11. 

Richtigkeit  der  überlieferten  Datierung  bürgt  der  Name  des  Notars, 
der  nur  bis  114  vorkommt  (U.  66)  und  die  Tatsache,  dass  der  Titel 
emanuensis,  den  er  sich  sonst  zulegt,  toie  hier  nur  noch  in  der  loenige 
Wochen  älteren   U.  52  fehlt.  —  Fassung  lüie   U.  22. 

In  üomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti.  5 

Licet  parva  et   exigua    sunt,    que    pro    inmensis    peccatis    et 
di[b]itis*  offerimus,    tarnen  pius  dominus  noster  lesus  Christus  non  f 

quantitatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque  eg'o  Lanbertus^  sana  mente  sanoque  consilio  pro 
malis  peccatis  meis,  ut  in  futuro  veniam  aliquam  consequi  merear,  10 
dono  ad  monasteriuin  sancti  salvatoris  et  sancti  Petri,  quod  est 
constructum  in  silva  Bochonia  iuxta  ripam  fluminis  Fuldae,  quod 
domnus  Bonifatius  construxit  et  ubi  ipse  nunc  sacro  requiescit  in 
corpore,  hoc  est  quod  dono  vineam  unam  in  pago  Uuormacinse  in 
villa  nuncupata  Pattenheim ^',  que  est^  cingitur  bis  terminibus:  de  ^5 
una  parte  sancti  Martyni^,  de  alia  parte  eiusdem,  tertia  parte  sancti 
Liutgarii^y  quarta  parte  Roecholfi,  totum  et  integrum  a  die  presente 
supra  dictam  rem  habeatis,  teneatis,  possideatis  vel  quicquid  exinde 
facere  voluerint,  liberam  ac  firmissimam  in  omnibus  babeant 
potestatem.  20 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse  aut 
aliquis  de  bercdibus  mcis  vel  proheredibus  seu  quislibet  ulla  oppo- 
sita  persona  extranea,  qui  contra  haue  donationem  venire  tempta- 
verit  aut  eam  inrumpere  vokierit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis 
et  trinae  maiestatis  incurrat  et  ab  omni  loca  sanctorum  excommunis  ^^ 
appareat,  insuper  autem  solventem  iuxta  poenam  seculi  auri  uncias  II 
argenti  pond(era)  IUI  coactus  exsolvat  et  nee  sie  quod  repetit,  evin- 
dicare  non  valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni  tempore  firma  et 
stabilis  permaneat,  stipulatione  subnixa. 

Facta  donatio  ista    sub  die   kal.  aug.  anno   III.  regui   domni.3(> 
Karoli  regis  Francorum. 

Ego  üuolfraranus  rogatus  scripsi. 

t  Ratprahti.        f  Hartprahti.       f  Reginprahti.        f  Hrihbaldi. 
t  Adalprahti  f. 

Ö5,  35 

Fruotwin  schenkt  zwei  Weingärten  zu  Pfeddersheim^  ((Petter- 
weil^})  und  den   Unfreien  Haribert. 

Mainz  111  September  11. 

t>4:.     a)  divitiis.  b)  ursprünglich  Flonbei'tus,    F  radiert,  o  c»  a  corr.; 

vgl.  die  Vorbemerkung.  c)  Randcennerk  des  11.  Jh.s:  vin(ea)  Pattenh(eim)  40 

d)  C  (Kürzungszeichen). 

1)  Domstift  zu  Mainz  2^  Kloster  Murbach.  3)  Rhein- 

hessen  Kr.  Worms.  4)  Oberhessen   Kr.  Friedberg;   vgl.  Dronke 


Nr.  55:  771  September  17.  91 

Cartular  f.  21'  (CJ\'  —  Cod.  EberharcU  I  f.  138'  Auszug  aus  C  (Ep^ 
=  Copiar.  III.  f.  90'. 

Aus  C :  Schannat  16  nr.  31;  —  Dronke  Cod.  23  7ir.  36.  —  Aics  E : 
Dronke  Trad.  7  cap.  3  nr.  41.  —  lieg. :  v.  Sartori  IIa  300;  —  Scriba  III 
5 13  nr.  220    und   333   Anm.  I  A  22;   —    Bonin    UU.-Buch   der   früheren 
freien  Reichsstadt  Pfeddersheim  6  nr.  7. 

Fassung  tcie   XJ.  22. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 

Licet  parva  et  exigua  sunt,  que  pro  inmensis  peccatis  et  clebi- 

/t^tis  offerimus,  tarnen  pius  dominus  noster  lesus  Christus  non  quanti- 
tatera  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque  ego  Fruotuuin  sana  mente  sanoque  consilio  pro  malis 
peccatis  meis,  ut  in  futuro  veniam  aliquam  promerire  merear,  dono 
ad    mouasterium    sancti   Jjonifatii,    quod    est    constructum    in    pago 

/sGrapfeld  super  fluvium  Fulda,  ubi  ipse.sanctus  martyr  corpore 
requiescit  sacro  et  vir  venerabilis  Sturmi  abbas  pius  preesse  vidctur 
pater,  hoc  est  quod  dono  ad  supra  dictum  mouasterium  sancti  Boni- 
fatii  in  pago  Uuormacinse  in  villa,  cuius  vocabuhi  est  Patroniuilla*, 
seu  in  ipsa  marca  vineae^  II,   quod  sunt  fines  de  una  parte  Flam- 

L'übercti,  de  alia  parte  Oduuini,  tertia  parte  Frauuirata,  quarta  parte 
sancti  Maximini ^;  de  alia  vinea  hoc  sunt  fines:  de  una  parte  Grim- 
bercti,  de  alia  parte  via  publica,  tertia  parte  sancti  Nazarii^,  quarta 
parte  eiusdem  Freuuirata.  Et  dono  mancipium  unum  nomine  Hari- 
bert  cum  omni  suppellectile  suo.    Totum  et  integrum  a  die  presente 

25  ad  supradicto  monasterio  predictam  rem  habeatis,  teneatis,  possideatis 
vel  quicquid  exinde  facere  volueritis,  liberam  ac  firmissimam  in 
Omnibus  habeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse  aut 
aliquis  de  heredibus  meis  vel  proheredibus  meis   seu  ulla  opposita 

30  persona  extranea,  qui  contra  hanc  donationis  kartam  venire  aut 
eam  inrumpere  voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis  et  trinae 
maiestatis  incurrat  et  ab  omni  loca  sanctorum  excommunis  appa- 
reat,  insuper  iuxta  poenam  seculi  solventem  ad  predicto  monasterio 
sancti  ßonifatii    auri   uncias  V  argenti  pondera  X    et  quod  repetit, 

35  evindicare  non  valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni  tempore  firma 
et  stabilis  permaneat,  stipulatione  subnixa. 

Actum  Mogontiae  civitatis  publice-,  facta  donatio  sub  die 
XV.  kl.  octubris  anno  III.  regni  domni  Karoli  regis  gloriosissimi 
Francorum. 

40  0»5.     I)   Überschrift  in  C :  Kavtula  Fruotuuiiii  de  Unoruiacinse,  im  Register  f.  2 : 

Fruotuuini  (aus  Fruommunti  corr.).  II)  E:  Frowin  tradidit  sancto  Bonifacio 

duas  vineas  in   Phetrcnwile    et    alias    propr ietates.  a)  Randvermerlc  des 

11.  Jh.s:  Patrouiw'ila.  b)  aus  vineas  corr. 

Trad.  cap.  42   nr.  9,    18,    19,    34,    88,    174,    211,    215,    Cod.  nr.  464    fvilla 
45Petrina).  i)  Kloster  in  Trier.  2)  Kloster  Lorsch. 


92  Nr.  56:  772  Januar  17. 

Ego  Uuolfrannius  emanuensis  rogatus  scripsi  ac  notavi  diem 
et  tempiis  quo  supra. 

t  Signum  Fruotuuini,  qui  haue  kartulam  donationis  fieri  roga- 
vit.     f  Birinani.      f  Baldhriclii.      f  Pliddrude.      f  Bennoni.     f  Bald- 
hari.    f  llagibarii.    f  Frauuirata.    f  Austrati.    f  Sigilielmi^.    [f]^Fra-5 
uuirata. 

56. 

Der  Priester  Burgarad  schenkt  dem  Kloster  unter  Vorbehalt 

lebenslänglichen  precarischen  Niessbrauches  eine  Hufe  zu  Hersch- 

feld'^,   Beogo^    in    marca   et  Nisartano  und   zu  Nüdlingen^  sowieso 

seine  Liegenschaften  zu  Langendorf  ^. 

772  Januar  17, 

Cod.  Eherliardi  I  f.  150  Cartiüar- Auszug  (E)^  =  Copiar.  111.  f.  99'. 

Aus    der  Vorlage   von   E:   Fistornus    445^^  (=  Pist.-Struve  487 
nr   1)   =   Lilnig  Meichsarchiv  [XVIIIJ  135  nr.  7,   =  Schannat   Trad.  18  i5 
nr.  34  u.  =  Dronke  Cod.  24  nr.  37.    —    Aus  E :  Dronke  Trad.  23  cap.  5 
nr.2.   —   Heg.:    Georgisch   Eegesta  I  40   (752)  nr.  2;   —  v.  Sartori  IIa 
300;  —  Heffner:  Archiv  .  .  von  Unterfranken  Via  127. 

Wohl  vom  Verfasser  der  U.  51;  die  Fassimg  wie  dort  zu  kon- 
trollieren nach   U.  58.  20 

Dominus    ac    redemptor    noster    dei    filius    admonet    dicens^: 

.Date  elimosinam  et  ecce  omnia  munda  fiunt   vobis'. 

Idcirco    ego    in    dei    nomine    Burgarad    presbyter    dono    pro 
auimae  meae  remedio,  ut   veniam  in  futuro  consequi  merear,   dono 
per    banc    epistolara    ad    monasterium    sancti    Bonifa[t]ii^    in    pago-'^ 
Grapfeld    constructo    in    loco    nuncupante,    qui    dicitur   Fulda,    ubi 

«5'5.     c)  aus  Sigiheimo  corr.  d)  fehlt. 

SG.  I)  E:  Burchrat  presbiter  tradidit  sancto  Bonifacio  bona  sua  in  loco 
Hirzfelt  in  Hutilingen  hubam  unam  in  loco,  qui  dicitur  Wintgrabe,  hubas  IUI  in 
Salegewere  marcha.  II)  Überschrift  in  P:  Traditio  bonorum  in  Hiruzfeld  3ö 

vel  Beogo  et  Hnutilingen  et  Wintgraben.  a)  Bonifacii  P. 

1)  Unterfranken  BA.  Neustadt  a./S.,  nicht  Hirschfeld  ebenda  BA. 
Schiceinfurt   im    Gau   Volkfeld.  2)    unbekannt,    (die  Formen 

unverständlich,    vielleicht    verderbt,    Beogo  =  ^Biegen^  f)    wohl    ebenda. 
8)  Unterfranken  BA.  Kissingen.  4)   Unterfranken  BA,  Hammel-  35 

hiirg.  Von  der  bereits  durch  Frühere  erwogenen  Gleichung  Laiigendorf 
—  LJiiiiitzraba  überzeugt  mich  0.  Bethge:  sie  ist  ausgesprochen  in  Dronke^ 
nr.  232  (^villa  longa  quae  dicitur  Uuintgr.;  vgl.  die  Parallele  Bitterauf 
Traditionen  des  Hochstifts  Freising  I  nr.  758:  viila  que  dicitur  Lengin- 
ueld,  quam  veteres  Alpunessteti  iioniinaveruntj  und  erhellt  zugleich  40 
daraus,  dass  von  den  Zeugen  der  L.  betreffenden  UU.  Dronke  nr.  262, 
313,  480  (aus  den  JJ.  811-830)  fast  die  Hälfte  in  den  Uu.  berühr e7iden 
UU.  nr.  115,  163,  '232,  278,  317,  331,  405  (aus  den  JJ.  796—824)  icieder- 
kehrt;  ausser'dem  liegt  Uu.  7iach  nr.  317  an  der  Saale,  wodui^ch  Wind- 
heim BA.  Hammelburg  (Stein:  Archiv  .  .  von  Unterfranken  XXc  17, 40 
23,  25)  ausge.schlossen  wird;  auch  Weickers grüben  ebenda  BA.  Lohr 
(Brückner:  Correspondenzblatt  des  Gesammtver eines  XI  80)  kommt  nicht 
in  Betracht.  6)  Luc.  11,  au 


Nr.  57:  772  Januar  20.  93 

8t[u]iiiii^^  abhas  cum  tiirba  plurima  monaclioriim  praccssc  vidctur, 
hoc  est  in  locis  iiuiicupantibus  Hiru/feld  seil  Beogo^  in  marca  et 
Nisartano  et  in  Hniitiling[u]ni'^  una  hobiniue;  et  in  alio  loco  nun- 
cupante  [Uu]int^raba^  sitiun  in  i)ago  Salageuui,  quicqiiid  ibidem  ad 

ßme  noscitur  pervenisse  tarn  terris,  domil)ns,  aedificiis,  s[i]lvis^,  campis, 
pratis,  aqiiis  aquaniniquc  decursibus,  quicquid  in  hercditatemfi^  mihi 
convenit,  ad  praefatum  monastcrium  in  elimos[i]nis'^  et  substantia 
monachorum  ibidem  habitan[t]iiim^  Christo  protegente  volo  esse  dona- 
tnm  atque  firmatum,  ea  scilicet  ratione  ut,  dum  advivo,  ipsa  here- 

ioditate^"^  sub  [u]s[u]^  beneficio  tantummodo  absque  ullo  praeiudicio  et 
deminutione  aliqua  ipsius  monasterii  per  vestram  prccariam  excolere 
dcbeaui  et  post  meum  discessum,  quandoquc  vobis  placuerit,  vos  et 
successores  vestri  in  dei  nomine  perpetualiter  recipiatis  possidendum, 
habendi,    tenefn]di"^  et    quicquid  elegeritis   faciendi,   liberam  ac  fir- 

i5  missimam  in  omnibus  habeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  aliquis  de  heredi- 
bus^'  meis  aut  ulla  opposita  persona  ullo  unquam  tempore  contra  hanc 
epistolam  donationis  meae  fieri  decreverit  aut  eam  infrangere  couatus 
fuerit,    iuxta   poenam    seculi  inferat  partibus  ipsius  monasterii  cum 

2ocogente  fisco  auri  libras  centum  argenti  pondo  centum  esse  multandum, 
et  quod  repetit  quisquam,  evindicare  non  valeat,  sed  praesens  epistola 
donationis  et  devotionis  meae  firma  et  inviolata  permaneat,  stipula- 
tione  subnixa. 

Actum    sub    die    XVI.    [k]l."    februar.  ^    anno    IUI.    regnante 

25  Carlo  Francorum  rege. 

57. 

Der  edeJe  Geistliche  Ähcalah  schenJct  {in  Gegenwart  König 

Karls  des  Grossen^'  unter  Vorbehalt  lehenslänglichen  precarischen 

Niessbrauches  seine  Besitzungen  zu  Essleben'^,  Bergtheim^^y  Pleich- 

Bofeld^y     Schwanfeld '^y    Eisenheim'' ,    Gramschatz  ^,     Schivebenried'^ , 

öG.    b)  styrmi.  c)  heogo,  in  niarca.  i\)  hnutiliiigam.  e)  Wint- 

graba.  f)  sylvis.  g)  haer.  h)  elcuiosynis.  i)  babitancium. 

k)  haer.  1)  emendiert  nach  Markulf  I  nr.  6  und  Dronke  nr.  87,  93;  vestro  i^  bereits  vom 
Cartiilar- Schreiber  verlesen,  da  auch  in  U.  58.        in)  teuedi.        n)  calend.        o)  Februarii. 

35  1)   Unterfranken  BA.  Schiceinfurt   (an  Ettlehen  denken  Heffner  l.  c. 

und  Stein  332,  an  Eischleben  LA.  Gotha  Fürsfemann  ^  II  14).  2)  eben- 
da BA.  Würzburg  (B.  Mittel  franken  BA.  Neustadt  nach  För.stemann  ' 
//  424).  3)    Unter-    oder    Ober-P.    ebenda    BA.    Würzburg    und 

Kitzingen.  4)    ebenda   BA.    Schweinfurt   (Berg-    oder    Grafeji- 

40  Bheinfeld   nach  Heffner  und  Stein  l.  c.) ;   vgl.  Note  m.  5)  Ober- 

oder Unter- E.  ebenda  BA.  Gerolzhofen.  Die  Ersetzung  der  in  der  Gegend 
schon  selteneren  Endung  -leben  durch  das  hier  vorwiegende  -heim  erklärt 
sich  leicht;  ein  anderer  Ort  kommt  im  Gau  Gossfeld  und  seiner  Nach- 
barschaft nicht  in  Betracht,  da  Esslehen  (hierfür  Heffner  und  Stein  l.  c.) 

^bereits   vorweg geiiommen    ist    (vgl.  oben   Note  1).  6)  ebenda  BA. 

Karlstadt.       '  i)  ebenda  (bisher  für  zwei  Orte  gehalten;  Heffner  l.  c. 


94  Nr.  57:  772  Januar  20. 

Rannungen  ^,  Üttingen^,  Adalhalmastat  ^^  Tutinga  ^^  Gorsleben^, 
Görshach  ^,  Tricusti  ^  mit  der  halben  Kirche  daselbst ^  zu  Tenn- 
städt^,  Grunaba  fCranalia .^^ ^;,  Auuenheimstetin^^;  AS't^.9sr«^^^  Hiltigeris- 
stetin  (Gierstedf^^f),  Ehrich^^  und  Geisenheim^^,  samt  achtzehn 
genannten   Unfreien.  s 

Fulda  (f)   772  Januar  20. 

Cod.  Eherhardi  II  f.  60'  (E')^  ==  Copiar.  IIL  f.  158;  —  Cod.  Eber- 
hardi  II  f.  83'  Auszug  aus  verlorenem  Cay^tidar  (E^J "  =  Copiar.  III. 
f  172' ;  —  Registrum  litter arum  ^R  59'  vom  Ende  des  15.  Jh.s  unter  den 
Copie  noii  sigillate  f.  17  nr.  86  Auszug  aus  verlorenem  Original  (R)^^^.     lo 

Aus  E^:  Scha7i7iat  Trad.  33  nr.  63  (mit  Emendationen) ;  —  Schött- 
gen  et  Kreysig  I  5  nr.  11  Kollation  zu  Scharinat  (aus  Ab.'ichrift  von  E^); 
—  Bodmann  Rheingauische  Altertümer  97  Bruchstück  (dgl.) ;  —  Dronke 
Cod.  42  nr.  68  =  Menzel  und  Sauer  Cod.  diplomaticus  Nassoicus  I  3  nr.  2 
unvollständig.  —  Aus  E~ :  Schannat  Trad.  289  cap.  II  nr.  17 ;  — 15 
Schöttgen  et  Kreysig  I  36  C  Nachtrag  zu  Schannat  (aus  Abschrift) ;  — 
Dronke  Trad.  69  cap.  38  nr.  17.   —  Reg.:  Ileffner:  Archiv  .  .  von  Unter- 

Ö7 .     I)  Überschriften   in  E^:   Traditio   bonorum   cuiusdani    clerici    nomine 
Alwalah  und  (am  Rande,  von  Eberhards  Hand):  Tradicio   nobilissimi    et    libera- 
lissimi    clerici   Alwaleh   nomine;   im  Register   f.3':   Tr.  cuiusdam  nob.  et  lib.  cl.  20 
Alwalah  nom.   de  prediis  suis  Egesleibe   et   (jiachgetragenj  Bert  heim   (danach  eine 
Halbzeile  radiert).  II)  E'^:   Alwalal  (!)  tradidit   bona   sua   in   Egisleba   et 

Perhtheim   et   Bleib  feit.  III)    R:   Item   copia   littere   tradicio  nis 

Alwalach  nobilissimi  et  liberalissimi  clerici  super  di versa  loca  et 
villas  notanter  in  pago  Goß  feit  villas  Eyßleyben,  Pertheim,  Bleich- 25 
feit,  Swanfelt,  Vßleyben,  Krampsneyt,  in  pago  "Werngaw  Swaba- 
rodunge(n),  in  pago  Grapfelt  Ra(m)mungen,  in  pago  Waltsasß(en)  villas 
Votinge(n),  Halmastadt,  in  Tubergaw  villam  Toetingen  (e  über  o),  in 
regio  ne  Th  uringor  um  in  pago  Engeli  villam  Geurichsleyben,  in 
Helmengaw  villam  Gerhelmsbach  (s  nachträglich  eingeschoben),  in  AltgawSO 
villas  Tricust  (en) ,  Tunte  nstetin,  Grün  ach,  Auwenheinstetin,  Suwesore, 
Hiltigeristetin,  Eberiche,  in  Rynagaw  villam  Gysenheym  cum  Omni- 
bus   pertinenciis    suis    etc.    dat(a)    anno  domini   DCCLXXI1°. 

denkt    an    Schivebheim    und    Röthlein    Unterfranken    BA.    Schweinfurt). 
1)  ebenda  BA.  Kissingen.  2)  ebenda  BA.  Marktheidenfeld,.         3)  kaum  35 

Helmstadt    ebenda,     das   ==   Halabiiigestat    (vgl.    För.stemann  ^   II  1207). 

4)  unbekannt  im  Tauber gau.  Bossert :  Württernbergische  Geschichtsquellen 
II  245 ^'^  nimmt  den  Üttingshof  (Württemberg  DA.  Mergentheini)  an;  aber 
die  Emendation  Outing-e  ist  nicht  möglich,  da  soicohl  E  als  R  das  an- 
lautende  T  habeti  (vgl.  Note  y).  Von  erhaltenen  Orten  kommt  wohl  nur  40 
Döttingen  (Württemberg  DA.  Künzelsau)  in  Betracht.  Es  liegt  freilich 
im    Kocher  gau ;    also    müsste    die    Gauangabe    unserer    U.    falsch    sein. 

5)  Frov.  Sachsen  Kr.  Eckartsberga.  o)  ebenda  Kr.  Sangerhausen. 
7)  wüst  bei  Sondershau.sen  in  Schwarzburg.  8)  Prov.  Sachsen  Kr. 
Langensalza  (ebenso  Tuntstedira  marcha  Dobenecker  I  nr.  501);  vgl.  N.  ii.4.i 
9)    wohl    die  Wüstung  Gruna  bei  Schernberg   Schwarzburg  LA.  Sondej'S- 
hau.sen    (vgl.   Dobenecker   I  nr.  1218);   Dobenecker   nr.  42   denkt  an  das 
viel  weiter  entfernte  Kraja  Prov.  Sachsen  Kr.  Worbis.  10)  Auen- 
heim Sachsen-Weimar  VB.  Eisenach  (bei  Berka  a.  d.  Werra)  liegt  ausser- 
halb des  Altgaus.                li)  Holz-.,  Rocken-  oder  wüst  Mark-  S.  Schwarz- .w 
bürg    LA.     Sondershausen.                          12)     Sachsen-Gotha     LA.     Gotha. 
IS)  Grossen-E.  Schwarzburg  LA.  Sondershausen.                14)  Hessen- Na ssati 
Kr.  Rheingau.     Böttger   DtöcesaJi-    und  Gau-Grenzen  IV  394   sucht    den 
Ort  im  thüringischen  Ringgau.     Aber  Eberhard  hat  wie  sonst  (vgl.  Dronke 
cap.  3   nr.  114),    so   auch    hier   Kineeg'owe   für  Ivinaljguimo    gesetzt:    die 55 
richtige  Form  ist  in  R  erhalten. 


Nr.  57:  772  Januar  20.  95 

franken   VI  b  62  (zum  J.  780);  —  lioth  Fontes  rerum  Nassoicarum  I  a  SSO 
nr.  1;  —  Dobenccker  I  14  nr.  42. 

E^  ist  in  ganz  ähnlicher  Weise  verunstaltet  wie  Ebei'hards 
Kopie  der   U.   86,    dereoi   unverfälsditen   Wortlaut   ivir  noch  besitzen, 

5  Doch  lässt  sich  der  ursprüngliche  Text  an  den  meisten  Stellen  mit 
voller  Sicherheit  herstellen  namentlich  mittels  der  gleichzeitigen  (siehe 
unten  Z,  24  ff.)  UU.  56  und  68,  die  so  ilbereinstiinmend  formuliert 
sind,  dass  der  gleiche   Verfasser  angenommen  werden  darf. 

Sehr  loertvoll  für  die  Kritik  der   U.  ist   das  von  mir  entdeckte 

10  Regest  R.  Im  Repertorium  als  letztes  Stück  die  Rubink  der  siegel- 
losen Königs- UU.  beschliessend  ist  es  zweifellos  nicht  aus  E  geschöpft 
sondern  aus  dem  also  am,  Ausgang  des  Mittelalters  noch  vorhandenen 
Original  (der  Registrator  hat  es  freilich  verzeihlicher  Weise  als  Kopie 
angesehen).    Das  geht  auch  hervor  aus  einer  Verlesung  des  offenen  a 

15  der  Kursive,  in  der  das  Original  geschrieben  gewesen  sein  muss 
(vgl.  Note  0,  ferner  aus  den  gegenüber  E  ^  zum  Teil  richtigeren 
Wendungen  tcnd  Namensfoi^iuen,  die  zur  Textherstellung  von  a  bei- 
tragen (vgl.  die  Noten  l,  m,  o,  q,  v,  w,  z,  ee,  gg — oo),  endlich  aus 
dem  in  E^  feldenden  Jahresdatum,  durch  welches  die  bisher  nur  in 

20  die  Zeit  Abt  Sturmis  einreihbare  U.  in  höchst  erivünschter  Weise  er- 
gänzt wird.  Diese  Angabe  hat  man  der  Geivohnheit  des  Registrators 
entsprechend  auf  das  vierte  Regierungsjahr  Karls  des  Grossen  zu 
reduzieren.  Die  U.  ist  also  am  20.  Januar  772  ausgestellt  worden; 
das  stimmt   auf  das  Beste  zu  ihrer  bereits  erwähnten  Verwandtschaft 

25  mit  den  UU.  56  und  58,  die  vom  17.  Januar  und  12.  Februar 
dieses  J.  datiert  sind. 

In  E^  kehrt  die  U.  als  sehr  unvollständiger  Auszug  (Note  II) 
7iochmals  wieder;  sie  hat  also  im  Cartidar  der  thüringischen 
Schenkungen   des  Klosters    gestanden.     Die  Frage,   ob  E^  etwa    aus 

30  die  Sern  stamme,  ist  zu  verneinen.  Dass  vielmehr  auch  E^  auf  das 
Original  zurückgeht,  verraten  die  Verlesungen  von  s  zu  r  (Noten  m 
und  ll)  und  die  loie  in  R  vorkommende  Verioechselung  des  kursiven 
a  mit  dem  u  (vgl.  Noten  o,  gg,  ii).  Es  ergibt  sich  zugleich  aus  der 
Tatsache,  dass  die    in    E^  am    Rande   nachgetragene  zweite  Inhalts- 

85  angäbe,  die  übrigens  auch  in  Eberhards  Register  steht,  luörtlich  an 
R  anklingt  (vgl.  die  Noten  I  und  III) ;  oiur  die  Benutzung  des  Ori- 
ginals durch  beide  kann  diese  Übereinstimmung  verursacht  haben, 
und  da  die  in  E  ^  nicht  erhaltene  Signum-Zeile  doch  kaum  von 
einem   iiobilissimus   et   liberalissimus    clericus   A.   gesprochen   haben 

40  ivird,  müssen  die  Worte  loohl  einem  Rückvermerk  entstammen. 
Dessen  Ursprung  Hesse  sich  dabei  verschieden  deuten.  Eberhard 
selbst  könnte  ihn  gleichzeitig  mit  seiner  Abschrift  auf  dem  Original 
angebracht  haben;  recht  wahrscJieinlich  ist  das  nicht,  obwohl 
stilistisch    kein   Hindernis  bestände.     Ist   er   aber   vor  eberhardisch,   so 

45  muss  er  sehr  alt  sein  und  in  eine  Zeit,  icohl  ins  8.  Jh.,  zurückreichen, 
die  noch  wissen  konnte,  ivas  ohne  von  der  U.  selbst  ericähnt  zu  sein, 
in  ihm  enthalten  ist  und  doch  icohl  Glauben  verdient:  Älwalah,  der 
Aussteller  unserer  U,  ist  ein  Mann  von  vornehmster  Herkunft,  der 
den  geistlichen  Stand  angenommen  hat,   und  zwar  vielleicht  erst  seit 


96 


Nr.  57:  772  Januar  20. 


kurzem,  da  er  nur  clericus  heisst.  Ihn  erkenne  ich  loieder  in 
einem  Alwalah,  der  ivahr scheinlich  schon  im  J.  780  Mönch  in  Fulda 
loar  (M.  G.  Libri  confraternitatum  194  Sp.  135  Z.  18)  und  tvohl 
mit  einem,  im.  J.  803  dort  gestorbenen  Allolah  (M.  G.  Scriptores 
XIII  169)  identisch  ist;  auch  der  Priester  Ilalbwalah  der  im  J.  796  5 
dem  Kloster  eine  Hufe  zu  Mainz  schenkt  (Dronke  nr.  121),  ist  ti'otz 
Stein  Geschichte  Frankens  II  246  doch  toohl  derselbe  Mann,  der  in 
jüngeren  Jahren  die  vorliegende  precarische  Donation  gemacht  hat. 
Weiteres  ivissen  ivir  nicht  von  ihm.  Genealogische  Vermutungen 
über  seine  Person  bei  Stein  l.  c.  Ohne  Halt  die  Ausführungen  von  lo 
Kraus:   Archiv  .   .  für   Unterfranken  XXVIII  267. 

Deutungen  der  Ortsnamen  findet  man  namentlich  bei  Stein: 
Archiv  .  .  für  Unterfranken  332,  370  und  Dobenecker  l.  c;  einige 
habe  ich  gesichert,  andere  verändert  bziv.  hinzugefügt  (oben  S.  93 
NN.  1,  4,  5,   7,  S.  94  NN.  4,   8—14).  i5 

b  c^v. 


d    (Rekonstruktion)  9 

[Dominus^  ac  redemptor  iioster 
dei  filius  admonet  dicens^:  .Date 

elimosiiiara  et  ecce  omnia  munda  fiunt 
vobis'. 

Idcirco]  eg'o  in  [dei]  nomine 
Alwalah^  dono  pro^  remedio  ani- 
mae  meae  Qi^  pro  abluendis  pec- 
catis  meis,  ut  [venjiam  in  t'uturo 
consequi^  merear^  [dona]tumque 
in  perpetuum  esse  volo  ad  mona- 
sterium  sancti  salvatoris^,  [ubi^ 
sanetjus  Christi'*  mart[y]r  Boni- 
fa[t]ius  [sacro]  corpor[e]  requiescit 
et  ubi  venerabilis  Sturmi  abbas 
multitudini*  monachorum  prae- 
esse  videtur,  hoc  est  in  pago 
Gozfelt     [in''"     locis     et]     vill[i]s 


(In  nomine  sancte  et  individuae 
trinitatis. 


20 
*  Ego  AlwalaCh  dono  atque 
tribllO  pro  remedio  anim?  mee  et 
pro  abluendis  peccatis  meis,  ut  in 
futuro  gratiam  dci  consequi  mercar, 
traditumque  in  perpetuum  esse  m 
volo  ad  monasterium  sancti  salva- 
toris,  in  quo  beatissimus  Christi 
martir  BonifaCius  corporaliter  re- 
quiescit et  ubi  venerabilis  abbas 
Sturmi    multitudiniöt    monachorum    pre- 30 

esse  videtur,  hec  predia  pro- 
prietatis  mee,  hoc  est  in  pago 
Gozfelt      has^    *   villas^     nomina- 


07(1.     ft)   Bie  folgenden   stark  mit    UU.  56,  68   verwandten   Sätze   der   Fassung 
gestatten   den  Schiusa,   dass  diese  Arenga  und  nicht  die  vorzugsweise  in  und  bei  Mains  35 
gebräuchliche  Arenga  Licet  parva  im  Original  gestanden   hat.    Eberhards  Invokation   ist 
für  diese  Zeit  unmöglich ;  auch  in  U.  80  hat  er  eine  solche  erfunden,  da  sie  in  der  Vor- 
lage ganz  fehlte.  b)  vgl.  Note  I.  o)  pro  —  meae;  vgl.  die  gleiche  Wortstellung 
in  Dronke  nr.  87.              d)  et  —  meis;  vgl.  Dronke  nr.  67,  87.  e)  wie  in  UU.  55,  56, 
58,  85,  86,  8.9,  Dronke  nr.  87,  93  statt  des  geicöhnlichcn  promerire.  f)  nicht  eber- 40 
hardisch;    normal    damals    allerdings    Bonifatii,    doch    vgl.    noch    UU.    42,    54,    Dronke 
nr.  82 f.,  99.                 g)  ubi  —  requiescit;  vgl.   UU.  51,  59,  62,  64.                 h)  vgl.  UU.  62,  66; 
häufiger  dei.                     i)  vgl.  z.  B.  U.  86.                   k)  zu  in  —  vlH.  vgl.  E  ^ ;  super    diversa 
loca   et   villas    li  (Note  III) ;   in  locis  nuncup.  UU.  56,  58;   in    istis  locis  seu  villis  U.  86 
(in   Eberhards  Abschrift   zu   in    l\is  locis  verändert).     Der  Akkusativ  has  villas  hier  und  ir, 
fast  stets  im  folgenden'  ist  aucli  sachlich  unmöglich,  obioohl  ausser  E^  auch  li  ihn  iinniei 
bietet;  denn  Alwalah  schenkte   nicht   die    ga^izen  Dörfer   sondern   nur   was   er   in    ihnen 
besass,  vgl.  S.  98  Z.  10  ff. 

/>7h.     a)  1  ans  r  oder  t  corr.  h)  aus  in  corr.  (a  nachgetragen.  Im  auf 

Rasur).  <•)  aus  villis  corr.  (a  auf  Rasur).  ßo 


1)  Luc.  11,  lt. 


Nr.  57 ;  772  Januar  20. 


97 


10 


15 


20 


D[uncupantibu]s  Egisleiba^,  f  P]erht- 
lieim"%  Bleihi'elt,  [Sua]u[a]felt«, 
Isiul[ei]ba '',  Crani[ph]esnesta^; 
in  pago  vero  [üu]er[a]ngfeime]'^ 
Siiabaharodungen^';  in  pago 
[G]ra[p]felt^  Ram[n]ungen^;  in 
pago  [Uujaltsaze"  [in]"  vill[is]  nun- 
ciipa[ntibiis]  [ü]oting[a]%  Adal- 
balm[a]stat'*'*,  in  Tubr[a]g[euu]e  ^ 
[in]  villa,  quae  dicitur  Tuting[a]^; 
in"*  regione  vero  T[b]unngoruiii 
in  pago  Eng[i]li^^  [in]  villa  Geuri- 
chesleiba^^  et  in  Helmung[euu]e^^^ 
[in]  villa  nuncupa[nte]  Gcrbelmes- 
bach^^  et^^  [in]  Altge[uue]  in  villa 
nuncupa[nte]  Trie[u]sti'^^  dimidiam 
partcni  ecclesiae,  quae  mibi^''^ 
ibidem  in  hereditatem  convenit, 
et  in  villa  Tunteu[stetin] "  et  in 
villa  [G]r[u]naba^^^  et  in  A[uun]en- 
beim[stetin]^^  et  in  [S]ü[ue]zore^^ 
et  in  Hilt[i]ger[i]sstet[in]^*^  et  in 
Eheriebe  «'^  et  in  Rin[a]hg[euu]e^'^ 
in  villa,  quae  dicitur  Gisenbeim'^«, 


tas'^  Eg-isleiba,  Berhtheim,  Bleih- 
felt,  Ronefelt,  Isinlieba,  Cram- 
fesnesta  ^;  in  pago  vero  Wern- 
gOwa  Suabaha,  Rodungen;  in 
pago  Graf  feit  Ramungen;  in  pago 
Waltsaze  *  villas  nuncupataS '  Fo- 
tingen,  Aclalhalmestat;  in  Tubri- 
gOwe  villam,  quQ  dicitur  Tutinge ; 
in  regione  vero  Turingorura  in 
pago  Engli  *  villam^  Geuriches- 
leiba;  et  in  HelmungOwe  *  villam 
nuncupatani  Gerhelraesbach  et  villam^ 
Altgewi,  in  villa  nuncupata^^  Tricasti 
dimidiam  partem  ^cclesi?,  qu?^ 
mihi  ibidem  in  hereditatem  con- 
venit, et  in  villa  Tuntenfelt  et  in 
villa  Cranaha  et  in  Auvenheim  *  et 
in  Rüzore  et  in  Hiltegeresstete^''' 
et  in  Eherriche^5  et  in  Rinech- 
gOwe  in  villa,  que  dicitur  Gisen- 
heim,  cum  mancipiis  et  omni 
eorum  supellectili,  quorum  nomina 
hQc  sunt:  Hamunt,  WillibirC,  Rat- 
praht,   Helidin,  Wolfger,   Heiliga,  Rud- 


25  57a.    1)  Eyßleyben  R.  m)  Berhtheim  E^;  Perhtheim  E'^,  R.  n)  Swan- 

felt  R;  Ronefelt  E'^;  vgl.  Suanafeld  Dronke  nr.  87.  o)  Isinlieba  E ;  Ußleyben  R; 

vgl.  Isileibes  Dronke  nr.  834a.  p)  Cramfestiesta  E^;  Krampsneyt  R;  Cramphes- 

nestu  Dronke  cap.  4  nr.  45.  q)  vgl.  Uuerangeuue  U.  51 ;  Werngaw  K;  Werngowa 

E^;   ich  übernehme   -geuui   aus  U.  56.  r)  Suabaha  Rodungen  E^;  Swabaro- 

30  düngen  R.  s)  R;  Craffelt  E^  (loie  häufig  hei  Eberhard).  t)  Ra(mjmun- 

gen  R;  Ramungen  E^;  Ramn.  bzw.  Hramn.  Dronke  nr.  103,  116,  396 ;  Hramnunga  nr.  496; 
Hrannungen  nr.  70,  163:  Hrannung  nr.  87;  Ranugum  nr.  163  a;  Rannungu  nr.  310. 
n)  Waidsassen  R;  vgl.  Waltsaze  U.  72  (Eberhard) ,  Waldsaze  Dronke  nr.  87,  391  (Pisto- 
rius) ;  vgl.  Waldsazi  in  Rudolfs  ^De  reliquiis'  fBroioer  Ant.  242),   Uualtsäzzi   Würzburger 

35  Markbeschreibung  (Müllenhojf  und  Scherer  Denkmäler  I^  64),  Uualzsazi  Mühlbacher 
Reg.^  nr.  1007.  v)  vgl.  Note  k.  w)  Votingen  R,  Fotinf^en  E^. 

X)  Adalhalmestat  J5';  Halmastat  R.  y)  Tubrigowe  E^;   Tubergaw  R;  vgl. 

Note  q;  die  ältesten  Formen  (9.  Jh.)  sind  Dubragaoe,  Dubragauginsis  pagus  Dubargawe, 
Thubargowe  (vgl.  Förstemann  IJ^  756).  z)  Tutinge  E^;  Toetingen  (q  über  o)  R. 

40  vgl.  S.94N.4.  aa)  in  reg.  Thur.  fTuringorum  E^,  auch  sonst  bei  Eberhard)  auch  =  R. 
bb)  =  Dobenecker  I  nr.  402  vom  J.  958  (älteste  erhaltene  Form);  Engeli  R;  Engli  E^. 
cc)  Geurichsleyben  R.  dd)  Heimungo we  E;  Helmengaw  R;  vgl.  die  Formen 

bei  Dobenecker  I  396  (die  ältest  erhaltenen:  Helmgauue  vom  J.  802,  Helmingouue  und 
Helmungouui  vom  J.  961).  ee)  Gerhelmsbach  R.  ff)  statt  et  —  Altg. 

45  E^:  et  villam  Altgewe,  R:  in  Altgaw.  gg)  =  Mühlbacher"^  nr.  1504;  Tricust(en) 

R;  Tricasti  E^.  hh)  mihi  —  convenit;  vgl.  UU.  56,  85.  ii)  R;   Tuntenfelt 

E^,   hier  wohl  eher  irrtümlich  als  R.  kk)  Grünach  R;  Cranaha  E^;  vgl.  oben  S.  94 

N.  9.  11)  Auwenheinstetin  R;  Auvenheim  E^.  mm)  Suwesore  i?;  Rüzore -B». 

nn)  Hiltigeristetin  R;  Hiltegeresstete  E.  oo)  R;  Eherriche  E^,  bisher  immer  ver- 

50  lesen  zu  Cherriche.  pp)  =  Dronke  nr.  S7 ;   Rinechgowe  E^;   Rynagaw   R;   vgl. 

Note  q  lind  S.  94  Note  14.  qq)  vgl.  Dronke  nr.  87,  124;  Gisanh.  nr.  611. 

ö7h.     d)  aus  nominatis  corr.  (zioeites  a  auf  Rasur).  e)  Gramfesn.  e. 

f)  aus  nuncupatis  corr.  g)  aus  villa  corr.  1»)  aus  nuncupata  corr. 

i)  auf  Rasur.  k)  Hiltegerestede  e.  1)  Cherriche  Schannat  und  Dronke. 


Fuldaer  Urkundenbuch  I. 


98 


Nr.  57:  772  Janua?-  20. 


cum^^  mancipiis  et  omni  sup[p]el- 
lectili  eorum,  quorum  nomina 
haec  sunt:  Hamunt,  [üu]illi- 
bir[g]«^  Ratpraht,  Helidin, 
[üujoifger,  Heiliga,  Eudwelf, 
Frum[i]hilt^*,  Am[a]nolf"",füu]en- 
t[i]lsuint^",  Liepger,  Rüger, 
Gerwin,  Liopuuin,  Rihpolt,  Rut- 
hilt,  Ruthart  et  una  puella,  Bil[i]- 
bilt^^ ;  et  quicquid  ibidem  in  prae- 
dictis  locis  ad'^^  praesens  de 
alod[e]  parentum  vel  de  quolibet 
adtracto  ad  me  noscitur  perve- 
ni[sse]  tam^'^  terris,  domibus,  ae- 
dificiis,  silvis,  campis,  pratis,  pas- 
cuis,  aquis  aquarum[ve]  decursibus 
qu[icquid^^  in  hereditatem  mihi] 
convenit,  totum  et  integrum,  sic- 
ut  a  me  moderno  tempore  pos- 
spdere]^'  videtur,  ad  praefatum 
monasterium  [in  substantia]m 
[monachojrum  ibidem  [habit]an- 
tium  [Christo  protegente]  vol[o] 
esse  donatum  [atque  firmajtum, 
ea  scilicet  ratione  ut,  [dum]  ad- 
vi[vo,  ipsam]  hereditatem  [sub] 
usu  ^'  benefici[o  tantum  mod]o 
absque  [ullo]  praeiudicio  [et  de- 
minutione  aliqua  ipsius  mona- 
sterii]  per  vestram  [precarjiam 
[excolere  de]beam,  post  me[u]m 
vero  [discessujm  [vos^'  vel  suc- 
cessores  vejstri  in'*'  dei  [nomine 
perpetualitjer  ^'  re[cipiatis]>^'   pos- 


weif, Frumehilt,  AmCnolf,  Wentel- 
suint,  Liepger,  Rüg-er,  Gerwin, 
Liopuuin  ^,  Rihpolt,  Ruthilt,  Rut- 
hart et  una  puella,  Bilehilt;  et 
quicquid  ibidem  in  predictis  locis  5 
ad  presens  de  allodio  paren- 
tum meorum  vel  de  quolibet 
predio        ad        me       adtracto**      ad 

meam       proprietatem       dinoscitur 

pervenire,        tam       terris,        domibus,  lo 

^dificiis    quam    mancipiis    et    fa- 

miliis,  silvis,  campis,  pratis,  pas- 
cuis,     aquis,     aquarum    *    decursibus, 

piscationibus,  venationibus  omni- 
busque     utilitatibus,     que     homi-^ö 
nibus  super  terram  convenit  possi- 
dere    et    habere    vel    uti,    totum 

et  integrum,  sicut  a  me  moderno 
tempore  posseSSUm  eSSe  ^  vide- 
tur,        ad        prefatum        monasterium  20 

saneti  Bonifacii  martiris  ad 
utilitatem      fratrum     ibidem     deo 

famulantium  *  donatum  et  tra- 
ditum  esse  volumUS,  ea  scilicet 
ratione,     ut    *    ad     vi     tam      meam  25 

predicta   bona  omnia  habeam  per 

vestram       beneficientiam  usufrUC- 

tuario      absque      Omni      preiudicio  *, 

post  mortem  vero  meam  omnia, 
que  enumeravi,  ad  prefate  so 
ecclesie  saneti  Bonifacii  re- 
deant  utilitatem  et  possessio- 
nem,  ut  fratres  et  domini 
nostri  semper  memores  esse   mei 


57(1.    rr)  cum  —  nomina  eorum;  vgl.  UU.  51,  58,  65,  Dronke  nr.  78,  86,  88,  nament-  35 
lieh  85.  8s)  =  Dronke  nr.  246,  552,  587.  tt)  =  Dronke   nr.  508,  698. 

uu)  =  Dronke  nr.  165,  456,  471,  510.  vv)  vgl.  Uuentilmut  und  üuentilger  Dronke 

nr.  380,  490.  vrvf)  =  UU.  63,  64  und  sonst  immer  in  Fulda.  xx)  das 

in    UU.  51,  56  und  58  fehlende  ad   praesens   dadurch   bestätigt,    dass    nach   successores 
vestri  (Z.  33)   das  in  U.  58   und  Dronke   nr.  87   stehende   cum   omni    re   meliorata   fehlt.  40 
yy)  tam  —  decursibus;  vgl.  noch  z.  B.  U.  65,  Dronke  nr.  93,  IIO.  zz)  quicquid 

—  convenit  =  UU.  56,  65,  85.  a')  vgl.  possidere  E^  in  Z.  Wf.  h')  usu  — 

tantummodo;  vgl.  UU.  56,  58,  Dronke   nr.  87 ;   vgl.  mit  -E»  allerdings  ad  beneficium  usu- 
IVuctuario  ordiue  Markulf  I  nr.  5  und  usuario  modo  Dronke  nr.  93.  c')  vos  — 

vestri;   vgl.  fratres  et  domini  nostri  E^.  d')  in  nomine;   vgl.  in  regno  dei  E^.4^ 

e')  vgl.  semper  E^.  f')  recipiatis  poss.  hat  möglicher  Weise  gefehlt,  vgl.  Dronke 

nr.  87. 

57h.    m)  aus  Lopuuin  corr.  n)  aus  attracto  corr.  0)  aus  tstf 

corr.  (Ije  auf  Rasur). 


Nr.  57:  772  Januar  20. 


99 


s[idendum,  habendi,  tenendi  et 
qiiicquid  exinde  elegeritis  faciendi 
liberam  ac  firmissimam  in  Omni- 
bus] habea[tis  potestatem]. 
5  Si  quis  [vero,  quod  futurum 
esse  non  credo,  si  aliquis  de 
beredibus  meis  vel^''  proberedibus 
vel  quislibet  ullo  unquam  tem- 
pore    contra]     banc    [epistolam] 

io  donation[is]  me[ae  venire'^'  temp- 
taverit  aut  eam  infrangere  cona- 
tus  fu]erit,  [iram*'  trinae  maie- 
statis  incurrat  et^"'  de  consortio 
sanctorum]  separ[e]tu[r  et  insuper 

iöiuxta  poenam  saeculi  inferat^' 
partibus  ipsius  monasterii  cum 
cogente  fisco  auri  libras  .  .^'  et 
argenti  pondus  .  .^^'  et  quod  repe- 
tit^',    vindicare  non  valeat,  sed] 

2ohaec^'  [epistola  donationis^'  et 
devotionis  nostrae  firma  et  invio- 
lata  permaneat,  Stipulationen"' sub- 
nixa]. 

[Actum ^']   in*'  monasterio   Ful- 

25d[a]  sub"'  die  XIII.  kl.  fe- 
bruarias  [anno  IIII.^'  regna]nte 
Karolo  rege^'. 


30 


velint,     ut     partem     habeam    in 


regno  dei. 


Et  si  quis  *  hominum  banc  dona- 

tionem  P  vel  tradicionem  meam 
irritam  fecerit,  cterna  excommu- 
nicatione  ab  ecclesia  catbolica 
separatus  cum  eis  in  inferno  ar- 
deat,  quorum  vermis  non  moritur 
et  ignis  non  extinguitur. 


Facta    est    hec    tradicio    pre- 

Sente  Karolo   rege   in    monasterio   Ful- 

densi  coram  venerando  abbate 
Sturme  et  ceteris  fratribus  sub 
die  XIII.  k.  feb.  ad  laudem  et 
gloriam  domini  nostri  lesu 
Christi.) 


37 it.    gO  vel  proh.  fehlt  U.  56.  h')  fieri  decreverit  statt  ven.  tempt. 

U.  56.  i')  iram  —  insuper  fehlt  U.  56.  kO  et  —  separetur  fehlt  U.  51, 

et   divinam  ultionem    super   se   recipiai   Dronke    nr.   87;    vgl.  aber    auch   ab    universis 
sanctorum     ecclesiis     excommunicatus    appareat     in    U.  86  (in    Eberhards   Kopie 

B5  unverändert).  \')  vgl.  inferno  ardeat  E^.  m')  X  nr.  38,  duas  U.  51; 

centum  U.  56,  Dronke  nr.  67 ;  fehlt  Dronke  nr.  87.  n')  V  U.  58;  quinque  U.  51; 

centum  U.  56;  fehlt  Dronke  nr.  87.  o')  quisquam  add.  U.  51,  Dronke  nr.  87. 

pO  =  U.  58;  vgl.  hqc  E^  (Z.  24);  praesens  U.  56,  Dronke  nr.  87.  q')  don.  —  nostrae 

fehlt  U.  58.  rO  stip.  subn.  fehlt  U.  58.  s')  =  UU.  51,  56,  58,  Dronke 

40  nr.  87  usw. ;   auch  in  U.  86  Data   wahrscheinlich   nur  von  Eberhard   durch  Facta  est  hec 
traditio  iviedergegeben.  V)  in  —  Fulda  =  UU.  75,  85,  Dronke  nr.  70,  78,  67  usw. 

u')  sub  —  rege:  vgl.  UU.  51,  56,  58,  65.  y')  vgl.  die   Vorbemerkung.  tt')  = 

U.  58;  gloriosissimo  rege  Francorum    U  51;   Fr.  r.  U.  56;   r.   Fr.    U.  65;   r.  Fr.  et  Lango- 
bardorum   atque   patricio   RomanoiMiin  Dronke  nr.  85,  87.  x')  danach  ist  die 

45  Zeugenliste  zu  denken ;   ob   in  ihr  Abt  Sturmi   und  Fuldaer  Mönche  genannt   icaren,    wie 
£1  anzudeuten  scheint,  ist  sehr  zweifelhaft. 
S7b.    p)  d  aus  t  corr. 


7* 


100 


Nr.  58:  772  Februar  12. 


15 


58. 

Hrodolt  (Hruodolt)  schenkt  unter  Vorbehalt  des  prekarischen 
Niesshrauchs  auf  Lehenszeit  sein  Eigengut  zu  Dromersheim^, 
Sulzheim^  und   Weinheim^  mit  sechs  genannten   Unfreien. 

772  Februar  12.5 

Cartular  f.  23'  (Cy ;  —  Cod.  Eberhardi  I  f,  138'  Auszug  aus  C  (E)^^ 
=  Copiar.  III.  f.  90'. 

Aus  C:  Schannat  Trad.  18  nr.  35;  —  Di^onke  Cod.  24  nr.  38.  — 
Aus  E:  Dronke  Trad.  8  cap.  3  nr.  45.  —  Reg.:  v.  Sartori  IIa  300;  — 
Scriba  III  14  nr.  232  und  333  Anm.  I A  26.  lo 

Fassung  und  ivohl  auch   Verfasser  ivie  in   U.  51. 

Dominus    ac    redemptor    noster    dei    filius    admonet    dicens^: 

^Date  elimosinam  et  ecce  omnia  munda   fiunt   vobis'^. 

Idcirco  ego  in  dei  nomine  Hrodolt  dono  pro  anime  mee 
remedium,  ut  veniam  in  futurum  consequi  merear,  donatumque  in 
perpetuum  esse  volumus  ad  monasterium  sancti  Bonifatii  in  pago 
Grapfeld  constructo,  ubi  venerabilis  vir  Sturmi  abb(as)  cum  turba 
pluriraa  monachorum  pius  preesse^  videatur,  hoc  est  in  locis  nun- 
cupantibus  Trubtmaresheim^,  Salziheim,  üuihinheim*^,  quicquid  in 
bis  locis  de  alode  parentum  vel  de  qualibet  adtraeto  ad  nos  noscitur 
pervenisse  tarn  terris,  domibus,  aedificiis,  accolabus,  mancipiis  —  hec 
sunt  nomina  maneipiorum :  Herolf ,  Hitto,  Macco,  Albdrut  ^\  üuilligart, 
Arclind;  quicquit  dici  aut  nominari  potest,  totum  et  integrum,  sicut 
a  nobis  moderno  tempore  possidere  videtur,  ad  prefatum  monasterium 
in  substantiam  monachorum  ibidem  habitantium  Christo  protegente 
volo  esse  donatura  atque  firmatum,  ea  scilicet  ratione  ut,  dum  advivo, 
iptam  hereditatem  sub  [u]s[u]^  beueficio  tantummodo  absque  demi- 
nutione  aliqua  ipsius  monasterii  per  vestram  precariam  excolere 
debeam,  post  meum  vero  discessum  absque  ullius  iudicis  inter- 
pellatione  vos  vel  successores  vestri  cum  omni  re  meliorata  perpetua- 
liter  accipiatis  possidendo,  habendi,  tenendi  vel  quicquid  exinde 
eligeritis  faciendi  liberam  ac  firmissimam  in  omnibus  habeatis 
potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  aliquis  de 
heredibus  meis  vel  proheredibus  vel  quislibet  ullo  umquam  tempore 


20 


25 


30 


35 


58.     I)  Überschrift   in   C:   Kartula   traditionis   Hrvodolti   (\   über  o)   de   pago 
Uuormacinse,  im  Register  f.  2:   Rvodolti.  U)  E:   Roho  (ans  Ko  corr.  E; 

Ro  e)  de  pago  Wormac(ensc)   tradidit  sancto  BoniCucio   bona   sua  in  his  viHis:   Trut- 
niaresheim,   Sulzheim,.  Wihenheim   cum    mancipiis    et    rebus    eorum.  a)  auf 

Rasur.  b)  Randvermerke  des  11.  Jh.s:  Trutinai(e8)h(eim),  Sulzih(eim),  Win\t- 40 

h(eim).  c)  Uuihin  auf  Rasur.  d)  Abldrut.  e)  zu  u(est)ro 

verlesen;  vgl.  U.  56  N.  l. 

1)  Uheinheasen  Kr.  Bingen.  2)  ebenda  Kr.  Oppenheim. 

8)  ebenda  Kr.  Alzey.  4)  Luc.  11,  41. 


Nr.  59:  772  Februar  24.  101 

contra  hanc  epistolam  donatioiiis  nostre  venire  temptaverit  aut  eam 
infrang-cre  conatus  l'ucrit,  irani  trinae  niaiestatis  ineurrat  et  de^ 
consortio  sanctoruni  sit  separctur-^  et  insuper  iuxta  poenara  seculi 
inferat  partibns  ipsius  nionasterii  cum  cogente  fisco  auri  libras  X'* 
setargenti  pondus  V'^  et  quod  repetit,  viudicare  non  valeat,  sed  hec 
epistola  firnia  et  inviolata  permaneat. 

Acta  sub  die  II.  id.  febriiarias  anno  IUI.  regnantcKarolo  re[ge]'. 

t  Signum  Hruodolti,  qui  lianc  kartulam  donatiouis  scribere 
rogavit.  s.  Albuuini.  s.  Erluuiui.  s.  Eburharti.  s.  üualtberi. 
/OS.  Grimbercti.     s.  Gebabarti.     s.  Gerbarti  f. 

59. 

Odagrus  (Otacrus)  schenJd  für   den   Todesfall  seiner  seihst, 
seiner    Gattin    Hriiodsimnd    und    seiner    Tochter  Lantswind    den 
von    ihm    hewohnteri  Herrenhof   mit  Haus  und  die  Hälfte  seines 
lö  Eigentumes    zu    WacJcernheim^    sowie    die   Hälfte    seines   Eigen- 
gutes, von  seinen   Unfreien  ein  Drittel,  zu  Saulheim^. 

Mainz  772  Februar  24. 

Cartular  f.  10'  (C)^;    —    Cod.  Eberhardi   I  f.  137'    Auszug    aus  C 
f^j"  =  Copiar.  III.  f.  89'. 

20  Aus   C :  Schannat  Trad.  19  nr.  36;  -  Dro7ike  25  nr.  39.  —  Aus  E: 

Dronke  Tj'ad.  6  cap.3  nr.  17  (verbunden  mit  U.  72).  —  Reg.:  v.  Sartori 
IIa  300;  —  Scriba  III  14  nr.  234  und  333  Anm  I A  1. 

Fassung  tcie  in   U.  22. 

In  nomine  patris  et  filii  et  spiritus  sancti. 

25  Licet  parva  et  exigua  sunt,  que  pro  inraensis  peccatis  offerimus, 

tarnen  pius  dominus  noster  lesus  Christus  non   quantitatem  muneris 
sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque    Odagrus    sana    mente    sanoque    consilio    pro    malis 
peccatis    meis,    ut    in    futurum    veniam    aliquod    promerire    merear, 

aodon[o]"  ad  monasterium  sancti  Bouifatii,  quod  est  constructum  in 
loco,  qui  dicitur  Bocbonia,  super  ripam  fluminis  Fulda,  ubi  ipse 
sanctus  dei  requiescit  in  corpore,  hoc  est  quod  donamus  ad  ipso 
monasterio  sancti  Bonifatii  in  pago  üuormacinse  in  villa,  cuius 
vocabulum    est  üuacharenheim^,    curt[e]^    dominicato    et    casa,    ubi 


35  SS.     f)  axis  eo  zu  corrirjieren  versucht.  p)  C.  li)  die  beiden 

Zahlen  xoohl  verstellt;  V  aber  vielleicht  nachgetragen.  I)  re  C. 

59.  I)  Überschrift  in  C;  Kart(ula)  Odacri  de  Uuormacin-^e  altern,  im  Re- 
gister f.  2 :  Otakari  item.  H)  E :  Idem  Otalcer  (a.  nachgetragen)  tradidit  bona 
sua  in  viUa  Wacharenh^im  *.  a)  dona.  b)  Randvermerk  des  11.  Jh.s: 

•iO  \Vacharenhei(m).  •  c)  curta. 

1)  Rheinhessen   Kr.  Bingen.  2)    Nieder-    oder    Ober-S. 

ebenda  Kr.  Oppenheim. 


102  Nr.  59:  772  Februar  24. 

ego  manere  videar^  quod  est  ad  una  parte  Theotgeri,  de  alia  parte 
via  puplica,  tertia  parte  iterum  via  publica,  quarte^  parte  via 
publica;  et  dono  hanc  in  ipsa  villa  omnia  medietate,  quem  genitor 
meus  et  genetrix  mea  mihi  moriens  dereliquerunt  et  ego  ipse 
conparavi  aut  de  qualibet  tracto  aut  de  conparato  mihi  pro^enit  ins 
areis,  mansis,  casis,  mancipiis^,  viniis^,  terris  araturiis,  campis,  pratis, 
silvis,  pascuis,  aquis  aquarumque  decursibus,  cultum  seu  incultum, 
raobilibus  et  inmobilibus,  omnia,  que  in  ipsa  villa  seu  in  ipsa  marca 
üuacharenheim  visus  fui  habere,  medietate  due  p[ar]tis^  de  conparato 
in  ipsa  marca-,  et  in  alia  villa,  cuius  vocabulum  est  Sauuuilenheim, /o 
hereditatem  meam,  quam  genitor  meus  et  genetrix  mea  mihi  moriens 
dereliquerunt,  in  areis,  mansis,  casis,  mancipiis^,  vineis,  terris,  araturiis, 
campis,  pratis,  pascuis,  aquis  aquarumque  decursibus,  cultum  seu 
incultum,  mobilibus  et  inmobilibus,  omnia,  que  ibidem  visus  fui 
habere,  medietate  dua'^'  nisi  mancipia^  tertia  partem,  totum  et  ad^s 
integrum-,  post  nostrum  vero  discessum  Odacro  et  coniuge  sua 
nomine  Hrodsuuinda  et  filia  sua  Lantsuuinda  ad  iam  dicto'^ 
monasterio  sancti  Bonifatii  predictam  rem  teneatis,  habeatis*,  possi- 
deatis  vel  quicquid  exinde  facere  volueritis,  liberam  ac  firmissimam 
in  Omnibus  habeatis  potestatem.  20 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse  aut 
aliquis  de  heredibus  meis  vel  proheredibus  meis  seu  quislibet  ulla 
opposita  persona,  qui  contra  hanc  donationis  kartam  venire  aut 
inrumpere  voluerit,  iuprimitus  iram  dei  omnipotentis  incurrat  et  ab 
omni  loca  sanctorum  excommunis  appareat  et  insuper  inferat  ad  25 
iam  dicto  monasterio  sancti  Bonifatii  auri  uncias  V  argenti  pondus 
X  multa  conponat  et  quod  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  presens 
kar(ta)  donationis  omni  tempore  firma  permaneat,  stipulatione  subnixa. 

Actum   Mogontia   civitate   publice'"^  sub   die  VII.  kal.  martias 
anno  IUI.  regni  dorani  [nostri]  ^^  Caroli  gloriosissimi  regis  Francorum.  30 

Ego    üuolframnus    [e]ma[nu]ensis^"^   rogatus    scripsi    et    notavi 
diem  et  tempus  quo  supra. 

t  Signum  Odacri,  qui  hanc  kartulam  donationis  fieri  rogavit. 
t  Signum  Lantsuuinde  filia  sua.  f  Signum  Hattoni  comitis.  f  Signum 
Adalbercti.  f  signura  Hruduuini.  f  Signum  Sindolti.  f  Signum  35 
Grimberti.  f  signum  Hluduuini.  f  signum  Herimoti.  f  Signum 
Flambercti.  f  signum  Megiuhohi.  f  signum  Vodilbercti.  f  signum 
Uualtbercti.     f  signum  üuelarammi. 


S9.      d)  C.  e)  au8  finiis  corr.  f)  pratis  C.  g)  du 

auf  Rasur,  aus  una?  corr.  h)  dicto  monasterio  von  andere:'  Hand  zu  dictum  ^0 

monasterium  corr.  i)  aus  habetis  corr.  k)  später,   aber  icohl  von 

gleicher  Hand  zu  publica  corr.  I)    et*  imp  (eratoris)   verlesen    C;   vgl.  U.  24  a 

m)  notarius  Magocensis;  vgl.  U.  24b  N.l. 

1)  t^gl.  U.  60. 


Nr.  60-61:  772  Februar  24  bis  772  Mai  3.  J03 

60. 

Verzeichnis  der  dem  Kloster  in  der  U.  59  von  Otacar 
geschenkten  41   Unfreien  zu  Saulheim  und   Waclcernheim. 

[Mainz  772  um  Februar  24.] 
5  Cartular  f.  11'  (C)  im  Anschluss  an   U.  59. 

Als  Anhang  zu  U.  59 :  Dronke  Cod.  26. 

Diese  Liste  ist  offenbar  gleichzeitig  mit  U.  59  entstanden; 
vermutlich  stand  sie,  vorn  oder  hinten,  auf  deren  Original  selbst 
oder  war  ihm  angehängt. 

10  Hec  sunt  mancipiorum  nomina  in   traditione  Otacres:   Isiiunt, 

Truogo,  Ermberct,  Beldrih,  Theotunar,  Gerbald,  Hruoduuin,  Hruod- 
lind,  Hiltimunt,  Uuarburg,  üuentil,  Lantsuuind,  üuigthrud,  Gundflat, 
Hribuuin,  Gozdriid,  Giindrat,  Giso,  Uuigbrun,  Ratolf,  Brunger, 
Otuuar,  üuerdolf,  Libolf,  Reginolf,  Gisa,  Theotleih,  Hiltolf,  Uuanhilt, 

/5  8ara,  Hilo,  Hruodin,  Hribsuuind,  Elbrib,  Hruotthrud,  Tagasuuind, 
Anduuart,  Folcgard,  Suuidburg*,  Betta,  Stadolf. 

61. 

Hartmunt  schenkt  seinen  Besitz  zu  Dromersheim^. 

772  Mai  3, 

20  Cartular  f.  20  (C)^;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  138'  Auszug  aus  C  (E)^^ 

=  Copiar.  IlL  f.  90. 

Aus  C :  Schannat  Trad.  20  nr.  38;  —  Dronke  Cod.  26  nr.  40.  — 
Aus  E:  Dronke  Trad.  7  cap.  3  nr.  37.  —  Reg.:  v.  Sartori  II  a  301;  — 
Scriba  III  15  nr.  239  und  333  Anm.  I A  19. 

25  Fassung  tvie  in   U.  22. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 
Licet    parva    et    exigua    sunt,    que    pro    inmensis    peccatis   et 
debitis    offerimus,    tarnen   pius    dominus    noster    lesus  Cbristus    non 
quantitatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

30  Ideoque  ego  Hartmunt  sana  mente  sanoque  consilio  pro  malis 

peccatis  meis,  ut  in  futuro  veniam  aliquam  promerire  merear,  dono 
ad  monasterium  sancti  salvatoris  et  sancti  Bonifatii,  quod  est  con- 
structum  in  pago  Grapfeld  super  fluvium  Fulda,  ubi  ipse  sauctus 
martyr  Christi  Bonifatius  corpore'^'  requiescit  et  ubi^  Sturmi  preesse 

35videtur  abbas,    hoc   est   quod   dono    in   pago  Uuormacinse    in  villa 

Ol.     I)  Überschrift  in  C:   Kartulä   traditionis    Ha-tmunti    de    Uuormacinse,   im 

Register  f.  2:  Hartmunti.  II)  E:  Hartmut  de  Wormezfelden  (Wormez- 

felden  e)   tradidit   sancto    Bonifacio    bona   sua   in   Trutniaresheim   quicquid   habuit   in 

mansis,  domibus,   agris,   vineis,    hortis,    pomerils,    silvis,    familiis.  a)p 

40  aus  einem  anderen  Buchstaben  corr.  b)  nach  Sturmi  C. 

1)  Eheinhessen  Kr.  Bingen. 


104  ^^-  62:  775  Januar. 

Truthmaresheim^  id*^  est  mansis,  casis,  vineis^,  terris,  araturiis,  campis, 
pratis,  pascuis,  aquis  aquaruraque  decnrsibus,  mancipiis,  toturn  et 
integrum  quicquid  ibidem  proprietatis  ^  visiis  fui  habere,  a  die  pre- 
sente  ad  supra  dicto  monasterio^'  supra  dietam  rem  habeatis,  teneatis, 
possideatis  vel  qnicquid  exinde  facere  voliieritis,  liberam  ac  firmis-5 
simam  in  omnibus  habeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  non  esse  credo,  si  ego  ipse  aut 
aliquis  de  heredibus  meis  vel  proheredibus  meis  seu  ulla  opposita 
persona  extranea,  qui  contra  hanc  donatione  venire  aut  eam  in- 
rumpere  voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis  ineurrat  et  trinae/o 
maiestatis,  insuper  autem  iuxta  poenam  seculi  inferat  ad  predicto 
monasterio  auri  uncias  V  argenti  pondera  X  et  nee  sie  quod  repetit 
evindicare  non  valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni  tempore ''  firma 
et  stabilis  permaneat,  stipulatione  subnixa. 

Facta  donatio  hec   sub  die  V.   nonas   maias   anno  IUI.  regniis 
domni  Karoli  gloriosissimi  regis  Francorum. 

Ego  üuolframnus  emanuensis  rogatus  scripsi  et  notavi  diem 
et  tempus  quo  supra. 

f  Signum  Hartmunti,    qui    hanc    kartulam   traditionis   scribere 
rogavit.    f  Signum  Hattoni  com(itis).    f  Atacri*.    f  Sindolti.    tHruod-20 
uuini.       t  Hluduuini.       f  Uuitbarii.       f  Albuuini.       f  Uualtbercti. 
f  Grimbercti.     f  Uualuramni  f. 

62. 

König  Karl    [der  Grosse]    heurlcundetj    dass    vor    ihm  Abt 
Stürmt  das  von  König  Pippin  geschenkte  Hof  gut  Umstadt^  gegen  25 
Dagaleih  gerichtlich  erstritten  habe. 

Longlier^  [773  Januar]. 

Cod.  Eherhardi  II  f.  67  (E)^  =  Copiar.  III.  f.  162;  —  Begistrum 
liiterarum  ^R  59"  vom  Ende  des  15.  Jh.s  f.  11  nr.  1  Regest  fÄj". 

Angeblich    ex    veteri    apographo    ad    autographum    con-  30 
fecto    (tafsächlich   zurechtgemacht   aus   E):    Schannat   Hist.  b  79    nr.  5 
Bruchstück,  vgl.  l.  c.  a  86  und  Vindiciae  52  (S)^^^  =  Migne  XC VIII 1263  = 
Mühlbacher:  M.  G.  Diplomata  Karol.  I  91  nr.  63a.   —    Aus  E:  Brower 

61.     c)  Thrutma(resheim)  Randglosse  des  11.  Jh.s.  d)  id  —  casis  atif  frei- 

gelassenem Raum  von  gleichet'  Hand  nachgetragen.  e)  u  aus  o?  corr.  f)  aus  35 

proprietas  corr.  g)  doppelt.  h)  temp(re)o  C.  i)  vielleicht  für 

Otacrl  verschrieben. 

6/i»  I)  Überschrift  in  E  (ergänzt  aus  e) :  De  Omenstat,  dazu  später  am  Rande 
nachgetragen:  Quomodo  a  Ta(?aleich  [o]  quodam  coinilc  res  ev[in]dicate  sunt  in 
terrnin[is]  viUe  Omunstat  co[ramj  Carolo  rege  Franco[rum],  im  Register  f.  4:  Redemp- 
tio   loci   Oinencstat   a   quodam  Tagalcicho.  II)   R:   Item   due   littere^ö 

sigillate  Karoli  magni  regis  super  Omstadt  sancto  Stormioni  con- 
cesse.  Dat.  anno  domini  DCC°LXXI1°  et  Vt».  Über  das  zweite  hier  citierte 
Diplom  vgl.  unten  U.74.  III)    Überschrift  in  S;  Fragmentum  placiti  regii  adver- 

8U8  Sinleum,  qui  bona  eeclesiam  Fuldensem  attinentia  usurpaverat. 

1)    Gross-    oder    Kl.-U.    Hessen    Prov.    Starkenburg    Kr.    Dieburg.  45 
2)  Belgien  Prov.  Luxemburg. 


Kr.  62:  773  Januar.  105 

Ant.  20  Citat ;  —  Schöttyen  et  Kreysig  15  nr.  12  (aus  Abschrift  von  E) ; 

—  Dronke  Cod.  26  nr.  41    (mit   der   Datierunr/    aus    S)    =    Lorsch   und 
Schröder  UU.  16  nr.  26  =^  20  nr.  31;    —    Mühlbacher  l.  c.  I  91  nr.  63b. 

—  Heg.:  Better  Hessische  Nachrichten  IV  (1770)  97;  —  Böhmer  8  nr.  50; 
.-.  -  Scriba  I  4  nr.  38,  IV 1  nr.  2587;  -  Sickel  Acta  II  20  tmd  233  nr.  17; 

—  Ilerquet  3  nr.  5;   —   Gegenbaur  I  45  nr.  2 ;  —   Mühlbacher  58  nr.  139 
=  "  65    nr.  142;  —  Ilübner  Gerichts- UU.    der  fränkischen  Zeit  14  nr.  83, 

Das  Bruchstück  S,    bisher  allgemein    als   zuverlässig   und  selb- 
ständig   angesehen,   auch  noch  von  Mühlbacher  unbedenklich  in  die 

io  Ausgabe  der  Karolinger-Diplome  aufgenommen,  vericerfe  ich  als  Er- 
findung Schannats  ebenso  wie  die  anderen  UU.  und  UU.-Formen, 
welche  nur  in  den  Publicationen  dieses  Editors,  nicht  aber  hand- 
schriftlich existieren.  Als  einzige  Überlieferung  des  Textes  kommt 
daher,  abgesehen  von  dem  Schannat  wahrscheinlich  bekannten,    sonst 

15  bisher  unbekannt  gebliebenen  Regest  R  (Note  II),  das  aus  dem 
Original  geschöpft  ist,  nur  das  arg  verderbte  E  in  Betracht.  Aber 
aus  E  lässt  sich  doch,  an  den  meisten  Stellen  mit  Sicherheit, 
der  ursprüngliche  Text  geivinnen,  nämlich  mittels  umfassender 
Heranziehung    der    zahlreichen    und    sehr    gleichmässig  formulierten 

20  Gerichts- UU.  der  Merowinger  (M),  ihrer  Hausmaier  (H)  und  der 
ersten  Karolinger  (K),  wie  sie  in  M.  G.  Diplomata  imperii  I  und 
Karolinorum  I  vorliegen,  mit  Hilfe  auch  der  Formel  Markulfs  M.  G. 
Formulae  .58  nr.  I  25  (Ma).  Schon  Schannat  hat  diese  Reconstruction 
in  seiner  Fälschung  auf  Grund  des  bei  Mabillon  De  re  diplomatica 

25  469  ff.  gesammelten  Materials  mit  grossem  Raffinement  versucht.  Aber 
die  moderne  Editionstechnik  ist  der  Aufgabe  doch  besser  gewachsen. 
Ihr  Ergebnis,  hinter  dem  S  iceit  zurückbleibt  —  icodurch  es  sich  eben 
als  untergeschoben  erweist  — ,  lüird^  als  a  neben  b,  imten  gegeben.  In 
der  Datierung  kann  es  sich  freilich  mit  den  bestimmten  Angaben  von  S 

30  nicht  messen.  Aber  gleich  Schannat  die  Jahresangabe  von  R  um- 
rechnend, dürfen  ivir  sie  doch  entweder  wie  er  ins  4.  oder  ins  5.  J. 
Karls  des  Gh^ossen  setzen.  Der  Anfang  des  ersteren  —  Epoche  ist  der 
9,  Oktober  —  scheidet  aus,  da  der  Gerichtsort  Longlier  jedenfalls  zum 
Reiche  des  erst  im  December  77 1  verstorbenen  Karlmann   gehört   hat 

35  (lüogegen  Mühlbacher  ^  nr.  142  nur  eben  die  falsche  Angabe  Schan- 
nats, der  das  Glicht  icusste,  geltend  macht).  In  der  Zeit  vom  De- 
cember 771  bis  zum  März  772  ist  ein  Aufenthalt  des  Königs  zu 
Longlier,  icährend  er  nachher  bis  zum  Ende  des  Regierungs-J.s 
(Oktober  9)  durch  das  Itinerar  ziemlich  ausgeschlossen  icird,  an  sich 

40  mehrfach  möglich  (vgl.  Mühlbacher  ^  nr.  142  a  bis  150),  aber  doch  nicht 
bezeugt.  Darum  spricht  iceitaus  am,  meisten  dafür,  dass  unsere  U.  zu 
dem  gleichen  Aufenthalt  des  Königs  in  Longlier  gehört,  der  durch 
ein  Diplom  für  Lorsch  (Diplomata  Karolinorum  nr.  73)  zum  20. 
Januar  773  überliefert  ist. 


^5  d,    (Rekonstruktion), 

Carolus^  [gratia  dei]  rex  Fran- 
corum  vir  i[n]lust[er]. 


<(Carolus  *  rex  Franconim    .ir  illu- 

stris    et    amator    ecclesiarum    et 
serviciorum  dei. 


6^a.     a)  Car.  —  inluster  formelrecht. 


106 


Nr.  62:  775  Januar. 


Cum^  nos  in  dei  nomine 
Long[l]ario*^  villa*^  una^  cum'' 
optimatibuss'  vel  pontificibus  seu 
[et]  i[n]lustnbns  viris  dueibus, 
comitibus  caeterisque^  [fideljibus 
[nostris]  ad*  universorum  causas 
audiendas  rectaque^  iudicia  ter- 
minanda  [rejsederemus^  [ibique]^ 
veniens  vir"  venerabilis  Stnr- 
mi[o]^  abba^  de  monasterio 
Fuld[a]'?,  ubi^  sanctus  Bon[e]- 
facius*  mart[y]r  [in]^  corpore  re- 
quiescit,  homine"  [aliquo]  nomine 
Dagaleich[o]^  interpellabat,  [re- 
petebat^  ei  eo^]  qn[od]  illas^ 
res  in  loco,  qui  dicitiir  [Aut]- 
m[u]n[dis]8tat^  quem^^  dom[n]us*^ 


Cum  nos  in  dei  nomine  Longario 
villa  una  cum  optimatibus  vel  ponti- 
ficibus seu  *  illustribus  viris  dueibus, 
comitibus  c^terisque  rcgni  princi- 
pibus  *  sederemus  ad  universorum  5 
causas  audiendas  rectaque  iudicia  ter- 
minanda,  *  veniens  vir  venerabilis 
Sturmi*^  abb(as)  de  monasterio  Fulden- 
si,  ubi  *  sanctus  Bonlfacius  martir  * 
corpore  *  quiescit,  hominem  qUCn-  w 
dam   Dag-aleichum  *    *    nomine    inter- 

peliabat  *  coram  rege,  qua  re  iilas 

res     in    loco,    qui     dicitur     Omenstat, 
quem  dominus  et  patcr  noster  *  Pip- 
pinus   per   suum   preceptum   ad   mona- 15 
sterium      sancti      Bonlfacii      donaverat 
una   cum  adiacentiis    et^   ad   se    per- 


62a.      b)  Cum  —  nomine  =  K  l,  102,  110,  138,  148  usw.  c)  so  auch 

S;   Schannat   hat    die    richtige    Emendation    aus    dem   Pfalzenverzeichnis    bei   Mabillon 
l.   c.    295    oder    aus    persönlicher    Kenntnis    seiner    luxemburgischen    Heimat   geschöpft-  20 
d)    nur  =   M  73,   H  10,   16;    in    palatio    nostro    regelmässig    M,   Ma,   H  21,   K  1) ;  i.  p. 
publice   H  18,  22,   K  12;   palatio   K  65;   villa    (in)  ipalacio    nostro    K  102,   110,   138,   148, 
204.  e)  una  —  cum  formelrecht.  f)  cum  —  comitibus  :=  H  16 

(et  statt  vel^  fehlt  duc.  comj,  21  (add.  apostolicis  patribus  nach  pont.,  add.  atque 
nach    duc),  vgl.  U.  41,  64,  70,  K  179 ;    fehlt    et   vor    inlustribus  S.  ir)  =  ori- 25 

gin.  M  64,  70,  K  44,  94,  120,  abschriftl.  H  16,  21,  K  25,  26,  148,  239;  obtimatibua 
S,  vgl.  orig.  K  197,  abschriftl.  M  41,  Ma,  K  248.  h)  caeterisque  —  nostris 

fehlt  S;  aber  caet.  =^  M  41,  vgl.  vel  cunctis  fedilebus  nostris  M  70,  vel  reliquis 
quam  plures  nostr.  fidel.  Ma,  v.  fid.  K  1,  et  fid.  nostris  K  148,  et  ceteris  fid.  nostr. 
K  197 ;  caet.   palatii   nostri  ministris   M  41  wohl   zu   altertümlich.  \)  ad   — 30 

audiendas    formelrecht.  k)    vel    r.   S   und    formelrecht,    aber   vgl.   lusto- 

que  M  41;  recta  iudicia  terminanda  =  original  M  76,  79,  K  197  und  abschriftlich  M  94, 
H  10,  Kl,  148,  204  (vgl.  r.  i.  determinandum  orig.  K  12,  r.  i.  terminandum  orig.  H  22 
und  abschriftlich  K  102);  recto  (bzw.  iustoj  iudicio  terminandas  (bzw.  terminandumj 
original  M  64,  70  und  abschriftlich  M  41,  Ma,  H  21,  K  110,  188;  recto  iudicio  35 
aterminanda  (das  erste  a  vielleicht  infolge  einer  erst  im  Drucksatz  erfolgten  Correctur 
von  iudicio  in  iudicia  irrig  stehen  geblieben)  S.  1)  formelrecht;  sederemus 

formehoidrig   vor   a.d    —   a,xi6.iend&s  E  =  S.  m)  ibique  ven.  formelrecht. 

n)  vir.  ven.  ungewöhnlich  (doch  vgl.  K  65,  78,  79).   ven.   vir.  <S  wie  üblich.  o)  vgl. 

U.  67a  Note  y.  p)  abba  —  mon.  =  M  70,  K  65.  q)  formel-  40 

recht.  r)  ubi   —   requiescit   =   K65;    ubi    domuos    et   sanctus   Bon. 

incorporerequ.   iS.  s)  vgl.  U.  67,   Note  II.  t)  =  3164,  77, 

94,  K  1,  65.  u)  hom.  —  nomine  =  H  18,   K  1,   110   (hier   allerdings  immer 

Accusativ,  nicht  Dativ,  der  aber  durch  alle  älteren  Originale,  M  73,  83,  H  22,  K  102, 
und   die    Abschriften   M  94,   H 10,   Ma   bezeugt  wird).  v)   der   Name   an  45 

dieser  Stelle  regelmässig  flectiert ;  Sinlei   ä'.  it)    repet.  ei   (äusserlich   und 

sachlich  nachklingend  in  coram  rege  E)  =  original  H  22,  K  102;  et  rep.  ei  ab- 
schriftl. H  10,  K  110;  repetens  ab  eo  (bzw.  eisj  abschriftl.  H  18,  21,  Kl,  138,  204; 
repetivitque  S;  dum  diceret  (^dicerentj  M  64,  73,  76,  79,  83,  94,  Ma,  K  65,  (et) 
dicens   (AicQvite^)  M  41,   H  16,  K  138,   197,  204.  x)   eo    quod   formelrecht; 50 

ipse  Tipsi;  add.  K  102,  204.  y)  ill.  —  dicitur  =  K  110;  res    illas  .  .  S. 

z)  =  U.  43,  vgl.  Omunstat  Note  I;  Autmondistat  S  (wie  im  ältesten  Jndorsat  der 
U.  43).  aa)  grammatisch  correct  wie  sonst   (M70,  H  22,  K  1,  110,  138,  148); 

incorrect   nur  H  21,  K  102 ;   quod   S.  hh)  domn.  —  noster  =  M  77,  148; 

vgl.   d.  et    av.    n.    II  16,   parens   noster   domnus   3141;    genetur   n.    3168.  70;    domnosö,) 
rex   S. 

62b.      a)  zu  Sturmis  corr.  E.  b)  nach  dem  ersten  a  ein  Buchstabe  mit 

Oberschaft  (\f)  radiert  E.  c)  et  ad  se   auf  Rasur  E. 


N7\  62:  773  Januar. 


107 


et     [gcnitolr 


cc 


noster  Pippinus 
per""  suum  pracceptum  ^  ad^^ 
monasterium  saDCti  Bon[e]facii^/' 
[conJdoDaveratö'öf^      una''^      cum 

.'-.  adiaeentiis "  [post^*^^]  se 

nialo     [ordiüe]     [re]tiiie[bat]     in- 
[iuste]. 

Sed^^  ipse  Dagaleili  presens^"'* 
[a]sta[]bat    [et""    hanc]     causam 

/<;nulIateDus^^  pot[ui]t  denegare 
nec^^  [nulla]  iusta  [potjuit  [tra]- 
dere  ratione,  p[]er'^'?  quid  [ip- 
sas]*'^  res  habere^*  po[tui]sset 
[et"  tunc  in""   presentia   nostra 


tincntibus^  rebus,  maio  et  iniquo 
studio'^  dctineret  et  ab  utilitati- 
bus^  ccclesie  suc  prohibcret. 


Sed  ipso  D.'igaleih  presens  *  stnrc 
iubebatur^  causamque  illatam  nuUa- 
tenus  poterat  denegare  nee  *  iustam 
quivit  obtendere  rationem,  propter 
quid    res    nomiuatas    habere    posset. 

Statira  rege  et  omnibus,  qui  ad- 
erant,    cogentibus  abdicatas  cum 


15  62a.    cc)   quondam    rex   add.  M  41,    68,    (vgl.  70),    H  21,    K  148,  (vgl.  auch  K  29, 

55  f.),  fehlt  aber  auch  M  77  ,•  quondani  wird  z.  T.  durch  das  folgende  Plusquamper- 
fectum  donaverat  (vgl.  Note  gg )  statt  des  damals  vorwiegenden  Perfectums  ersetzt,  rcx 
hat  der  Notar  vielleicht  ausgelassen,  weil  ihm  hei  der  Niederschrift  nicht  gegenwärtig  war, 
ob  Pippin    die  citierte  U.  39   als   König   oder   als    Hausmaier   ausgestellt   hatte;   Pippi- 

20  nos   5.  dd)  per  praeceptum  ;  su  erwarten  wäre  p.  suam  praeceptionem  (vgl.  M  70, 

77,  U  21)  oder  strumentum  hzio.  testamentum,  falls  der  Schreiher  mit  der  Mög- 
lichkeit einer  Hausmaier-U.  (Note  cc)  rechnete  (vgl.  M  64,  73,  H 16,  22,  Kl,  102,  110, 
148);  doch  begegnet  das  damals  seltene  praeceptum  gerade  in  dem  unserer  U.  fast  gleich- 
zeitigen K  62.  ee)   ad   —   sancti   =   K  110,   vgl.   M  41,    70,   73;   statt   mon.; 

25  basilecatn  M  41,  casafinj  H  21,  22,  K  1,  102,  causam  5.  ff)  vgl.  Note  s. 

P?)  vgl.  condonaverant  M  73,  fuerat  concessa  M  70,  condonasset  H  16,  concessissefn jt 
M  41,  77,  conparassit  M  79,  tradidisset  K  110,  delegasset  K  148;  coviäion2i,\\t  S  (=  K  l, 
102,  vgl.  condonaverunt  H  21,  22,  condonarunt  H  22,  conquisivit  138.  hh)  una 

—  adiac.  =  H21,   vgl.  M41,  64,  73,  H  16.  ii)   unsichere  Stelle:   et   ad   se 

30  pertinentibus  rebus  E,  aber  auf  Rasur;  vel  omni  re  ad  se  pertinente  M  41 ;  (^cum 
omni  merito  vel  adiacenciasy  suas  ad  se  pertenentis  vel  aspicientis  quicquid  .  . 
possiderunt  i>f  (>4 ;  ('cum  adiacenciasj  suas  in  quibuscumquae  pagis  adquae  terreturiis, 
viUabus,  domebus,  aedificiis,  acolabus,  mancipiis,  libertis,  campis,  viniis,  silvis  pratis, 
pascuis,    aquis    aquarumve     decursebus,    farinariis,    gregis    cum    pastorebus,    presidiis, 

35  mobilebus  et  inmobilebus,  rem  inexquaesita,  ad  intecrum  quicquid  possessio  .  .  fuerunt 
M  73,  ähnlich  M  79;  ('una  c.  appendiciisj  suis  H  16;  (c.  omni  integritate^  et  c.  omnibus 
appendiciis  Ä"  204 ; —  domibus,  edificiis,  pratis,  silvis,  aquis  aquarumque 
decursibus  ac  totum  et  integrum  quidquid  ad  ipsa  villa  Autmondistat 
aficere('/^    videtur   mit    vorher    und    nachher    angedeuteten    Lücken    S  (vgl. 

40  K  73).  kk)  post  —  iniuste  =  II  22 ;  p.  hec  m.  o.  r.  et  ini.  K  1,  p.  se  reteniat  m.  o.  ini. 

K102;  p.  nos  m.  o.  retineamus  et  ini.  H 16 ;  retinebat  ini.  H21;  vgl.  M  83,  H  10,  18,  K 12, 
HO,  138,  148,  204;  post  —  causatio  (S.  110  Z.  3)  fehlt  S.  11)  Sed  ipsi  =  M  41, 

64,  68,  70,  79,  94,  H  10,  21,  K  102,  138 ;  J.  vero  ÜT  i;  Et  i.  K  65;  Sed  et  i.  K  110;  Prae- 
dictus  vero  K  197.  mm)  z=  K  65 ;  in  presenti  a.  K  1,  HO;  de  presente  a.  K  102; 

45  in  pr.  adstans  K  197 ;  in  praesentia  adstans  H21;  ad  presens  aderat  M  68,  76;  in  pr. 
aderant  K  138;  vgl.  M  41,  64,  79,  94,   E  10.  rn)    et  causam  =  K  65;  (Qi)   de   hac 

causa  K  HO,  188;  vielleicht  ist  zu  lesen  et  hanc  hzw.  illam  (vgl.  illatam  E)  causam. 
00)  null.  —  denegare  =  Ä" /;  n.  potuerunt  den.  K  HO ;  n.  presentavit  M70;  n.  contra 
ipsam  precariam  potuerunt  dicere  vel  oppbnere  H  10,  vgl.  H21,   in  omnibus  denegabat 

50  K  65;  nuraquam  potuerunt  .  .  K  138.  pp)  nee  —  ratione  (statt  iusta  aber  evidentij 

=  J/70;  et  nulla  potuerunt  tr.  rat.  H  10 ;  numquam  potuerunt  tradere  vel  deducere 
rationem  K  138;  nee  tr.  raciones  K  HO;  nullum  drictum  habebant  K  102.  qq)  per 

quid  =  K  102;  p.  quod  M  70;  p.  quas  ('quam;  K  HO,  138 ;  quod  H  10.  rr)  =  K  HO; 

ipsam  rem  K  138;  ipsa  M  70;  ipso  P.  monasthyrio  K  102 ;  villam  B  10.  ss)  hab. 

55  posset  17;  h.  potuissent  H 10,  K  102,  HO,  138;  h,  debuissit  M  70;  h.  dibiad  M  83. 
tt)  et  tunc  =  Ä"  102;  vgl.  statim  E;  sed  de  (in)  praesenti  M  73,  H  21,  K  HO;  unde  et  de 
presenti  K  1;  sed  K  65,  138;  et  postea  H  18,  22.  nn)  in  —  nostrorum  =  K  102, 

vgl.  rege  —  cogentibus  E;  de  ('in;  praesenti  M  73,  H  21,  K  1,  HO. 

62b.      d)  pertinent.  z.  T.  auf  Rasur.  e)  am  Rande  nachgetragen. 

60  f )  aus  utilibus   ec   auf  Rasur  corr.  g)  z.  T.  auf  Rasur. 

1)   U.  43. 


108 


Nr.  62:  773  Januar. 


vel  procernm  Dostrorum]  ipsas^^ 
res  [per^"'  siium  uuadium  una^=^] 
cum  [legibus  fide  facta  ipsi'^^ 
Sturmi]  abbati  visus^^  fuit  re[d- 
didisse  vel]  re[vestisse]  et^'  pro 
[sua]  festuca  se*'  [exinde^'  in 
Omnibus  dixisse  exitum]. 


Proinde  '^'     nos     tali[ter] 


una 
est 
pa- 


cum    fidelibus    nostris    [id^' 

__r etfl''  —^''  comite 

latio  nostro  vel*'  reliquis  quam 
pluris  visi^^'  fuemus]  iudica[sse, 
ut  dum]  ips[e]^'  Dagale[ih  pre- 
sens  astabat  et  hanc  causam 
nullatenus    potuit   denegare    nee 


iuramento  ipsas  res  restituit  et  re- 
consignavit  iniuste  ablata  abbati 
prefato  sanctoque  martiri  Boni- 
facio et  proiecta  festuca,  nt^  mos 
est,  promisit  se  ulterius  non  in-s 
tromissurum. 

Proinde  nos  talia  una  cum  fidelibus 
nostris  *  iudicavimus  SufflCCrC  vadium 

et  obsidem   ab  ipso  Dagaiego  sus-/o 
cipere,    ne   se  ulterius   de  bonis 
sancti  Bonifacii  intromitteret. 


15 


62a.  TV)  ips.  res  =  K  110;  de  i.  r.  in  C.  H  22 ;  ipsam  viUam  1j.  ..  H  16 ;  ipsum 
Oratorium  C.  .  .  H  21;  ipsos  mansos  .  .  K  204;  de  ipsis  viUis  superlus  nominatis  ..Kl. 
TTw)  per  —  uuadium  =  K  1,  204 ;  p.  eorum  w.  K  110;  p.  nostrum  w.  H  16 ;  p.  suo  wadio 
H22;  p.  suos  wadios  K  138 ;  una  cum  suum  wadium  H21;  vgl.  abdicatas  E.  xx)  una 

—  facta  =  K  110;  u.  c.  lege  et  f.  f.  K  204 ;  vgl.  cum  iuramento  E.  yy)  ipsi  fprefato  20 

E,  vgl.  K  138,  iam  fatas  K  204)  —  abbati  =  H  16,  21,  22,  vgl.  K  110.  zz)  vis.  — 

revestisse  =  Ä"  llO  fvisi  suntj;  visa  fuit  recredidisse  H  18;  v.  fuerit  r.  v.  r.  H21;  v.  fuit 
revest.  E  22,  K  1;  visi  sumus  reddisse  H  16;  recog:novit  vel  recredidit  K  102;  reddidit 
vel   x^\^?>i\w\t  (2mal)  K  204.  a')   et—  festuca  =  i7  22   fsuo   fistugo;/   per   sua 

festuca  M13;   et  p.  suam   festucam  H  21,  Kl  (statt  et  posteaj;  et  p.  nostram  f.  H  16 ;  25 
et  p.  illorum  f.  K  110;  sed  p.  f.  K  65;  ut  mos  est  add.  E,  vgl.  sicut  lex  continuit  K  138, 
ut    lex    habuit   K  216.  h<)  =  M  73,    H  18,  21,    K  1 ;    sibi    H  22,    K  102; 

nos  H  16.  c')  ex.  —  exitum  =  K  110;  i.  o.  e.  dixit  esse    exit.  H  21;    e.  d. 

e.  e.  H  22 ;   e.  d.  exit.  K  65;  e.  i.  o.  contra  ipsum   abbatem  F.  in  causa  sancti  D.  d.  e.  e. 
Kl;  i,  0.  de   ipso   monasthyriolo  .  .   d.  esse  exit.  M  73;   i.  o.  exbibuisse  H  16 ;    de   ipsis  30 
rebus  se  dixit   exitam   ut   nullam   recausationem   contra   casam   sancti  D.  exinde  facere 
deberet  H  18;   fidem  exinde  .  .  ibidem   fecerunt  K  1.88;   exinde  i.   o.  aparuit  K  216 ;    vgl. 
promisit  se  ulterius  non  intromissurum  E.  dO  Pr.  —  nostris  =  H  10  fdominorum 

vel  nostris^  16,  18,  22,  K  65,  102.  110,  138,  204,  216;  Pr.  —    proceribus    nostris  H  21;  P.  — 
proc.  vel  fid.  n.  K  i;  p.  —  nostris    proc.    M  41,  64,  68,  73,  76,  79  fnobis   statt   nosj,  83,   94.35 
eO  id  est  =  H  16,  18,  K  1,  65,  138,  204;    id    sunt  H  22,  K  102,  148,  216;    hü    sunt  H  10  (vgl. 
die  Variante!),  K  110;  a  K  12.  f)   hier  fehlen  die  Namen  der  Beisitzer;  die 

Rede  ist  von  sieben  in  H  10,  von  4  episcopis   et   abbate  E   in  H  16,  von  8  in  11  28,  5  in 
H  22,   6  in  Kl  und  12,   von  4  comitibus   necnon   et  vassis   nostris  5  in  K  65,  8  comitibus 
und  3  in  K  102,   7  comitibus   in  K  110,   3  com.   und  9  in  K  138,   3   episc.  11   com.   necnon  40 
et  a  reliquis   fidelibus   nostris   scabinos  44  in  K  148,  7  com.  9  abb.  in  K  204,  7  com.  und 
4  in  K  216 ;  keine  Namen  (ivie  in  den  Merowing  er  Urkunden)  nur  in  H  21.  g')  et  — 

nostro  =  H  16,  18,  K  1,  12  fseu  et,  nach  vel  reliquis  —  pluribusj,  102.  110,  138,  148  fseu 
statt  et;    216  fvel  statt  etj;  fehlt  H  21,  K  12,  65;  vgl.  H  22,  K  204.  h')  viel- 

leicht    Anselmo     (erwähnt     in    K  102,    110     vom  J.   775,    in    Fulrads    Testament    [vgl.  45 
Tangl:  Neues  Archiv  XXXII 167  ff.]  vom  J.  777,  fällt  imJ.  778  in  den  Pyrenäen  [vgl.  Mühl- 
bacher ^  nr.  214  iJJ;    die   zunächst    vorher   bezeugten   Pfalzgrafen   sind    Wicbertus   unter 
Pippin  und  Chrodoinus  unter  Karlmann  (vgl.  Sickel  Acta  I  301  *).  i')  vel  — 

Itlnris  =  original    H  22    (^relicus;,    K  102,   216    ("pluresj,    abschriftl.   K  12,    204   freliqui. 
pluresj;   vel  —  pluribus  H  18,  K  1,  110,  138;   v.  —  plurimis  H  10,  16;   v.  ceteris  q.  pluri- öö 
bus  fidelibus  qui  ibidem  aderant  K  148;  fehlt  H  21,  K  65.  k')  v.   -  iudicasse 

=  original  H  22,  K  102;  216;  v.  fuimus  i.  abschriftl.  H  10  fiudicare;,  16,  16,  21  (decrevi 
mus;,  K  1,  65,  110  fsumus;,  138,  148  (&um\xs),  204.  \')  das  Wort  vadium  (Z.  9) 

und  die  umschreibende  Wendung   et   obsidem  —  suscipere   in  E  beweisen,    dass  hier   die 
analoge  Feststellung  der  Narratio  (S.  107  Z.  8  bis  S.  108  Z.  7)  wörtlich  wiederholt  war  wie  55 
in  M  73,  H  10,  18,  21,  K  1   und   besonders   in  K  110;   im  Einzelnen   bestanden   doch   wohl 
kleine  Abweichungen  (vgl.  Note  in');  entsprechend  formuliert  noch  K  204. 
62  b.     h)   z.  T  auf  Rasur. 


Nr.  62:  773  Januar. 


109 


nullii  iusta  tradere  ratione,  per 
quid  ipsas  res  habere  potuisset, 
sed  de"*'  presenti  per  suum 
ii]uadium    [una   cum  legibus  fide 

ß  facta  ipsi  Sturmi  abbati  visus 
fuit  reddidisse  vel  revestisse  et 
pro  sua  festuca]  se  [exinde  in 
Omnibus  dixisse  exitum]. 

Propterea"']        iubemus,        ut 

/öd[u]m^'  [bac^'  causa  sie  acta 
vel  perpetrata  esse  cognovimus, 
memoratjus'^'  Sturmi  abba^''  [ad*' 
parte]  sancti  Bon[e]facii  iam^' 
dicjtas  res  [in"'  loco,  qui  dicitur 

i5  Autmundisstat,  una^']  cum  su[is 
apendiciis  contra^'  supra  dictum 
Dagaleicbum  eiusque  heredes 
vel]  contra  [omnes  ill]as  res  [in- 
iuste  retinere  temptautes  omni*' 

20  tempore  babeat]  evindicat[as'^' 
atque  elidigatas  et"'  sit  inter 
ipsis  in]  postmodum   [ex"'"'  bac] 


Voluraus    ergo    atque    iubemus, 

ut    dominus    Sturmi    abbaS    *    res    * 

sancti  Bonifacii  a  nobis  et  patre 
nostro  traditas  possideat,  teneat 
et  utatur  secundum  indigentiam* 
monasterii  et  fratrum  suorum  nullus- 

que  postmodum  inpcdiat  vel  contra- 
dicat  prefataS  res  cum  omni  utili- 
tate  sua.) 


62a.  m')  de  pres.  vgl.  Note  uu;  =  H  21,  22,  K  110 ;  in  pr.  3/73,  Kl,  204.        n')  Pr. 

—  XXt  —  H  18,  22,  K  1,  102,  110,  138,  204,  216.  o')  =  M76,  H  22,  102,  110,  216,  vgl.  do- 
25  minus  E ;  quia  H  18,  K  1,  204.                  pO  hac  —  cognovimus  =  original  K  102,  216;   hac 

causa  —  cogn.  abschriftl.  K 110,  138,  204  (^cognosciturj;  ac  fhaec)  causa  ita  fsicj  acta  v.  per- 
petr.  fuit  ('lueratj  H  18,  22,  K  1  a.c  c.  taliter  acta  vel  definita  seu  inquisita  vel  iudecata 
.  .  fuissit  denusceter  M77.  q')  =  H  10,K  102,  204,  216;  ipse  H 18,  22,  Kl;  iam  dictus 

H21;  superius  scriptus  K  110;  suprascriptus  K  138.  r)  nach  dem  Eigennamen  wie 

30  in  H  21,  22,  K  1,  102,  204,  vgl.  H  10;  nach  demselben  K  110.  s')  ad  —  sancti  .  . 

=  M  83,  K  102,  138;  ad  partem  ipsius  monastbyria  sancti  V.  3r  73;  vel  pars  monasterii 
H.  KllO;  pars  predicte  monasteriae  sancti  D.  M  77 ;  partibus  sancti  D.  H  21 ;  vel  pars 
ad  monasteria  .  .  H 10 ;  in  causa  sancti  .  .  H 18,  K  204 ;  vel  casa  s.  D.  H22.  t'j  iam 

—  res  =  K  HO;   iam   dictara   villam  S.  K  138;   ipsa  rem  N.  M70;   ipsas   ris  in  C.  H  22 ; 
35  ipso   monsthuriolo    superius    nomenato   L.   M73;    memmorato    P.    monasthyrio   K  102 ; 

ipsas  villas  superius  nominatas  T.  et  S.  villam  H  10,  Kl;  mansum  superius  nominatum 
in  M.  H  18;  Buprascriptos  mansos  vel  mancipia  K  204.  W)  in  —  dicitur  =  K  HO, 

vgl.  oben  S.  106  Z.  16.  v')  una  —  apendiciis  =  K  102  (add.  vel  quicquid  ibidem  per- 

tenere  videturj;   e.  omnibus   append.  suis  K  204;   c.  omni   integritate  ac  c.  omnib.  adia- 
4ö  centiis  suis  vel  append.  K  1.  w')   contra  —  temptantes  =  K  HO  (^eorumquej; 

contra  ipso  D.  M  70 ;  c.  ipsa  R.  abbatissa  vel  agentis  .  .  seo  successoris  eorum  //  22; 
c.  sepe  dictos  homines  K  138 ;  c.  ipsum  G.  Kl;  incontra  sepe  dicto  H.  episcopo  vel  ecle- 
sie  sue  .  .  suisque  successoribus  K  102 ;  incontra  sepe  dicto  S.  K216.  x')  omni 

—  h&heat  =  M  64,    68,    70,   73,    76,  77,  78,  83,  H  18,  21,  22  (fehlt  o.  t.),  K  1  (dgl.),  102  fdgl.J, 
45  204  (dgl.),  65,  138,  148.  y')  ev.  —  elidigatas  =  Kl;  evindegatas  adque  elidi- 

gatas  M  76 ;  evindicatas  adque  lidiatas  H  22 ;  evindecata  adque  elidiata  M  83 ;  evinde- 
catum  atque  helitiatum  M  70 ;  aevindecatum  adquae  aelidiatum  M  73,  77^  78,  102;  evin- 
dicatum  atque  elidigactum  //  18;  evindecatum  atque  elidicatum  H  21;  ^vindicatum  at- 
que ^litigatum  K  65 ;  evendicatam  (^evendicatosj  atque  elidigatam  felidigatosj  K  1.38,  204; 

50  elidicatas  (elidiatumj  atque  evindicatas  fevindicatum;  Ä"  HO,  148;  vgl.  res  ev[in]dicäte 
sunt  Überschrift  von  E  (Note  I).  r.')  et  —  postmodum  =  M  41  (fehlt  int.  ips.j,  70,  73 

fpostmodoj,  78,  H  10  fipsos,  posterumj,  18  (^inter  eos,  nach  postm.J,  21  fipsosj^  K 12  (dgl.), 
HO  (dgl.j,  138  (dgl.),  H  22  feos;,  K  1  (dgl.),  204  (dgl.)  65  (illis  statt  int.  ips.;,  102,  148  (^int.  ip- 
S03,  nach  re).  a'a')  ex  —  re  =  M  70,  H  10,  18,  21,  22,  K  1,  65,  HO,  138,  148,  197,  204; 

55  de  h.  r.  M 41 ;  vor  in  postm.  Jf  73,  78;  de  h.  r.  M74;  de  ac  causa  K  216 ;  fehlt  3183,  K  102. 
62  b.      1)  erstes  i  auf  Rasur. 


110  Nr.  63:  773  März  3. 

re[]  [absque^'*'  ulla  repetitione 
Dagaleichi]  omni<^'^'  [tempore 
subita ^'^'  causatio.] 

[Theudegarius*'^'  recognovit  et 
subscripsit.] 

[Datum  ^'^' —   2Lnnoo'9' 

quinto'^''^'  regni  nostri*'**'  —  — ]. 

63. 

Hruodbald  (Rotbold)  schenJct  für  seinen  Todesfall  eine  Hof- 
statt mit  seinem  Wohnhaus  und  einen   Weingarten  zu  Roxheim  ^  lo 

773  März  3. 

Cartular  f.  79'  (C)^;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  142'  Auszug  aus  C  (E)^ 
=  Copiar.  IIL  f.  93'  (e). 

Aus  C:  Schannat  Trad.  21  nr.  39 ;  —  Dronke  Cod.  27  nr.  42.  — 
Aus  E:  Dronke  Trad.  15  cap.3  nr.  209.    —    Reg.:   v.  Sartori  IIa  301. 15 

Fassung  wie  in   U.  22, 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 

Licet  parva  et  exigua  sunt,  que  pro  inmensis  peccatis  et 
debitis  offerimus,  tamen  pius  dominus  noster  Jesus  Christus  non 
quantitatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspieit  offerentis.         20 

Ideoque  ego  Hruodbaldus  sana  mente  sanoque  consilio  pro 
malis  peccatis  meis,  ut  in  futurum  veniam  aliquam  promerire  merear, 
dono  ad  monasterium  sancti  Bonifatii,  quod  est  constructum  in 
Silva  Bochonia,  hoc  est  quod  donamus  in  pago  Nainse  in  villa 
Hrocchesheim  *  area  una  cum  casa,  ubi  ego  intus  manere  videor;25 
hec  sunt  fines:  de  una  parte  Rotpoten,  de  alia  parte  Uuitharii, 
tertia  parte  ipsius  sancti  Bonifatii,  quarte  parte  Hrihboto^.    Et  dono 

62(1.     b'bO  äbsque  —  Dagaleichi ;  vgl.  ä.  u.  rep.  H.  episcopo  vel  successoribus 
suis  K  102;  vgl.  ä.  alicuius  repet.  M  41;  a.  rep.  M  64;  a.  r.  suprascripto  G.  faut  agentesj 
vel  heridis   faut   successorisj   suos  M  78,  83;  fehlt  M  70,    73,   76,   H  10,  18,   21,  22,  K  l,  30 
12,  65,  110,  138,    148,    197,  204,  216.  c'c')    ü.   temp.  =  M  83,    21,    22  (omne- 

que),   K  1,   12;  fehlt   M  70,    73,   78,   H  10,    IS,   65.  d'd')   sub.   caus.  =  M  70, 

73,  78,  83,  H  10,  22;  sopita  c.  nur  abschriftl.  M 41,  H  18,  21,  Kl,  65;  quieta  et  sub.  c.  K  12 ; 
sub.  faop.J  et  Cac,  atquej  definita  fdiffin.j  c.  K  110,  148,  197,  204:  sub.  adque  defen. 
seu  et  Indulta  c.  K  102;  sop.  et  defin.  atque  inconvulsa  c.  138.  e'e')  Thead.  35 

—  subscripsit  =  K  102,  110  (fehlt  et  subscr.J;  Thiotgaudus  recognovit  et 
scripsit  hinter  der  Datierung  (Note  d')  S  aus  K  102  mit  absichtlicher  Ver- 
derbung des  Namens;  vgl.  Schannat  Vindiciae  52.  fC)  Datum  —  nostri  = 
Kl,  102,  138;  Actum  quod  fecit  mense  novembrio  die  III.  in  anno  IUI. 
regni  nostri  S.  %'P)  in  anno  original  K  102.  h'hO  vgl.  die  40 
Vorbemerkung.  i'i')  danach  vielleicht  zu  ergänzen  Longlario  gemäss  M  49, 
64,  66,  68,  70,  73,  76 f.,  79,  83,  84,  Kl  (P.  in  palatio  nostro  M  94 ;  D.  villa  in  palacio 
publico  K  102;  ohne  Ortsangabe  H  10,  18,  22,  K  12)  sowie  feliciter  ('=  M  68,  73,  77, 
79,  83,  Kl)  oder  in  dei  nomine  feliciter  (=  M49,  64,  66,  70,  76,  84,  K  12,  102  [add.  &menj ; 
ohne  Invocation  M  94,  H  10,  18,  22).  45 

63.     I)  Überschrift  in  C:  Traditio  Hruodbaldi.  II)  E :  Rutbalt  tradidit 

sancto  Bonifacio   bona   sua   in   Rochesheim.  a)   Randvermerk  des  11.  Jh.s  : 

Roche8hei(m). 

1)  Rheinprovinz  Kr.  Kreuznach.  2)  vielleicht  der  spätere  Abt 


Nr.  64:  775  Mai  3.  111 

in  ipsa  marca  terrae  araturiae  iugera  XV  et  prata,  ubi  foeni  crescere 
possiint  carrade  VIII.  Et  dono  vineam  uiiam  in  ipsa  villa;  hec 
sunt  fines:  de  una  parte  sancti  Petri^,  de  alia  parte  Hrodpoto,  ter- 
tia*  parte  silve.     Donamus  portionem   nostram  totum   et  integrum, 

squiequid  babemus,  post  nostrum  discessum  ad  iam  dicto  monasterio 
sancti  Bonifatii  supra  dictam  rem  babeatis,  teneatis,  possideatis  vel 
quicquid  exinde  facere  volueritis,  liberam  ac  firmissimam  in  omnibus 
babeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,   quod   futurum  esse  non  credo,  si  ego  ipse  aut 

10  aliquis  de  beredibus  meis  vel  proberedibus  seu  quislibet  ulla  opposita 
persona,  qui  contra  banc  donationem  venire  temptaverit  aut  eam 
inrumpere  voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis  incurrat  et  ab 
omni  loca  sanctorum  se  excommunis  appareat  et  insuper  inferat 
fisci  dicionibus  auri  uncias  duas  argenti  pondera  IUI  et  quod  repetit, 

isevindicare  non  valeat,  sed  presens  donatio  bec  omni  tempore  firma 
et  stabilis  permaneat,  stipulatione  subnixa. 

Facta  donatio  sub  die  V.  nonas  martias  anno  V.  regni  Karolis. 

Ego  Uuolframnus  scripsi. 

t  Germunti.      f  Adalbarti.      f  Gerbaldi,      f  Albuuini.     f  Rot- 

20  boldi,  qui  banc  donationem  fieri  rogavit.  f  Blidtbrude  coniuge  sua. 
t  üuitbarii.     f  Hartfridi.    f  üualtbarii.     Hruodingi  f. 

64:. 

Adalfrid  und  seine  Gattin  Songart  ({Irmingart})  schenJcen  für 

den  Todesfall   zwei  Hofstätten  mit  einem  Haus   in  Mainz ^    ihren 

25  Drittelanteil  an  zwei  Weingärten  auf  dem  j,Bretzenherg^' ^  und  in 

der  Mark  Mainz,  eine  Hof  statte  zu  Bretzenheim^,  einen  Weinberg 

zu  Laubenheim^  und  fünf  genannte   Unfreie.  . 

i  t  ö    JxLCLX    O» 

Cartular  f.  20'  nr.  25  (C*)^;  '—    UU.-Verzeichnis  J)e  Magontia'  im 
30  Cartular  f.  29  a  nr.  22  Regest  fO^j";  —   Cod.  Eberhardi  I  f.  138'  Auszug 
aus  C  (E)^^^  =  Copiar.  III.  f.  90'. 

G3.      b)  tert.  p.  aus  tertiaiii  partem  corr. 

ß4.     I)  Überschrift  in  C;    Kartula   traditionis  Adalfrides  et   coniugis  sue  Son- 

gartae  de  pago  Uuorinacinse,  im  Register  f.  2:  Adalfrides  et  Suongarti.  II)  C*: 

S.'j  Traditio  Adalfridi  et  Songart^.  III)  E :  Adalfrit  et  uxor  eius  Irmingart 

tradiderunt  sancto  Bonifacio  areas  duas  in  Moguntia  et  aream  et  vineam  in  Nubenheim 

et  substantiam  aliam  (nachgetragen)  cum  familia. 

von  Lorsch  (seit  784)  und  Erzbischof  von  Trier  (seit  791),  der  in  Dronke 
nr.  198  und  216  als  Grundbesitzer  in  Dienheim  (Rheinhessen  Kr.  Oppen- 

40  heim)  erscheint.  i)  KlosterWeissenburg  ( Unter elsass),  das  zu  Rox- 

heim  begütert  war  (vgl.  Zeuss  Tradiiiones  70  nr.  65,  freilich  erst  vom  J.  775), 
oder  Domstift  Worms  (in  Cod.  Laureshamensis  II  nr.  820  sanctus  Petrus 
neben  Weissenburg  als  Grundbesitzer  zu  Worms)  eher  als  Kloster  Hornbach 
(Rheinpfalz  BÄ.  Zweibrücken)  oder  Domstift  Trier ;  für  das  Petersstift  zu 

45  Mainz  Wagner  und  Schneider  Die  vormaligen  geistlichen  Stifte  im  Gross- 
herzogtum Hessen  II  398,  Stimming :  Westdeutsche  Zeitschrift  XXXI 141, 
149.  2)  unbekannt,  offenbar  bei  Bretzenheim  (N.  3).  8)  Rhein- 

hessen Kr.  Mainz.  4)  ebenda;  vgl.  Wagner  Wüstungen   im   Gross- 


112  Nr.  64:  773  Mai  3. 

Aus  C^:  Schannat  Trad.  21  nr.  40;  —  Dronke  Cod.  28  nr.  43.  — 
Aus  E:  Dronke  Trad.  7  cap.  3  nr.  39;  —  Heg.:  v.  Sartori  IIa  301;  — 
Scriba  III  16  nr.  261  und  333  Änm.  I A  21. 

Fassung    wie    in   U.  22.      Oh    der    bis   U.  63    regelmässig    und 
nochmals    in    U.  66    genannte    Wolfram    sie    geschrieben    hat,    steht  5 
dahin. 

In  Domine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 

Licet  parva  et  exigua  sunt,  que  pro  inmensis  peccatis  et  di- 
fbjitis*  offerimus,  tarnen  pius  dominus  noster  lesus  Christus  non  quan- 
titatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis.  lo 

Ideoque    ego  Adalfrid    et    coniux    mea    Songart    sana    mente 
sanoque  consilio  pro  malis  peccatis  meis,  ut  in  futurum  veniam  ali- 
quam  promerire  mereamur,  donamus  pro  animas  nostras  ad  monaste- 
rium  sancti  Bonifatii,  quod  est  constructum  in  pago  Grapfeld  super 
ripam  fluminis  Fuldae,  ubi  ipse  sanctus  dei  martyr  Bonifatius  corpore  15 
requiescit  sacro  et  ubi  Sturmi  abb(as)  fungit*  officium,  hoc  est  quod 
donamus  ad  supra  dicto  monasterio  areas  duas^  intus  muro  Mogontiae^ 
civitatis  public(ae)  una*  cum  casa;    hoc  sunt  fines:    de  una  parte 
Gundrata,  de  alia  parte  sancti  Martyni^,  tertia  pars  est,  quod  ego 
dedi,   quarte^  parte  via  publica;    de   altera  area    quod  sunt  fines  120 
ipsius  sancti  Bonifatii,  de  alia  parte  domni  regis  Karoli.    Et  donamus 
vineas  duas  in  monte  Prittonorum  seu  in  marcu  Mogontie  portionem 
nostram,  id  est  tertiam  partem,  et  aream  unam  in  villa  Brittanorum, 
et  donamus  vineam  unam  in  villa,   cuius  vocabula  est  Nubenheim^', 
vel  in  ipsa,    quod  sunt   fines  de  una  parte  Odacri,    de  alia   parte  25 
Bernharii,  tertia   parte   via  publica,   quarta  parte   Gaganharti.     Et 
simili  modo  donamus  mancipia  hec  nominibus:   Ratsuuind,   Agiheri, 
Offa,    Gerlind,    üuillifrid,    totum  et    integrum;    post    nostrum   vero 
discessum   amborum    supra    dictam    rem    rectores    monasterii    huius 
habeatis,  teneatis,  possideatis  vel  quicquid  exinde  facere  volueritis,  50 
liberam  ac  firmissimam  in  omnibus  habeant  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  futurum  non  credo,  si  ego  ipse,  quod  absit, 
vel  aliquis  de  heredibus  meis  seu  quislibet  ulla  opposita  persona 
extranea,  qui  contra  hanc  donatione  venire  aut  eam  inrumpere 
voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis  et  trinae  maiestatis  [in- .35 
currat]'^  et  ab  omni  loca  sanctorum  excommunis  appareat,  insuper 
autem  iuxta  poenam  seculi  inferat  ad  predicto  monasterio  sancti 
Bonif(atii)  auri  uncias  II  argenti  pondera  V  coactus  exsolvat  et, 
quod  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni 
tempore  firma  et  stabilis  permaneat,  stipulatione  subnexa.  ^o 


ßä:,     a)  divitiis.  b)  n  aus  Ansatz  zu  g  corr.  c)  duas  II  C. 

d)  Randvermerk   aus   dem  11.  Jh.:  are(j  II  iu  Mog.  e)  una  —  una  auf  Rasur, 

f)  C.  g)  Randvermerk  aus  dem  11.  Jh. :  Nubenheim.  h)  fehlt. 

herzogtum  Hessen  Rheinhessen  183  ff.  i)  Domstift  zu  Mainz. 


Nr,  65:  774  März  6.  113 

Facta  donatio  liec  sub  die  V.  no.  mai.  anno  V.  Caroli  regni 
regia  Francoruni. 

t  Signum  Adalfridi,  qui  hanc  traditionis  kartam  fieri  rogavit. 
f  Signum  Songarta  uxoris  sue.  f  Uualarammi.  f  Aggiolto.  f  Rih- 
.i  holto.  Ilarifrido  f-  ßatgiso  f.  Ansbercto  f.  Uuillihario  f.  Adal- 
bercto  f. 

6ö. 

Neriperaht  und  seine  Gattin  Rathurg  scJienken  für  den 
Todesfall  ihr  Erbgut  zu  Nordheim  ^  mit  fünf  genannten  Unfreien. 

10  774  März  6. 

Cod.  Eberhardi  II  f.  90'  Cartular- Auszug  (E)^  =  Copiar.  111.  f.  177'. 

Aus    der    Vorlage    von    E:    Pistorius   499    fP^"  =   Pist.-Struve 

550  nr.  15,  =  Scliannat    Trad.  22  nr.  41  u.  =  Dronke  Cod.  28   nr.  44.  — 

Aus  E:   Schöttgen    et    Kreysig  I  40   nr.  13  (aus  Abschrift);    —    Dronke 

15  Trad.  80  cap.  39    nr.  13.    —    Eeg.:    v.  Sartori    IIa  301;    —    Heffner : 

Archiv  .  .  von  Unterfranken  VIb  59;  —  Dobenecker  I  12  nr.  31. 

Fassung  und  möglicher    Weise    Verfasser  vne  in   U.  51. 

Dominus  ac  redemptor  noster  dei  lilius  admonct  dicens^:  ,Date 

elimosinam  et  ecce  omnia  munda  fiunt  vobis*. 

20  Idcirco    ego    in    dei    nomine  Neriperaht   et    coniux   mea  Rät- 

burg per  haue  cartulam'^'  donationis  sive  tcstamentum  dono  ad 
sanctum  Bonii'a[t]ium^  martyreni^  qui  in  corpore  quiescit  in  pago 
Grapfeld'^"  sive  in  monastcrio,  quod  dicitur  Fulda,  et  ubi  St[u]rmi'^ 
abbas  praeessc  videtur,    donatumque  in  perpetuum  esse  volumus  et 

25  promptissima  voluntate  confirmamus,  hoc  est  in  pago  Grapfeld  et 
in  loco  nuncupante  Nordheim,  post  obitum  nostrum,  quicquid  in 
hereditatem^  nobis  convenit,  omnia  tradidimus  ad  sanctum  Boni- 
f(atium)  cum  terris,  domibus,  aedii'iciis.  silvis,  campis,  pratis,  pas- 
cuis,   aquis  aquaruniqne  decursibus,    mobibbus  et  immobilibus,    cum 

wmancipiis;  et  baec  nomina  corum:  Hruadaloh,  Perahthilt;  [Uu]alt- 
thrud^,  Gozfrid,  Ada][uu]art'^  Sicut  superius  diximus,  post  obitum 
nostrum  haec  omnia  tradimus  atque  transfundimuS;  ita  ut  habeatis 
potestatem  habendi,  tenendi,  commutandi  vel,  quicquid  exinde  ele- 
geritis,  liberum  arbitrium  habeatis,  stipulatione  subnixa. 

35  Actum  sub  die  pridiarum   martii   nonarum    anno  VI.  regnante 

Carolo  rege  Francorum. 


ö,5.     I)  ^.'   Heribraht  et  coniux  eins  Ratpurch    tradidit  deo  et  sancto  Boni- 
facio bona  Siia  in  Nortlieim   cum    tribus    mancipiis.  II)   Überschrift  in  P  : 
Traditio  bonorum  in  Nordthsym.                         a)  cbartulam  P.  b)  Bonifacium. 
40  c)  Grapfelde.                  d)  Styrmi.                o)  haer.                 f)  Waltthr.  g)  Adalvvart. 

1)  Unter  franken  BA.  Mellrichstadt  (auch  schon  in  Dronke  nr.  93 
wegen  des  mit  genannten,  benachbarten  Fladungen  gemeint;  Haas)  eher 
als  Sachsen- Meiningen  Kr.  Meiningen  (Dobenecker).  2)  Luc.  11.,  tu 

Fuldaer  Urkundenbuch  I,  8 


114  Nr.  66:  114  Mai  3. 

Signum  Neriperahti  et  coniugis  eius,  qui  hanc  traditionis 
cartulam"  fieri  rogaverunt.  f  Ratburge.  fMaraholt.  f  Rihperaht. 
f  Piruicho.  f  Reginperaht.  f  Hramperaht.  f  [üujolfmunt^.  fOtrih. 
t^Helmerih.  f  Eiigilrili.  f  Hegilo.  f  Cunirih.  f  Hi[l]tiperaht^ 
t  Albarat.     f  Rimis.    f  Buobo.     f  Hruacl[uu]ig'^.     f  Milo.    fGermar.  6 

66. 

Otac(h)ar  und  seine  Gattin  Hruodswind  schenTcen  für  den  Fall 

des  Ahlebens  ihrer  selbst  und  ihrer  Kinder  die  Morgengabe  Hruod- 

sioinds    bestellend    in    einer  Hofstatt^    einem   Weingarten  und  46 

Morgen  Ackerlands  zu  Saulheim  ^,  fer7ier  eine  Hofstatt  mit  Haus,  w 

einen    Weingarten  und   eine    Wiese  zu   Wackernheim'^  sowie  vier 

Genannte   Unfreie. 

^  '  114  Mai  3. 

Cartulai'  f.  24'  (C^;  —  Cod.  Eherhardi  I  f.  138'  Auszug  aus  C 
(E)^^  =  Gopiar.  III.  f  90'.  ^5 

Aus  C :  Schannat  Trad.  22  nr.  42;  —  Dronke  Cod.  29  nr.  45.  — 
Aus  E:  Dronke  Trad  8  cap.  3  nr.41.  —  Reg.:  v.  Sartori  IIa  301. 
Scriha  III  11  nr.  281. 

Fassung  wie  in   U.  22. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti.  20 

Licet  parva  et  exigua  sunt,  que  pro  inmensis  peccatis  et 
debitis  offerimus,  tarnen  pius  dominus  noster  lesus  Christus  non 
quantitatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspieit  offerentis. 

Ideoque  ego  in  dei  nomine  Otacar  et  coniux  mea  Hruod- 
suuind  Sana  mente  sanoque  consilio  pro  malis  peccatis  meis,  ut  in  20 
futurum  veniam  aliquam  promerire  merear,  donamus  ad  monasterium 
sancti  Bonifatii,  quod  est  constructum  in  pago  Grapfeld  super  flu- 
vium  Fulda,  ubi  supra  [dictus]^  martyr  Christi  Bonifatius  corpore 
requiescit  saero  et  ubi  Sturmi  abbas  fungit  officium,  hoc  est  quod 
donat  coniux  mea  suam  dotem,  quam  tradidi  illi  ante  diebus  nup-so 
tiis,  id  est  in  pago  üuormacinse^  in  villa  Sauuuilenheim  ^  areani 
unam  et  vineam  I  et  terre  araturiae  iugera  XLV. 

Siraili  modo  dono  iterum  in  alia  villa  Uuaccherenheim^  areani 
unam  et  vineam  unam  et  pratum  I ;  et  dono  mancipia  hec  noniini- 
bus  his:  Heimo,  üuolfhilt,  Gerbraht,  Adalsuuind  cum  omni  suppellec- s5 

65.    h)  Wolfm.  i)  Hitiperaht.  k)  Hruadvvig-. 

ßß.  I)  Überschrift  in  C:  Kartula  traditionis  Otacres  et  coniugis  eius  de  pago 
Uuormacinse,  im  Register  f.'J:  Otakari.  II)  E:  Otkarius  de  pago  Wormacien^e) 

tradidit  sancto  Boii(ifacio)  vineam  unam  et  aream  in  villa  Saulenheim  et  in  Wacheren- 
heim   (aus    Wahercn     corr.)    iugera     XL     et     in     alia     villa    vineam    et    arcam  *.  jo 
a)   dictus   fehlt.  b)  Eandvermerke  des  11.  Jh.s:   in  pago  Worma(cinse),  Sauuilen- 

hei(m),  Wacher(enheim), 

1)  Nieder-  oder  Oher-S.  Rheinhessen  Kr.  Oppenheim.  2)  ebenda 

Kr    Bingen. 


Nr.  67;  77-^  September  24.  115 

tili  eorum  et  integritate,  totum  et  integrum^  post  nostrum  et  filiorum 
nostroruni  discessum  supra  dictam  rem  habeatis,  tencatis,  possideatis 
vel   quicquid    exinde    faccre    volueritis,    libciam   ac   firmissimani  in 
Omnibus  habeatis  potestatem  cum  illa  casa  in  Sauuilenheim. 
6  Si  quis  vero,   quod  futurum   esse  non  credo,    si  ego  ipse  aut 

aliquis  de  heredibns  meis  vel  proberedibus  seu  quislibet  ulla  oppo- 
sita  persona,  qui  contra  banc  donatione  venire  aut  eam  inrumpere 
voluerit,  inprimitus  iram  dei  omnipotentis  et  trinae  maiestatis  in- 
currat  et  ab  omni  loca  sanctorum  excommunis  appareat,  insuper 
/oautem  iuxta  poenam  seculi  cogente  fisco  ad  predicto  monasterio 
inferat  auri  uncias  duas  argenti  pondera  V  et,  quod  rcpetit,  evindi- 
care  non  valeat,  sed  presens  donatio  bec  omni  tempore  firma  et 
stabilis  permaneat,  stipulatione  subnixa. 

Facta  donatio   sub  die  V.  nonas  maias  anno  VI.  regni  domni 
/sKaroli  regis  gloriosissimi. 

Ego  üuolframnus  emanuensis  rogatus  scripsi  et  notavi  diem 
et  tempus  quo  supra. 

t  Signum    Otacbari    et    coniugis  sue    Hrodsuuinde,    qui    banc 
kartam    donationis    scribere    rogaverunt.      f  üualuramni.      f  Adal- 
at) bercti.     t  Odilprabti.     f  Geilun.     f  Elisabetb. 

67. 

König  Karl  [der  Grosse]  erteilt  auf  Bitten  des  Abtes  Stürmt 
den   Mönchen   des   Klosters    das  Recht    der   freien  Abtwahl    aus 
ihrer  Mitte,  .so  lange  sie  bei  der  Regel  des  heiligen  Benedictus  be- 
2öharren  und  dem  Könige  treu  bleiben. 

Düren   774  September  24. 
Cod.  Eherhardi  I  f.  75  (E)^  =  Copiar.  III.  f.  51. 

Brower  7  Citat;    —    Dronke  Cod.  30  nr.  47 ;  —  Mühlbacher:    M.  G. 
Diplomata  Karol.  I  124  nr.  86.   —   Reg. :  Sickel  Acta  II  24  u.  238  nr.  K. 
30  32 ;  —  Herquet  Spechnina  3  nr.  7;  —  Gegenbaur   I  45  nr.  4;    —    Mühl- 
bacher 70  nr.  169  =  "  78  nr.  173;  —  Roller  b  12  nr.  63. 

Die  Überlieferung  ist  viel  ungünstiger  als  bei  U-  68 ;  sie  beruht 

allein  auf  E,  und  nur  in  der  Arenga,  dem  Schluss  und  einer  Stelle 

mitten  im    Text  ist  sie  durch  die  der  Fassung  hier  zu  Grunde  gelegte 

.7;»  Formel  Markidfs  I  nr.  2  (M.  G.  Formidae  41)  zu  controllieren  (M). 

Dennoch  lässt  der    Wortlaut   sich  auch    hier  bis  fast   in    alle  Einzel- 

ß7 .  I)  Überschrift  in  E  (eine  ganze  Seite  in  MajnsVeln  füllend):  Concessio 
atque  donatio  Karoli  regis  Francorvm  filii  Pippini  regis  prioris  (mit  der  am 
Rande  nachgetragenen  Anmerkung :   Pippinus    iste    filius   fuit   primi    Pippi[ni]; 

40sed  ideo  iste  prior  voca1)atur,  quia  re[x]  factus  est;  nam  pater  e[ius] 
Pippinus  non  rex  sed  princeps  fuit)  de  eleetione  abbuiis  iVatribus  Fvldensis 
monasterii.  si  forte  opus  fuerit.  Dat.  Stvrmio  abbati  VIII.  kalendarum  octobris.  Da- 
nach mit  roter  Tinte:  Preceptum  Karoli  regis  Stvrmioni  abbati  datum  de  eleetione 
abbatis  in  congregatione.     Im  Register  f.  70':    Concessio  atque  donatio  Karoli   regis   de 

46  eleetione     abbatis     fratribus    Fuldensis     monasterii,     si     quando     necesse     babuerint. 


IIÖ  Nr.  67:  114  September  24. 

heilen  prüfen  am  Wortlaut  der  gleichzeitigen  Diplome  (in  den  Noten 
citiert  wie  bei  U.  68),  wobei  namentlich  das  original  erhaltene,  ganz 
gleichzeitige  Diplom  nr.  84  und  unter  den  anderen  Wahlrechtsver- 
leihungen nr.  12,  89  und  98  wertvolle  Dienste  leisten,  E  stellt  sich 
nun  als  i^echt  gute  Abschrift  Eberhards  heraus.  Die  Ausgabe  der 5 
M.  G.  hat  viel  zu  viele  Interpolationen  angenommen ;  auszuscheiden 
ist  ausser  der  Verunechtimg  der  Datumzeile  mit  Sicherheit  nur  der 
auf  Rasur  stehende  Satz  ne  forte  —  super  hoc  (JJ.  b  N.  k).  Alle 
anderen  Emendat Ionen,  die  der  Text  ausserdem  noch  verlangt,  sind 
stilistischer  Natur.  Die  Ergänzung  der  Recognitionszeile  stützt  sich  10 
auf  die  starken  Berührungen  der  Fassung  mit  dem  Diplom  nr.  84  a 
sowie  auf  die  Analogie  7)iit  ü.  68  und  den  anderen  Diplomen  der 
Zeit;  IC ahr scheinlich  hat  der  seit  dem  J.  112  in  der  königlichen 
Kanzlei  tätige  Recognoscent  Rado  (vgl.  über  Um  Mühlbacher:  M.  G. 
l.  c.  11  f.,  Bresslau  UU.- Lehre  I^  384)  unsere  U*  auch  geschrieben  15 
und  verfasst  —  Zur  Sache  vgl.  Sickel:  Wiener  Sitzungsberichte 
XLVII  628  und  Tangl:  Mitteilungen  des  Instit.  für  Österreich.  Ge- 
schichts forsch,  XX  249.  Die  Fassung  geht  inhaltlich  über  die  sonst 
erhaltenen  Wahlprivilegien  der  Zeit  nicht  hinaus,  ist  aber,  auch  in 
stilistischen  Einzelheiten,  besonders  ausführlich,  ja  umständlich  for-  20 
mulier t  und  entfernt  sich,  namentlich  in  der  starken  Betonung  kirch- 
licher Gedanken,  mehrfach  von  der  hergebrachten  UU.-Sprache.  Das 
spricht  dafür,  dass  Empfänger  ivie  Aussteller  dieser  Verleihung  keine 
geringe  Bedeutung  beimassen.  Daraus,  dass  die  Markulfsche  Privi- 
legienformel nur  für  formelle  Teile  benutzt,  inhaltlich  aber  ignoriert  25 
ist,  braucht  nicht  auf  Verweigeimng  der  Exemtionsstellung  geschlossen 
zu  iverden;  denn  JEidda  besass  diese  letztere  bereits  auf  Grund  des 
echten  Zacharias-Privilegs  (U.  1^),  das  seit  165  auch  vom  Königshofe 
wieder  anerkannt  ivar  (vgl.  Tangl  l.  c.  224  ff.,  Stengel:  Archiv  für 
UU.-Forschung  V  134 ff.).  Wenn  Erzbischof  Lull  tvenige  Monateso 
nach  unserer  U.  für  Tiersfeld,  sein  ,,Trutzfidda" ,  eine  ausdrückliche 
Exemtion  erivarb  (Diplom  nr.  89),  so  geschalt  es  gewiss  deshalb,  weil 
Hersfeld  kein  päpstliches  Privileg  aufzuweisen  hatte  wie  Fidda,  das 
eben  darum  einer  besonderen  königlichen  Verbriefung  seiner  Exemtion 
nicht  bedurfte,  dagegen  die  in  dem  päpstlichen  Privileg  nicht  ent-  35 
haltene  Verleihung  des  Wahlrechts  .s-ehr  gut  gebrauchen  konnte.  — 
Unsere  U.  findet  sich  nirgends  in  späteren  Ze^ignissen  erwähnt,  nicht 
einmal  in  der  U.  Ludwigs  des  Frommen  (Dronke  nr.  322  =  Mühl- 
bacher ^  nr.  516),  die  vielmehr  als  Neuverleihung  stilisiert  ist.  Das 
Original  scheint  nach  seiner  Benutzung  durch  Eberhard  noch  im  40 
Mittelalter  untergegangen  zu  sein;  tvenigstens  ist  im  Registrum  litte- 
^arum  ^R  5.9'  von  ihm  nicht  die  Rede. 

(l    (Rec.onatruciion),  1  J}    (E), 

[(Chrismon) ]  ^    Carolas    ^ratia    |         (*  Carolvs  gratia  dei  rex  Francorum 
(lei     rex     Francorum      et     Longo-    \    et  Longobardorum    vir    illustris    omni- 4-. 


ß7n.     9)  Chriamon  —  inluster  formelyemäes. 


Nr  67:  774  September  24. 


117 


bardorum  vir  i[n]Iust[cr]  Omni- 
bus'' fidelibiis  nostris  tarn  pre- 
sentibus  quam  et  fiituris. 

Oportet*^  enim  clemeiiti[ae]  re- 

5g-ali'',  nt  inter  e[ae]terorum  pcti- 
c'iones^  sacerdot[ibiis]^  debea[t]'7 
benigniim  accoinodare'*  auditiim, 
ut^,  qiiod^  pr[o]^  timore  divini 
uominis  postnlatur™,  ponatur  pro- 

/öcul  dubio  ad  effectum,  ut  fiat  [in] 
mercede[m]"  coninnctio,  dum^ 
pro  quiete[m]^  servorura  dei  cou- 
grua  impe[r]titur  petitio'?,  quia 
fides    perfecta    non    dubitat    ad 

isaitissimi  gratiam  pertinere,  quod 
secundum  sacr[o''  a]eloqui[o]  pre- 
cipue  [ad]®  domesticis  fidei  de- 
vota    mente     impenditur^,     quia 

scriptum  est :  .Beati  pauperes  spiritu, 
20  quoniam     ipsorura     est     regnum     cae- 
lorum"'^. 

Id[eoque"  colgnoscat'*^  ma[gni]- 
tudo^  seu  [util]itas  vestra,  qua- 
liter  venerabilis  vir  Sturmio  ^^ 
25abba^  de'^'*  monasterio  Fulda^^, 
qu[i]^<^  est  constructu[s]  in  pago 
Gra[ff]elt^^  in««  vast[e]  ßocoui[a] 


bus    fidelibus    nostris    tam    presentibus 
quam  et  futuris. 

Oportet  enim  elomenti?  regali,  ut 
inter  c<^terorum  petieiones  sacerdotum 
clebeamUS  beuignum  accommodare  au- 
dituni«,  ut,  quod  pre  timore  divini 
nominis  postulatur,  ponatur  procul  du- 
bio ad  effectum,  ut  fiat  mercedis  ^ 
coniunctio,  que  pro  quiete  servorum 
dei  congrua  impetitur  petitione^,  quia 
fides  perfecta  non  dubitat  ad  altissimi 
gratiam  pertinere,  quod  secundum 
sacrUm  eloquium  precipue  *  domesti- 
cis fidei  devota  mente  impenditur,  quia 
scriptum  est:  ^Beati  pauperes  spiritu, 
quoniam  ipsorum  est  regnum  c^lorum' '. 


Idcireo  agnoscat  manSUCtudo  seu 
Strennuitas  vestra,  qualiter  venerabilis 
vir  Sturmio  abbaS  de  monasterio  Ful- 
densi,  quod  constructum^^  est  in  pago 
Graphelt  in  vasta  SOlitudine«  Boco- 
nie   in  honore    sancti    BonifaCü    marti- 


67<*.     h)  Omnibus  —  futuvis  loie  73,  79,  02,   vgl.  So  (U.  68),  00.  c)  icie 

Variante  von  M  ^  52;  Oportit  3/.  d)  loie  52?  /  principali  M.  e)  peti- 

30  tionis  52;  peticionibus  M.  f)  icie  M=52.  g)  wie  3T.  li)  wie  M. 

\)  wie  52 ;  et  M.  k)  vjie  52 ;  que  M.  1)  wie  M.  m)  icie  Variante 

von  M=52;  andere  Variante  postolatur;  postolator  M.  ii)  vgl.  U.  b  Note  a. 

0)  qn^  E.  p)  wie  M=,^)2  (Note  g) ;  quiete  E.  q>  vgl.   U.  b  Note  b.  r)  wie 

Variante  von  M=ö2;  sacri  AI.  s)  wie  Variante  von  M=^.52;  a  M,  fehlt  E,  was  sich 

35leichter  erklärt,  tvenii  ad  als  wenn  a  in  der  Vorlage  stand.  t)  =52;  inpenditur  M' 

n)  icie  M.  t)  84,   8S,   Ol  und  sonst;  Igitur  z.  JB.  00,  08;  Idcireo  E,   auch  z.  B.  16,    .92, 

aber  neben  cognoscat  des  Wohlklangs  wegen  umoahr scheinlich.  w)  84,  U.  08  und 

son.^t.  X)  magnitndo  —  abba  gedeckt  durch  84,  vgl.  auch  U.  68.  y)  vgl.  U.  68 

Note  r.  z)  =  6'^,  U.  68  und  sonst.  aa)  de  —  Fulda  .v  ü</L  U.  68  Note  u. 

40  hh)  vgl.  U.  68  Note  v.  er)  qui  est  constrnctns  in  58,  60,  61,  102;  quod  constructum 

est  E  und  sonst  damals  nur  abschriftlich.  dd)  vgl.  U.  86  Note  u.  ee)  in  — 

Boconi[a]  =  104,  144,  vgl.  ini'ra  vaste  (^vasta)  Boconia  fBochoniaj  140,  130  (beide  in  E 
gleichfalls  zu  infra  vastam  solitudinem  Boconie  bziv.  Bochoni^  verunechtet) ;  vgl-  die 
Rasur  in  U  b  Note  c. 

^5  G7h.     n)  ud  corr.  b)   von  gleicher  Hand  auf  Rasur.  c)   nach- 

träglich  mit   blasser  erscheinender   Tinte   aus  petitio   corr.  d)  :;.  T.  corr.? 

e)  e  z.  T.  auf  Rasur, 


1)  Matth.  5,  3. 


118 


Nr.  67:  774  September  24. 


m^f  honore  sancti  Bon[e]fa[t]ii'S'fl' 
mart[y]ris''^,  ubi"  ipse  preciosus 
domnus  et  sanctus'"'^  corpore 
reqiüescit,  clemeiiti[ae]  ^^  regni 
nostri  [sugg-essjit,  ut  pro  ™^ 
mercedis  nostr[ae]  au[g']men- 
t[uiD]*^«  vel^^  dei  intuitu  et^'^  di- 
viria  altissirai  misericordia  nd^'i 
ips[o]  nionastcri[o]  superius  scrip- 
t[o]  talem''*  prcberenius  benigni- 
tatem  vel  cessionem  ^*,  ut,  dum- 
modo*^  ipse  Sturmi[o]""  abba^'^ 
cum  plurima  tur[b]a  monachorum 
\^ivw  jpgQ  cenobio  sub  sancta  re- 
gula  conversar[e]^'^  videtur,  ita^^ 
et  deinceps  inantea  Dostris  et 
futuris  teraporibus  ipsa^^  con- 
gregatio  sancti  Bon[e]fa[tJii*'  se- 
cundum^'    ordinem    vel    regulam 


ris,  ubi  ipse  preciosus  domnus  et  sanc- 
tus  corpore^  requiescit,  clementiam 
regui  nostri  peciit,  ut  pro  mercedis 
nostr^  auCmento  vel  dei  intuitu  et 
divina  altissimi  misericordia  ü  ad  ipsUm  5 
monasterium  superius  scriptum  talem 
preberemus  benignitatem  vel  CODces- 
sionem^'^j  ut,  dummodo  ipse  SturmiS 
abbaS  cum  plurima  turma*  monachorum 
in  ipso  cenobio  sub  sancta  regula  con-  io 
versari  videtur,  ita  et  deinceps  inantea 
nostris  et  futuris  temporibus  ipsa  con- 
gregatio  sancti  Bonifacü  secundum 
ordinem  vel  regulam  sanctam  perenni- 
ter   vivere    et    conversari   debeat,   nc^  15 

forte,  quod  absit,  bonis  patrum 
excmplis  collecta  et  coaduuata  reli- 
giositas  fluxa  et  dissoluta  deficiat, 
unde  iiivigilandum  est  super  hoc. 


07(1.  ff  ^  in  —  martyris  ztvar  sachlich  etwa»  auffällig,  aber  bei  der  stilistischen  20 
Unbeholfenheit  des  Dictates  dieaer  Stelle  begreiflich  und  nur  zu  entbehren,  tvenn  im 
folgenden  Nebensatz  nach  domnus  et  sanctus  das  dann  notwendige  Bonefatius  ergänzt 
ivird.  Eine  so  complicierte  Emendation  entspricht  nicht  dem  Charakter  dieser  Ab- 
schrift Eberhards.  Allenfalls  könnte  martiris  interx>oliert  sein;  aber  vgl.  83  und  die 
Fuldaer  Diplome  106,  116.  gg)  vgl.  U.  68  Note  z.  lih)  =  II6  u.  a.;25 

vgl.  Note  cc.  ii)  ubi  —  requiescit  wie  in  U.  68,   domnus   et   sanetUH   wie  in 

67,  75.  kk)  vgl.  Note  ff.  II)  clementiae  —  suggessit  wie  76,  84, 

100  tmd  sonst,  vgl.  98.  mm)   pro  —  augmentum  wie  84;  pro  —  augmento  (EJ 

nur  abschriftlich  91,  98  und  sonst,  vgl.  77.  nn)  zeitgemässe  Schreibung,  vgl.  83, 

84;  aucmento  E,   wie   auch  in  Eberhards  Fälschung  288  (==  U.7.9J   nach   augmentum   der  ^q 
Vorlage.  00)  vel  —  intuitu  vgl.  pro  dei  {bziv.  divinoj  intuitu  bzio.  respectu  66  = 

91,  97,  98,  186.  pp)  et  —  misericordia  vgl.  divina  misericordia   und   misericordiam 

altissimi  21  =  22  =:  53  =^  87  =■  92.  qq)  ad  ipso  monasterio  superius  scripto  damals 

formelrecht,  vgl.  74,  84;  superius  conscripto  84,   supra  scriptus  66.  rr)  talem  — 

cessionem    ut    z.    T.    ung etv ähnlich ;    vgl.    tale    beneficium    ei    coucedere    deberemus    60,35 
talem  .  .    beneficium  .  .   indulsisse  74,    U.  68,   taliter  .  .    cor.cedere  deberemus  .98,    cessio- 
nem 89,  cessionis  98.  ss)  vgl.  U.  b  Note  d.  tt)  dummodo  —  monachorum.- 
vgl.  dum  et  ille  episcopus   aut  abba  vel   turba  plurima  monachorum  M,    rectores   cum 
ipsa^sancta  turba  (falsch  emendiert  zu  turmaj  monachorum  76.  uu)   vgl.  Note  y; 
Sturmis  E  {ebenso  in  den  UU.  78,  79  aus  Sturmio  der  Vorlage).  vy)  ivie  M  und  40 
zeitgemäss.                     ww)  in  —  videtur;   vgl.  ibidem  esse  videtur  82,    ubi   prisca  patrum 
regula  custodiri  videtur  und  sub  eo  privilegio  et  norma  patrum  consistat58,  cenubiumöS, 
zu  sancta  regula  und  conversare  vgl.  Note  b',  d".                xx)  vgl.  Note  b.  yy)  der 
Pleonasmus  ita  —  temporibus  sonst  nicht  belegt,   doch  vgl.  ita  et  81,   deinceps  85  (U.  68), 
inantea  81,  84,  98,  nostris  —  temporibus  80—83  und  sonst  (Corroboration).              ?z)  ipsa  45 
—  JBonefacii.-   vgl.  ipsa  congregatio  52,   72,  84,  89,   1.  congr.ibi  consistencium  83,    ipsam 
congregationem     sanct<j     Mari^    98     (also     sancti    Bonifacü     ivohl     nicht     interpoliert). 
A')  vgl.  Notegg.                     h')  secundum  —  debeat.-  vgl.  conversare  videntur  bzu\  videtur 
16,  08,   regulam  sancti   Benedict!   perpetualiter  .  .  custodire    und    ipsa   congregatio  sub 
recto  ordine  vivere  et  in  regula  sancti  Benedict!  conversari  (abschriftlich!)  desiderat  7:?,  50 
sancta  regula  sancti  Benedicti  74,  vivere  et  secundum  rectitudinem  vel  ordinem  sanctam 
conversare  debeant  84,   secundum    canonicam   et   regule   sancti   Benedicti  89.    secundum 
regulam  sancii  Benedicti  et  sicut  eorum  ordo  edocet  et  rectum  est  9S,  perenniter  75.  91, 
vgl.  die  Corroboration  unten  S.  121  Z.  8  f. 

ß7h.    f)  teilweise  corr.  g)  miscdia  (d  mit  Kürzungsstrich).  b)  con  .55 

nachträglich  übergeschrieben.  1)  ur  z.  T.  auf  Rasur.  k)  ne  —  super  hoc  mit 

blasser  erscheinender  Tinte   auf  Rasur;  unter  ne   noch  das   auf  die    Interpolation    fol- 
gende Et  (S.  119  Z.  3)  erkennbar. 


Nr.  67;  774  September  24. 


119 


sanctam  perenniter  vivere  et  con- 
vcrsar[e]  debeat^'. 

Et'^'  ideo  expe[t]ivit^'  nobis,  ut 
|in]^'    amore    reverendi    martyris 

r>  [talitcr]^'  conced[ere]ums,  ut  quan- 
do  [quidem]'^'  ipse^'  abba*^'  de^' 
ipso  monasterio  [de]'"'  bac  liice 
migraverit,  quod"'  ipsa"'  congre- 
gatio  ex^^'  semet  ipsis  pastorera'^' 

iövel  abbatem  seciindiim''  dei  con- 
sensiim  cligant,  qni^'  boc  ovile 
ad  viam  veritatis  perducere  sciat, 
ut  in  unitatis  concordia  veniam 
consequantur   et   vitam   eternam. 

15  ünde*  DOS  pro"'  niercedis  no- 
stre  au[§]ment[um]^'  vel  stabili- 
tate[m]  regni  nostri  seu''^'  pro- 
cerum  nostrornm  tardantes'^'  nou 
fuimus,     ut     peticiones '^^     sacer- 

2odotum  vel  Sturmionis^'  abbatis 
nee"'*'  nou  et  congregationis^'^' 
monacborum   sanetissimi^''^'  mar- 


Et  ideo  expedivit  nobis,  ut  pro 
reverendi  martiris  amore  boC  cou- 
cedamus^,  ut  quandoCUUque  ipse 
abbaS  de  ipso  '"^  monasterio  ex  hac 
luce  migraverit,  quod  ipsa  congregatio 
ex  semet  ipsis  pastorem  vel  abbatem 
secundum  dei»'^  consensum  eligant,  qui 
hoc  ovile  ad  viam  veritatis  perducere 
sciat,  ut  in  unitatis  concordia  veniam 
consequantur  eto  vitam  eternam. 


Unde  nos  pro  raercedis  nostre  auC- 
mento  vel  stabilitate  regni  nostri  seu 
procerum  nostrorum  tardantes  non  fui- 
mus,  ut  peticiones  sacerdotum  vel  Stur- 
mionis  abbatis  nee  non  et  congregatio- 
nis  monacborum  sanetissimi  martiris 
BonifaCii  hoC  votive  concedere^  de- 
beremus. 


G7 (l,  cO  vgl.  die  Interpolation  auf  Rasur  in  E,  durch  die  aber  nichts  aus- 
gefallen  ist,    iceil   das   anschliessende   Et   an   ihrem   Anfang   noch   sichtbar ;   ne  —  absit 

25  namentlich  der  späteren  Papsturkunde  geläufig,  vgl.  z.  B.  Dronke  nr.  750.  d')  Et 

ideo.-  vgl.  Ideoque  84,   88,  91.  e')    icie   89.  f)    in  —  martyris; 

vgl.  in  amore  dei  vel  reverentia  precelsi  martyris  82,  in  amore  vel  reverentia  bea- 
tissimi  et   sancti  D.  und  i.  a.  beatorum  sanetorum  84.  gO  tal.  conced. ;   vgl. 

taliter  concedere  deberemus  98.  h')  52,  89,  98  und  regelmässig ;  quando  2,  16; 

SO  quocienscumque  72/  quandocumque  E  (so  auch  in  Eberhards  C'opien  von  Dronke 
nr.  486  und  536  gegenüber  dem  quandoquidem    der  Originale).  i')    die  Häufung 

von  ipse  formelrecht,  vgl.  2.  k')  zeitgemäss.  1')  de  —  migraverit;  vgl. 

52,  89  und  sonst.  m')   regelmässig.  vl')    fehlt  sonst.  o')   ipsa 

congregatio  wie  2.  pO  ex  —  ipsis  loie  25,  72.  q')  pastorem  vel  sonst  nicht 

35  zu  belegen,  aber  auch  nicht  zeitioidrig ,  ebenso  loenig  Eberhardisch,  insbesondere  von  E. 
nie  in  anderen  Wahlprivilegien  interjjoliert.  r')    secnndum  —  consensum;  vgl. 

secundum  regulara  sancti  Benedicti  u.  ä.  89,  98,  152,  157,  164  und  una  cum  nostro 
consensu  «.  ä.  16,  25,  173;  inhaltlich  bringt  die  Dispositio  eine  Parallele,  vgl.  Note  b". 
s')  qui  —  eternam  auffällig,  doch  der  Rahmen  des  Satzes  durch  die  Parallele  mit  der  Dis- 

40  positio  (S.  120  Z.  19  /f.)  gesichert,  vom  Wortlaut  icenigstens  gedeckt  consequantur  —  eternam 
durch  mereamur  adepisci  vitam  aeternam  in  83  tmd  in  unitatis  concordia  durch  ad  pacis 
concordia  in  89,  vgl.  die  Betonung  der  Einstimmigkeit  der  Wahl  in  72,  98  (unanimiterj. 
t')  geivöhnlicli,  Propterea  nos,  doch  vgl.  ünde  75,  76,  78,  79.  n')  pro  —  nostri  icie  84, 

zu  pro  —  augmentum  vgl.  Note  mm.  v')    vgl.  Note  nn.  w')  seu  —  nostrorum; 

45  vgl.  et  baw.  vel  procerum  nostrorum  103,  104,  ähnlich  pro  .  .  leudis  25,  83,  pro  .  .  gente 
Francorum    72.  x')    tardantes  —  ut   sonst    nicht   nachweisbar,    aber   von    echter 

Färbung  (Tuimusj  und  für  das  folgende,  durchaus  formelrechte  concedere  deberemus 
die    grammatische    Voraussetzung.  y')   peticiones   sacerdotum;    vgl.   peticiones 

sacerdotibus   oben  S.  117  Z.  5  f.  iJ)   vgl.  Note  y.  a'n')   nee  non   et  wie  84,  92. 

50  b'b')  congregationis  monacborum  wie  74;  vgl.   Note  zz   soicie   normam    monacborum   89, 

monacborum   turbam  72.  e'c')    sanetissimi  —  Bonefacii    wohl   gedeckt   durch 

sanetissimi  martyris  Nazarii  in  73,  82;  der  Superlativ  beatissimus  z.  B.  in  72,  81,  83,  84,  90. 

G7b.      1)  Randglosse  des  16.  Jh.s:  de  electione  abbatis.  ni)  o_über  der 

Zeile  nachgetragen.  n)  danach  drei  cm  Rasur,  unter  der  noch  die  Kürzung  für 

55  con  sichtbar ;  co  über  radiertem  se;  es  ivar  ursprünglich  consensensum,  davor  aber 
noch  ein  Wort  von  5—6  Buchstaben  geschrieben.  o)  et  —  eternam   aus  ctern.  et 

vit.  durch  Verweisungszeichen   umgestellt.  p)  (con)ccederi.'. 


120 


Nr.  67:  774  September  24. 


e'e' 


t[y]ris    Bon[e]facii'^''^'    [taliter] 
votive^'^'     concedereö''ö''    debere- 
mus. 

Quod^'"'  ita*'*'  pro^"^'  dei  in- 
tuitu  et  divina^'^'  clementia^'^'^' 
visi"'^'  [fuijmus  prestitisse  ^''^'  et 
in  Omnibus  confirraasse,  ut^'^^' 
qnamdiu^''?'  ipsa  [con]gregatio  sub 
regula  sancta  vivere  vel  con- 
versar[e]  videtur  et  ordinem 
sanctum  invicem  custodiiint^''''  et 
observant*'''  et*'*'  nobis  fideles 
apparent,  quando**'"'  [quidem]^'^' 
ipse  abba  de  ipso  monasterio 
[de]^'^'  hac  luce  migraverit,  li- 
centiam^^'^'  habeant^'?^'  pastorera-'^' 
vel  abbaten!  ciim^"  dei^"  gratia 
et  nostro  consensu  ex^"  semet 
ipsis  eligendi,  qui^"  secundum 
regulam  sanctam  ipsos  monachos 
regere  et  gubernare  possit,  [u]t^'' 
pro  eterna  salute  vel  felicitate 
patri[ae]  seu  nostra[m]^''  constan- 


Quod   ita    pro   dei   intuitu  et   divina 
dementia  visi   SUmiis    prestitisse    et  in  5 
Omnibus  confirmasseS,  ut,  quamdiu  ipsa 
[conjgregatio  sub   regula  sancta  vivere 
vel      conversari     videtur     et     ordinem 
sanctum    invicem    custodiunt    et  obser- 
vant  et  nobis  fideles  apparent,  quando-  w 
CUnque  ipsc  abbaS  de  ipso  monasterio 
ex   hac  luce   migraverit,    licentiam  ha- 
beant   fratres    pastorem    vel    abbatem 
cum  dei  gratia   et    nostro    consensu  ex 
semet    ipsis     eligendi,     qui     secundum  ^5 
regulam  sanctam  ipsos  monachos   rege- 
re et  gubernare  possit,     et  pro    eterna 
salute   vel  felicitate    patri§    seu    nostra 
constantia    et    uxoris   vel    prolis    dilec- 
tione    ipsOs    monachos    inmensam   dei  20 
pietatem     largiter     inplorare    COnsti- 

tuat. 


67ct.     d'd')  vgl.  N.  gg.  e'eO  vgl.  N.  rr.  ff')  vgl.  secundum  .  .  votum  M. 

g'gO   ooncedere  deberemus  wie  98;   vgl.  Note  rr.  h'h')   das   statt   Quod    übliche  25 

Cuius    petitionem    u.    a.    liier    durch    den    vorhergehenden     Satz    überflüssig     gemacht. 
Vi')  vgl.  Note  yy.  k'S')  pro  intuitu  vjie  97,  vgl.  Note  oo.  \'\')  vgl.  Note  pp. 

ni'inO  in  diesem  Znsammenhang  gleichzeitig  nicht  belegt.  r.'n')  visi  fuimus  loie  U.  68, 

o'o')  prestitisse  —  confirmasse  tree  72,  75,  78.  p'pO  ut  —  obscrvant.-  vgl.  oben  S.  118 

Z.  11  ff.,  Noten  tt  und  h' ;  vgl.  auch  si  ipsi  moiiachi  condigne  ac  secundum  ordinem  sancti  30 
Benedictl  .  .  vitam  duxerint  1.^2.  q'q')  unter  Ludwig  dem  Frommen  ganz  üblich, 

vgl.  Stengel  Immunität  I  646.  r'rO  vgl.  noch  custodiant  78.  s'r')  gleich- 

zeitig nicht  belegt,  aber  unverdächtig.  t't')  et  —  apparent/  vgl.  fitlcles  apparuerint 

und  fidem  erga  nos  .  .  custodiant  78;  Betonung  der  Treupflicht  auch  z.  B.  in  16,  152,  157, 
158,  164.  n'u')  quando  quidera  —  mlgraverit  wie  oben  S.  119  Z.5ff.  t't')  vgl.  35 

Note  h'.  yy'yi')  vgl.  Notem'.  x'x')  licentiam  habeant  abbatem  (soweit 

auch  in  89)  ..eligendi  wie  98,  ^52,  157  =  158.  y'y')   fratres   add.   E;   formelrecht 

höchstens  monachl,   aber  wegen  des  Vordersatzes  und  des  nachfolgenden  ipsos  monachos 
umvahr scheinlich.  z'z')  pastorem  A-el;  vgl.  Note  q'.  a")   cum  .  .  nostro 

consensu.-   vgl.  una  cum   consensu    nostro   et  vestro  16,    nostro   quidem    permisso  72,    ex  40 
nostra    auctoritate    89,    ex    permisso    ac    voluntate    seu    nostra    iussione    haeredumque 
nostrorum  i52/  vgl.  auch  Noteq'.  h")  dei  —  consensu  ivohl  echt,  vgl.  qui  deo  accepta- 

bilis   Sit  72,    cum   dei   et   nostra   gratfa  76.  c")  ex  —  ipsis  ^cie  oben  S.  119  Z.  9ff. 

d")   qui  —  possit;   vgl.    qui    ipsum    onus    abbati[e]    secundum    ordinem    sanctum    possit 
regere  et  gubernare  M.  G.  Diplomata  Imperii  82  nr.  93  (wiederholt  in  'J5),    qui  .  .  .  possit  15 
89,  qui  eos  secundum  divinas  leges  et  regulam  sanctam  valeat  gubernare  Privaturkuude 
V.  J.  789  (z.  T.  wiederholt  in  164),  qui  ipsam  sanctam  congregationem   secundum   regulam 
sancti  Benedicti  regere  valeat  173.  e")   ut  (et  E  wegen  des  folgenden  aus 

dilectit   verderbten    dilectionej   —   constantiam   icie  M,  52.  f")  vgl.  Note  Ji' ; 

regis  JH,  regum  52.  50 

G7b.  q)  sse  —  congrega  am  Rande  toohl  sofort  nachgetragen  (derart,  dass 
beim  Beschneiden  des  Blattes  con  fortfiel),  tio  auf  Rasur  xcohl  anstatt  sse;  also  war 
quamdiu  ipsa  vergessen  toorden. 


Nr.  68:  774  September  24. 


121 


tia[m]'?''  et'^"  uxoris  vel  prolis 
dilecti[t]*"  ips[i]8^"  monach[i]s  in- 
mensam  d[omiii]i^"  pietatem  [iii]- 
giter"^"  inplorare"". 

5  Qn[em]''''  pracceptum  decrc- 
t[ns]^'"  nostri  Christo  in  omnibus 
siiffragantli]''"  ut  firmior  habeatur 
et  doinino'"  auxiliante  nostris*" 
et  futuris  temporibiis  melius  con- 

/oservetiir^'',  manus""  nostr[ae]  siib- 
scriptionibus  subter  decrevimus 
roborare. 

Signum  (Monogramm)  [C]aro- 
11^''  gloriosissimi^""  regis. 

15  [(Chrismon)^"  Rado  advicem 
Hitherii.] 

Data[vi]=«"*  [octava]?/''  kal.  oc- 
t[ubns]^''  anno  [sextoj^*''*"  regn[an- 
tej^"^"     domn[o     nostro     Caroli] 

2(;  gloriosissim[o  rege];  actum  ^"<^" 
Dura  palatio  publico;  feliciter^''^'' 
amen. 


Quod  preceptum  decreti  nostri 
Christo  in  omnibus  suffragante  ut  fir- 
mior habeatur  et  domino  auxiliante 
nostris  et  futuris  teraporibus  melius 
conservetur,  manus  nostr§  subscrip- 
tionibus  subter  decrevimus  roborare. 


Signum     (Monogramm)'''    gloriosissimi 
regis  Karoli. 


Dat.     Stvrmioni*    abbati    viii. 

k.  oct.  anno  VI.  regni  eiusdem 
gloriosissimi  domni  ♦ ;  actum  Dura 
palatio  publico;  feliciter  amen.)> 


68. 

König  Karl  der  Grosse  verleiht  auf  Bitten  des  Abtes  Stürmt 
,6  die  Immunität.  j^^^^  „^  September  24. 

Original-Privilegienbestätigung    König    Maxiinilians   I.    von    1494 

Juli  24  S.  2  Insert  (B)  =  etwas  jüngere  Copie  eines  Transsumtes  derselben 

durch   Erzbischof  Berthold    von    Mainz    vom  J.  1495  August  12   Hand- 

30  Schrift  126  fb;    —    Cod.  Eberhardi  I  f.  76'  (EJ^=  Copiar.  III.  f.  52  (e); 

67 il.      g")  loie  M.  h")  et  —  prolis  fehlt  Jif,  vgl.  in  elemosina  nosira  etiam 

et  coniugis  et  prolis  82,  ähnlich  83,  84.  \")  dilectit  —  inplorare  wie  M.  k")  ip- 

sis  monachis  wie  M,  52,  vgl.  delectit  ipsa  congregatione  84.  V')   wie  M,  52,    vgl. 

domini  misericordia  84  u.  a.  m'O  wie  M,  52.  n")  wie  M;   add.  constituat 

35  E  (icegen  dileetione  Note  e").  o'O  Quem  —  habeati;r  ^twieM;   Quem  ?fze  Jf,  52; 

Quod  E,   aber  vgl.  das  folgende  firmior.  p")  v:ie  M,  52.  q'O  wie  52  {auch 

Copie);  suffraganti  M;  doch  vgl.  auxiliante  auch  im  Original  84.  x")  domino 

auxiliante  wie  82,  84,  fehlt  M.  %")  nostris  —  melius  wie  80—83,  fehlt  M.  t")  loie  M 

und   sonst.  u")   manus  —  roborare  loie  70,    71,  vgl.  57,   59—61   (add.    eam   nach 

^osnbterj;  subscriptionem  manus  nostre  infra   studiemus   peragrari  M.  r")  vgl. 

U.  68  Notel".  y>")  glor.  regis  kanzleigemäss.  x")  Recognition  fehlt: 

ergänzt  nach  84,   vgl.  die  Vorbemerkung.  x"*)  vgl.  U.  68  N.  q^'.  y")   vgl. 

V.  68  Note  r".  z")   vgl.  U.  68  Note  r".  a"a")  ergänzt  nach  84;  vgl.  U.  68. 

b"b")  regni  —  rege  wie  98  bziv.  84  (Original,  noch  mit  dem  älteren  regnantej,  vgl.  96  (ver- 

45  derbt),  117,  118  sonst  gerade  damals  ganz  regelmässig  statt  dieser  objektiven  die  sub- 
jektive Form  der  Datierung :  regni  nostri.  q"c^')  actum  —  publico  wie  84. 
d"(l'0  vor  feliciter  amen  (wenn  dieses  vorhanden)  sonst  regelmässig  in  dei  nomine, 
fehlt  7iur  in  18,  23,  60,  um  das  J.  774  aber  nie. 

ßTb.     r)  am  Bande  nachgetragen.  s')  t  über  der  Zeile  nachgetragen. 

^  ßS.     I)  Überschrift  in  E:  Immunitas  Karoli  regis,  im  Register  f  70:   Imm.  K.  r. 

hoc  est   potestas,   qua   idem  mon  asterium   in   suam   accepit  potestatem    et 
mundiburdinm  regiq   defensionis. 


122  Nr.  68:  774  September  24. 

—  UU.-Verzeichnisse  aus  dem  11.  Jh.  Erwähnungen  (Vi-  ^-  3)";  — Registrum 
litterarum  ,R  59"  vom,  Ende  des  15.  Jh.s  f.  16  unter  den  littere  impe- 
riales que   sig-illate  f  u  e  r  a  n  t  Regest  zum  J.  754  (R)  "^ 

Broiver  Ant.  20  Ausz.  aus  E;  —  Schannat  Dioc.  236  .ex  authentico' 
(identisch  mit  B)  =  Bouquet  Recueil   V  726  nr.  21   unvollst.,  =  Landau  5 
Salgut  146  Bruchst.;   —  Dronke  Cod.  29  nr.  46  aus  E  mit  Ergänzungen 
aus  Schannat;  —  M.  G.  Diplomata  Karol.    I  123  nr.  85    aus  B  und  E. 

—  Reg.:    Brequigny   Table  I  109;  —  Böhmer  9   nr.  60;  —   Sickel  Acta 
II 24  nr.  31;  —  Herquet  Specimina  3  nr.  6;  —  Gegenbaur  I  45  nr.  3  (der 
irrig  zwei  Kopien  Eberhards  verzeichnet);  —  Mühlbacher  Reg.  70  nr.  168 lo 
=  2  78  nr.  172;  —  Roller  b  12  nr.  64. 

B  und  E  beruhen  unabhängig  von  einander  icahrscheinlich 
direkt  auf  dem  Original^  das  um  1500  laut  R  noch  vorhanden  war, 
während  Schannat  es  trotz  seiner  irreführenden  Quellenangabe,  die 
sich  eben  nur  auf  das  .^.^authenticum'^  B  bezieht,  nicht  mehr  gekannt  i5 
hat.  B  ist  als  Abschrift  bedeutend  zuverlässiger  als  E,  obwohl  gleich- 
falls nicht  frei  von  Ver stechen,  das  bar'barische  Latein  des  Originals 
zu  glätten.  Für  die  Textherstellung  habe  ich  ausser  E  und  B  auch  die 
teilweise  Ableitung  fmagnitudo  S.  122  Z.  35  —  successores  S.  123 Z.  10) 
in  der  urschriftlich  erhaltenen  Fälschung  aus  dem  9.  Jh.  Dronke  nr.  247  20 
(=  M.  G.  l.  c.  nr.  279)  benutzt  (AL.).  Zur  Controlle  und  Emen- 
dation  ist  vor  allem  die  Formel  I  nr.  3  der  Sammlung  Markulfs 
(M.  G.  Formulae  43),  die  grösstenteils  tvörtlich  ausgeschriebene  Vor- 
lage unserer  U.  68,  herangezogen  lourden  (M),  daneben  aber  auch  die 
übrigen  nach  dieser  Formel  verfassten  Diplome  (31.  G.  l.  c.  nr.  9,  10,  25 
18,  74)  sowie  andere  Urkunden  der  drei  ersten  Karolinger  (in  den 
Noten  sämtlich  nach  den  Nummern  der  Ausgabe  in  den  M.  G.  citiert). 
Es  ist  so  gelungen,  den  Wortlaut  dieser  ivichtigen  U.  fast  buchstäblich 
getreu  zu  reconstruieren. 

[(Chrismon)]  ^*   Caroliis^'    gratia'^   dei   rex  Francoriim  vir  i[iij-3ö 
lnst[er]^  omnibiis  fidelibus  nostris  tarn  presentibus^'  quam  futuris. 

Maximum  regni  nostri  augere  crediraus  miinimeii,  si  beueficia^ 
oportuna^  loca  ecclesiarura^  benivola  deliberatione  concedimus'*  ac 
domino*'  protegente''  stabiliter  perdurare  confidiniiis^ 

Igitur  cogDoscat^'^  magnitudo  seii*^  utilitas  vestra^,   qnomodo^ss 
nos     ad^     peticionem     venerabil[e]*'     vir[o]      Stnrmion[e]*     abbati' 

68.  II)  VK-  Karolus  Stnrmi  abbati;  V^  =  V^:  Preceptum  (Inmunitas  VV 
Karoli  Sturmioni  f'Sturmi  VV  abbati.  III)  R :   Item    inmunitas  Karoli  regis 

Stormioni  abbati  concessa  de  exempcione  monasterii  Fnldensis.  Dat.  anno  do- 
mini   DCCLIIII°.  a*)  fehlt  B,  E.  a)    Kavolns  B,   zu  Kar.    corr.  e.-iO 

h)  gratia   dei  fehlt  E.  c)  illustria  B,  E.  d)  presenti    vita  degentibus  fvita 

deg.  auf  Rasur)  E.  e)    beneüciis  f  iis  gedrängt    auf  Rasur)  B.  f)  prestantes 

add.  E.  g)  utilitatibus  decreta  add.  B  (fehlt  E  und  Markulf).  li)  consulen- 

tes  statt  conc.  ac  E  (hier  concedimus  nach  perdurare  statt  confidimiisj.  i)  deo  B. 

k)  D  aus  r  corr.  B.  1)    B  (so  auch  in  den  allerdings  abschriftlich  überlieferten  4^ 

10,  18,  74);  c'onscribimua  31;  concedimus  (cgi.  Note  h)  E.  m)  cognoscat  —  uti- 

litas gedeckt  durch  84,  magnitudo  —  utilitas  auch  durch  AL.;  noverit  solertia  M. 
b)  utilitatis  vestrq  stcitt  seu  —  vestra  E.  0)  fehlt  AL.  p)  fehlt  M  =  !f  ; 

quod  10;  qualiter  18,  AL.  (ivoJil  aus  anderer  Vorlage);  quia  14.  q)  appcticione 

statt  ad  petic.  E.  r)  venerabiie  viro  Baugulfo  (nachträglich  zu  venerabilis  viri  .V) 

Ratgarii  corr.)  abbati  AL. ;  venerabilis  viri  .  .  abbatis  B,  E,  .9,  10  (abschriftlich)  : 
apostolico  ver  o  domno  .  .  epiacopo  M.  s)  t^gl.  Note  r;  Sturmionis  B,  E; 

Sturmio,  nicht  Sturmi,  auch  in  dem  Originale  116  (U.  77;.  t)  abbatis  B  (üb 

nachgetrageil),  E. 


Nr.  68:  774  September  24.  123 

de"  monasterio  [ü]nlda^,  ubi^*^  ipse^  preciosiis  domnns?^  BoD[e]fa[t]ius^ 
corpore""  requiescit,  in^^  pago  Gra[f]felt<^^  super  fluvi[um] ^^  ipsius 
Fulda  ^^,  tale[m]^/'  pro^^  reverentia  ipsius  sancti  vel'^'^  pro  eterna 
retribucione"    beneficium^^  visi    [fuijmus"  concessisse"^"^,   ut""  in*'^ 

svillas  ecclesic  domni^^^^  Bon[e]fa[t]ii'2''?,  quas  moderno  tempore  aut^^ 
nostro  aut  cuiuslibet  munere  habere  videtur  vel  quas®*  deinceps  in 
iure  ipsius  sancti  loci  voluerit  divina  pietas  amplificare'^,  ut"** 
nuUus  iudex  publicus  ad  causas  audiendura'^^  vel  freda**^^  exigenda^* 
quoquo'^^   tempore    non^^    presumat    ingred[ere] "',    sed   [hoc]^'  ipse 

/opredictus^'  abba'*'  vel^'  successores  sui^'  propter  nomen  domini  sub 
integre'''  emimitatis  nomine^'  valeaut  dorainar[e]*''. 

Statuentes'"'  enim^',  ut  neque  vos  neque  iuniores  aut"^'  suc- 
cessoresquc  vestri  aut"'  ulla'^'  pu))lica^''  iudiciaria  potestas  quoquo^' 
tempore    in    villas'''    ubicumque    regni*'    nostri    ipsius    ecclesie    aut 

/5  regia*'  aut  privatorum   largitate   collatas  aut  qui"'  [inantea]  fuerint 


ß8.  XL)  de  —  Fulda  B,  E  =  AL.,  gedeckt  auch  durch  61,  63,  66,  68;  iUius  urbis 
episcopus  M.  \)  Uulda   (vgl.  Uulta  U.  11,  Uoltaha   TJTI.  15116,  Uuldaha   U.  20) 

AL.;  Fulda  B  (so  auch  in  den  originalen  UU.  34,  43,  Dronke  nr.  72  f.,  Fulta  in  U.  77j, 
Fuldensi  JH.  w)  ubi  —  reqaiescit  B,  E  =  AL.,  gedeckt  auch  durch  55,  63,  67,  71, 

20  Tö,  80,  81;  fehlt  M.  x)  fehlt  E.  y)  AL.  und  formelgemäss ;  dominus  B;  mar- 

tir  E.  z)  loie  AL.  =■  U.  32;   Bonefacius   UU.  43,  77,    Dronke  nr.  72;   Bonifacius 

B,  E.  aa)  fehlt  E;   in    corpore  AL.,    doch   corpore   auch   in  den  zeitlich   nächst- 

stehenden 80,  81,  83,  84,  92  u.  a.  bb)  quod  est  constructum  infra  vasta  Bochonia 

statt  in  —  Fulda  AL.  (aus  anderer  Vorlage).  cc)  vgl.  üU.67,  73  und  77  (Original); 

25  Graphelt  E  (wie  auch  in  derselben  Überlieferung  in  UU.  73  c,  78);  Grabfeit  B;  Grapfelt 
in  den  Privaturkunden  (Abschriften  des  9.  Jh.s).  dd)  wie  61,  67,  82,  89  u.  a.; 

fluvio  B  E.  ee)  Fuld^  E.  ff)  wie  31=  18,  74,  tale  B,  E,  9,  10  (aber  auch  nur 

abschriftlich),  AL.  gg)  pro  —  sancti  B,  E  =  AL.;  fehlt  M  =  9,  lO,  18,  74,  ge- 

deckt auch  durch  pro  reverentia  ipsius  sancti  loci  75,  71,    vgl.  in  amore  dei  vel  reveren- 

30  tia  .  .  martyris  82,  in  amore  vel  reverentia  beatissimi  et  sancti  84.  hh)  vel  — 

retribucione  fehlt  AL.  ii)  B,  9,  10,  18  (abschriftl.)  ;   retributionem  M=  74; 

mercede  E.  kk)  nach  tale  E;  praeceptum  AL.  11)  AL.,  M  =^  9,  18, 

vgl.  67,  68,  72;  sumus  B,  E,  10.  luni)  B,  E  =  AL.,  vgl.  67,  68,  91,  indulsisse  M 

=  9,  10,  18,  74.  nn)  scilicet  ut  villas  statt  ut  —  villas  E.  oo)  de  villis 

35  statt  in  villas  AL.  pp)  AL.  und  formelgemäss ;    domini  B.  qq)  vgl. 

Note  z;  Bonifacii  B,  E;  servis  etiam  et  colonis  in  illis  manentibus  add.  AL. 
XX)  aut  —  munere  fehlt  AL.  ss)  B,  E  ivie  M;  quae  AL.  tt)  B,  E  =  AL. 

(nach  voluerit^,  loie  74,  147  u.  a. ;  ampliare  j)f  —  9,  10,  18.  uu)  nachträglich  aus- 

radiert E ;  ut  —  sed  [hoc]  ipse  fehlt  AL.  vv)  B,  10,  74;  zu  audiendas  corr.  E, 

40  audiendo  M=  9,  IS.  ww)  B,  9,  10,  18,  74;  fredas   E  (darüber   wette   nach- 

getragen, von  Hand  des  16.  Jh.s  zu  wetteschetz  ergänzt ;  wettschetz 
Randvermerk  des  16.  Jh.s);  freta  M;  undique  add.  M=  10,  18,  74  (fehlt  aber  9). 
xx)  B,  9 ;  exigendas  E;  exigendum  M=  10,  18;  exactandum  74.  yy)  B  E,  9,  99  u.  a.; 

quoque  M  ■=  10,  18,  74.  zz)  fehlt  E.  a')  ingredire  M  =i  ingredere  9,  18,  74 

45  und  sonst  regelmässig;  ingredi  5  (i  auf  Rasur,  danach  2  Buchstaben  radiert  B),  E, 
aber  unter  Pippin,  Karlmann  und  Karl  nur  in  10,  57,  60,  91,  119,  158,  174  abschriftlich 
und  ungenügend  bezeugt.  b')  M  =  9,  18,  74;   fehlt   B,  E  (doch  vgl.  Note  h'),  10. 

&)  B,  E  =  AL ,  wie  10,  fehlt  M  =  9.  d')  E ;  abbas  B,  AL.,  9;  abba  de  ipso  mona- 

sterio   74;   pontifex  M.  e')  et  E.  f)  wie  10  (vor  successoresj; 

50  eius  M,  AL.  (aber  nachgetragen) ;  eorum  9;  eiusque  18.  g')  wie  9,  10,  integra  M. 

Ii'/  ipsis  locis  suis  add.  E  (vgl.  Note  b').  \')  M  —  9,  10,  74;  dominari  B  (aus 

dominare  corr.),  E.  k')  Studentes  E.  l')  B,  vgl.  75,  84,  91  fnamquej, 

135,  ergo  M  =  .9,  10,  18,  74;  felilt  E.  m')  aut  successoresque  B,  18,  74;  succes- 

soresque  10;  aut   successores  E,  9;  neque   successores  M.  n')  nee  M  ^=  10,  18, 

55  74;  neque  9.  o')  nuUa  B,  74.  pO  fehlt  E.  q')  tcie  9;  quoque 

M=  10,  74;  vgl.  Note  yy.  x')  eorum  add.  E.  s')  regui  nostri  B,  E, 

sonst  nicht  zu  belegen;   in  regno  nostro  M  =  9,   10,  18,  74.  V)  wie  Variante  von 

M  =  9,  10,  18.  uO  quas  inantea  10;  qui  in,  M,  18;   quod    in.  74;  nur   inantea  9; 

quascumque  B;    aut    adhuc    forsitan    fforsitan    auf  Rasur    von   5—6   Buchstaben)   E 


124  N'^'  68'  774  September  24. 

coUaturas^'  ad  audiendas  altercationes  ingred[ere]^'  aut  freda^' 
exigere  nec^'  mansiones  aut  paratas  vel  fideiussores  tollendum*' 
non^'^'  presuraant^'*';  sed  quicquid  exinde  de^'^'  ingenuis  aut  de 
servientibus  ceterisque  nationibus,  que^'^'  sunt  infra  agros  vel  fines 
vel*'^'  per  terras  prediete  ecclesie  commauentes^'^'  aut  de^'o'  fredas 
aut  undecumque  poterit'^'^'  sperare  *'^',  ex  nostra  indulgentia  pro'^'^' 
futura  Salute  ^'^'  in  luminaribus  ecclesie "^'^'  sancti"'*^'  Bon[e]fa[t]ii  per 
manus^''''  agentum^'^^'  eorum  proficiat  in  augmentum^'«'. 

Et  quod  nos  propter  nomen  domini  et  anime  nostre  remedium 
seu  nostra  prosequente '''''  progenie^'^'  pleiia  devotione  indulsimus, io 
nee  regalis^'^"  sublimitas  nee  cuiiislibet  iudicium**'"'  sev[a]^''^'  cupi- 
ditas  refragare*''"^'  temptetur^*',  et^^'^'  ut  presens'^'-'  tarn  presentis"" 
quam  et^''  futuris  teuiporibus  inviolata  deo^"  adintore*^"  firmiter^" 
permaneat'^". 

Et^"  ut  hec  emunitas  firmior  habeatur  et  per  tempora^"  melius /5 
conservetur,  de  annulo*"  nostro  subter  sigillavimus. 

Signum  (Monog^^amm)^^"  [CJaroli^''  gloriosissimi  regis"^". 

[(Ckrlsmon)]^"  Rado  ad  vicem  [Hi]therii^"  recognovit^". 


ß8.    tO  collaturi  10,  additum  vel  conlatum  74.  wO  ingredi  5  (\  auf  Rasur, 

danach  2  Buchstaben  radiert),  E ;  vgl.  Note  a'.    .        x')  fredas  E.  yO  aut  mansiones  20 

parare  statt  nee  —  paratas  E.  z')   B  loie  74;  tollere^;  M=9,  10,  18.  a'a')  fehlt 

E,  10.  h'h')  B,  E,  bei  Anredeform  des  Verbots  ausser  in  30  =.70,  54  =  67  nicht  zu 

belegen  ;  praesumat  158 ;   praesumatis  M  =:  9,  10,  18  und  sonst  regelmässig  ;  praesumatur 
2ß,  49,  133,  157.  c'c)  fehlt  B ;  aut  de  M  =  9,  74;  aut  de  ingenuis  aut  fehlt  10; 

aut  —  ingenuis  feMt  18.  d'd')  ^oie  Variante  von  3/=  74;  qui  3/  =  9,  10,  18  25 

(diese  drei  aber  mit  Beziehung  auf  servientibusj.  e'e')  seo  super    fseu  supraj 

M  =  9,  10,  18  statt  vel  per.  ff)  fiscus  ndd.  M  =  9  (f.  nosterj,  10  (dgl.J,  18,  74. 

g'g')  fehlt  B.  h'h')  ungewöhnlich ;  potuerat  M  =  18,  74  und  sonst;   potuerit 

Variante  von  M,   vgl.  71   und  sonst  poterat  9.  i'V)  res  spcrari  aus  sperare 

corr.  E.  k'k')  prot'utura  statt  pro  fut.  E.  l'l')  fehlt  E.  ni'mO  fehlt  30 

B;  ipsius  ecclesiae  fmonasteriij  31  =  9,  10,  18,  74.  n'n')  sancti  B.  fehlt  M  =  9, 

10,  18,  74;  Bonifacii  B,  E,  vgl.  NN.  z,  qq.  o'o')  =  9,  18,  74;  manu  M;  manum  10. 

P'pO  E  vne  Variante  von  M;  agendum  andere  Variante  von  M;  agentium  3t  =9,10,  18,  74. 
q'qO  vgl.  64  =  95,  augmentis  71;  perpetuum  31  =  9,    10,    18,    74.  r'r')  prose- 

quenti   Variante    von   31;   subsequenti    31  =  9,    10,    18,   74.  s's')  progenia  B.  35 

W)  lüie  Variante  von  31  =^  9,  10,  18,  74;  regales  31.  n'a')  B  icie  Variante  (viel- 

leicht  die   ursprüngliche   Lesart)  von  31  =^  9,  10,  18;  iudicum  E,  31.  tV)  31  = 

9,  10,  18;  seu  B;  fehlt  E,  74.  ly'Tr')  E  wie  31;  refragatione  B;  vel  infrin- 
gere  add.  E.  x'x')  31  =  18,  74;  attemptctur  B  (at  auf  Ranur  etwa  zweier 
anderer  Buchstaben) ;  temptet  E,  10.  y'y')  B  wie  31=10,  ifi,  74;  sed  E ;  40 
Et  —  permaneat  wne  31  und  darum  beizubehalten;  3Tühlbacher  hat  die  Variante  von  E 
bevorzugt  und  aus  ihr,  namentlich  durch  Streichimg  von  ut  und  prccipimns  —  obtesta- 
mur  (Note  f")  einen  antithetischen  Nachsatz  des  vorhergehenden  Satzes  erscldossen :  sed 
presens  traditio  nostra  tam  presentibus  quam  et  futuris  temporibus  inviolata  deo 
adiutore  firmiter  permaneat;  aber  gerade  jenes  preeipimus  —  obtestamur  zeigt,  dass  15 
Eberhard  seine  Vorlage  hier  emendationsbedürftig  fand.  z'z')  traditio 
nostra  add.  E;  auctoritas  add.  31  =  9,  10,  18,  74.  a")  B  wie  31 ;  presentibus  E. 
b'O  vgl.  95;  fehlt  31.  c")  deoque  E.  A")  wie  18;  adiutori  .1/  =  ?  10. 
e")  firma  E;  fehlt  31  und  sonst.  f")  preeipimus  et  omuimodis  obtestamur 
add.  E;  manus  nostrae  subscril)tioni*  us  infra  roborare  decrevimus  add.  31=:  9,  18,  vgl.  50 

10,  74  (ersetzt  in  unserer  U.  durch  den  Nachsatz  de  annnlo  —  sigiUavimus  der  zweiten 
Corroboration).  g")  Et  —  sigillavimus  gedeckt  durch  67,  68.  69,  74,  84. 
h")  labentia  tempora  E.  l")  B  wie  90,  95  u.  a. ;  anulo  E.  k")  fehlt  B. 
\")  kanzleigemüss ;  Karoli  B,  E.  m")  Francorum  rcgis  E.  n")  Frado 
statt  Chriamon  Rado  B;  die  ganze  Recognition  fehlt  E.  o")  Lutherii  B.55 
p")  fehlt  B;  wahrscheinlicher  recognovi. 


Nr.  69:  775  April  18.  125 

Dat[avij9"  octav[o]'"  kal.*"  oetobris  anno  sexto  regni  nostri^"; 
actum""  Dura^"  palacio  publico;  feliciter. 

69. 

Arugis  vnd  seine  Gattin  Gomaliilt  schenken  unter  Vorbehalt 
5  der  precarischen  Nutzniessung  auf  Lehenszeit  zwei  genannte   Un- 
freie zu  Mainz    mit    deren    bisheriger    und    künftiger  sowie  ihre 
eigene  künftige  Errungenschaft. 

Mainz  775  April   18. 

Cartular  f.  14  (Cy ;  —   Cod.  Eberhardi  I  f.  138  Auszug  aus  C  (E)^^ 
10  —  Cojnar.  III.  f.  90. 

Aus  C:  Schannat  Trad.  20  nr.  37  (mit  an.  regni  IIU ) ;  —  Dronke 
Cod.  32  nr.49.  —  Aus  E:  Dronke  Trad.  6  nr.  24.  —  Reg.:  Scriba  III 
19  nr.  317  und  333  Anm.  nr.  I A  7 . 

Fassung  ivie  in   U.  51. 

15  Dominus  autem  per  evangelium  suum  admonet  dicens^:   ,Date 

elimosinam  et  ecce  omnia  muiida   fiunt   vobis.' 

Idcivco  ego  in  dei  nomine  Arugis  et  coniux  mea  Gomahilt 
donamus  pro  anime  nostre  remedium  donatumqne  in  perpetuum  esse 
volumus  ad    monasterium   saneti   salvatoris,    quod  dicitur  Fulda,  in 

20  pago  Grapfeld  constructum,  ubi  vir  venerabilis  Sturmi  abba  preesse 
videtur,  hoc  est  in  loco  nuncupante  Mogontia^,  totum  laborem 
nostrum,  quicquid  ibidem  ad  prescns  dinoscitur  perveuisse,  id  est 
servum  istum  nomine  Lintiuiin  cum  omni  labore  suo  et  Heribrabten 
cum  omni  labore    suo   et   quicquid   postca   laboraverint   et   quicquid 

25deinceps  elaborare  poterimus  per  totam  vitam  nostram,  quicquid 
dici  aut  nominari  potest,  totum  et  integrum  ad  prefatum  mona- 
sterium Christo  protegente  volumus  esse  donalum  atque  firmatum, 
ea  scilicet  ratione  ut,  dum  advivinms,  ipsum^  laborem  per  vestram 
precariam  excolere  debeamus,  post  nostrum  vero  discessum  vos  vel 

30  successores  vestri  cum  omni  le  emeliorata  perpetualiter  recipiatis 
fruendo,  et  quicquid  exinde  eligeritis  facere,  liberam  in  omnibus 
habeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,    quod  futurum  esse  non   credimus,    si  aliquis  de 


GS.     (i")  so  kansleic/emäss ;  Datum  B,   Dat(um)  E,   was  aus  Dataui  verlesen  sein 
35  wird.  r")  octaua,  ausgeschrieben  wie  in  allen  Originalen  der  Zeit,  B;   VIII.  E. 

8")  kl.  B.  V)  eius  E.  "  u")  actum  —  feliciter  felüt  E.  v")  wie 

84,  86  «.  a.  ;  aus  Dure  mit  anderer,  viel  schicärserer  Tinte  corr.  B. 

GO.     I)  Überschrift  in  C:    Kanula  Aruf?isi  et  coniugis  eius  Gomahilte  de  Uuor- 

m(acinse)^  im  Register  f.  2 :  Arugisi  et  Gomaliilte.  II)  E :  Arcpis  ('Aregis  e) 

40  et  uxor  eius  Goemehilt  (e  über  oj  tradidit  sancto  Bonifacio  in  civitate  Maguntia  fMo- 

guncia  e^    servum    unura    et    omnem    proprietatem    suam     in    agris    et    in    vineis. 

a)  Randvermerk  des  11.  Jh.s :  Mogont(ia).  b)  aus  ipsam  corr. 

1)    Luc.    11,   41. 


126  Nr.  10:  775  August  6. 

nostris  heredibus  vel  proheredibus  contra  banc  epis[tolam]  ^  dona- 
tionis  nostrae  venire  temptaverit  aut  eam  infrangere  conatus  fuerit, 
iram  trinae  maiestatis  incurrat  et  iuxta  poenam  seeuli  inferat  parti- 
bus  ipsius  monasterii  cum  cogente  fisco  auri  pond(era)  V  argenti  X 
et,  quod  repetit  quisquam,  vindicare  non  valeat,  sed  presens  epis(tola)^6 
firma  et  inviolata  permaneat,  stipulatione  aubnexa. 

Actum  Mogontia  civitate  publica  sub  die  XIIII.  kl.  mai.  anno 
VII.  regnante  Karlo  gloriosissimo  rege. 

t  Signum  Arugisi,  qui   banc  kar(tam)  fieri  rogavit.     f  Signum 
Gomahilte,  que  b(ec)  consensit.    f  Signum  Bernberi.    f  Signum  Adal-  lo 
frit.      f  Signum  Frumiberi.      f  signum  Brunicho.      f  Signum  Benno. 
f  Signum  üuelafrit.     f  signum  Ernust.     f  Signum  Hadubuot. 

70. 

Wighelm  und  seine  Gattin  Fridugart  (Fridugarda)  schenTcen 
eine  Hofstatt  und  zwei  Weingärten  zu  Bodenheim^.  15 

775  August  6. 

Cartular  f.  18'  (Cy ;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  138  Auszug  aus  C  (E)^^ 
=  Copiar.  III.  f.  90. 

Aus  C:   Schannat  Trad.  24   nr.  44;   —    Dronke  Cod.  32  nr.  50.  — 
Aus  E:     Dronke  Irad.  7  cap.  3  nr.  33.  —  Reg.:   v.  Sartori  IIa  301;  — 20 
Scriba  III  20  nr.  327. 

Fassung  wie  in  U.  22 ;  Schreiber  vielleicht  schon  der  seit  U.  71 
nachiveisbare   Weliman. 

In  nomine  patris  et  filii  et  spiritus  sancti. 

Licet   parva   et   exigua    sunt,    que    pro    inmensis   peccatis    et  25 
debitis   offerimus,    tarnen    pius   dominus    noster  Jesus  Christus    non 
quantitatem  muneris  sed'*  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque  ego  Uuighelm  et  coniux  mea  Fridugart  sana  mente 
sanoque  consilio  pro  malis  peccatis  nostris,  ut  in  futuro  veniara  ali- 
quam  promerire  mereamur,  donamus  ad  ecclesiam  sancti  Bonifatii,  s^ 
ubi  ipse  requiescit  in  corpore,  hoc  est  quod  donamus  in  pago 
üuormacinse  in  villa,  que  dicitur  Batenheim^,  quicquid  ibi  iure  bere- 
ditario  visi  sumus  habere,  id  est  aream  unam,  cui  est  ad^  uno 
latere  Bernrati,  ab  alio  latere  strata,  tertio  sancti  Petri^,  quarto 
via   publica.     Et  donamus    vineam   unam,    cui    est    ad   uno    latere  35 

ßO.     c)  eps.  =  episcopus  C. 

70.     I)  Überschrift  in  C:   Uuighelnü   de   üuormacinse^   im  Register  f.  2:   Uuig- 
belmi.  II)   E:   Wichelm   et   uxor   eius   Friderat   tradiderunt   in   Baten- 

heim   ('Bathcnheim   ej   vineam   unam    et   aream    cum    familia    et    multa    substantia. 
a)  nach  devotionem  C.  b)  Randvermerk  des  iL  Jh.s:  Battenhei(m).  c)  aus  40 

ab  corr. 

1)  Rheinhessen  Kr.  Opjyenheim ;   vgl.   U.  54.  2)  woJd  Kloster 

Weissenburg  oder  Domstift   Worms;  vgl.  oben  S.  111  N.  1. 


Nr.  71:  775  November  13.  127 

sancti  Albani',  ab  alio  latere  Nandgeri,  tertio  iterura  sancti  Albani^, 
quarto  latere  Gerbaldi.  Et  doiiamus  ibi  aliam  vincam,  cui  est  ad 
iiuo  latere  Theotholdi,  ab  alio  Tbancrati,  tertio  sancti  Petri^.  Hec 
omnia  superius  norainata  cum  domibus,    aedificiis,    terris,    araturiis, 

öpratis,    pascuis,    silvis,    aquis  aquarumve  decursibus  donamus  a  die 

presente  donatumqiie  in  perpetuum  esse  volumus,  ita   tarnen,  ut  ab 

bac    die    habendi,    donandi,    vendendi   vel    quicquid    exinde    facere 

volueritis,    liberam  et  firmissiraam  in   omnibus  babeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,    quod  futurum  esse  non   credO;    si  ego  ipse  aut 

/oaliquis  de  beredibus  meis  vel  proheredibus  meis  seu  quislibet  ulla 
opposita  persona,  qui  contra  hanc  donatione  venire  temptaverit, 
iuprimitus  iram  dei  omnipotentis  incurrat  et  ab  omni  loca  sanctorum 
excommunis  appareat  et  insuper  inferat  fisci  dicionibus  auri  uncias 
duas    argenti    pondus    quattuor    coactus    exsolvat    et  nee  sie,  quod 

/ö  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni  tempore 
firma  et  inviolata  permaneat,  stipulatione  subnixa. 

Acta  donatio  hec  sub  die  VIII.  idus  augustas  anno  VII. 
regnante  domino  nostro  Karolo  glorioso  rege. 

t  Signum    üuighelmi,     qui    hanc     donationem     fieri    rogavit. 

20  f  Signum  Fridugarda  coniugis  suae.  f  signum  Egiheri.  fTancrat. 
t  Otuuin.     t  Hruotpraht.     f  Heimolf .     f  Erlapraht.     f  Bennoni  f. 

71. 

Ata  (Adana)  schenkt  für   den   Todesfall    ihre   dem  Heiland 

geweihte  Kirche  zu  Bretzenhehn^  samt  dem  Grundstücky  auf  dem 

2ösie  erbaut  ist,    und    einem   Weinberg,    ferner  26  Morgen  und  13 

qenannte   Unfreie. 

^  '  775  November  13. 

Cartular  f.  13'  (C^)^;  —  UU- Verzeichnis  .De  Magontia'  im  Cartular 
f.  29a  nr.  15  Hegest  fC^j";    —    Cod.    Eberhardi  I  f.  138    Auszug    aus  C 
30  (E)^^^  =  Copiar.  III.  f.  90. 

Aus  C^:  Schan7iat  Trad.  26  nr.  50;  —  Dronke  Cod.  34  nr.  52  = 
Menzel:  Die  Adaliandsclirift  14  Brückst.  —  Aus  E:  Dronke  Trad.  6 
cap.  3  nr.  22.  —  Reg. :  Scriba  III  20  nr.  336  und  333  Anm.  nr.  I  A  5. 

Fassung  icie  in   U.  22.     Der  Gerichts- Schreiber   Weliman  wird 

3'>hier  zum  ersten   Male   und   ausserdem   in  den   UU.   72,   75,  80 — 82, 

87,  88,    Dronke  nr.   79 — 81,  90,    92    sowie   in   der  Honauer   U.   bei 

Schöpflin  Alsatia    diplomatica  I  61   nr.  75    genannt;    vgl.  Bresslau: 

Forschungen  zur  deutschen  Geschichte  XXVI  34. 


71.     I)  Überschrift  in  C^ :  Kartula  Atun  de  üuormacinse,  im  Register  f.  2:  Atun. 
40  II)  C2.-  Prestaria  Atae.  III)  E:  Ata  de  Worm(acense)  tradidit  sancto  Bonifacio 

in  viUa  Brizenheim  vineam  uiiam  et  aream  cum  domibus  et  familils, 

1)  Kloster  zu   Mainz.  2)  wohl  Kloster  Weissenburg   oder 

Domstift  Worms;  vgl.  oben  S.  111  N.  1.  3^  Eheinhessen  Kr  Mainz. 


128  Nr.  72;  775  November  13. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 

Licet  parva  et  exigua  sunt,  que  pro  inmensis  peccatis  et 
debitis  offerimus,  tancien  pius  dominus  noster  Jesus  Christus  non 
quantitatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque    ego    Ata    sana    mente    sanoque    consilio    pro    maliss 
peccatis  meis,    ut^^  in  futurum  veniam    aliquam    promerire    merear, 
dono  ad  ecclesiam  sancti  Bonifatii,    ubi  ipse  requiescit  in  corpore, 
hoc  est  quod  dono  ecclesiam  sancti  salvatoris  in  villa,    que  dicitur 
Brizzenheim^,  cum  ipsa  areola,  in   qua   aedificata  est,    et  cum  illa 
vinea,    que  est  ab  uno    latere  Odacari,    ab  alio  latere  Ada,    tertio/ö 
latere  Uuillihath,  quarto  latere  via  publica.     Et  dono  in  ipsa  marca 
iugeras  XXVI  et  mancipias  XIII  bis  nominibus:    üuauolf,   Anshild, 
üuibrat,  Leoba,  Uuiba,  Ittiso^,  Hruothilt,  Gisalhilt,  Hruotlind,  Hruod- 
lind^,  Rahholf,  Liba,  Naholf,  ita  tamen,  ut  post  obitum  meum  supra 
dicta  ecclesia  sancti  Bonifatii  habendi^  donandi,  vendendi  vel  quic-/5 
quid  exinde  facere  volueritis,    liberam    ac    firmissimam   in   omnibus 
habeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  fieri  non  credo,  si  ego  ipse  aut  aliquis  de 
heredibus  meis  vel  quislibet  ulla  opposita  persona,  qui  contra  lianc 
donationem  venire  temptaverit,  inprimitus  iram  dei  incurrat  et  ab  20 
omni  loca  sanctorum  excomnuinis  appareat  et  insupcr  iuferat  fisci 
dicionibus  auii  uncias  duas  argenti  pondus  IUI  coactus  exsolvat  et 
nee  sie,  quod  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  presens  donatio 
hec  omni  tempore  firma  permaneat,  siipulatione  subnixa. 

Facta  donatio  hec  sub  die  idus  novemb.  anno  octavo  regnante  25 
domino  nostro  Karlo  glorioso  rege. 

Ego  Uuelimanus  rogatus  hanc  kartam  donationis  seripsi  et 
notavi  diem  et  tempus  quo  supra. 

f  Signum  Adane,  qui  hanc  donationem  fieri  rogavit.     f  signum 
Bobone.     f  signum    Oadane.     f  signum    Hadurichi.     f  Signum    Hi*ih-3r> 
baldi.     f  Signum  Oadalbercti.     f  signum   Uuidrat.     f  signum  Zezoni. 
f  Signum   Bennoni.      f  signum   Theodo.      [f]  ^  signum  Gundhramni. 
f  Signum  Liutgis.     f  signum  Albrat. 

72. 

Oclacar    (Odacriis)    schenkt    zum    Seelenheil    seiner   Gattin  3-, 
Hruodsioind  die  Hälfte  zioeier  Morgen  Landes  an  die  dem  Kloster 
ühergehenen  Kirche  zu  Bretzenheim'^ . 

775  November  13. 


71.      a)  "  nus  i  corr.  b)  Bandvermerk  des  11.  Jh.s:  Brizzenhei(ni). 
c)  verschrieben  für  Ittisa?  (E.  Schröder).  d)  doppelt,  aber  nicht  Schreibfehler,  40 

da  mir  so  die  Zahl  13  voll  icird  (Tangl).  e)  fehlt. 

1)  Rheinhessen  Kr.  Mainz. 


Nr.  12:  715  November  13.  129 

Cartular  f.  10'  (C)^;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  IST  Auszug  aus  C 
(E)^^  =  Copiar.  IIL  f.  89'. 

Aus    C:   Schannat    Trad,  26   nr.  49 ;    —   Dronke  Cod.  34  nr.  53  = 
Menzel:   Die    Trierer  Adahandschrift   14   Bruchst.    —    Aus    E:    Dronke 
5  Trad.  6  cap.  3  nr.  17  (verbunden  mit  U.  59).  —  Reg.:  v.  Sartori  IIa  302; 
—  Scriba  III  20  nr.  337  und  133  Anm.  nr.  I A  1. 

Fassung  wie  in   ü.   22;  Schreiher  wie  in   U.  71, 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 

Licet  parva  et  exig-ua  sunt,  que  pro  inmensis  peccatis  et  de- 

10  bitis  offerimus,  tarnen  pius  dominus  noster  Jesus  Christus  non  quan- 
titatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque  Odacar  sana  mente  sanoque  consilio  pro  malis  peccatis 
meis,  ut  in  futuro  veniam  aliquam  promerire  merear,  dono  ad  eccle- 
siam  sancti  salvatoris,  qui  est  tradita  ad  eeclesiam  sancti  Bonifatii^, 

lüin  elimosinam  Hruodsuuinde  coniugis  mee  medietatem  iugerum  dua- 
rum  in  villa,  que  dicitur  Brizzenheim",  quod  est  ab  uno  latere  Ada^, 
ab  alio  latere  Odacar,  tertio  latere  via  puplica,  dono,  trado  atque 
transfundo,  ita  tarnen,  ut  ab  die  presente  custor^  ecciesie  sancti 
Bonifatii  id  est  Sturmi  abbas  habendi,  donandi,  vendendi  vel  quic- 

w  quid  exinde  facere  voluerit,  liberam  et  firmissimam  in  omnibus 
habeat  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  fieri  non  credo,  si  ego  ipse  aut  aliquis  de 
heredibus  meis  vel  proheredibus  meis  vel  quislibet  ulla  opposita 
persona,  qui  contra  banc  donationem  venire  temptaverit,   inprimitus 

25  iram  dei  incurrat  et  ab  omni  loca  sanctorum  excommunis  appareat 
et  insuper  inferat  fisci  dicionibus  auri  uncias  duas  argcnti  pondus 
quattuor  coactus  exsolvat  et  uec  sie,  quod  repetit,  evindicare  non 
valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni  tempore  firma  permaneat, 
stipulatione  subnixa. 

30  Facta  donatio  hec  sub  die  idus  novemb.  anno  octavo  regnante 

domino  nostro  Caralo^'  glorioso  rege. 

Ego  Uuelimannus  rogatus  hanc  kartulam  donationis  scripsi  et 
notavi  diem  et  tempus  quo  supra. 

f  Signum  Odacri,    qui   hanc  kartulam   donationis  fieri  rogavit. 

35  t  Signum  Hruodsuuinde  coniugis  mee.  f  Signum  Geilane.  f  Signum 
Geilrada.  f  Signum  Elisabeth,  f  Signum  Lantsuuinde.  f  Signum 
Hrihbaldi.  f  signum  Vodilperahti.  f  Signum  Adane.  f  Signum 
Hadurichi.     f  signum  Hremmingi. 


72.     I)  Überschrift  in  C :   Kartula  traditionia  Odacri    de  pago  Uuormacinse,    im 

40  Jiegister  f.  2 :  Kartula  Otakari  in  Uuormat.  II)  E :  Otakar  de  pago  Worma- 

cense  tradidit  sancto  Bonifacio  quicqnid  prediorum  et  mancipiorum  habuit  in  viUa, 

que  vocatur  Brisenheim.  a)  RandvermevTc  des  11.  Jh.s:  Brisenliei(m).  b)  C, 

1)  vgl.  U.  71.  2)  die  Ausstellerin  der  U.  71. 

Fuldaer  ürkundenbuch  I.  9 


130  ^1"-  75;  775  November. 

73. 

König  Karl    [der  Grosse]    schenM    das    von  T[h]roand   ge- 
gründete und  ihm  übertragene  Kloster  HolzMrchen'^. 

Düren  775  November. 

Cod.  Eberhardi   II  f.  66  (E^   und  I  f.  100'  (E^  =  Copiar.  III.  6 
f.  161'  (e'J  und  66'  (e^);  —  Registrum   litter arum  ^E  59"   vom  Ende  des 
15.  Jh.s  f.  21  nr.  2  zum  J.  778  (R)^^\ 

Angeblich  ex  veteri  apographo  ad  autographum  con- 
fecto;  Schannat  Trad.  24  nr.  45  zum  J.  776  (S)  =  v.  Eckhart  Commen- 
tarii  I  638  Auszug,  =  Bouquet  Recueil  V  736  nr.  33  Bruchst.  u.  =  Migne  lo 
XCVII  1052  nr.  6  u.  =  Dronke  Cod.  33  7ir.  51  (nebst  dem  Eschatokoll 
von  E^)  u.  =  Mühlbacher:  M.  G.  Diplomata  Karol.  I  150  nr.  160  (mit 
Berücksichtigung  der  Varianten  von  E^-  ^).  —  Aus  E^  oder  E^:  Val. 
Müntzer  Chronographia  [1550]  f.  116  Citat  (M)'^^.  —  Aus  E^ :  Brower 
Ant.  141  Bruchst.  —  Aus  E^ :  Schoettgen  et  Kreysig  I  3  nr.  7  Varianten  15 
zu  S.  —  Reg.:  Brequigny  Table  I  111;  —  v.  Sartori  II  a  301;  —  Böhmer 

10  nr.  79;  Heffner:  Archiv  .  .  von  Unter  franken  VI  b  59;  —  Sickel  Acta 

11  30  u.  246  nr.  50;  Herquet  iSj^ecimina  5  nr.  9 ;  —  Gegenbaur  1 45  nr.  5; 
=  Mühlbacher  74  nr.  191  =^83  nr.  195;  —  Roller  b  44  nr.  212  und 
74  nr.  81.  20 

8y  nie  angezweifelt  und  noch  von  Mühlbacher  als  ,,durchaus 
echt'^  bezeichnet  und  verwertet,  ist  ein  Machwerk  Schannats,  der  E^ 
und  E^,  um  die  von  ihm  darin  erkannte  echte  Vorlage  herzustellen, 
contam^iniert  und  in  erheblichem  Umfange  nach  anderen  Diplomen 
emendiert  hat.  Diesen  von  ihm  verschleierten  und  zur  Fälschung  25 
herabgewürdigten  Reconstructionsversuch  darf  die  moderne  Forschung, 
welche  über  die  kritische  Ausgabe  der  UU.  Karls  des  Grossen  (hier 
citiert  wie  bei  U.  68)  verfügt,  mit  loeit  besserem  Erfolg  ivieder  auf- 
nehmen. Dem.  unten  neben  E^  (b)  und  E^  (c)  gedruckten  Ei^gebnis  (a) 
habe  ich  in  den  Noten  die  Varianten  von  8  hinzugefügt,  um  dessen  30 
Unechtheit  damit  sinnfällig  zu  demonstrieren.  E^  und  E^  sind  un- 
abhängig von  einander.  Dass  sie  in  einigen  Verderbungen  mit 
einander  übereinstimmen  (vgl.  die  NN.  i,  aa,  ii,  II,  uu,  g' ,  h' ,  i' , 
e'e' ,  i'i'  der  U.  a),  nötigt  doch  nicht,  eine  verderbte  gemeinsame  Vor- 
lage anzunehmen.  So  ivie  Eberhard  arbeitete,  mag  er  seine  in  30 
der  einen  Copie  gemachten  Änderungen  auch  in  der  anderen  frei- 
händig wiederholt  haben.  Allenfalls  könnte  er  beide  Male  einer 
vorher  angelegten  Conzept- Copie  gefolgt  sein,'  doch  diese  müsste 
gleichfalls    von    ihm  stammen,    da  jene    gemeinsamen    Verderbungen 


73.     I)  Überschrift  in  I]i :   Traditio   Caroli   de   Holzkirechen  mit  Randvermerk  40 
des   14.  Jh.s:   Sigillata   est;  im  Register  f.  4:   Traditio  Caroli   de   loco  Holzchirchen. 
In  e^  Randvermerk  aus  dem  15.  Jh.;  Holzkirchen.  II)  Überschrift  in  E^:  Precep- 

tum  Caroli  et  traditio  loci  Holzchirken  ad  Fuldense  monasterium  mit  Randvermerk  des 
14.  Jh.s:  Sipillata  est;  im  Register  f. 71:  Preceptum  Caroli  regis  et  tradicio  eins  de 
loco  Holzkirchen.    In  c^  Randvermerk  ans  dem  l.').  Jlt.:  Holtzkirchen.  III)  R:  Item  *5 

littera  donacionis  sigillata  Karoli  magni  regis  super  monasterio  Holtzkirchen  sancto 
Stormioni   datum   anno    domini   DCC°LXXV1II*.  IV)  M :  Carolas  Magnus 

der  koenig  auß  Francken  hat  Stormi  zum  Stiflft  Fulde  das  kloster  Holtzenkirchen  vor 
dem  Odenwald  gelegen  geben. 

1)  Unterfranken  BA.  Marktheiden feld.  60 


Nr.  73:  775  November. 


131 


durchaus  seiner  Art  entsprechen.  Jedenfalls  aber  hat  er  das  Ori- 
ginal der  U.  selbst  benutzt.  Dieses  war  nach  den  Siegelvermerken 
beider  Abschriften  (NN.  I  und  II)  noch  im  14.  Jh.  vorhanden,  und 
dass  diese  Aussagen  stimmen,  zeigt  das  bisher  unbekannte  R  (N.  III). 

5  Die  Fassung  ivird  ivohl  auf  den  Recognoscenten  Rado  (vgl.  über 

ihn  U.  67  Vorbemerkung)  zurückgehen.  Von  der  Datierung  fehlt 
nicht  nur  in  E^  sondern  auch  in  E^  das  Regierungs-J.  Hier 
sollte  die  Angabe  des  Incarnations-J.s  in  R  eigentlich  aushelfen. 
In  der  Tat  tuäre  sotuohl  im  11.  als  im  10.  annus  regni  f=  778  oder 

10  777),  auf  die  man  sie  reducieren  könnte,  Raum  für  den  in  E^  über- 
lief erteil  November- Aufenthalt  des  Königs  in  Düren.  Aber  die  Diplome, 
die  unserer  U.  stilistisch  besonders  nahe  stehen  und  daher  auch  für 
die  Reconstruction  vornehmlich  in  Betracht  kommen,  gehören  schon 
dem  J.   775  an  und  weisen  darum  mit  Entschiedenheit  das  Stück  in 

15  die  gleiche  Zeit.  Schon  Schannat  hat  aus  einem  von  ihnen  (107), 
das  er  für  seinen  Text  benutzte,  diesen  Schluss  gezogen.  Dass  er 
richtig  ist  und  dass  die  Angabe  von  R,  dem.  aioch  sonst  bei  der  Be- 
rechnung der  Jahresdaten  oft  Fehler  untergelaufen  sind,  hier  in  die 
Irre  führen,  icird  in  der   Tat  bestätigt  durch  die  Diplome  102 — 105, 

20  die  für  die  Zeit  von  Ende  Juli  bis  Ende  Oktober  775  einen  Königs- 
aufenthalt zu  Düren  ausdrücklich  bezeugen;  unsere  U.  wird  in  die 
erste  Hälfte  des  November  gehören,  da  der  König  noch  in  diesem 
Monat  zu  Diedenhofeyi,  etwa  sechs  Tagereisen  südlich  von  Düren, 
geurkundet  hat  (Diplome  107 — 109). 

25  Ein    vorgeblicher    Auszug    aus    unserer   U.,    den    Eberhard    in 

seinen  Summarien  aus  den  Cartularen  des  9.  Jh.s  bringt  (Dronke 
cap.  4  nr.  16),  ist  hier  Glicht  aufgenomw^en.  Hinter  ihm,  verbirgt 
sich  eine  verlorene  Aufzeichnimg  privaturkundlicher  Natur  (unten 
U.  100), 

30  Auser  diesem.  Citat  und  dem  Regest  R  iväre   noch   zu   nennen 

die  Erwähnung  in  dem.  gleichfalls  bei  Eberhard  überlieferten  Güter- 
verzeichnis des  Stiftes  Holzkirchen  (Dronke  cap.  28:  Prepositura 
Holzkirchen  a  Carolo  imperatore  siraul  cum  bonis  illuc  pertinentibus 
sancto  Bonifacio  sueque  Fuldcnsi  ecclesie  donata  atque    contradita 

35 est;  quam  videlicet  preposituram  priraum  fundavit  quidam  nobilis- 
simus  comes  nomine  Trunt  cum  bonis  et  prediis  suis).  Die  beiden 
ältesten  litterarischen  Erwähnungen  (NN.  V  und  VI)  gehen  jedenfalls 
auf  E^  oder  E^  zurück» 


Ob    (Reconstruction), 

h  (E^). 

C   (EV. 

40 

(In  nomine  dei    et 
salvatoris  nostri  Jesu 
Christi. 

[(Chrismon)]  Caro- 

<(*  Carolvs  *  rex  Fran- 

Ego  Karolus   dei  gra- 

lus   gratia     dei     rex 

corum  et  LOngohardorum 

tia     rex     Francorum      et 

^öFrancorum    et  L[a]n- 

ac    patriciiis    Romanonim 

LOngobardonim  ac  patri- 

gobardorum  ^    ac    pa- 

Omnibus  fidelibus  *. 

cius  Romanorum  omnibus 

7S(l.     a)  damals  weit  häufiger  als  Longobardorum  E^-  *. 


9* 


132 


Nr.  73:  775  November. 


tricius  Romanorum  ^ 
Omnibus  fidelibus  [no- 
stris]  tarn  presentibus 
quam  futuris. 

Quicquid^  enim  ad 
loca  sanctorum  vene- 
rabilium  congruenter^ 
ob  amore^  dei  con- 
cedimus  vel  confirma- 
mus,  hoc  nobis  ad 
mercedem  vel  stabili- 
tatem  regni  nostri  et^ 
procerum  nostrorum 
per[tine]res'  confidi- 
mus. 

Ideoque'^  notum  sit 
omnium  fidelium  no- 
strorum magnitudini, 
qualiter  nos  propter 
noraen  domini  et  ani- 
me  salutem  [eo%  quod] 
merc[i]s  nostra  in 
eternum  permaneat, 
donamus^^  ad^  rao- 
nasterium  sancti  Bo- 
n[e]facii^;  quod'^  est 
constructum  in  pago^ 
Graffelt^^  super  fluvi- 
um^  Fulda,  ubi^'  ipse^ 
preciosus  domnus  et^ 
sanetus  Bon[e]facius" 
mart[y]r^       corpore^" 


Quicquid  enim  ad^  lo- 
ca   sanctorum    venerabili- 

umque    fratrum   *   ob 

amorem  dei  concedimus 
vel  confirmamus,  hoc  no- 
bis ad  mercedem  vel  sta- 
bilitatem  regni  *  per- 
VCUire  confidimus. 


Ideoque  notum  sit  om- 
nium tidelium  nostrorum 
magnitudini,  qualiter  nos 
propter  nomen  domini  et 
anim^  salutem  et  Ut  mer- 
ces  nostra  in  eternum 
permaneat,  donamus  at- 
que  in  perpetuum  dona- 
tum  *  esse  volumus  ad 
monasterium  sancti  Boni- 
facii,  quod  est  construc- 
tum in  loCO  Graffeit  super 
fluvium  Fulda,  ubi  ipse 
preciosus  domnus  et  sane- 
tus martlr  Bonifacius  cor- 
pore requiescit  et  ve- 
nerabilis  vir  Sturmi  abba 


Christi  fidelibus  *  tarn 
presentibus  quam    futuris 

gratiam  et  salutem, 
pacem  et  clemenciam 
in  domino  anuuntio.    s 

Quicquid  *  ad  loca 
sanctorum  venerabilium 
congruenter  ob  amorem 
dei  concedimus  vel  con- 
firmamus, hoc  nobis  ad  io 
mercedem   et  stabilitatem 

regni  nostri  et  pro- 
cerum nostrorum  pro- 

Venire    confidimus. 

15 

Igitur  notum  sit  om- 
nium fidelium  nostrorum 
magnitudini,  qualiter  nos 
propter  nomen  domini  et^^ 
anim?  nOStre  salutem 
et  ut  merces  nostra  in 
^ternum  permaneat,  dona- 
vimus  donatumque  in  per- 
petuum esse  volumus  ad  ^^ 
monasterium  sancti  Bonl- 
facii,  quod  constructum 
est  in  pago  Graphelt 
super  fluvium,  qui  dici- 
tur  Fulda,  ubi  *  preciosus  30 
domnus  et  sanetus  Boni- 
facius martlr  corporalitcr 
quiescit  et  ubi   venerabi- 


73a.     b)  Omnibus  —  futuris  unsicher,  —  z.  B.  79,  85,  8G,  90,  92,  100,  121,  vgl.  109, 
112,  fehlt  S  und  damals  meist;   Eberhard  interpoliert  dieGrussformel  oft,  hat  dann  aber  35 
regelmässig  Christi  fidelibus,  ivas  hier  nur  inE"^.  und  kaum  je  tarn  —  futuris,  icie  in  E'^. 
c)  Quicquid  —  confidimus  ime  107.  d)  tvie  82,  84,  103.  e)  tcie  S4,  107,  103.  104. 

f)  et  —  nostrorum  ivie  103,  fehlt  sonst  und  S.  g)  ausnahmslos  an  dieser  Stelle; 

l-rovenire  S  aus  E^.  h)  Ideoque  —  salutem  ivie  107.  i)  eo  —  perma- 

neat wie  107,  fehlt  S;  et  ut  E^-  *.  k)  donamus  wie  107  und  immer;  vgl.  NN.  aa,  s'.  40 

1)  ad  —  Bonefacii  vgl.  92,  103,  104,  107,  114,  HC.  in)  vgl.  U.  6S    Note  z. 

u)  quod  —  Fulda  vgl.  104,  114,  116.  o)  loco  E,  vgl.  99,  114.  p)  vgl. 

U.  68  Note  cc.  q)  qui  dicitur  add.  E^,  vgl.  99.  r)  ubi  —  requiescit 

loie  114,  vgl.  92,  97,  107,  185.  s)  fehlt  S  (aus  EV.  i)  et  sanetus  fehlt  S. 

u)  vgl.  Note  m.  v)  vgl.  116.  w)  damals  immer  so  ;  in  vor  cor-  45 

pore  in  114  erst  vom  Abschreiber  nachgetragen. 

7Sh.      a)  u(i  loca  auf  Rasur. 


Nr.  73:  775  November. 


133 


reqiiiescit  et  ^  vene- 
rabilis'/  vir  Stur- 
mi[o]~  abba  rector 
[pre]esse   videtur,  do- 

5iiatiimqiie"^^  in  perpe- 
tuum  esse  voliimus, 
hoc  ^^  est  monasteri- 
um^^  cognomina[nte]  ^^^^ 
Holzkiricha^^  in  pago 

10  [Uujaltsaze^'' super  flu- 
violum^ö'  Albaha'^^-  ^, 
qu[em]"  T[h]roan- 
dus'^'^'  in^^  honorc 
beate"^''^  Marie""  sem- 

15  per  virg'inis  ^^  sl^p 
novo  fundamine^'?  Vi- 
sus [fuit]'''  edificasse 


20 


turbe        monachorum 

rector     *     esse      videtur, 


hoc  est  monasterium  cog- 
nomento  Holzkiricha^  in 
pago  Waltsaze  super  flu- 
violum  Albaha^-  ^  situm, 
quod  Troandus  a  novo 
fundamine  COgnOScitur 
^dificasse  in  honore  beat? 
Mari§       semper      virginis 


lis  et  sanctus  vir  Stur- 
m  i  abbas  innumerabili- 
um  monachorum  con- 
gregationem  domino 
militantium     collegit^ 

quoddam^      videlicet 

monasterium  Holzchircha 
nominätum  in  pago  SCi- 
licet  Waltsaze  ^  super  flu- 
vium    AlbStade^'^,  quod 

Troandus  princeps  reg- 

ni  nostri  a  novo  funda- 
mine de  rebus  sue  pro- 
prietatis  visus  est  «,di- 

ficasse  in  honore  beat? 
et     gloriose     *    virginis 

Mari§  nec  non  et  be- 
atissimi  martiris  Bo- 
nifacii  archiepiscopi 
ceterorumque  marti- 
rum  domini  nostri 
lesu  Christi  nec  non 


7Sa.    X)  et  —  videtur  wie  114,  vgl.  92,  103,  126;  ubi   nach   et   add.  E^  tcie   185. 

25)')  voncrabiüs  vir  damals  ganz  vorherrschend;  vir  ven.  S  icie  in  103,  116  (U.  11)  und 
einigen  anderen;  et  sanctus  add.  E'^,  vgl.  SO.  z)  vgl.  U.  68  Notes.  aa)  dona- 

tuuiquc    —   volumus    icie   ,92,   103,   107,  116,  126,  127,  144,  184,   185,    und   zwar    ausnahmslos 
nach  ad  monasterium  —  videtur;   unmittelbar  nach  donamus  S  aus  E^-  '^.  bb)  hoc 

est  tvie  92,  103,  104,  185.  cc)  monasteriolum  S,  vielleicht  Emendation  nach 

30  S.  135  Z.  18  (vgl,  auch  fluviolum  in  E^ ;  das  einera  Kloster  untergeordnete  Kloster 
heisst  in  der  Regel  monasteriolum  (55,  60,  158),  aber  einmal  auch  monasterium  (102). 
«Id)  icie  114,  vgl.  den  Accusativ  villa  .  .  nuncupante  in  117 ;  coguominatum  S  vielleicht 
contaminiert  aus  E^-  2.  ee)  vgl.  Holzkirihha  in  der  U.  vom  J.  816  (gleichzeitige 

Copie)    bei    Schannat    Buchonia    439   (von    Eberhard    in   Dronke    nr.  323   zu   Holzchircha 

35  verändert),  Holtzkiricha  z.B.  in  Rudolfs  De  reliquiis  (Brou-er  Ant.  235,  242)  und  in 
der  Überschrift  zu  Versen  Hr  ab  ans  (ebenda  141)  ;  Holzchyrieha  Dronke  nr.391.  flf)  vgl. 

U.  51  Note  u;  Vualdsassin  5".  gg)  vgl.  84.  144,  nicht  Eberhardisch;  fluvium 

S  (aus  E^).  hh)  entspricht  der  modernen  Form  Aalbach/   Abbaha  -B';  Alb- 

stade  A'2;  Albstat  S;  situm  add.  E^,  fehlt  auch  103,  117.  ii)  vgl.  quem  Adal- 

^  boldus  .  .  tradedit  107,  monasterium  quem  .  .  construxit /08,  monasterio  .  .  qui  103;  quod 
E^-^,  S.  kk)  Throando  M.  G.  Ejnsfolae  IJI  364  nr.  83;  Tbroandi  U.  20  (von 

Eberhard  mit  Troantis  wiedergegeben).  \\)  in  —  virginis  vor  a  —  edificasse 

loie  in  108,  109,  152,  nachher  nur  E^-  ^,  S.  mm)  ungewöhnlich  ;  beatissim^  163; 

sanctae  dei  genitricis  99,  152,  156,  15S,  160  u.  a.  nn)  Marie  —  virginis  irie  99, 

45  1.^2,  156  u.  a.  oo)  nec  non  —  recondit^  add.  E'^,  vgl.  vel  cetf^T-orum  sanctorum  114. 

pp)  a  —  edificasse  wie  109,  vgl.  92,  108,  152.  qq)  de  —  proprietatis  add.  E-  —  \xxre. 

(nach  Mühlbacher  aus  in  re  verderbt)   proprietis  suae    S'   (vgl.  allerdings   in  sua  proprie- 
tate  1.52).  TT)  icie  109,  186.  icnd  sonst  (vgl.   U.  68  Note  II),  est  in  142.  144,  1.52. 

TSb.      b)  Randvermerk  aus  dem  15.116.  Jh.;  Halczkir(clien).  c)  1  aus  b  corr. 

50  73  C.      a)  q  aus  b  corr.  h)  aus  Waltsazi  corr.  c)  aus  x\lb- 

stadi  corr. 


1)  der  Aalhach  hei  Bettingen    (Baden   A.   Wertheim)    in    den  Main 
mündend. 


134 


Nr.  73:  775  November. 


et**  res  proprietatis 
sue  ad  ipsum  lociim  Vi- 
sus [fuit]"  delegasse^ 

et  [in]^'"  postmodum 
manu^^  potestativa 
ipsum  ^^^  mona&terium 
una^^  cum^^^  omni 
integritate  cum--^  Om- 
nibus appendiciis  vel 
adiacenciis  suis,  quic- 
quid*'  ipse  veJ  alii 
homines  ad  predic- 
tum  monasterium^' 
delegaverunt,  no- 

bis<^'  tradidit  ef^'  in 
Omnibus  confirmavit 
id^'  est  tam^'  terris, 
aceol[abus];  domibus, 
edificiis,  maueipüs^'', 
vineis,  silvis,  campis, 
pratis,  pascuis,  aquis 
aquarumve  decursibus, 
mo[v]ilibus'^'  et  in- 
mo[v]iIibus,  peculiis'', 


et  res  proprietatis  su- 
Q  ad  ipsum  locum 
Visus         est        delegasse 

et  postmodum  manu  po- 
testativa ipsum  monaste- 
rium  una  cum  omni  in- 
tegritate  cum  Omnibus 
appendiciis  vel  adiacen- 
tiis  suis,  quicquid  ipse  vel 

alii  homines  ad  iam  dic- 
tum monasterium  delega- 
verunt,  nobis  tradidit  et 
in     Omnibus     confirmavit, 


id  est  tam  terris,  accolis, 
domibus,  ^dificiis,  manci- 
piis,  vineis^  silvis,  campis, 
pratis;  pascuis,  aquis  aqua- 
rum  *  decursibus  et  in- 
CUrsibuS,  mobilibus  et 
inmobilibus,  pecuniis,  pre- 
sidiis,  parinariis,  adiacen- 


et  aliorum  sancto- 
rum,  quorum  ibi  reli- 
quie  sunt  recondite'^, 
in    quorum    honorem 

res  proprietatis  su?  idem  5 

princeps  noster  nostra 
permissione   ad    ipsum 

locum  Visus  est  delegasse 
et  postmodum  manu  po- 
testativa ipsum  monasteri-  lo 
um  cum  omni  integritate 
cum  *  appendiciis  vel 
adiacentiis  suis  et  quic- 
quid ipse  vel  alii  homines 
ad  predictum  loCUm  eius  15 

causa    vel     pro     dei 

amore  delegaverunt,  no- 
bis tradidit  idem  prin- 
ceps      Troandus      et 

in     Omnibus     confirmavit,  20 

id  est  *  terris,  accolis, 
domibus,  ^dificiis,  manci- 
piis,  vineis,  silvis,  campis, 
pratis,  pascuis,  aquis  aqua-  25 
rumve  decursibus  et  in- 
CUrsibuS,  mobilibus  et 
inmobilibuS;  pecuniis,  pre- 
sidiis,  farinariis,     molen- 


73a.     SS)    et   —    delegasse   wie    109   ffiscalis    ac  add.    nach   res,    sanctum   vor  30 
locum,  fehlt    suq),   vgl.    144.  tt)   vgl.   Note  rr.  nn)   iu   post- 

modum   (ein    Ausdruck    der    OericJits-UU.J    wie    101,    102,    110,    142;    in    von    Eberhard 
auch   in    U.  62    ausgelassen    (vgl.  oben    S.  109    ZZ,  15,    22).  tt)    vgl.   maiius 

potestativas   102.  ww)  vgl.  ipsum   monasterium   109.  xx)  una 

cum  wie  92,  109.  yy)  cum  —  suis;  vgl.  cum  omnibus  .  .  appendiciis  earum  ut  35 

cum  omni  inte{?ritate  92,    cum  omni  integritate   92,    112,    cum  omne  integritate  vel  adie- 
cenciis  seu  apeudiciis  suis  116,  117,  vgl.  121,  c.  o.  i.  adi.  vel  app.  82.  zz)  cum 

omnibus  fehlt  S.  a')  häufig  nach  der  Pertinenz,  vgl.  82;  zu  quicquid  —  dele- 

gaverunt vgl.  quicquid  nos  .  .  vel  ceteri  homines  ibidem  delegavimua  131,  zu  ad  —  dele- 
gaverunt vgl.  ad  ipsum  monasterium  ,  .  delegavit  109.  b')  monasteriolum  S,  40 
vgl.  Note  cc.  c')  nobis  tradidit;  vgl.  genitore  meo  tradedit  107.  d')  et  — 
confirmavit;  vgl.  et  —  confirmasse  109;  vel  S.  eO  id  —  edificiis  wie  107,  vgl.  92, 
112,  116  u.  a.  t')  fehlt  S.  g')  mancipils  —  inmovilibus  wie  116,  vgl.  92. 
107,  112,  113  u.  a.;  et  incursibus  (E^-  ^J  kommt  nicht  vor.  h')  movilibus  —  in- 
movilibus tcie  92,  107,  116;  mob.  —  inmob.  E^'^,  S,  damals  nur  in  Abschriften.  i')  pe-  •'5 
culiis  presidlis  loie  145,  peculiis  z.B.  7,  praesidiis  7,  13;  pecuniis  E^-  =  S. 

7Sc.      i)  Eandglosse   des  15.116.  Jh.s :  Nota  über  Holtzkirchen  mit   seiner  zu- 
gehorung. 


1)  vgl.   U.  100  Vorhemerkung. 


N7\  73:  775  November. 


135 


presidiis,  farinariis^'^^', 
adiacenciis^',  appendi- 
ciis,  quicquid"^'  dici 
vel    nominari    potest, 

5totum"'  et  integrum, 
sicut^'diximus,  quod^' 
prefatusT[h]roandus''^'" 
iiobis  tradidit,  mona- 
sterio  '^'  sanctiBon[e]fa- 

10  cii '"  donamus^',  trad[e]- 
mns  atque  in  perpe- 
tuuni  in  omnibus  con- 
eessum  esse  volumus, 
ea  *  ratioue,  ut  ab  bac 

iöipsa"  die  ecclesia^' 
sancti"''  Bon[e]facii 
vel^'  rectores  eius  ip- 
sum^'  monasteriolum 
cuni^'  omni  integritate 

sösuperius"'"'  intimata 
babeant^'^',  teneant  at- 
que poss[e]deant^'^' vel 
quicquid  exinde  f acere 
elegeriut  pro^'^    utili- 

25  täte  et  oportunitate  ec- 
clesie,  liber[um]  ^'^'  per- 
fruantur  aTbitri[um], 
qualiter^'^'  nostris5''ö'' 
et        futuris        tem- 

30  poribus      ad      ipsum 


tiis,  appendiciiSj  quicquid 
dici    vel   nominari   potest, 


totum  et  integrum,  sicut 
diximus,  quod  prefatus 
Troandus  nobis  tradidit, 
monasterio  sancti  Bonl- 
facii  donamus,  tradimus  et 
in  perpetuum  in  omnibus 
concessum   esse   volumus, 


ea  ratione,  ut  ab  hac  ipsa 
die  ^cclesia  sancti  Boni- 
facii  vel  rectores  eius 
ipsum  monasteriolum  cum 
omni  integritate  superius 
intimata  habeant,  teneant 
atque  possideant  vel  quic- 
quid exinde  facere  ele- 
gerint  pro  utilitate  et 
oportunitate  ?cclesi?,  li- 
berO  perfruantur^arbitriO, 


qualiter  nostris  et  fu- 
turis temporibus  ad  ip- 
sum   sanctum  locum   pro- 


dinis,  adiacentiis,  ap- 
pendiciis,  quicquid  dici 
aut       nominari       potest, 

totum  ergo  et  integrum, 
sicut  diximus,  quod  pre- 
fatus Troandus  nobis  tra- 
didit, monasterio  sancti  Bo- 
nifacii  donavimus,  tradl- 
dimus  atque  in  omni- 
bus concessum  in  per- 
petuum     esse      volumus, 

ea  ratione,  ut  ab  *  ipsO 
die  <?cclesia  sancti  Lonl- 
facii  et  rectores  ei  ip- 
sum monasteriolum  Holz- 
cbirebun  cum  omni  in- 
tegritate superius  intima- 
ta habeant,  teneant  at- 
que possideant  et  quic- 
quid *  pro  utilitate  lo- 
ci et  ^cclesi?  oportunita- 
te facere  voluerint,  li- 
berO  perfruantur  arbitrio, 


qualiter  nostris  et  fu- 
turis temporibus  ad  ip- 
sum   *    locum      perti- 


7 3  ct.      kO   wie  79,  83.  V)   adiacenciis    appendieiis   vgl.   Note   yy. 

m')  quicquid  —  vel  —  potest  E^  wie  131  (Original),  qu.  —  aut  —  pot.  E^  (=  SJ  wie 
7,   8,   142,    144,    145  u.  a.  n')  totum  —  integrum  loie  107.  o')  sicut 

diximus;   vgl.  92,   109.  p')  quod   tradidit:   vgl.   quod   .   .   nobis  .  .  viaus  est 

35  tradidisse  .  .  152;   qui  et  ipsum  monasterium   in   manu   nostra  tradidit   72;  in   manibus 
nostris    trad.    89;   quem    A.    genitore    meo    tradedit    107.  q')  vgl.   tradidit 

monasterio  sanet^  Mari^  (3  mal)  111,  sonst  allerdings  gewöhnlich  ad  monasterium/ 
partibus  S  wie  in  107,  vgl.  109;  vielleicht  stand  im  Original  ad  monasterio,  vgl.  103,  104. 
r')  vgl.  Note  m.  s')  donamus  —  volumus   vgl.  107,  114;  donavimus   tradidi- 

4ö  mus    S   aus    E^.  V)   ea  —  die   tvie   103,  vgl.  104.  u')    fehlt 

S  und  sonst  immer,  weil  auf  die  bezogen,  wie  auch  von  Eberhard  ('ipso  die  E^);  gehört 
aber  zu  ecclesia,  vgl.  ab  bac  die  ipsa  casa  del  103;  ob  die  ipsa  ecclesia  zu  lesen,  ist  nicht 
zu  entscheiden.  y')  vgl.  ecclesiae  (=  Kloster  Hersfeld)   104.  yi')  sancti 

Bonefacii  vgl.  Note  q',  107.  s.')  vel  ~  eius  icie  107,  vgl.  100.  y')  ipsum 

45  monasteriolum  —  habeant;  vgl.  ipsa  decima  .  .  habeant  103,  104.  z')  cum  —  inte- 

gritate v:ie  92.  a'a')  superius  intimata  vgl.  107.  b'b')  habeant  —  elege- 

rint  wie  103,  vgl.  92,  104  u.  a.  c'c')  wie  92,  103  und  alle  Originale.  d'd')  pro 

—  ecclesie.-  vgl.  pro  oportunitate  ecclesie  ipsis  103,  ad  utilitatem  113  (Copie),  pro  utili- 
tate 145  (Eberhard),  vielleicht  utilitate  et  interpoliert,  fehlt  S.  e'e')  liberum  — 

5ö  arbitrium    icie    103,    104,    112,    116;    libero    —    arbitrio    (nur   in  Abschriften)  E^-"^   =    S. 
t'f')  w-ie  84;  in  der  Regel  quatenus.  g'g')  nostris  —  exorare  icie  114,  126. 

7Sb.     d)  doppelt,  einmal  getilgt. 


136 


Nr.  73:  775  November. 


sanctum  locum  profi- 
ciat    in   angmentis'*'^' 

etnt  melius  delectet^^' 
ipsam  cougTegatioiiem 
pro  nobis  et^'''^'  uxore 
nostra  etiam  et  pi*o- 
le^'^'  domini  miseri- 
cordiam  attentius  ex- 
orare. 


Et"^'^'  uthecaucto- 
ritas*^''^'  firmior  habea- 
tur  [ac]^'^'  per  tempo- 
ra  melius  conservetur, 


ficiat 


in 


auCmentis 


manu  propria  subter^^'p' 
firmavimus  et  de  anu- 
lo^'^'  nostro  sigillar[e] 
iussimus. 


Signum  (Mono- 
gramm) Caroli  [glorio- 
sissimi] '"''''  regis. 


et  ut  melius  ipsam  con- 
gregationem  delectet  pro 
nobis  et  uxore  nostra 
etiam  et  prole  domini  mi- 
sericordiam  attentius  ex- 
orare. 


Et  ut  huius  conces- 
sionis     regieque    tra- 

ditionis  auctoritas  fir- 
mior et  diuturnior  per 
SUCCedentia  tempora  ha- 

beatur   et    verius    cre- 

datur      et     conservetur, 

nominis      nostri     ca- 

ractere  subtUS  firmavi- 
mus et  *  anulo  nostro 
sigUare   iussimus. 


f  (Monogramm)  ^f. 

Signum  Caroli  *  regis. 


nentia  proficlant  in  auC- 

mentum  ^  f ratrum  ibi- 
dem deo  servientium 

et  ut  melius  ipsam  con- 
gregationem  delectet  pro  5 
nobis  et  uxore  nostra  eti- 
am et  prole  nostra  et 
pro  statu  ac  diuturni- 
tate  regni  nostri  nee 
non  et  pro  salute/o 
principum  atque  fa- 
miliarium     nostrorum 

domini  misericordiam  in- 
tentius  exorare. 

Et  ut    h?c  nostra  auc-  15 

toritas  et  preceptio  re- 
gie  nostre  maiestatis 
firmior    ac     durabiüor 

habeatur  et  per  omnia 
tempora     melius     tam   a  20 

modernis  quam  a  suc- 

CeSSOribuS  conservetur, 
manu  propria  subter  fir- 
mavimus et  de  anulo 
nostro     sigillarl     iussimus  2ö 

nee  non  et  caractere 
nominis  nostri  consig- 
navimus,  ut  nullus  in 
posterum  nostre  pre- 
ceptionis  auctoritatem  so 
temerare  seu  violare 
presumat  et  de  bono 
eiusdem  ecciesie  quic- 
quam  invadere  vel 
auferre  audeat.)         35 


73  a.      li'li')  augmeutum  E^  =  S.  i'i')   vielleicht  delectit  a-ie  in  103; 

delectet  ausnahmslos  nach  melius^  vor  pro  Ei-^=S.  k'k')  fehlt  S.  l'l')  nostra  :/(> 

add.  E'^  —  S.  lu'in')  Et  —  iussimus  icie  107,  114.  ii'u')  vielleicht 

ist  hier   vel   praeceptlo   nostra   (v(jl.  E^J   zuzufügen   tcie   in  101,    vgl.    auch    praeceptio   tu 
D3,  96,  98,  109,  111,  112,  126.  o'o)  wie  109,  114;  vel  S  icie  S4,  103,  111,  112,  111. 

P'pO    eam    add.  S   wie    in    92,  93,   97,   99,   104,   105,    107,   112,   116;  fehlt   aber  ebenso   oft. 
q'q')  anolü  S  icie  in  107.  r't')  regelrecht.  45 

73  0.     0)  erfunden  (■—  rex  Karolusj. 

73c.       e)  auctDentuni  K. 


Nr.  74:  775  Oktober  9  ~  December. 


137 


Ego    Ratolfvs    can- 
cellarius  rocog(uovi)  *. 

Data  III.    die    mense 

novellbrio  * ;  actum  Dura 
palatio  reg'io;  feliciter). 


Ra[d]o^'«'  [advicem 
Hitherii]*'*'  recognovi 
[et  subscripsi]. 

Data"'"'[in]^'^'men- 
i  se  nove[ni]bno  [an- 
^Qtv'iv  octavo  et  secun- 
do  regni  nostri] ;  actum 
Dura^'^  palatio  [pu- 
i^\ico]y'y';    feliciter^'". 


König  Karl  der  Grosse  erteilt  dem  Kloster  eine  dessen  Be- 
sitz zu   Umstadt  ^  betreffende   U. 

[775   Oktober  9 — December.] 

Registrum  Utterarum  ^R  59'  vom  Ende  des  15.  Jh.s  f.  11  nr.  1  Re- 
is gest  zum  J.  775  (R)  i. 

Ungedruckt. 

Während  die  erste  der  beiden  in  R  zusammengefassten  Uü. 
zweifellos  als  das  Placitum  U.  62  zu  verstehen  istj  fehlt  für  die 
ziveite  jedes  iveitere  Zeugnis.     Sie  muss,  da  sie  in  R  drei  JJ.  später 

^0  ansetzt  ivird  als  die  U.  62,  im  8.  J.  Karls,  das  am  9.  Oktober  775 
begann,  ausgestellt  geivesen  sein.  Dann  gehört  sie  aber  gewiss  in 
dessen  erstes  Viertel.  Denn  zu  Weihnachten  war  der  König  bereits 
im,  südelsässischen  Schlettstadt  und  zog  alsbald  nach  Italien,  von  wo 
er  kaum  vor  Anfang  August   776  zurückgekehrt  ist,     um  sofort  eine 

36  ihn  gewiss  mindestens  bis  tief  in  den  September  fesselnde  Heerfahrt 
gegen  die  Sachsen  anzutreten  (vgl.  Mühlbacher  Reg.^  nr.  199 — 203 d). 
Es  bleibt  also  für  unser  Deperditum  am,  Ende  dieses  8.  J.s  kein 
irgend  wahr  schemlicher  Spielraum.  Dagegen  liegt  gerade  aus  seinem 
Aiifang    (775  November)    noch    ein    anderes  Diplom    für  Fidda   vor 

30  (U.  73).  Ferner  verdient  Beachtung,  dass  die  von  Mühlbacher  mit 
gutem  Grund  in  den  folgenden  Monat  gesetzte  königliche  Gerichts-U. 
für  Kloster  Honau  (M.  G.  Diplomata  Karol.  I  nr.  110)  i7i  ihrer  Fas- 
sung mit  der  U.  62  sich  auf  das  Nächste  berührt;  sie  kann  geradezu 
aus    ihr  abgeleitet  sein.     In    der   Tat    toird    die    ältere  Entscheidung 

35  Über  Umstadt  der  Kanzlei  bei  der  Ausstellung  des  verlorenen  Diploms 
vorgelegen  haben.  Über  dessen  Inhalt  —  ob  es  ebenfalls  ein  Placi- 
tum oder  etwa  eine  bestätigende  Wiederholung  der  U.  43  war  — 
lässt  sich   Genaueres  nicht  aussagen. 

7 Sa.     s's')  Rado  —  Hitherii  ttee  91,  103,  107.  t't'j  Hitterii  S.  u'a')  Data 

40  —  actum  icie  107;  in  108,  109  fehlt  iu.  y'rO  in  E^  wohl  zu  III  verlesen.  w^w')  anno 

—  norftri  tcie  104,  lOö,  107,  108;  anno  octavo  regni  nostri  S  (tcohl  aus  107).  x'x')  wie 

103  (Original);  Duria  104,  105.  y'yO  regelrecht.  t'z')  icie  103;  amen  add.  S ; 

in  dei  nomine  feliciter  104,  107,  108;  i.  d.  f.  amen  105. 

74*.    I)  Siehe  U.  62  Note  JJ. 


46 


1)  Gross-  oder  KL-  U.  Prov.  Starkenburg  Kr.  Dieburg. 


138  Nr.  75-76:  776  Juni  8  —  776  August  7. 

73. 

Ruduch  schenM  für  den  Todesfall  sein  Eigentum  zu  West- 
hausen^  samt  dem   Unfreien  Otgar. 

Fulda  776  Juni  8. 

Cod.  Eberhardi  II  f.  90'  Cartular-Äuszug  (E)  ^  —  Copiar.  III.  f.  177'.  5 

Aus  der  Vorlage  von  E:  Pistorius  500  (P)^^  =  Pist.-Struve  551 
nr.  17,  =  Schannat  Trad.  25  nr.  46  u.  =  Dronke  Cod.  35  nr.  54.  —  Aus  E: 
Schoettgen  et  Kreysig  I  40  nr.  15;  —  Dronke  Trad.  80  cap.  39  nr.  15.  — 
Beg. :  Dohenecker  I  13  nr.  37. 

Besondere  Fassung  des  Schreihers  Asger,  der  hier  zuerst  undio 
dann  noch  in  den  Uü.  65,  Dronke  nr.  70,  85,  88,  93,  94,  99,  101, 
103,  107,  117  —  119,  122—124,  126—130,  132—142  genannt  wird 
(vgl.  über  ihn  Brunner  Zur  Rechtsgeschichte  der  römischen  und  ger- 
manischen U.  228 ff.  und  Br esslau:  Forschungen  zur  deutschen  Ge- 
schichte XXVI  35).  15 

In  nomine  domini  nostri  lesu  Christi. 

Anno  octavo  regnante  Carolo  rege  Francorum  ego  Ruduch  trado 
ad  monasterium  sancti  Bonifa[t]ii^  in  villa,  quae^  dicitur  [Uu]esthus^; 
in  pago  Grapfeld^  pecuniam  meam,  quicquid  fuerit,  in  domibus, 
aedificiis  et  omnem  laborem  meum  totum  et  integrum  et  unum  pue-  20 
rum  nomine  Otger^  cum  omni  labore  suo,  quicquid  habet,  sicut 
superius  dictum  est,  totum  et  integrum  omnem  laborem  meum  post 
obitum  meum  vos  et  successores  vestri  perpetualiter  possidendi  in 
Omnibus  habeatis  potestatem,  stipulatione  subnixa. 

Actum  in  monasterio  Fulda  in  die  VIII.  mensis  iunii.  25 

Ego  Asger^  recognovi. 

76. 

Rahhilt  (Rahhilda)  schenTct  Weingärten  zu  Dienheim^. 

776  August  7. 

Cartular  f.  14'  (C^)^;  —  UU.- Verzeichnis  ,De  Magontia*  im  Cartular 30 
f.  29  a  nr.  12  Regest  (C^)^^;    —    Cod.  Eberhardi  I  f.  138   Auszug   aus    C 
fJ^ji"  =  Copiar.  III.  f.  90. 

Aus  C^ :  Schannat  Trad.  25  nr.  47  (mit  IUI.  id.  aug.j ;  —  Dronke 
Cod.  35  nr.  55.  —  Aus  E :  Dronke  Trad.  6  cap.  3  nr.  25.  —  Req.:  v.  Sa7'- 
tori  IIa  302;  —  Scriba  III  20  nr.  328  und  333  Anm.  nr.  I  A  8.  35 

7ö.  I)  Fj  :  Ruderer  de  Westhusen  tradidit  deo  et  sancto  Bonifacio  quicquid 
ibi  habuit.  II)  Überschrift  in  P:  Traditio  in  Westhus.  a)  Bonifacii  P. 

b)  quq.  c)  westhus.  d)  grapseld.  e)  otger,  f)  asger. 

7ß.  I)  Überschrift  in  C^:  Kartula  Rahhilte  de  Uuormacinse,  im  Register  f.2: 
Rahilte.  II)  C'^ :  Traditio  Rahhilte.  III)  E:  Richilt  tradidit  sancto^ 

Bon(ifacio)  in  Tinenheimere  marcha  II  vineas  et  cetera,  que  in  agris  et  pratis,  domibus 
uc  familiis  habuit. 

1)  Sachsen- Meiningen  Kr.  Hildburghausen,  2)  Rheinhessen 

Kr.  Oppenheim. 


Nr.  76:  776  August  7.  139 

Fassung  loie  in  U.  22 ;  Schreiber  wie  in  U.  71.  Die  vorliegende 
freie  Schenkung  Rahhilts  ist  unter  der  Regierung  Baugulfs  oder  Rat- 
gar s  nochmals  in  der  Form  der  Precarie  beurkundet  worden  (Dronke 
nr.  56). 

5  In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 

Licet  parva  et  exigua  sunt,  quae  pro  inmeusis  pecatis  et  de- 
bitis  offerimus,  tarnen  pius  dominus  noster  lesus  Christus  uon  quan- 
titatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque*^  ego  Rabhilt  sana  mente  sanoque  consilio  pro  malis 

10  peccatis  meis,  ut  in  futurum  veniam  aliquam  promerire  merear,  dono 
ad  ecclesiam  sancti  Bonifatii,  ubi  ipse  requiescit  in  corpore,  super 
fluvium  Fulda,  hoc  est  quod  dono  vineas  in  Teinenheimo^  marca, 
quas  pater  raeus  iure  hereditario  mihi  moriens  dereliquid^  et  legibus 
ibidem  visa  sum  habere,  ita  tamen,  ut  a  die  presente  de  meo  iure 

lö'm  ius  et  dominationem  supra  dictae  ecclesiae  sancti  Bonifatii  rec- 
tores  liberam  et  firmam  in  omnibus  habeant  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  fieri  non  credo,  si  ego  ipse  aut  aliquis  de 
heredibus  meis  vel  quislibet  ulla  opposita  persona,  qui  contra  hanc 
donationem  venire  temptaverit,    inprimitus   iram   dei  incurrat  et  in- 

20  super  inferat  fisci  dicionibus  auri  uncias  duas  argenti  pondus  IUI 
coactus  exsolvat  et  nee  sie,  quod  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed 
presens  donatio  hec  omni  tempore  firma  permaneat,  stipulatione 
subnixa. 

Facta  donatio  hec  sub  die  VII.  id.  aug.  anno  octavo  regnante 

25domino  nostro  Karlo  glorioso  rege. 

Ego  üuelimannus  rogatus  scripsi  et  notavi  diem  et  tempus 
quo  supra. 

t  Signum  ßahhilde,  quae  hanc  donationem  fieri  rogavit.  t  Sig- 
num Eufemiae.     f  Signum  Helmrih.     f  Signum  Oadalfrit.     f  Signum 

soHildradi.  f  Signum  Bernoldi.  f  Signum  Egilolfi.  f  Signum  Helm- 
bercti.  f  Signum  Lonoldi.  f  signum  Suuindbercti.  f  Signum  üuolf- 
radi.  f  signum  Irminoldi.  f  signum  Theutoni.  f  signum  Hrod- 
bercti.  f  signum  Liudradi.  f  signum  Herimundi.  f  signum  Egilolfi. 
t  Signum  Giisheri.     f  signum  üuitheri.     f  signum  Miloni.     f  signum 

35  Angilhelmi.     f  signum  Gundolandi  abbat!  ^. 


76.     a)  d  aus  e  corr.,  I  nachgetragen  C^.  h)  Vineq  in  Tinenhei(m) 

Randglosse  des  li.  Jh.s    CK  c)  C. 

1)  V071  Lorsch  (765—778);  vgl.  Annales  Mosellani,  M.  G.  Scriptores 
III  497. 


140 


Nr.  11—19 :  111  Januar  1. 


77. 

König  Karl  [der 
Grosse]  schenkt  sei- 
nen Besitz  zu  Harn- 
melhurg^  und  an  den 
zugehörigen  Orten 
Eschenbach  '^,  Die- 
hach^    und    ErthaP. 

Herstal^   111 
Januar  7. 

Original-Diplom  im 
Reichsarchiv  zu  Mün- 
chen (A)  ^ ;  —  Registrum 
litterarum  vom  Ende 
des  15.  Jh.s  ,R  59'  f.  13 
nr.  48  Regest  zum  J.  151 
(R). 


78f. 

König  Karl  [der 
Grosse]  schenkt  sein 
Besitztum    Hameln  ^. 


Cod.  Eherhardi  II 
f.  21'  mit  Coi^recturen 
nach  dem  Original  der 
U.  11  von  Schannats 
Hand  (Ey  =  Copiar. 
HL  f.  181,  =  Trans- 
sumt  des  Abtes  Hein- 
rich IV.  vom  J.  1259  in 
zwei  gleichlautenden  be- 
siegelten Original-Aus- 
fertigungen im,  /Staats- 
archiv zu  Münster  (H) 
=  Hamelnsche  Chronik 
des  Johann  von  Pohle 
aus  dem  J.  1384  cap.  2 
in    einem     Evangeliar 


79f. 

König  Karl  [der 
Grosse]  schenkt  die 
Orte  Kriegersher  g  ^ 
(und  Tirbacb^J.  5 


10 


Cod.  Eberhardi  II 
f. 64'  (E)^  =  Copiar.  III. 
f.  160  (e). 


15 


20 


25 


77.  I)  Rückvermerke  auf  A:  l.  (Cursive  des  8.  Jh.s)  helmbt  und  helmbertus, 
2.  (8.  Jh.,  in  tironischen  Noten)  Et  quia  nos  ancilla  nostra  nomine  Sigradane 
per  manu  nostra  iactante  denario  secundum  leg:e  Salica  ingenuam,  vgl. 
S.  142  Z.2;  3.  (9.  Jli)  de  hamalu  (danach  Rasur,  offenbar,  und  zwar  wohl  von  Eberhard,  30 
nburg  getilgt,  Reste,  insbesondere  der  Oberschaft  des  b  noch  erkennbar ;  4.  (15.— 16.  Jh.) 
Tradicio  Karoli  magni  sancto  Stormi(oni)  super  Hamelburgk  et  ceteris  villis,  datum 
anno  domini  DCC°L  primo. 

78f.    I)  Überschrift  in  E :   Item   traditio    domini   CaroH   regis    de   Hamalo   mit 
Randvermerk  des  14.  Jh.s:   bigillata   est/   im  Register  f,  2' :  Tradicio  domini  Caroli  de  35 
Hamalo,  quod  est  situm  in  pago  Saxoni^,   cuius   partes   primura   principes   terr^ 
illius     sancto    Bonifacio     tradidcrunt,     sed    Carolus     postmodum     con- 
firmavi  t. 

7yf.    I)  Überschrift  in  E;  Tradicio  Caroli  de  Clingenburch   (^Clinge  auf  Rasur), 
im  Register  f.  4 :   Tradicio    Karoli   regis   de   villa  Climgenburch   fClimg  auf  Rasur,   ur- 40 
sprünglich  also  Hamalenburclij,  et  Tirbach  (et  [gekürzt]  Tir  auf  Rasur,  danach  i  oder  e 
radiert,  ursprünglich  also  wohl  Dietbach^  vgl.  M.  G.  l.  c.  nr.  289)  c^terisque  locis  suis. 

1)   Unterfranken  BA.-Siadt.  2)  Ober-  oder  Unter-E.  ebenda 

BA.  Hammelburg.  3)  ebenda.  4)  Belgien  Prov.  Lütt  ich. 

5)  Hannover  Kr.-Stadt.  6)  Hof  ioe.stlich  von  Marksuhl  Sachsen-  45 

Weimar  VB.  Eisenach  im  thüringischen  Kinggau  (vgl.  zu  Noten  c,  d), 
auf  älteren  Karten  des  19.  Jh.s  noch  Klingersberg  genannt  (vgl.  auch 
Landau  Territorien  203,  ico  die  von  Dobenecker  l.  c.  angegebene  Beziehung 
auf  einen  mir  unbekannten  Berg  Klingenberg  bei  Etterwinden  VB.  Eise- 
nach sich  nicht  findet).  7)  in  Thüringen  (vgl.  S.  143  Z.  I6ff.);  von  50 
heutigen,  im  weiteren  Sinne  hierher  zu  zählenden  Orten  kommen  wohl 
nur  in  Betracht  Thierbach  Prov.  Sachsen  Kr.  Weissenfeis,  lieuss  A. 
Lobenstein,  Königr.  Sachsen  A.Plauen,  Oberfranken  BA.  Naila;  ursprüng- 
lich hat  Eberhard  vielleicht  an  das  Kriegersberg  (N.  6)  benachbarte  Dip- 
pach  Sachsen- Weimar  VB.  Eisenach  gedacht  (Vermutung  Bethges).  55 


Nr.  77—79:  777  Januar  7. 


141 


aus  dem  IL  Jh.  ^Depo- 
Sita  17  Hameln  Ifs.  57' 
im  Staatsarchiv  zu 
Hannover  f.  1'  Bruchst. 
bziv.  Auszug  (J)^^. 

Schannat  Trad.  23 
nr.  43  angeblich  ex 
apographo  ad  aiito- 
graphum  confocto  (tat- 
sächlich aus  von  ihm 
nach  U.  77  durchcorri- 
qierteni  E)  =  Miqne 
'XCVII  1051  7ir.  5;  — 
Würdtwein  Nova  sub- 
sidia  di'plomatica  V  1 
nr.  1  e  c'odice  Mindensi 
(Abschrift  von  H) ;  — 
Dronke    Cod.  36    Citat; 

—  Wilmans  Kaiser-  UU. 
Westfalens  I  3  nr.  i 
(aus  H);  —  M.  G.  Di- 
plomata  Karol.  I  430 
nr.  287  {aus  E  und  H). 

—  Beg. :  Sickel  Acta 
II  411  nr.  5 ;  —  Gegen- 
baur  Kloster  Fulda  I 
52  nr.  3 ;  —  Meinardus 
UU.-Buch  des  Stiftes 
und  der  Stadt  Hameln 
1 1  nr.l  (vgl.  35  nr.  48) ; 

—  Mühlbacher  78  nr. 
203  =-  87  nr.  207;  — 
Boller  Anhang  32  nr. 
170.  —  Vgl.  V.  Eckhart 
Commentarii  I  649. 


Schoettgen  et  Kreysig 

I  4  nr.  8;  —  Dronke 
Cod.  43  Anm.  Citat;  — 
M.  G.  Diplomata  Karo- 
linorum  I  432  nr.  288. 
—    Beg. :    Sickel    Acta 

II  411  nr.  4;  —  Gegen- 
baur  I  53  nr.  7 ;  — 
Mühlbacher  78  nr.  204 
==  2  87  nr.  208;  -  Do- 
benecker  I  13  nr.  39. 


Schannat  Trad.  27 
nr.  51  =  Bouquet  Be- 
cueil  V  738  nr.  39  Bruch- 
.s^.,    =     Migne     KCVII 

w  1057  nr.  10;  -  Monu- 
menta  Boica  XXVIII a 
1  nr.  1;  ~  Dronke  Cod. 
36  nr.  57  =  Loersch 
und  Schroeder  UU.  zur 

15  Geschichte  des  deut- 
schen Privatrechts  17 
nr.28  =^  22  nr.  34  =^ 
17  nr.  26;  -  M.  G.  Di- 
plomata   Karol.    I   162 

20  nr.  116  =  Brandi  UU. 
und,    Akten   25   nr.  17; 

—  Schriftprobe: 
Schannat  Vindiciae  t. 
IV  —  Beg. :  Brequigny 

25  Table  113  ;  —  v.  Sartori 

IIa  302;  —  Böhmer  11 

nr.  87 ;  —  Lang:  Begesta 

Boica  IV  730;  -  Heff- 

ner:  Archiv  .  .  vonUn- 
30  f  er  franken  VI  b  60;   — 

Sickel  Acta  II  33  nr.  K. 

60;  —  Herquet  3  nr.  10; 

—  Gegenbaur  1 41  nr.3; 

—  Mühlbacher    78  nr. 
35  201  =~  86  nr.  205;  — 

Dobenecker  I  13  nr.  38. 

—  Vgl.  V.  Eckhart  Com- 
mentarii I  644. 

Das  Original  der   U-  77^  im  J.  1816  von  Kurhessen  aus  Fidda 

40  an  Bayern  abgegeben^    ist  ganz  von   dem   774 — 786    in    der  Beichs- 

kanzlet  tätigen  Notar  Wigbald  (eine  Probe  seiner  Schrift  bei  v.  Sybel 

und  Sickel  Kaiser-ÜU.  in  Abbildungen  I  T.  3,  vgl.  4)  geschrieben^  die 

Datumzeile   mit  hellerer   Tinte   offenbar  nachgetragen    (vgl.    dazu  die 

7'8f.     11)  Einkleidung  inj  (nach  Meinardus:  Zeitschrift  des  historischen  Vereins 

45  für    Niedersachsen    1882    S.  33  f.J :    Dicti    vero    venerabiles     patres    episcopus    Lullus 

ac   abbas    sturiius  (!)   .  .   .  iotimis    accesserunt   ipsum   gloriosuui   imparafcorein  (!)  Karo- 

lum    precibus    (gelegentlich    der    Berufung    des    von    den    Römern    vertriebenen    Papstes 

Leo  III  nach  Paderborn,    d.  h.  im  J.  799!,   und  nach  der  Neuiteihe   der  Hamelner  Kirche 

durch  diesen),   iit  ipse  una  cum  papa  Leone   institucionem.  dotacionera,  incorporacionem 

50  ecclesie  Fnldensi    per  beatum  Bonifacium    faetas  cum  villa  et  omnibus  suis  pertineuciis 

per  suum  Privilegium  ratificave  et  confirmaie  digiiaretur.    Qui  imperator  annuens  dictis 

et  dignis  eorum  supplicacionibijs    fecit  iuxta  tenorem  huius  privilegii:    .Karolus  —  suis 

iuribus'  et  cetera,  ut  in  privilegio    continetur.     Idem   gloriosus    Karolus     ordina- 

vit    et    ditavit    preposituram    multis    possessio nibus    et    diciis   (!)   a    flu- 

ö5mine   Wisere^    pene   usque    ad   ElmamS,    qua   merito   episcopatus   potuis- 

set   nuncupari,   heu   heu    nunc    per   pravos   successoresmultum   desolat a. 


1)  die  Weser.  2)  die  Urne  östlich  von  Einbeck  (Hannover) 

von  Westen  in  die  Leine  mündend. 


142  -2V7"  77— 7P;  777  Januar  7. 

Vorbemerkung  der  U.  83) ;  die  Raute,  das  Mittelstück  im  Monogramm, 
hat  der  König  eigenhändig  zugefügt;  über  die  tironischen  Noten  der 
Recognition    vgl.   Tangl:    Archiv  für   ÜU.-Forschung  I  97.     Auf  der 
Rückseite  steht  ausser  anderen,   jüngeren  Indorsaten    in    tironischen 
Noten    der   Entwurf   einer    königlichen  Freilassungs-U.    (N.  I),    den  5 
Tangl  entdeckt,    entziffert    und    ergänzt    hat  (Mitteilungen    des  öster- 
reichischen   Instituts    XXI   344  f.  —  M.  G.   l.  c.   161    nr.  115,    vgl. 
Archiv  für   UU. -Forschung  I  104  f.) ;  er  ist  offenbar  unmittelbar  vor 
der  Niederschrift  unserer  U.  auf  dem  noch  unbeschriebenen  Pergament 
auf  gezeichnet  worden ;  mit  Fulda  hängt  er  sachlich  kaum  zusammen,  lo 
—  Die  im  Ganzen  typische  Fassung  des  Diploms  geht  wohl  auch  auf 
den  Schreiber   Wigbald  zurück.    —   Eberhard  hat  es  als   Vorlage  be- 
nützt für  die  UU.  78,  79  und,  in  freierer  Weise,  für  die  U.  M.  G.  l.  c. 
nr.  289,  die    unten    am    Ende    des  J.s  813    eingereiht  werden  wird. 
Der     alten     litter  arischen     Erwähnungen     des     Stückes     sind     drei.  i6 
Zunächst,    um    das  J.   800,    wird    es    citiert    in   Eigils   Vita  Sturmi 
cap.  22    (M.    G.    Scriptores    II    375),     neben    deren    itr sprüngliche, 
längere  Fassung    die    etwas  jüngere,  verkürzte  des  Rudolf  von  Fulda 
(vgl.    Stengel:     Archiv    für     UU.-Forschung   V  141  ff.)    gestellt    sei: 
Quodam  tempore  inmisit  dominus  in  cor      Cui    (nämlich    dem    Stur-  20 
eius  (nämlich  Karls),  ut  pro  intuitu  re-      mi 
tributionis  aeternae  tractare  cepisset,  vo- 
catoque  ad  se  Sturme  abbate  consilium 
cum  eo  iniit  et  Hamelenburc  cum  Omni- 
bus, quae  ad  illum  fiscum  pertinent,  pote- 
stativa  manu  de  iure  suo  in  ius  doraini 
et  sancti  Bonifacii  ad  coenobium  Fuldae 
tradidit;  quam  traditionem  fratres  gra- 
tanter  suscipientes  domino  pro  illius  in 
columitate  preces  usque  hodie  fundunt. 
Derselbe  Rudolf  eriuähnt  die  Hammelburger  Schenkung,    mit  irrtüm- 
licher Beziehung   auf  König  Pippin,    im    5.   Capitel    seiner    um,  860 
(vgl.  Stengel  l.  c.   50  N.  5)    verfassten  Schrift    ^De  reliquiis  sancto- 
rum'  (M.  G.  Scriptores  XV  335):    villae,    quae    vocatur    Hamalun- 
burg,    sitae  super  fiuvium  nomine  Sala,    quae  fuit   quondam  fiscus  35 
regius,    donec  ex  largitate  Pipini  regis  Francorura  partibus  sancti 
Bonifacii   martyris   solenni    donatione  collata  est.     Endlich  gedenkt 
ihrer    der  alte  Abtkatalog    aus    dem  Anfang    des    10.  Jh.s    (Dronke 
Trad.  162  =  M.   G.  Scriptores  XIII  272:    Styrmi  .  .,  qui  apud  .  . 
Karolum  Hamulumburg  adquisivity).  40 

U.  78  hat  Meinardus:  Zeitschrift  des  historischen  Vereins  für 
Nieder  Sachsen  1884  S.  249  —  254  als  Fälschung  bereits  des  10.  Jh.s 
angesprochen.  Das  bedarf  heute  keiner  Widerlegimg  mehr.  Sie  fällt 
ganz  allein  dem  Eberhard  des  12.  Jh.s  zur  Last,  was  sich  schon 
daraus  ergiebt,  dass  sie  mit  U.  79  ein  Geschwisteipaar  bildet.  Das  45 
Stück  gehört  zu  den  verhältnismässig  harmlosen  Erfindungen  unseres 
Copisten,  die  luirklich  vorhandene  Rechtstitel  des  Klosters  schützen 
und  verstärken  sollen.  Im  Register  (N  I)  wird  es  von  ihm  da- 
her   als  Gesamtbestätigung    von   Teiltraditionen    der    principes    terre 


v)  inter  alia  multa, 
quibus  eum  donis  muni- 
ficavit,  Hamelenburch  cum 
Omnibus,  que  ad  illum  fiscum 
pertinebant,  respectU  eter-  25 
ne  retributionis  potestativa 
manu  *  in  ius  domini  et 
sancti  Bonifatii  ad  ceno- 
bium  Fuldense  contradidit 
(nämlich    König    Karl)   *.  so 


Nr.  77—79:  777  Januar  7.  143 

illius  bezeichnet;  damit  sind  offenbar  gemeint  die  noch  in  Auszügen 
erhaltenen  privaturkundlichen  Schenkungen  in  und  bei  Hameln,  die 
nach  ihrer  Stellung  im  Cartular- Auszug  Eberhards  den  letzten  Jahr- 
zehnten des  8.  und  den  ersten  des  9.  Jh.s  angehören  müssen  (Dronke 
6cap.  41,  namentlich  nr.  4 — 7,  11,  12,  32,'  34,  39,  42,  65),  Vor- 
eberhardischer  Besitz  Fuldas  zu  Hameln  ist  ausserdem  noch  bezeugt 
durch  die  nacJikarolingischen  Urbare  (Dronke  caj).  13  nr.  1,  cap.  43 
nr.  64,  cap.  45  nr.  13).  Aus  einem,  spätestens  im  Anfang  des 
10.  Jh.s    entstandene?!   Verzeichnis    von  Hamelner  Mönchen   (Dronke 

10  Trad.  182)  geht  hervor,  dass  es  schon  damals  ein  fuldisches  Eigen- 
kloster zu  Hameln  gab;  vielleicht  reicht  es  noch  bis  ans  Ende  des 
8.  Jh.s  zurück  (vgl.  Meinardus  UU.-Buch  I  S.  Vif.,  LXIXff.,  dem 
ich  aber  nicht  in  allen  Punkten  zustimmen  kann).  Von  anderen, 
angeblich   verloren   gegangenen,    urkundlichen  Rechtstiteln    des   nach- 

15  maligen  Stiftes  ist  die  Rede  in  einer  U.  des  fuldischen  Abtes  Hein- 
rich III.  vom  J.  1209  (Meinardus  UU.-Buch  I  6  nr.  10:  cum  filia 
nostra  Hamelensis  ecclesia  .  .  omnium  possessionum  suarum  privi- 
legia  perdiderit,  quibus  eam  ab  antiquo  Fuldensis  munierat  aucto- 
ritas  .   .).     Im  späteren  Mittelalter    hat    die    Fälschung    in    der  Ge- 

20  schichte  von  Hameln  eine  Rolle  gespielt.  Dafür  zeugen  das  Insert  H, 
icelches  dem  Verkauf  des  Stiftes  durch  Fidda  an  Minden  im  J.  1259 
seine  Entstehung  verdankt  (vgl.  Meinardus  UU.-Buch  I  35  nr.  48, 
dazu  nr.  44—47,  49  —  51),  und  das  Bruchstück  J.  —  Besondere 
Erwähnung    erfordern    noch    die  Manipulationen,    die  Schannat   mit 

25  unserer  ü.  vorgenommen  hat,  iveil  sich  hier  einmal  seine  Arbeits- 
toeise  an  seiner  eigenen  Handschrift  nachprüfen  lässt.  Dem  Ab- 
druck, den  er  bietet,  fehlen  die  starken  Abiveichungen  Eberhards 
von  seiner  Vorlage,  eine  Tatsache,  die  Meinardus  (vgl.  oben)  auf 
seine   Theorie  einer  voreberhardischen  Fälscliung  gebracht  hat.     Aber 

30 ein  Blick  in  den  Codex  Eberhardi  lehrt,  ivie  dieser  angeblich  aus 
einer  alten  Einzelcopie  geschöpfte  Text  wirklich  zustande  gekommen 
ist:  Schannat  hat  die  Abiceichungen  des  Originals  der  U.  77  mit 
eigener  Feder  in  Eberhards  Gartidar  hineincoi^rigiert  und  den  so 
,,verbesserten"   Text  dann  unbedenklich  abgedruckt,    mit  einer  höchst 

35  bezeichnenden  Anmerkung,  in  der  er  formal  sogar  eine  Lüge  zu 
vermeiden  v:usste;  denn  sie  klingt  dem,  der  ihn  durchschaut,  toie 
ein  zynisches  Geständnis,  und  so  luar  sie  wohl  auch  gemeint:  Huius 
insignis  donationis  autographum  non  ita  pridem  in  archivo  Ful- 
densi  adhuc  exstitisse  servatum  is  optime  novit,  qui  apographum 

40  hoc  iuxta  illud  aliquando  confecit  et  emendavit 
omissis  tarnen,  quod  maxime  intererat,  notis  cronicis  .  .  . 

U.  79  ist  nicht  nur  gleich  U.  78  nach  Vorlage  von  U.  77  (A) 
geschrieben  sondern  sogar  ursprünglich  eine  blosse  Copie  derselben 
geiüesen;    erst  nach  Anlegung  des  Registers   hat  Eberhard    doi^t   und 

45  im  Text  die  alten  Ortsnamen  durch  andere  ersetzt.  Die  so  ent- 
standene neue  Schenkung  ist  also  seine  eigenste  Erfindung.  Fiddi- 
scher  Besitz  zu  Klingersberg  ist  sonst  überhaicpt  nicht  bezeugt;  Tir- 
bach^  nicht  in  der  U.  selbst  sondern  allein  im  Register  genannt  (vgl. 
Note  I),  kommt  nur  noch  vor  in  einer  Ebei'hardischen  Überarbeitung 


144 


Nr.  77—79 :  777  Januar  7. 


(Dronke  cap.  46)  des  Weistums  über  die  Zehnten  in  Thüringen  vom 
J.  876  (Vorlage  der  älteren  Fälschung  Dronke  nr.  610)^  muss  also 
in  Thüringen  oder  in  seiner  unmittelbaren  Nachbarschaft  gesucht 
werden  (vgl.  S.  140  Note  7). 


U.  77. 

(Chrismon)  *  Caro- 
las gratia  dei  rex 
Francorum  et  Lango- 
bardorum  ac  patricius 
Romanorum. 

Quicquid  enim  ob 
amore  domini  et  opor- 
tunitate  servorum  dei 
locis*  venerabilibus 
concedimus,  hoc  no- 
bis  ad  mercedis  aug- 
mentum^  l  vel  stabili- 
tatem  regni  nostri 
pertinere    confidimus. 

Quapropter  conper- 
tum  sit  omnium  fide- 
lium  nostrorum  magni- 
tudini^  qualiter  dona- 
mus  ad  monasterium 
Fulta,  quod  est  in 
honore  beatorum  apo- 
stolorum  Petri  et  Pauli 
in  pago  Graffeit  con- 
structum,  ubi  precio- 
sum  corpus  Bonefacii 
martyris  requiescit, 
quaem  vir  venerabilis 
Sturmio  abba  in  regi- 
mine  habere  videtur, 
id    sunt    res    proprie- 


U.  78. 

(*  Carolvs^'  dei  gratia 
Francorum  et  Longobar- 
dorum^  rex  ac  Romano- 
rum patricius. 

Quidquid  c  *  ob  amorem 
dei  et  oportunitatem  ser- 
vorum dei  locis  venera- 
bilibus concedimus,  hoc 
nobis  ad  mercedis  aug- 
mentum    et     stabilitatem 

regni  nostri  pro  venire^ 

confidimus. 

Quapropter  conper- 
tum  sit  omnium  fidelium 
nostrorum  magnitudini, 
qualiter     donamus^      at- 

que^  contradimus    ad 

Fuldense*^  monasterium, 
quod'^  est  in  honore  bea- 
torum apostolorum*  Petri 
et  Pauli  in  pago  Gra- 
phelt ^  constructum,  ubi 
preciosum  corpus  sanc- 
tissimi^  Bonifacü"^  mar- 
tiris  requiescit,  ubi**  Cti- 
am    *    venerabilis    Stur- 

mis^  abbas  congrega- 
tioni^^  monachorum  re- 


U.  79, 

(*Carolvs  dei  gratia  rex 
Francorum  et  LOngobar- 
dorum  ac  patricius  Ro- 
manorum. 

10 
Quicquid  *  locis  vene- 
rabilibus ob  amorem  dei 
et   oportunitatem    servor- 
um eius^  benivola   li- 

beralitate      concedimus,  iß 
hoc     nobis     ad    mercedis 
auCmentum    et   stabilita- 
tem regni  nostri  pertinere 
confidimus. 

Quapropter         conper-  20 
tum    sit    omnium  fidelium 
nostrorum        magnitudini, 
qualiter  donamus  ad  mona- 
sterium Fuldensis  ceno- 

bii;    quod  construxit  bc-  25 
atUS   BonifaciuS   in  ho- 
nore sanctorum    apostolo- 
rum  Petri  et  Pauli  in  pago 
Grafi'elt,     ubi     preciosum 

corpus     ipsius     sancti  30 

Bonifacii      *      requiescit, 
ubi    vir   venerabilis  Stur- 

mis  abbas  congregatio- 
ni    monachorum    pre- 

esse     videtur,     *     quaS- s5 


b)  darüber  eine  starke  Basur, 


77.     a)  danach  eine  Oberlänge  radiert, 
durch  die  auch  ent  teilweise  zerstört  ist. 

7Sf,     a)  Karolus  e,  J.  b)  Longobardorum  U ;  Longobardorumque  statt 

et  Long.  J.  c)  von  Schannat  enim  nachgetragen  E ;  Notificamus  statt  Quidquid 

—  magnitudini  (Z.  22)  J.  d)  von  Schannat  zu  pertinere  corr.  E.  e)  dona-  40 
vimus  J.                           f)  atque  contr.  von  Schannat  durchstrichen  E.  jr)  von 
Schannat  zu  ad  moii.  Fulta  corr.  E.                           h)  quod  —  videtur  (S.  145  Z.  1)  fehlt  J. 

i)  fehlt  H.  k)  Grapheid  H.  I)  von  Schannat  durchstrichen  E. 

m)  von  Schannat  zu  Bonefacii  corr.  E.  n)  ubi  et.  von  Schannat  durch  quaem 

ersetzt  E.  o)  von  Schannat  zu  Sturmio  abba  corr.  E.  p)  congregationi  ^ 

—  preesse  von  Schannat  durchstrichen  und  durch  in  regimine  habere  ersetzt. 

70f.    a)  nachgetragen. 


Nr.  77-79:  777  Januar  7. 


Üb 


tatis  nostrac  Hama- 
huiiburfrg-]^  situm  in 
pago  Salecg-auio  super 
fluvio  Sala  ^  cum  omiie 

5  iiitcgritate  vel  adie- 
ccnciis  seu  apendici- 
is  suis  Achynebacli, 
Thyupfbacli,  llarital, 
hoc  est  quantumcum- 

10  que  in  superius  nomi- 
uata  loca  habere  vi- 
demiui,  id  est  tarn 
terris,  doinibus,  aedifi- 
ciis,  acolabus,  manci- 

15  piis,  vineis,  silvis,  cam- 
pis,  pratis,  pascuis, 
aquis  aquarumve  de- 
cursibus,  movilibus  et 
inniovilibus   omnia  et 

20  ex  Omnibus  ad  pre- 
fatum  sanctum  locum 
tradidimus  perpetua- 
liter  ad  possidendum. 


25 


30 


gulariter  preesse  vide- 

tur,  quasdam'^  ros  pro- 
prietatis    nostrC,    id^   est 

iiamaio'^    nuncupatum 

situm  in  pago  SaXOnic  * 
cum       omni       integritate 

sua^,  hoc  est  cum 
Omnibus  adiecentüs  vel 
conpeitincntiis    suis  * 

tarn    tonis  quam   *  ^difi- 

ciis  *,  cultis  et  incultis, 

*  silvis",  *  pratis,  pascuis, 

viis     et    inviis,     aquis 

aquaruiiique^  decursibus, 
mancipiis         UtriusqUC^^' 

sexus,  animalibus  et 
cum  Omnibus  hominum 
substantiis    mobilibus^ 

et  inmobilibus. 

Damus^  ergo-  et 
contradimus  atque  in 
perpetuum  donatum 
esse  volumus  et  nostre 
auctoritatis  precepto 
confirmamus  eandem 
nostre  proprietatis 
rem  ad  predictum 
Fuldense  monasteri- 
um  in  honore  sancti 
salvatoris  et  sanctissi- 


dam       res      proprietatis 

nostre,    locum    scilicet 

ClingemburC^  situm  in 
pago  RinecgOWe^  super 
fiuvium  Svlaha^^  cum 
omni  integritate,  CUm 
Omnibus  appendicüs  vel 
adiacenciis  *  suis  *  id  est 

tam  mansis   quam   do- 

mibus  ac  terris,  edificiis, 
*  mancipiis,  vineis,  silvis, 
campis,  pratis,  pascuis, 
aquis,  aquarum  *  decursi- 
bus, raobilibus  et  inmo- 
bilibus, piscationjbus, 
molendinis  et  cum 
omni  possessione  to- 
tum  et  integrum  ad  ^ 
sanctum  et  venerabi- 
lem    sancti    Bonifacii 

locum  tradidimus  perpe- 
tualiter  *  possidendum. 


77.  c)  so  sicher  urspri'm glich,  vgl.  Hamalunbnrg  in  U.  83,  Dronke  nr.  272,  344, 
409,  480;  bürg  nachträglich,  icohl  von  Eberhard  (vgl.  U.  78J  radiert,  doch  so,  dass  bu 
noch  teiliveise  erkennbar  bleibt,  und  erst  von  späterer,  vielleicht  moderner  Hand  loieder 
zu  burcc  ergänzt. 

35  7Sf.     q)  quand^m  rem  statt  qu.  res  J.  r)  scilicet  statt  hoc  est  J. 

s)  Hamalo  Randglosse  des  15.1  IG.  Jh.s  E ;  Hamele  H ;  Hamelowe  predium  J.  t)  sua 

—  suis  (Z.  üj  fehlt  J  u)  Silvia  —  decursibus  fehlt  J.  v)  aquaruni  H. 

Vi)  et  Omnibus  suis  iuribus  statt  utriusquc  —  immobilibus  J.  x)  erstes  b  aus  n 

corr.  E  fmouilibus  die  Vorlage,  U.  77).  y)   Damus  bis  zum  Ende  fehlt  J. 

40  z)  igitur  //. 

70 f.  h)  Clingem  mit  heller  erscheinender  Tinte  auf  Rasur,  ursprünglich  also 
Ilamalumbarg/  Randglosse  des  15.116.  Jh.s:   Clingciil!(ur)i?.  c)  Rinecg  (''c  über  ej 

mit  heller   erscheinender  Tinte    auf  Rasur,    ursprünglicli    also  Salecgowe  oder  Salagowe. 
d)  V  mit  heller  erscheinender  Tinte  auf  Rasur,  ursprünglich  also  Salaha. 

45  l)  die   fränldüclie   Saale    bei  Gennlnden  Uni  er  franken  BA.  Lohr  in 

den  Main  mlindend.  2)  die  Suhle  hei  Berka  Sachsen- Weimar  VB. 

Eisenach  in  die  Werra  mündend. 


Fuldaer  Urkundenbuch  I. 


10 


146 


Nr.  77—79:  777  Januar  7. 


Propterea  hanc  pre- 
ceptionem  auctoritatis 
nostrae  conscribere 
iussimus,  ut  ab  hac 
die  tarn  memoratus 
Sturmio  abba  quam- 
que  sui  successoris, 
qui  fuerint  rectoris 
eiusdem  sancti  loci, 
predictis  rebus  ad 
opus  iam  dicte  aeecle- 
siae  habeant,  teneant 
adque  possedeant;  et 
quicquid  exinde  ad 
profectum  ipsius  sanc- 
ti loci  facere  elege- 
rint,  liberum  perfru- 
antur  arbitrium,  et 
nullus  quislibet  de 
iudiciaria  potestate 
aut  qualibet  persona 
predicto  Sturmioni 
abbati  neque  actori- 
bus  aut  successoribus- 
que  suis  de  memora- 
tis  rebus  inquietare 
vel  calumniam  gene- 
nare^  quoque  tempo- 
re non  presumat,  sed 
per  nostrum  precep- 
tum  iure  hoc  valeant 
possedere  firmissi- 
mum,  quatenus  melius 


mi  Bonifacii  martiris 
in  perpetuam  proprie- 
tatem  ad  utilitatem 
monasterii  et  venera- 
bilium  fratrum  deo 
ibidem  devote  servi- 
entium. 

Propterea      etiam     * 
nostre     preceptionlS      et 

auctoritatis  cartam  inde 

cönscribi     fccimus,      per 

quam  decernimus"^ 
et  in  perpetuum  ab 
hac  die  decretum  esse 
volumus,  ut  prefato^^ 
loco  et  Omnibus  sibi 
attinentibus  nullus  ho- 
minum  *  aliquam  in- 
iuriam  seu  violentiam 

irrogare  *  presumat,  sed 

abbas  prcfati  monaste- 
rii    suique     successorCs 

ac  fratres  sub  eis  re- 
gulariter  degentes  pre- 
dictas  res  de  nostra 
proprietate  in  suam 
ditionem  transigant  '^'^, 

possideant,    CXCOlaut   et 

ad  suam  utilitatem^ 
qualicumque  modo  ve- 
lint,    redigant,  ut    eo 

magis   eos   delectet   noS 

in  eorum  orationibus 
deo  commendare  t're- 
quentius. 


I 


Preterea  hanc  cartam 

preceptionis      *       nostre 
cönscribi  iussimus,  in  qua  lO 

precipimus,  ut  hec  no- 
stre proprietatis  ob- 
latio  seraper  ibi  mane- 
at  et  ut  fratres  ibi- 
dem deo  servientes/ö 
mei  et  parentum  m eo- 
rum memoriam  faci- 
ant  apud  deum. 

Et  quicumque  lianc 
preceptionem  violave-  20 
rit,  a  communione  ^  sa- 
crosance  ecclcsie  ca- 
tbolice  exsors  et  ex- 
communicatus  erit. 

25 


30 


35 


40 


signatas  H. 

79f. 


77.     d)  ra  über  der  Zeile  nachgetragen. 

7Sf.    aa)  decrevimus  H.  bb)  predicto  //. 


cf)  trans- 


e)  ue  nachgetragen. 


Nr.  77—79:  777  Januar  7. 


147 


dclectet  ipsa  congre- 
gatione  pro  nobis  vel 
stabilitate  regni  no- 
stri,    etiam  iixore    et 

r>prolis  domini  miseri- 
cordiam  iugiter  exo- 
rare. 

Et  ut   liaec   aucto- 
ritas  firmior  sit,    ma- 

lonos  nostre  signaculis 
subter  eam  decrevi- 
miis  roborare  et  de 
anolo  Dostro  iussimus 
siggillare. 

15 


l  Sigimm  (vollzöge- 

2ones  Monogramm)  Ca- 
roli  gloriosissimi  re- 
gis.  X 

(Clirismon)  \  Uuig- 
baldns  ad  vicem  Ra- 

25doni  \  (Recognitions- 
zeichen  mit  den  tiro- 
nischen  Noten:  dom- 
no  rege  ordinante 
üuibbaldus  recognovi; 

30  Siegel  ^.) 

Data  septimo  idns 
ianiiarias  anno  nono 
et  tertio  regni  nostri; 
actum  Haristalio    pa- 

35  latio  publicae;  in  dei 
nomine  feliciter. 


Et  ut  h9c  nostre  do- 
nationis   et  confirma- 

tionis   auctoritas   in    fll- 

turis  temporibus  fir- 
mior babeatur  et  a 
cunctis^^^  fidelibiis  di- 
ligentius'^^  observetiir, 
banc  cartam^^  inde 
conscribi  et  canuii 
nostri  impressione  eam 
iussimus  insigniri. 
Signum  ö'f/  domni  (^0- 

nogrammj'^^  Caroli  glorio- 
sissimi Francorum  et 
Longobardorum   regis. 


7Sf.     dd)  c  nachgetragen  E.  ee)  firmius  (zweite  Ausfertigung  firmier^  n, 

ff)  kartam  H'-.  gg)  Signumzeile  fehlt  e  und  II.  hh)  willkürlich  verändert. 

1)  ah  gefallen,  liegt  aber  der  U.  bei;  der  Abdruck,  der  dem  Gemmen- 
40  Siegel  der  Diplome  Karls  des  Grossen  entspricht,  ist  schlecht  erhalten. 


10* 


148  Nr.  80:  777  April  28. 

80. 

Die  Gott  Geweihte  Burgrat  schenkt  mit  dem  Vorbehalt  lehens- 
länglichen Niesshrauchs  zwanzig  Morgen  in  der  Mark  Mainz. 

777  April  28. 

Cartular  f.  13  (C^)'^;  —  UU. -Verzeichnis  .De  Mag'ontia'   im  Carfu-5 
lar  f.  29  a  nr.  20  Regest  f  (C')^\-  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  137'  Auszug  aus 
C  (E)  I"  =  Copiar.  III.  f.  90. 

Aus  C^:  Schannat  Trad.  28  nr.  53;  —  Dronke  Cod.  37  nr.  58.  — 
Aus  E:  Dronke  Trad.  6  cap.  3  nr.  21.  —  Heg  :  v.  Sartori  IIa  302;  — 
Scriba  III  22  nr.  366  und  333  Anm.  nr.  I A  4.  lo 

Fassimg  wie  in   U.   22;  Schreiber  wie  in   U.   71. 

In  nomine  patris  et  filii  et  spiritus  sancti. 

Licet  parva  et  exigua  sunt,  que  pro  inmensis  peccatis  et  de- 
bitis  offerimus,  tarnen  pius  dominus  noster  lesus  Cbristus  nou 
quantitatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis.         ^5 

Ideoque  ego  Burgrat  deo  sacrata  sana  mente  sanoque  consilio 
pro  malis  peccatis  meis,  ut  in  futuro  veniam  aliquam  promerire 
merear,  dono  ad  ecclesiam  sancti  ßonifatii,  ubi  ipse  requiesoit  in 
corpore,  hoc  est  quod  dono  in  Mogontiorum  marca  iugeras  XX,  ita 
tamen,  ut,  dum  ego  advixero,  ad  usufructuario  excolcre  debeam  et  20 
post  obitum  meura  supra  dicta  ecclesia  sancti  Bouifatii  habendi, 
donandi,  vendendi  vel  quicquid  exinde  facere  voluerit",  liberam  ac 
firmissimam  in  omnibus  habeatis  potestatera. 

Si  quis  vero,  quod  fieri  non  credo,  si  ego  ipse  aut  aliquis  de 
heredibus  meis  vel  quislibet  ulla  opposita  persona,  qui  contra  haue  2.5 
donationera  venire  temptaverit,  iram  dci  et  omuiura  sanctoruni  in- 
currat  et  insuper  inferat  fisci  dicionibus  auri  uncias  duas  argenti 
pondus  quattuor  coactus  exsolvat  et  ncc  sie,  quod  repetit,  evindicare 
non  valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni  tempore  firma  permancat, 
stipulatione  subnexa^.  30 

Facta  donatio  hec  sub  die  IUI.  kl.  maias  anno  nono  regnante 
domno  nostro  Karlo  glorioso  rege. 

Ego  Uuelimannus  rogatus  scripsi  et  notavi  dicm  et  tempus 
quo  supra. 

t  Signum    Burgrata^,     qui     hanc    donationem     fieri     rogavit.  .7/-, 
t  Signum  Odacri.    f  Signum  Theotrichi.    f  signum  Liutnuiiii.   f  signum 
iSigibaldi.      f  signum    Hrihbaldi-      f  signum    Adalbcrcti.      f  signum 
Uuillinandi.     f  signum  Herifridi.     f  signum  Sigimanni. 


SO.       l'^  Überschrift  inC^:  Tj*aIilio  Burfrtata  ilc  Unormaciiisc.  im  I!e(jisfer  f.  2 : 
Burgratao.  II)  C^:  Traditio  Bur^iad^  Hoo  s!icr(ate)/  ilic  Äntjabe  hiinti  .s/c/j  auch  .jo 

ntif  Dronke,  nr.  150  beziehen.  III)  K:  liurclirat  tradidit  sancto  IBü(iiilaciu)  in 

Muyruiitioniin  n».\rclia  XX   iUL'cra    cum    (lüm)l)U.s    et    man  c  i  p  i  is.  a)  davor  f 

getilgt.  b)  von  anderer  Hand  subnixu  corr.  c)  C. 


4 


Nr.  81:  777  April  28.  149 

81. 

Ih'uodthmd  (Hmodtvuda)  schenkt    vorbehaltlich    lehensläng- 
lichen Nlesshrauchs    ihren  Grundbesitz j    insbesondere   einen   Wein- 
fjarfeny    in  der  Mark  Mainz,   ferner    zivei   genannte   Unfreie  mit 
r>der  Familie    des    einen,   je    zwei    Weinbergen    und    übriger  Aus- 
stattung,  endlich   ihre    eigene  Hofstatt    mit  Hof  zu  Dittelsheim^, 

777  April  28, 

Cartular  f.  19  (C)^;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  138  Auszug  aus  C  C^j" 
=  Copiar.  III.  f.  90. 

10  Aus  C:  Schannat  Trad.  29  nr.  54;   ~   Dronlce  Cod.  37  nr.  59.  — 

Au.^  E:  Dronke  Trad    7  cap.  3  nr.  35.    —    lieg.:  Scriba  III  22  nr.  367 
und  333  Anm.  nr.  I  A  17. 

Fassung  icie  In    ü.  22;  Schreiber  loie  in   U.  71. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 

15  Licet  parva  et  exi^ua  sunt,    que   pro   inmenfsis]*  peccatis   et 

(lebitis    offerinius,    tarnen    pius    dominus    noster  lesus  Christus    non 
quantitatem  muneris  sed  devotionein  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque    Ci^o  Hruodthrud    sana    mente    sanoque    consilio    pro 
maus  peccatis  nieis,  ut  in  fuluro  veniam  aliquam  promerire  merear, 

20  dono  ad  eeclesiam  sancti  Bonifatii,  ubi  ipse  requiescit  in  corpore, 
in  Mogontiarum^  marca,  quicquid  ibi  in  campis,  in  terris  araturiis, 
in  pratis^  visus  sum  in  omnibus  habere,  et  dono  in  ipsa  marca  vine- 
am  unam,  quod  est  ab  uno  latere  domni  regiS;  ab  alio  Megingozi, 
tertio    latere    sanctae  Mariae^;    et    dono    in    pago  Uuormacinse'^  in 

25vil]a,  que  dicitur  Tittilesheim^,  üuillium  cum  duobus^^  vineis  et  cum 
omni  vestitu  suo,  sicut  nunc  vestitus  est  et  Hrodnandum  cum 
uxore  sua  et  infantibus  suis  et  cum  duobus  vineis  et  cum  omni 
vestitu  suo,  sicut  vestitus  est,  et  aream,  in  qua  ego  commanere 
videor,  cum  sala  desuper  stabilita  dono,  trado  atque  transfundo,  ita 

30  tarnen,  ut,  quamdiu  vixero,  ad  usufructuario  excolere  debeam  et 
post  obitum  meum  supra  dicta  ecclesia  sancti  Bonifatii  habendi, 
donaudi,  vendendi  vel  quicquid  exinde  facere  voluerit,  liberam  et 
firmissimam  in  omnibus  habeat  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  fieri  non  credo,  si  ego  ipse  aut  aliquis  de 

35  heredibus  meis  vel  proheredibus  meis  seu  quislibet  ulla  opposita 
persona,    qui  contra   hanc  donationem   venire  temptaverit   Tel   eam 


SI,       Überschrift  in  C:  Earta  traditionis  Hruodthrud^  de  Uuormacinse,  im  Re- 

ffister  f.  2:  Rvoddrude.  II)  E:  Rutderaht  fh  über  a  nachgetragen  E ;  Rutdrat  ej 

comCitissa"!  tradidit   sancto  Bon(ifacio)    in  Moguntie  marca  *    vineam  I  et  in  Tttiles- 

^0  hei(m)  (!;  Titelesheim  e)  duas  vineas  et  famfiliam)  *.  a)  inmen,  am  Seitenende,  C. 

b)  Randvermerke  des  11.  Jh  s :   in  marca  Alog(ontiarum),  vineam,    Worma.,   Titileshei(m). 

c)  r  aus  Ansatz  zu  a  corr.  d)  0. 

1)  Eheinhessen  Kr.  Wo7^ms.  2)  vgl.  oben  S.  64  N.  5. 


150  Ni"'  S2:  777  Mai  24. 

inrumpere  voluerit,  inprimitus  iram  dei  et  omnium  sanctorum  in- 
currat  et  insuper  inferat  fisci  dicionibus  auri  uneias  duas  argenti 
pondera  quattuor  coactus  exsolvat  et  nee  sie,  quod  repetit,  evindi- 
care  non  valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni  tempore  firma  per- 
maneat,  stipulatione  subnixa.  s 

Facta  donatio  hec  sub  die  IUI.  kl.  mai.  anno  nono  regnante 
domino  nostro  Karolo  glorioso  rege. 

Ego   üuelimannus   rogatus   scripsi   et  notavi  diem   et  tempus 
quo  supra. 

t  Signum    Hruodtrude,     que    hanc    douationem    fieri    rogavit.  lo 
f  Otacar.       f  Uuarmunt.      f  Theotrih.      f  Adalpraht.      f  Sigibald. 
f  Liutuuin.     f  Uuillinand.     f  Herifrit. 

82. 

Die  Schwestern  ElisahetJi  und  Geilrat   schenken  Weinberge 
und  Äclcer  zu   WacTcernheim^  und  Saulheim^,  i5 

777  Mai  24. 

Cartular  f.  49  Bruchstück  (C)'^;  —  Cod.  Eberhardi  I  f.  140'  Auszug 
aus  noch  vollständigem  C  (E)  =  Copiar.  III  f.  92  (e). 

Aus  E:  Dronke  Trad.  11  cap.  3  nr.  110.  =  Eriuähnung   von    C 
{ungedruckt):  Dronke  Cod.  40  nr.  64  Anm.;  —  Heydenreich  Das  älteste 20 
Fuldaer  Kartular  28.  —  Reg.:  JScriba  III  333  Anm.  nr.  I A  72. 

Da  im  Cartular  zwischen  f.  48   und    f.  49    vier  Blätter    ver- 
loren gegangen  sind  (vgl.  Heydenreich  l.  c.  27  ff.),  bietet  C  nur  noch 
Pönformel  und  Eschatokoll  der   U.  82,    nicht   aber  deren  ersten  Teil 
mit  dem  Rechtsinhalt.     Diesen  lernen  tvir  jedoch    ungefähr    kennen  25 
durch  den  Auszug  E,  der  vor  der  Verstümmelung  von  C  entstanden 
ist.     Nach  E  ist  neben  Elisabeth  auch  Geilrat  als  Schenkerin  anzu- 
nehmen   (wie  in   U.   88,  Dronke    nr.   86,    92    und   cap.  3    nr.  110). 
Weder    die  Zeugenliste    noch    das  Register    von  C   nennen    sie    zwar 
ausdrücklich  als  solche ;    aber  nach  arideren  Beispielen  zu  schliessen,  so 
kann  weder  die  eine  Stelle  (vgl.  die   UU.  37,  51)    noch    die    andere 
(vgl.  die   UU.  37,    48,    62,    66,    70)    in    dieser    Beziehung    für    aus- 
schlaggebend gelten.  —  Die   U.  ist,  ivie  die   UU.  54,  88  und  89,  im 
Cartidar   irrtümlich   unter   die  Schenkungen   aus   der  Zeit   Abt  Bau- 
gulfs  geraten.  —  Fassung   wohl  ganz  ivie   in   U.  22;    Schreiber   iciess 
in   U.    71. 

Si  quis  vero,    quod  futurum   esse  non  credimus**,    si  nos  ipsi 
aut  aliquis  de  heredibus  nostris  vel  proberedibus  seu  quislibet  ulla 

82.       l)  Retjister  von  C,  f.  2:  lE.i\BSih&th.  II)  £":  El  sebet  et  Geil- 4ö 

rat  dederunt  bona  sua  sancto  Bon(ifacio)  in  Wacharen  hei  in  et  Saulene- 
heim,  vineasetagros.  a)  mis  credo  corr. 

1)  Rheinhessen  Kr.  Bingen.  2)  Nieder-  oder  Ober-S.  ebenda 

Kr.  Oppenheim. 


Nr.  83:  777  Oktobe?^  8.  151 

opposita  persona,  qiü  contra  hanc  donationem  venire  temptavcrit, 
iraiu  dci  et  oniniiini  sanctorum  incurrat  et  insupcr  inferat  fisci 
diciouibiis  auri  uncias  II  argenti  pondcra  IUI  coactus  exsolvat,  et 
nee  sie,  quod  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  presens  donatio 
shaec  omni  tempore  firma  permaneat. 

Facta  donatio  liaec  sub  die  Villi,  kl.  iun.  anno  nono  regnante 
domino  nostro  Karolo  glorioso  rege. 

Ego  üiielimannus   rogatus   scripsi   et    uotavi   diem    et   tempus 
quo  supra. 
10  f  Elisabeth,    qui    hanc    donationem    fieri    rogavit.     f  Geilrata 

sororis  eins,  f  Lantsiiuindae  sororis  eius.  f  Otacri.  f  Adalprabti. 
t  Liiitgisi.  t  üuaitprabti  prcsbiteri.  f  üuarmundi.  f  Theotrici. 
t  Hribbaldi.  f  Liutuuini.  f  üuillinandi.  f  Sigibaldi.  f  Ercanprahti. 
t  Hiltigeri  f. 

ProtoJcoll    über    die    von    den  Grafen  Nithard    und  Heimo 

sowie  den   Tiönigliclien   Vasscdlen  Finnold  und  Gunthram  vor  21 

genannten  Zeugen   nach  Feststellung   der  Grenze   vollzogene  Ein- 

iceisung  des  Abtes  Sturmi  in  den  durch  König  Karl  [den  Grossen] 

20 geschenkten^  Fiscus  Hainmelhurg^. 

777   Oktober  8. 

Einzelcopie  aus  der  ersten  Hälfte  des  9.  Jh.s  (^  Kaiserselect  Nach- 
trag  «r.  3")  im  Reich  sarchiv  zu  München  (B)^;  —  liegistrum  litterar  um 
Ji'59'  vom  Ende  des  15.  Jh.s  f.  11  nr.  83  liegest  zum  J.  174  (R)^^. 

25  Schannat  Trad.  (Buchonia  vetus)   423  =  Thomas  Sistem    aller   ful- 

dischen  Privatrechte  I  119  Note  c,  =  Massmann  Deutsche  Ahschicörungs- 
formeln  (Bibliothek  der  gesamten  deutschen  Nationalliteratur  VII)  192  = . 
lieuss :  Archiv  .  .  von  Unter  franken  .  .  Via  92;  —  Dronke  Cod.  38  nr.  60 
=  Lorsch  und  Schröder  UU.  zur  Geschichte  des  deutlichen  Privatrechts  18 

30  nr.  29  (=^  23  nr.  35  =  ^  18  nr.  21),  =  Rubel   Die  Franken  10  unvollst.; 

—  Roth  Beiträge  zur  .  .  Sprach-,  Geschichts-  und  Ortsforschung  Heft  VI 
82;  —  ebenda  ^  S.  XIV  nr.  3;  —  Müllenhoff  und  Scherer  Denkmäler 
deutscher  Poesie  und  Prosa  113  (=^  115=^  I  223)  nr.  43  (vgl.  11^  351); 

—  Braune  Althochdeutsches  Lesebuch^— '^  6  nr.  15;  —  Chroust  Monu- 
sömenta  palaeographica  1.  Serie  I  H.  5  nr.  1;  —  (Arndt-) Tangl  Schrift- 
tafeln III  Text  36  nr.  13;  —  Mühlbacher :  M.  G.  Diplomata  Karolinorum 
I  162  An7n.  zu  nr.  116;  —  Brandt  UU.  und  Akten  26  zu  nr.  11.  —  Facs.: 
Chroust  l.  c;  —  Tangl  l.  c.  t.  13.  —  Req.:  Heffner:  Archiv  .  .  von  Unter- 
franken VIb   60;  —  Mühlbacher  18   nr.201  =2  S6   nr.  205;    —  Hübner 

40  Gerichts-UU.    der   fränkischen  Zeit  18  nr.  110.    —    Brandi:  Göttingische 
gelehrte  Anzeigen  CLXX  1  nr.  4. 


S3.      I)  Rückvermerke   auf  A:   1.   (9.— 10.    Jh.)     De    vestitura    Hamal[un]burg, 

2.    (15.— 16.    Jh.)     Termiiiacio     marche     Hamelburgk     data     Slormi(oni)     per     Karolum 

regem.  II)  R:    Item    copia   designans   circulum    et    marcham   terminacionis 

45  Hameburgk  (!)    data  a   Karolo   magno  rege   sancto  Stormioni  abbati  Fuldensi   anno  do- 

mini  DCC«LXXIII1«. 

1)  vgl.  U.  11.  2)  Unter  franken  BA.-Stadt. 


152  -2Vr.  55;  777  Oktober  8. 

Die  U.,  zusammen  mit  U.  77  im  J.  1816  an  Bayern  abgegeben ^ 
ist    nicht    Original.     Das    lässt    schon    ihr   paläogra,phischer   Befund 
vermuten.     Denn  ihre  Schrift  ist  zioar  eine  reine  Cursive,  doch  aber 
so  gleichmässig  gehalten  und  verhältnismässig  so  arm  an  Ligaturen, 
dass  sie  kaum  ins  J.  777^  kaum  vor  die  karolingische  Schriftreform  5 
und    die    Ausbildung    der   Minuskel    gesetzt    werden    darf.     Dagegen 
verträgt  sie  sich  gut  mit  einigen  seit  dem  ausgehenden  zioeiten  Jahr- 
zehnt   des    9.  Jh.s    in    Fulda    entstandenen  Schriftdenkmälern,    von 
denen    eines    eine    ganz    gleichartig  kalligraphische  Beherrschung  der 
Cursive   zeigt    (vgl.   Tangl:    Mitteihmgen   des  Instituts  .  .  XX  196  f.  lo 
und  Schrifttafeln  III  37,    Stengel:  Archiv  für   UU.- Forschung   V  43 
N.   1  und  105).     Dasselbe    hat,    und    zwar    mit    noch    grösserer  Be- 
stimmtheit,   die  sprachliche   Untersuchung   der  deutschen   Wortformen 
gelehrt:     die    erhaltene    Niederschrift    ist    zwar    nicht    erst    in    den 
JJ.  841  —  850  (Kossinna:  Quellen  und  Forschungen  zur  Sprach-  undi5 
Kulturgeschichte  XLVI  93),    aber   immei'hin   erst   zwischen   812  und 
822  (E.  Schröder  bei   Tangl  l.  c.  III  37)  erfolgt.      Die  Echtheit  des 
Hauptinhaltes    wird    dadurch    nicht    in    Frage    gestellt.     Mindestens 
ein  kurzer  Act  über  die  Investitur  muss  zu  Grunde  liegen  (über  die 
Wiederkehr  dreier  Zeugennamen  in  U.  142  vgl.  unten  S.  199  Z.  31  ff.);'-^o 
er  mag,  ivie  das  anderivärts  sich  beobachten  lässt,  in  einem  zu  Fulda 
oder   Hammelburg   aufbeioahrten   kirchlichen   Sacramentar   gestanden 
haben    (vgl.  Stengel   l.  c.   72   N.  4).      Von  der  vorliegenden  Fassung 
wird  der  erste  Teil  fast  restlos  auf  diesen   Urtext  zurückgehen    (über 
die  Jahrzahl    vgl.    unten  Z.  39  ff.).     Schlechter  beglaubigt    erscheint-^ 
der    zweite    Abschnitt.      Es    fällt    auf,    dass    die    Grenzheschreibung 
nirgends   einen  sprachlichen  Rest  aus  dem.  8.  Jh.    enthält.     So  wird 
immerhin  beachtet  iverden  müssen,    dass    ihre    einleitenden   Worte  Et 
descriptus    est    atque    consignatus    idem    locus    undique    bis 
terminis   stark   anklingen   an   den  nicht  einmal   ganz  ursprünglich iJ 
enthaltenen  Satz  Sic  enim  iste  locus  traditus   est  (a  Pippino  cum 
(statt  ursprünglichem    undique.^J^    Ins    terminis    circumscrlp- 
tus  .   .    der   falschen    Umgrenzungs-U.  4.     Diese    ist    ein    Werk    des 
Mönches    Rudolf   aus    den  JJ.  822 — 824.     Da    liegt    es    doch  nahe, 
die   ja    ungefähr    gleichzeitig    niedergeschriebene  Fassung    der   U.  83  S5 
ebenfalls  mit  Rudolf  in   Verbindung  zu  bringen,    zumal  eine  geivisse 
Verwandtschaft    auch    zwischen    ihrer  Schrift    und    dem  Ductus    der 
Pippin- Fälschung  (U.  20)  desselben  Mannes  besteht    (vgl.   Tangl  l.  c. 
37,  Stengel  l.   c.  43  N.   1).    —    Die  Frage,   wie  die  Datierung  auf- 
zulösen ist,  hat   Tangl  l.  c.     (vgl.  Redlich:  Deutsche  Liter atur zeitung 4o 
1904  Sp.   2619,  Brandi:  Göttingische  gelehrte  Anzeigen  1905  S.  97 1 
Anm.  2)  gegen  Mühlbacher   entschieden:    es    ist  kein  Grund,    die   U. 
ins  J.   776,    das  heisst  vor  die   U,   77  zu  stellen;    vielmehr  hat  der 
Schreiber  sei  es  der  ersten  Niederschrift    sei  es  erst  der  vorliegenden 
Fassung    die  Jahrzahl    aus    der   U.   77    selbst    geschöpft,    dabei    aber  45 
statt  nach  dem  fränkischen   nach   dem  daneben  genannten  italischen 
Regierungs-J.  Karls  des  Grossen  gegriffen,    ohne  zu    bemerken,    dass 
es  am  8.  Oktober  längst  abgelaufen  war. 

Die  Grenzbeschreibung  ist  in  der  Litter  atur  zwar  mehrfach  sprach- 


Nr.  83:  777  Oktober  8.  153 

lich^  nie  ciber  bisher  geographisch  erklärt  worden  (vgl.  die  nicht  aus- 
gcßlhrte  Ankilndigitng  von  Roth  l.  c.  83).  Sie  bedient  sich,  ivas  die  Fest- 
legung erschioert,  zum  Teil  recht  unbestimmter  Angaben  und  längst  nicht 
immer  eigentlicher  Eigennamen.     Über  diese  aber  klagte  schon  Schannai 

^l.  c:  hodic  plerumque  aiit  abolita  peiiitus  aut  in  tantum  immutata 
sunt,  ut  curiosis  in  hoc  satisfacere  frustra  laboraremus.  So  konnten 
auch  meine  in  den  Noten  gegebenen  Deutungsversuche  nur  teihceise 
zum  Ziel  gelangen.  Gescheitert  sind  sie  namentlich  noch  an  der  Ost- 
gi'enze,   die   vermutlich   von   den   Schiüarzen   Bergen   (S.  154  N.  7  ff.) 

^^her^  ivohl  den  Lautsbach  (N.  9)  bei  Öhrberg  benutzend,  östlich  der 
Thulba  verlaufen  ist  und  die  Saale  etiva  bei  Westheim  überschritten 
hat,  um  dann  den  Hundsbach  bei  Hundsfeld  (N.  14)  zu  kreuzen. 
Hier  toird  die  Linie  bestimmter  erkennbar  (N.  15  ff.,  Iff-).  Wahrschein- 
lich erreichte   sie   die  Saale   icieder  gegenüber  von  Morlesau   und  he- 

^^  gleitete  den  Fluss  ahwä^'ts  bis  Hur z fürt,  um  sie  dort  zu  überschreiten 
und  damit  zu  dem  Punkt  zu  gelangen,  an  dem  in  der  U.  die  Grenze 
anhebt.  Sicher  lief  sie  den  hier  mündenden  Eidenbach  (N.  1)  hin- 
auf bis  zu  dessen  Quelle,  sodann  über  den  Scharfritz  (N.  2)  zum 
Ursprung  eines  anderen  Baches  (N.  3)  und.  diesen  hinab  zur  Schondra 

"^  (N.  4),  der  sie  auftvärts  etwa  bis  zum  gleiclinamigen  Dorfe  gefolgt 
zu  sein  scheint.  Schliesslich  erreichte  sie  auf  den  Bärensteinen 
(N.  8)  in  den  Schicarzen  Bergen  icieder  ihren  nördlichsten  Punkt. 
Ein  grosser  Teil  der  Westgrenze,  von  Hunds feld  bis  zum  oberen 
Lauf  der  Schondra,    deckt   sich  ziemlich,    zum,   Teil    luohl    gar    ganz 

^^ genau  mit  der  heutigen  Grenze  des  Amtes  Hammelburg.  Hier  und 
an  anderen  Stellen  ist  sie  also  für  die  Ausdehnung  der  fuldischen 
Landesherrschaft  massgebend  geivorden.  Im  Norden  dagegen  leurde 
die  Hammelburger  Schenkung  später  durch  den  vielfach  tveiteren 
Rahmen  einer  Forstschenkung  König  Heinrichs  IV.  (Dronke  nr.  760, 

30  vgl.  dazu  Haas:  Fuldaer  Geschichtsblätter  XI  72  ff.)  teilweise  über- 
flügelt. 

Anno  *  tertio  regni  püsslml  regls  CaroH  mense  octob.  VIII.  id. 
octob.  reddita  est  vestitura  traditionis  praedicti  regis  in  Hamalim- 
burg'  Stnrmioni^    abbat!    per  Nidhardum    et  Heimonem    eomites    et 

35  Finnoldiim  atqiie  Guntbramnum  vasallos  dominicos  coram  bis  testi- 
biis:  Hruodmiint,  Fastolf^  Uuesant,  üiiigant,  Sigibot,  Suuidberabt, 
Sigo,  Hasmar,  Simidger,  Elting,  Egibeloi,  Geriuiig,  Attumar,  Bruning, 
Engilberalit,  Leidrat,  Siginand,  Adabnan,  Amalberabt,  Lantfrid, 
Eggiolt. 

40  Et  descriptus  est   atqne  consignatus   idem    locus   undique   bis 

terminis,  postquam  iuraverunt  nobiliorcs  terrae  illius,  ut  edicerent 
veritatem  de  ipsius  fisci  quantitate:  primum  de  Sahi^  iuxta  Teiten- 


S3.      a)  aus  Stormioni  corr. 

1),  die  fränkische  Saale,  an  der  Jlammelburg  liegt. 


154  Nr.  84:  778  März  31. 

bah-'  in  caput  suiim,  de  capite  Teitenbali  in  Scaranuirst^,  de  Sca- 
ranuirste  in  caput  Staranbah^,  de  capite  Staranbah  in  Scuntra^, 
de  Scuntra  in  Nendichenueld-^,  deinde  in  tbie  teofun  giuoba^^^  inde 
in  Ennesfirst  then  uuestaron'',  inde  in  Perenfirst^  inde  in  Orientale 
caput  Lütibah^,  inde  in  Lütibrunnon -^^^  inde  in  obanentig-  üuines-^ 
soH-',  inde  in  obanentig  üuinestaP^,  inde  in  then  burguueg^^,  inde 
in  Otitales^^  houbit,  deinde  in  tbie  michilun  buochun,  inde  in 
Blenchibrunnon^-',  inde  ubar  Sala^^  in  thaz  marchöug^^^  inde  in  then 
Mattenuueg -'^  inde  in  tbie  teofun  clingun-'^,  inde  in  Hunzesbah -^^^ 
in  Eltingesbrunnon  ^^'^,  inde  in  mittan  Eichinaberg  ^^",  inde  in  Hilti-^^ 
fridesburg  ^''j  inde  in  thaz  steinina  houg^^,  inde  in  tben  Lintinon 
seo  ^^,  inde  in  theo  teofun  clingun  ^^  unzi  themo  brunnen  ^^,  inde 
in  ein  sol-'^,  inde  in  ein  steininaz  hog^- -'■^j  inde  in  Steinfirst  ^^,  inde 
in  Sala^^  in  then  elm. 


84. 

Imma    (Immina)    verkauft    ihrem  Sohne  [Graf  Uodalrichf] 
für  600  Solidi    ihren   von   Walthari   erworbenen  Besitz    zu  Ehn- 

83.       a)  verschrieben  für  hog  (v  über  oj  oder  houg  (E.  Schröder). 

1)  der  Eidenbach  gegenüber  Hurzfurt  (westlich  von  Hammelburg, 
zwischen  Gräfendorf  und  Michelau)  von  Norden  in  die  Saale  mün-  20 
dend ;  den  Namen  ergiebt  der  an  seiner  Quelle  liegende  Eidenbacher 
Hof,  als  Deitenbach  neben  den  benachbarten  Orten  Starinbach  (vgl. 
N.  3),  Michelau,  Dittlofsroda,  Waitzenbach  erivähnt  in  Dronlce  cap.  45 
nr.  23.  2)  der  Scharfritz,   Bergicald  zwischen    der  Schondra 

und    dem    Eidenbacherhof,    früher    ivohl    iveiter    7iach    Osten    reichend.  25 

3)  nördlich  vom  Eid  enb  acher  ho  f,  ivestlich  Dittlofsroda  entspringend,  am 
Knie  der  Schondra  iji  diese  mündend ;  ein  ausgegangener  Ort  Starin- 
bach   in    der    Nachbarschaft     bezeugt    durch    Dronke     cap.   45    nr.    19. 

4)  die    Schondra    bei    Gräfendorf   BA.    Lohr    in    die    Saale    mündend. 

5)  unbekannt,   kaum  Mitgenf eld  BA.  Brückenau  (alt  Metichenveldj,    doch  30 
wohl  nicht   iveit   davon  entfernt.  6)  nicht  bestininibar,  kaum 
die    Schlucht,     durch     die     der    Milzbach    nördlich     zur    Sinn    fliesst. 

7)  wohl  ein  Gipfel  am  Westrand  der  Schwarzen  Berge  südlich  der 
Sinn.  8)    die  Bärensteine,   Gipfel  im   Westen  der  Schivarzen 

Berge.  9)  wohl  der  Lautsbach,    bei    Öhrberg    in   die    Thulbasö 

mündend.  lO)  wohl  eine  Quelle  des  Lautsbaches.  11)  nicht 

bestimmbar.  12)  unbekannt ;   vgl.   den  Waldort  „Burgklinge"' 

östlich  von  Ober-Thidba.  13)  vgl.  oben  S.  153  N.  1.  14)  der 

Hundsbach  bei  Hundsfeld  (südlich  von  Hammelburg)  entspringend,  bei 
Aschfeld   BA.  Hammelburg  in   die  Wem  mündend.  15)   der  40 

Eselsbrunnen  westlich  von  Hundsfeld  am  Ostabhang  des  Reussen- 
berges.  16)   jetzt    ein     Teil    des    Beussenherges,     an     dessen 

Ostseite  gelegen,  früher  ihn  vielleicht  als  Ganzes  bezeichnend. 
17)  vgl,  den  Waldnamen  „Altes  Schloss^^  westlich  von  Sodenberg  und 
die  Ruine  Sodenberg  südlich  von  Morlesau.  is)  einen  „Schöpf- 45 

brunnen'^    giebt    es    südlich    von    Morlesau.  1»)  unbekantit ; 

südlich  von  Morlesau  verzeichnet  das  Messtischblatt  mehrere  Stein- 
brüche. 


Nr.  84:  778  März  31.  155 

heim^y  WaJf^j  [Kraut-] Erger sheim^^  Rosheim^  und  in  der  Stadt 
^^^'^''^^^9'  778  März  31. 

Cartular  f.  7'  (C)^;  —  Cod.  Eherhardi  I  f.  137'  Auszug  aus  C  (E)^^ 
5  =  Copiar.  111.  f.  89'. 

Aus  C:  Schannat  Trad.  30  nr.  56  (mit  pridie  id.  aprilisj  =  (rran- 
didier  Histoire  d'Alsace  I  41  nr.  81  unvollständig ;  —  Dronke  Cod.  38 
nr.  61  =  Wiegand  UU.-Buch  der  Stadt  Strasshurg  1 14  nr.  17.  —  Aus  E: 
Dronke  Trad.  5  cap.  3  nr.  13.  —  Reg.:  v.  Sartori  IIa  302. 

10  Die   U.    ist    offenbar    nach    einer  Formel    geschrieben,    aus   der 

auch  das  zur  Ausstellerin  nicht  passende  masculine  venditur  der 
Adresse  stammt  (vgl.  M.  G.  Formular  90  nr.  20 — 22,  186  nr.  2, 
229  nr.  3  und  4).  Der  Schreiber  erscheint  hier  zum  ersten  Male, 
ausserdem  noch  in  Dronke  nr.   98,    148,    171,    178,    179,    208,    225 

i-^und,  als  Casaph,  in  der  Weissenburger  U.  Zeuss  nr.  157 j  vgl.  Bress- 
lau:  Forschungen  zur  deutschen  Geschichte  XXVI  41.  Den  nicht 
ausdrücklich  genannten  Sohn  der  Imma  darf  man  vielleicht  in  dem 
Grafen  Vodalrich  der  Zeugenliste  erkennen.  Denn  dessen  Bruder 
(vgl.  Dronke  nr.  178)  macht  788  (Dronke  nr.  89)  Schenkungen  u.  a. 

20  an  drei  Orten,  die  auch  in  unserer  U.  genannt  sind.  Dass  diese 
ins  Fuldaer  Archiv  geraten  ist,  setzt  natürlich  nachträglichen  Über- 
gang des  Kaufobjectes  an  das  Klöster  voraus. 

Domino  filio  Imma  genetrix  tua  venditur^. 

Vendidisse   me    tibi    constat   ita    et    vendidi    id    est   in    pago 

25  Alsacinse  in  locis  nominatis  in  Ehinbaim,  in  Uualabu,  in  Eringinsas- 
haim,  in  Rodasbaim  et  in  Strazburga  civitate,  quicqiiid  de  terra 
üualtbarii  conquesivi,  id  est  cum  terris,  domibus,  aedifieiis,  accola- 
bus^  mancipiis,  vineis,  silvis,  casis,  casalis,  pecaliis,  pascuis,  aqnis 
aqiiarumque  decursibus  totum  et  integrum,   quiequid  babeo  conque- 

sositum,  a  die  presente  tibi  tradidi.  Unde  accepi  a  te  in  pretio  at^ 
contra  solidos  DC,  ea  ratione  ut  ab  hac  die  ipsas  res  siiperius 
nominatas  habeas,  teneas  atque  possideas  et  tuis  posteris  ad  possi- 
dendum  derelinquas  faciendi,  quod  voluerint,  liberam  ac  firmissimam 
in  dei  nomine  in  omuibus  babeatis  potestatem. 

35  Si  ego  ant  beredes   mei    vel  quislibet   uUa   opposita   persona, 

qui  contra  banc  venditionem  a  me  factam  venire  temptaverit  aut 
inrumpere    voluerit,     tuuc    inferat    tibi     tuisque     heredibus    dupla 


84:.      I)  C  ohne  Überschrift,  fehlt  im  Register  f.  2.  II)  E:  Imma  de 

Alsatia  tradidit   sancto  Bon(ifacio)    unacum  filio  suo  omne   predium,   quod    habuit 

40  iix  bis  IUI  viHis:   in  Eigenheim,    in  Walbehei(ni)  et  Eringesh  ei(m)  et  Rodohei(m) 

et  in  clvitate  Strazburch  id  est  terris,    silvis,   domibus  et  familiis  et  eorum  substantiis, 

a)  =  venditor;  vgl.  oben  Z.  lOff.  b)  C. 

1)  Ober-  oder  Nieder-E.   Unterelsass  Kr.  Erstein.  2)  ebenda. 

3)  ebenda  eher  als  Ergersheim  ebenda  Kr.  Molsheim.  4)  ebenda 

45  Kr.  Molsheim. 


156  Nr.  85:  778  December  1. 

repetioDe^  aiiri  uncias  XX  argen ti  pond(era)  XV  et  nihilominus^, 
secl  presens  venditio  liec  omni  tempore  firma  et  inviolata  permaneat, 
stipulatione  siibnixa. 

Actum  pridie  kl.  april.  anno  X.  regni  donini  Karoli  regis. 

f  Imminim,    que  hanc  venditionem  fieri  rogavit.     f  Vodalrichi  s 
com(itis).    [f  ^^]  Ascriclü.  fOtrichi.    f  Ratberti,    f  üuiloni.    f  Hattoni. 
t  Beralitg-ario. 

Ego  Asaph  rogatus  scripsi. 

83. 

Arndeo  schenkt  dem  Kloster  für  den  Todesfall  sein  Erbgut  lo 
zu  Mittelsdorf^    und   Stoclcheim-^    eine   Hofstatt,    eine  Hufe    von 
dreissig  Morgen  Äckerlandes  und  neun  genannte   Unfreie. 

Fulda  778  December  1. 

Cod.  Eberhardi  II  f.  90'  Cai^tular-Äuszug  (E)  ^  =  Copiar.  III. 
f.   177.  '  15 

Aus  der  Vorlage  von  E:  Pistorius  499  fP)^^  =  Pist.-Struve  550 
nr.  14,  =  Schmmat  Trad  32  nr.  61,  =  Dronke  Cod.  42  nr.66.  —  Aus  E: 
Schöttgen  et  Kreysig  I  40  nr  12;  -  Dronke  Trad.  80  cap.  39  nr.  12;  — 
lieq.:  Ileffner:  Archiv  .  .  von  Unterfranken  VIb  61;  —  Dobenecker 
I  14  nr.  41.  20 

Schreiber  wie  in   U.   75;  besondere  Fassung. 

In  nomine  domini  lesu  Christi,  anno  XL  regnantc  Carolo  rege 
Francorum. 

Ego  in  dei  nomine  Arndeo  pro  intuitu  vel  pro  redemptione 
animae  meae,  ut  veniam  delictorum  consequi  merear  in  futuro,  25 
dono  atque  trado  ad  monasteriiim  sancti  Bonifa[t]ii*,  quod  dicitur 
Fulda,  iibi  St[u]rmi^  abbas  praeesse  videtur,  post  obitiim  meum, 
qiücqiüd  [m]i[h]i^  ex  iure  patris  mei  in  hereditatem^  convenit,  id 
est  in  pago  ToUifeldura  et  in  villa  nuncupante  Mitilesdorf,  totum 
et  integrum  in  elemosinam  meam  et  in  pago  Grapfeld^  in  villa  50 
nuncupante  Stocheim,  quae  est  iuxta  ripam  fluminis,  quod  dicitur 
Streune^,  una  arialis  et  una  hoba^  quod  est  XXX  iugera  terrae 
araturiae  et  mancipia,  quorum  noraina  hie  recensemus:  Sigimunt, 
Suanahilt,  [üu]igpraht^,  Otuuin,  Theothilt,  Vodalpraht,  Reginuuih, 
Geilrat,  Ztegerö',    haec  omnia    cum   supellectili    eorum,    sicut  supra  35 

S4I:.       c)  aus  nihilhominus  corr.  d)  fehlt. 

S-'y.  I)  E :  Arn  tradidit  deo  et  sancto  Ronifaeio  proprietärem  snam  in 
Mittelendorf  et  Stocheim  *  Inm  hubam  et  XXX  iugera  cum  XII  raancipiis. 
H)    Überschrift  in  P:   Traditio  bonorum  in  Mitilesdorpf.  n)  Bonifacii  P 

b)  Styrmi.  c)  inibi.  d)  haered.  e)  Grapfelde.  ^ 

f)  Wigpraht.  g)  aus  Zitger  oder  allenfalls  Zilger  verderbt  (E.  Schröder). 

1)  Sachs  671- Weimar  VB.  Dcrmbach.  2)   Unter  franken  BA. 

Mellrichstadt.  3)  die  Streu,  bei  Ilerschfeld  BA.  Neustadt  in  die 

fränkische  Saale  mündend. 


Nr.  86:  779  März  10  (9?).  157 

dictum  est,  trado  post  obitum  meuui,  ut  vos  seil  seqiiaces  vestri 
habendi,  pereDuiter  frueiidi  in  omnibus  babeatis  potestatcm,  stipu- 
lationc  subiiixa. 

Actum  in  monastcrio  Fulda  die  I.  mcnsis  decembris. 
5  Ego  Asgcr  rogatus  [kjartulam^^  feci. 

86. 

Graf  Cuniberctus  schenkt,  mit  dem  Vorbehalt  der  precarischen 
Nutzniessung  auf  Lebenszeit ^  seinen  Besitz  zu  Hochdorf  ^,  Gro- 
ningen"^, Ingersheim^,  Vaihingen  (f)^,  Stangenbach ^,  Wölfingen^, 
10  Adelsheim  '^,  Wächlingen  ^,  Benningen  '^,  [Alt-] Lautern  ^^,  Saul- 
heim^^  (iind  verbietet,  denselben  a7i  Laien  zu  vergeben;  der  an- 
loesende  König  Karl  [der  Grosse]  bestätigt  dieseji  Vertrag)^. 

779  März  10  (9?J. 

Cm'fular  f.  16'  (C)^;  —  Cod.  Eherliardi  II  f.  58'  aus  einer  Doppel- 

15  au.sfertigimg  der  Vorlage  von  C  (E^)^^=  Copiar.  III.  f.  90;  —  Cod.  Eber- 

hardi  I  f.  I<^^  Misch- Auszug  aus  U.  52  und  C  (E-)^^^=.  Copiar.  III.  f.  90; 

—  Cod.  Eberhafdi  I  f.  148'  Auszug  aus  einer  Copie  der  Vorlage  von  E^ 
in  verlorenem  Cartular  (E^)^"^  =  Copiar.  III.  f.  94'. 

Aus  C:  Schannat  Trad.  31  nr.  58  (mit  IUI.  id.  mart.y';  —  Dronke 
20  Cod.  39  nr.  62  (mit  den  2vichtigsten  Varianten  von  E'J  =  Kausler:  Württem- 
hergisches   UU.-Buch  II  437  nr.  A;    —    Heydenreich   Das  älteste  Fiddaer 
Cartular  53.    —    Aus  E  ^ :    Schoettgen    et   Kreysig  I  4   nr.  10    (aus  Ab- 
schrift;  -■  Heydenreich  l.  c.  53.  —  Aus  E^:  Dronke  Trad.  cap.  3  nr.  29; 

—  Bossert:  Württembergische  Geschichtsquellen  II  235  nr.  1  (ergänzt).  — 
25  Aus  E^:    Scliannat  Trad.  281  cap.  I  nr.  12;  —  Dronke  Trad.  17  caj).  4 

nr.  16;  —  Bos.sert:  l.  c.  II  238  nr.  12.  —  Heg.:  v.  Sartori  IIa  302;  — 
Scriba  III 24  nr.  396  und  333  Anm.  nr.  I A  11;  '—  Mühlbacher  82  nr.  210  c 
=  2  p2  nr.  216  c;  —  lioller  Anhang  42  nr.  204. 

E^  dürfte  weder  auf  C  noch  auf  dessen  Original  sondern  auf 
30  eine  zivelte  Ausfertigung,  und  zwar  icohl  deren  Original  zurückgehen. 


Sit.     h)  chartulam. 

SO.  I)  Überschrift  in  C;  Kai't(ula  Cunibcrcti,  m  Register  f.  2:  Cunibrabti. 
II)  Überschrift  in  E^ :  Traditio  C  h  uniberti  de  prediis  suis,  ivi  Register  f.  3':  Traditio 
cuiusdam  Ch  uniberti  viri  nobilis  de  prediis  suis  ad  sancium  Bonifaeium.  III)  E" 

35  siehe  U.  52  Note  II.  IV)  E^ :  Kunibrabt  tradidit  sancto  B(onifaci)o  Proprie- 

täten! suam  in  *  Bunni(n)geD,  Lutera,  Saulehei(iii)  tarn   agris  quam  vineis  et  familiis. 

1)   Württemberg  DA.  Waiblingen  oder  DA.  Vaihingen.  2)  eben- 

da Neckar-  oder  Mar^k-G.  OA.  Ludwigsburg.  3)  Gross-  oder 

Klein-J.  ebenda  OA.  Besigheim.  4)  ebenda  OA.-Stadt  eher  als  wüst 

40  Vühinyen  bei  Schicieb  er  dingen  OA.  Ludivig.sburg.  5)  ebenda  CA. 

Weinsberg.  6)  icüst  bei  Eorchtenberg  ebenda  OA.  Öhringen. 

1)  Baden  A.-Stadt.  8)  wüst  bei  Ohrnberg  Württemberg  OA.  Öhi^ingen. 

9)  ebenda  OA.  Ludivigsburg.  Bossert  l.  c.  236  N.  6  bevorzugt  taust 
Banigen    bei  Eichach  OA.  Ohringen   wegen    der  Stellung  des  Namens  in 

4.'ider  Reihenfolge  der  genannten  Orte;  diese  entspricht  aber  auch  sonst 
durchaus  nicht  streng  der  geographischen  Lage,  und  .spi^achlich  ist  die  Glei- 
chung B\iium\gen-Banige?i  sogar  unmöglich  (E.  Schröder).  lO)  ebenda 
OA.  Weinsberg.             ii)  Nieder-  oder  Ober-S.  Rheinhessen  Kr.  Oppenheim, 


158 


Nr.  86:  779  März  10  (9?). 


Denn  unter  seinen  Abweichungen  von  C,  die  allerdings  fast  alle 
Eberhard  zur  Last  fällen^  sind  doch  einige  echter  Färbung^  die  man 
kaum  als  Inteyyolationen  bezeichnen  kann  und  zu  denen  die  etwas 
verderbte  Schreiberzeile  —  sie  mag  übrigens  auch  der  Vorlage  von  C 
angehört  haben  —  gehören  ivird.  Es  ist  nun  an  sich  loahrschein-  5 
lieh,  dass  auch  diese  zweite  Ausfertigung  in  einem  der  Cartulare 
des  9,  Jh.s  gestanden  hat.  In  der  Tat  begegnen  in  Eberhards  Aus- 
zügen der  fränkischen  Traditionen  (Dronke  cap.  4)  zwei  veriuandte 
Schenkungen  des  Aiosstellers  unserer  U.  86.  Die  zweite  (nr.  124; 
daneben  als  nr.  125  eine  weitere  Schenkung  Cmiiberts)  kann  mit  lo 
ihr  nicht  identisch  sein;  denn  sie  nennt  noch  einige  Orte  mehr 
als  sie,  ist  also  wohl  jünger.  Anders  der  erste  Auszug  (nr.  16). 
Er  nennt  zwar  nur  die  drei  letzten  Orte;  aber  darum  braucht  keines- 
wegs Tnit  Bossert  l.  c.  Anm-  5  noch  eine  dritte,  ältere  Schenkung 
Cuniberts  angenommen  zu  werden.  Eberhard  hat  offenbar  in  seiner  15 
flüchtigen  Art  die  ersten  sieben  Orte  übersehen;  solche  Fehler  sind 
ihm  auch  sonst  nachzuweisen  (vgl.  die  UU.  37,  51,  52,  57,  59,  64, 
88):  E^  und  E^  beziehen  sich  also  gewiss  auf  das  gleiche  Stück.  — 
Vo7i  den  beiden  nicht  zu  einander  stimmenden  Tagesangaben 
ivird  die  der  fortlaufenden  Zählung,  die  in  E^  fehlt,  wohl  den  20 
Vorzug  verdienen ;  Tangl  loeist  hin  auf  die  ganz  gleiche  Unstimmig- 
keit in  der  Datierung  einer  Passauer  U.  vom  J.  796  (Monumenta 
Boica  XXVIIIb  59  nr.  74):  die  X.  mense  mai  VII.  id.  (so  die 
Handschrift,  vino  der  Druck).  —  Fassung  wie  in  U.  51.  —  Der 
Aussteller  ist  vielleicht  Mönch  in  Fulda  geioorden;  die  Totenannalen  25 
des  Klosters  nennen  zum  J.  795  einen  Cunibraht  bzw.  Cuniperaht 
(M.  G.  Scriptores  XIII  169),  der  mit  dem  verstorbenen  Fuldaer 
Chunibert  des  Reichenauer  Verbrüderungsbuches  (31.  O.  Libvi  con- 
fraternitatum  202  Sp.   150  Z.  29)  identisch  sein  dürfte. 


Dominus  ac  redemptor  noster 
dei  filius  ammonet  dicens^:  ,Date 

elimosina**   et  ecce  omnia  fiuilt   vobis 
munda*. 

Idcirco  ego  Cuniberctiis  in  dei 
nomine  pertraetans  remedium 
anime  meae  vel  parentum  me- 
ornm,  ut  veniara  in  futuro  con- 
seqiü  merear  meorum  delictorum, 
dono  atque  trado  ad  sanctum 
ßonifatium  et  ad  monasterium, 
quod  nominatur  Fulda,    in    silva 


*  In  nomine    {domini). 


30 


Ego      C(h)unibertvs        (liumilis.w 

Christi  servus  notum  facio  oranibus 
fidelibus  catbolice  fidei  religiosis) 

pertraetans    remedium    anim?   meQ   vel 
parentum  meorum  (seCUndum  deum, 
qui)  di{xit)^:  ,Date  elemosinam^  et^ 
ecce  omnia  rauuda  <(sunt^^   vobis',  ut 
veniam  in  futuro  consequi  merear  me- 


Citat, 


86  a.     a)  c. 

1)    Luc.   11,   41. 


2)  Emendation  Eberhards  nach  dem  Vulgafa' 


46 


Nr.  86:  110  März  10  (9f). 


159 


Bocbonia  in  pago  Grapfeld  con- 
situni,  iibi  sanctiis  dei  corpore 
[re]qiiicscit '^  et  iibi  vir  vencran- 
diis    Sturnii    abb(as)    multitudini 

ömonacborum  precsse  videtur, 
totani  substantiara  meam  id  est 
in  istis  locis  inferius  nominatis: 
Hobdorf  ^,  Gruoning-a*^,  Tng-iberes- 
beim^'^,  Feinga,  Stangbab,  Uulf- 

ioinga,  Adaloltesbeim,  üuacbal- 
inga,  Bnnniiiga,  Luiitra  et  in 
viUa  Sauuilenbeim  in  pago  Uuor- 
mazfelde^^  quicqiiid  in  istis  locis 
seu  villis  proprietatis   babere  vi- 

/r>siis  sum,  totum  et  integrum  ad 
supra  dictum  monasteriura  manu 
potestativa  trado  tarn  terris,  do- 
raibus,  aedificiis,  mancipiis,  vi- 
neis,  pratis,  pascnis,  silvis,  cam- 

L'opiSj  aquis  aquarumve  decursibus, 
mobilibus  et  inmobilibus,  quic- 
quid  dici  vel  nominari  potest, 
ea  scilicet  ratione,  ut  per  vestram 
prestationis      kart(ulaoi)      supra 

2ödictam  rem  usque  obitura  vitae 
meae  babere  possimus,  post 
obitum  meum  vos  seu  successores 
vestri  banc  rem  incontradictam 
teuere,  fruere,  possidere    firmis- 

sosimam  in  omnibus  habeatis  po- 
testatem. 


35 


40 


orum  delictorum,   dono  atque  trado  ad 

sanctum  Bonifacium  <(martirem  in^ 

monasten(o)  Fuld^eusi),  *  ubi  <(idem 

gloriosus    niartir)     corpor(aliter) 

quiescit  et  ubi  vir  venera<(bilis^ 
Sturmi  abba<^S^  multitudini  monacho- 
rum  preesse  videtur,  totam  substantiara 
meam,  <(que)  in  (bis)  locis  (sita 
est,  que  bic)  nomina(ntur):  Hoh- 
dorf,  GrUninga,  Ingehereslieim,  Feh- 
inge,  Stang(e)baCh,  Wlfing(en), 
Ad(e)loltesheim,Wachaling<(en),Bun- 
ning(en)'^,  L(i)ut(e)ra  et  in  villa 
Sauleiibeim  in  pago  (scilicct)  Wor- 
m<(e)zfelde^,  quicquid  in  bis  locis  seu 
villis  proprietatis  habere  visus  sum,  to- 
tum et  integrum  ad  supra  dictum  sancti 
Salvatoris  monasterium  manu  (libcra 
et)  potestativa  trado,  tarn  terris 
(quam)  domibus,  ^diflciis,  mancipiis, 
vineis,  pratis,  pascuis,  silvis,  campis,  aquis 
aquarum  *  decursibus,  mobilibus  et  in- 

mobiiibus  (et  omnimoda  substan- 
tia,  qua  uti  mortales  solent),   ea 

scilicet^   ratione,    ut    (monasterÜ    ac 

fratrum  usus^^  ex  bis  babeatur. 
Rogo  ergo  fratres  buius  sacro- 
sancte  congregationis,  ut)  per 
(eorum  caritatis)  prest(ol)atio- 
n(em)  cartula  (mibi  inde  scriba- 
tur,  per  quam  conscripte  res  tra- 
dicionis  mee  in  memoriam  super- 
venientibus  seculis  commenden- 
tur,  ne  oblivioni  tradantur;  pre- 
stariam  quoque   mibi   facere   ve- 

litis*^),  ut  supra  dicta(s)  re(s  meas) 
usque  (ad  diem  mortis)  me?  ha- 
bere (possim),  post  obitum  (vcro) 
meum  (fratres  et  domini  buius  mo- 
nasterii   intromittant   et)    posside- 


c)  Randglossen  des  11.  Jh.s:  Wormaz.,  Höh- 
d)   von  anderer  Hand  des  9.— 10.  Jh.s 


S6<1.    b)  corporequiescit, 
dorf,  Gruoning(en),  Ingih(eresheim). 
Ingiriesh(eim)  ühergescliriehen. 

8Gb.      a)  geu  auf  Rasur.  b)  am  Rande  nachgetragen,  r  mit  hellerer 

45  Tinte  aus  1  corr.  c)  il  wohl  auf  Rasur.  d)  am  Rande  nachgetragen. 

e)  zweites  e  von  fac.  aus  i  corr.,   velitis  auf  Rasur  (Correctur  aus  facialis  ?X 


160 


Nr.  86:  779  März  10  (9f). 


Si  quis  vero,  quod  futurum 
esse  noii  credo,  si  ego  ipse  aut 
aliquis  de  beredibus  proheredi- 
busve  meis  seu^  [u]lla  opposita 
persona,  qui  contra  hanc  tradi- 
tionis  kart(ulam)  venire  tempta- 
verit  aut  eam  infrangere  voluerit, 
iram  trinae  maiestatis  incurrat 
et  ab  universis  sanctorum  ec- 
elesiis  excommunicatus  appareat. 


Data  mense  martio  X.  die, 
VII.  idus  mart.  anno  XL  regnante 
Karolo  rege  gloriosissimo  Frau- 
corum. 


f  Signum  Cunibercti  com(itis), 
qui  hanc  kart(ulam)  traditionis 
fieri  rogavit.  fAdalboto.  fGund- 
hart^.  f  Adalbrabt.  f  Berahtolt. 
fRihberaht.  fGozbrabt.  fCazo. 
t  Hruodacbar.  f  Hufo.  f  Gisal- 
mar.  f  Ercanbold.  f  Sigifrit. 
t  Rami.  f  Gerolf.  f  Nord- 
man.    f  Engilhart.     f  Hruodheri. 


{ant  et  in)  potestatem  (suam  re- 
digant  nee  quicquam  ex  omnibus, 
que  dedi,  cuiquam  seculari  per- 
sone  committant,  sed  omnia  in 
utilitatem  ecclesie  et  totius  con-/; 
gregationis  transferant  adiurati 
per  viventem  et  regnantem  in 
secula  seculorum). 

Si    quis    {autem),     quod     futurum 
esse  non  credo,  <(vel)>  si  ego  ipse  aut  lo 
aliquis  de  hereJibus   vcl    proheredibus 
meis    seu    qu{e)>libet^  opposita    per- 
sona, *  contra  hanc  tradition<^em    et^ 

cartul<e)  h(uius  confirmatiouem) 

venire    temptaverit    <(et   hanc   dona- 15 

tionem,  quam  ego  libera  hodie 
manu  facio,  absque  omni  bumana 
contradictione     irritam     facerc) 

voluerit,      iram     trin?     maiestatis     in- 
curr<(ens)>    ab  universis  sanctorum  ec-  20 
clesiis  excommunicatus  appareat. 

(Facta  ^     est     hec     traditio) 

o 

mense  marcio  *  VII.  id.  marc.  anno  XI 
Karolo    *     regnante,     (qui     et     ipSC 

aderat     et    eandem    traditionem  25 
suo  precepto  confirmavit  et  pri- 
mus  ipse   Signum   testimonii    fe- 
eit>. 

<f  Signum      domini      (Mono- 
gramm^'-) Caroli   gloriosi   regis>.3o 

f  Signum  C(h)uniberti     (Übcri*     et 

nobilis  viri).  *  f  Signum   Ad(e)l- 

bot<(i)>^\  *  Signum  Rihperti  *.  f  Sig- 
num Gumberti.     f  Signum  Erkan- 

boldi.  *  S5 

Ego  (liumilis^  Christi   servus) 
Rihehnus  feci'^  cartam. 


86  Cl.      e)  seuUa.  f)  aus  Gunthart  corr. 

SGh.      f)  quislibct  uUa  foronelgemäss.  S)  Facta  donatio  hec  zwar  häufig 

(UJJ.  Gl,  64,  11,  72,  70,  SO,  81,  87,  88  usw.),   hier  aber,   tcie   loahr scheinlich   in    U.  r>7b,   nur  40 
Iteminiscenz  Eberhards.  h)  falsch.  i)  liberi  —  viri  kaum  echt,    doch 

kann  in  Eberhards  Vorlage  nicht  comitis  wie  in  C  gestanden  haben.  k)  ti  über  o. 

1)  formelgemäss  wäre  das  oft  belegte  Srjnonijm  indignus  mit  folgender  Angabe  des  kirch- 
lichen Weihegrades,  zuiveilen  auch  des  Epithetons  peccator  (vgl.  z.  13.  U.  11).  m)  ganz 
vorherrschend  im  8.  Jh.  das  subjective  scripsi  (et  notavi);  doch  Ego  Asger  .  .  kartulam^ 
fcci  in  U.  85  und  Dronke  nr.  70,  cgo  A.  iiidignus  prosbiter  hanc  kartulam  foci  nr.lOl, 
e.  A.  feci  nr.  120,  132,  135,  141  f.,  A.  fecit  nr.  12!);  objective  Fassung  sonst  noch  in  nr.ii8, 
157,  vgl.  Stengel:  Archiv  für  UU.-Forschung  V  66. 


Nr.  67:  779  Mai  30  (Juni  29?)  161 

t  Otrani.  f  Matzo.  f  Vre.  f  Be- 
rahtrili.  f  Radliad.  f  Gerbralit. 
t  P^iii'ilhcri.  t  Hruodolt.  f  Bi- 
richo.    t  Uuolfger.    fFridaheri'^ 

=  87. 

Lantswind  scJienJcf,  vorhehaltlich  lehenslän  glichen  Niess- 
hrauclies  für  sich  und  ihre  Schioestern  Geilrat  (Geilrad,  Geila^J  und 
Elisabeth,  drei  Hofstätten,  zweihundert  Morgen  und  einen  Wein- 
berg in  der  Mark  [Mainz] ,  innerhalb  der  Stadtmauer  die  von 
10  Berahtoloh  besessene  sowie  zwei  andere  Hofstätten  und  zwei  Wein- 
berge, endlich  dreissig  teilweise  genannte   Unfreie. 

779  Mai  30  (Juni  29  ?). 

Cartular  f.  11'  (C)^;  —  Cod.  Eberhardi  1  f.  137'  Auszug  aus  C  (E)^^ 
=  Copiar.  III.  f.  89'. 

15  Aus  C:  Dronke  Cod.  40  nr.  63  =  Menzel:   Die  Trierer'  Ada-Hand- 

schrift 14  unvollständig.    —    Aus  E:   Dronke  Trad.  6   cap.  3  nr.  18.  — 
lieg.:  Scriba  III  24  nr.  402. 

Fassung  ivie  in  U.  22;  Schreiber  tvie  in  U.  71.  —  Die  Hand- 
lung hängt  mit   U.  88    eng  zicsammen.     Daraus  itnd  aus  der   Über- 

20  einstimmung  der  Zeugen  schloss  schon  Tangl  auf  völlige  Gleichzeitig- 
keit beider  Stücke  und  nahm  an,  dass  enttveder  hier  iul.  oder  dort 
iun.  zu  lesen  sei;  die  erste  Emendation  liegt  wohl  näher,  da  iun. 
nicht  nur  Schreibfehler  des  Copisten  sondern  auch  Denkfehler  des 
Notars  sein  kann.     Gleichfalls  aus   U.  88    ergiebt    sich  die  nicht  ge- 

25  nannte  Örtlichkeit  der  Schenkungen,  die  freilich  auch  ohnedies  dem 
ganzen  Zicsammenhaoig  nach  Glicht  zweifelhaft  iväre. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 

Licet  parva  et  exigua  sunt,  que  pro  inmensis  peccatis  et  de- 
bitis  offerimus,  tarnen  pius  dominus  noster  Jesus  Christus  non 
30  quantitatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque  ego  Lantsuuind  sana  mente  sanoque  consilio  pro 
malis  peccatis  meis,  ut  in  futuro  veniam  aliquam  promerire^  merear, 
dono  ad  ecclesiam  sancti  Bonifatii,  ubi  ipse  requiescit  in  corpore, 
areas  duas^  —  de  una  area  ab  uno  latere  Geilrad  et  Elisabeth, 
35  ab  alio  latere  Ada,  tertia  via  publica,  quarta  parte  meum  ipsi^ 
iug(era)   sancti  Bonifatii,    quam   ego   dedi^;    de  alia  area    ab   uno 

86  d.     S)  h  aus  r  corr. 

S7.  I)  Überschrift  in  C:  Kart(ula)  traditionis  Lantsuuinda  de  Uuormocinse,  im 
Register  f.  2 :  Lantsuuinde.  II)  E:  Lantsuint  de  pago  Worm(acense)  tradidit 

40  sancto  Bon(ifacio)  *  CC  iugera  et  vineam  unam  et  alia  muUa  (et  —  multa  vielleicht 
nachgetragen).  a)  von  anderer  Hand  -—  von  dieser  auch  die  folgenden  Ver- 

besserungen —  zu  proineriri  corr.  C.  b)  C. 

1)  vgl.  oben  S.  115  Z.  20.  2)  tatsächlich  drei.  3)  die  Angabe 

Fuldaer  ürkundenbuch  I,  H 


162  ^r.  87:  779  Mai  30  (Juni  29  f) 

latere  Ada,  ab  alio  latere  strata,  tertia  parte  sancti  Martyni^, 
quarta  parte  ipsa  iug'(era)  sancti  Bonifatii^^  de  tertia  area  Hruod- 
frid  ab  alio^  latere,  ab  alio  strata  et  aqua,  tertia  latere  Geilrat  et 
Elisabeth,  quarta  parte  strata  —  et  ipsa  in  marca  iugeras  CG  et 
vineam  I  —  ab  uno  latere  Geila,  ab  alio  latere  Geilrat  et  Elisabeth,  5 
tertia  parte  Ada,  quarta  parte  strata  —  et  intus  muro  aream^,  quam 
tenet  Berahtoloh  —  de  duabus  partibus  strata  et  de  duabus  filii 
Nordbercti;  de  alia  area  strata,  ab  alio  latere  Hiltileih,  tertia  sancti 
Liutgeri^,  quarta  parte  sancti  Maximini  ^  et  Hruodingi,  de  tertia 
area  strata,  ab  alio  latere  Rathath,  tertio  latere  strata,  quarto^ö 
strata  —  et  intus  muro  vineam^  unam  —  de  duas  partes  muro, 
tertia  parte  filii  Nordbercti,  quarta  parte  Heriman,  in  quinta  sancti 
Martini^;  de  alia  vinea  de  uno  latere  strata,  de  alio  latere  Geih*ad 
et  Elisabeth,  tertio  sancti  Albani^,  quarta  parte  ad  Herolfesfeld^  — 
et  mancipia  XXX:  Egilger,  Friduhilt,  Arnolt^,  üuerinhilt,  Hugileih,  i5 
Anshram,  Irminger,  Himmina,  Hildrat,  Birnicho,  Bilihilt,  Gothold, 
Berahtalah,  Gerberet,  Liudolf,  Grim[uuin]^,  Liobhilt,  Berahtuuin,  ita 
tamen,  ut,  dum  advixerimus,  ego  Geilrat  et  Elisabeth  et  Lant- 
suuind  excolere  ad  usufructuario^  debeamus  et  post  obitum  nostrum 
supra  dicta  ecclesia^'  habendi,  donandi,  vendendi  vel  quicquid  ex- 20 
inde  facere  volueritis,  liberam  in  omuibus  habeatis  potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  fieri  non  credo,  si  nos  ipsi  aut  aliquis  de 
heredibus  nostris,  qui  contra  hanc  donationem  venire  temptaverit, 
iram  dei  incurrat  et  insuper  inferat  fisci  dicionibus  auri  uncias 
duas  argenti  pondus  IUI  coactus  exsolvat  et  nee  sie,  quod  repetit,  25 
evindicare'^  non  valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni  tempore  firma 
permaneat. 

Facta  donatio  hec  sub  die  III.  kl.  iun.  anno  XI.  regnante 
domino  nostro  Karolo  glorioso  rege. 

Ego    üuelimannus    scripsi    et    notavi    diem    et    tempus    quo  50 
supra. 

f  Signum  Lantsuuinde,  que  hanc  traditionem  fieri  rogavit. 
f  Signum  Elisabeth,  f  Signum  Geilrat.  f  Signum  Odacri^  f  signum 
Uualuramni.     f  Signum  Nandgarii.     f  signum   Ilrihbaldi.     f  signum 


S7.      c)  später  aus  alino  corr.  d)  Arnnolt  C  (Zeilentceclisel).  e)  Grim-  35 

nium  C,  emendiert  von  E.  Schröder.  f)  später  zu  usumfruetuaiium  corr. 

g)  e  später  rdu  ^  corr.  h)  später  zu  evendicare  corr,  i)  wohl  in 

freigelassener  Lücke  nachgetragen  (dunkler  erscheinende  Tinte). 

bezieht  sich  ivohl  auf  die  ziveite  der  in  dieser  U.  von  Lantswind  geschenkten 
Hofstätten^  die  yleichfalts  an  fuldischen  J3esitz,  vermutlich  eben  die  erste  von  40 
Lantswind  tradierte  Hofstätte,  angrenzt  (S.  162  Z.  2) ;  eine  ircitere,  sonst 
nicht  bezeugte  Schenkung  anzunehmen,  liegt  kein  Gi'und  vor;  noch  weniger 
kann  an  U.  72,  der  Lantsioind,  consentiert  hat,  gedacht  werden.  i)  Dom- 
stift zu  Mainz.  2)  vgl.  Note  1.  3)  tatsächlich  drei.  4)  Klo.^ter 
Murbach  Oberelsass  Kr.  Gebtveiler.  f>)  Kloster  zu  Trier.  0)  tat- 45 
sächlich  zwei.                D  Kloster  zu  Mainz.                S)  Kloster  Hersfeld. 


Nr.  88:  779  Juni  29  (Mai  30  f).  163 

Oadalbercti.  f  signiim  Liiuliuiini.  f  Signum  Adalfridi.  f  signiira 
Aspercti.  f  sig-num  Uuaningi.  f  Signum  Ercanbercti.  f  Signum 
Sigimanni. 

S8. 

ß  Die  Schiüestern  Geilrat  (Geila^)  und  EUsahelit  schenken  für 

ihren  und  ihrer  Schioester  Lantswind  Todesfall  drei  Hofstätten, 
sechzig  Morgen  imd  zwölf  genannte  Unfreie  in  der  Marie  Mainz, 
einen  Weinberg  innerhalb,  einen  anderen  ausserhalb  der  Stadt- 
mauer und  einen  dritten  zu  Bretzenheim  ^. 

10  779  Juni  29  (Mai  30  f). 

Cartular  f.  47  (C)^ ;  -  Cod.  Eberhardi  I  f.  140  Auszug  aus  C  (EJ^^ 
=  Copiar.  III.  f  91'. 

Aus  C:   Schannat    Trad.  31    nr.  59;  —  Dronke  Cod.  40    nr.  64  = 
Menzel:    Die    Trierer    Ada-Handschrift    14    unvollstäiidig.    —    AusE: 
15  Dronke  Trad.  10  cap.  3  nr.  98.  ~  Reg.:  Scriba  III  24  nr.  404. 

Fassung  ivie  in  U.  22;  Schreiber  loie  in  ü.  71.  Zur  Sache 
und  Datierung  vgl.  die  Vorbemerkung  zu  U.  87.  Das  Stück  ist  im 
Cartular  unter  die  UU.  aus  Abt  Baugulfs  Zeit  gerateii.  Den  Anlass 
bot  loohl  die  unmittelbar  vorher  copierte  U.  Dronke  nr.  92  der  glel- 
20  chen  Ausstellerinnen ;  erklärlich  loird  der  Irrtum  auch  dadurch,  dass 
die  U.  den  Namen  des  Abtes  Sturmi  nicht  nennt  und  in  dessen 
letztes  Jahr  gehört,  ivas  bei  der  Zusammenstellung  des  Cartidars 
leicht  verkannt  iverden  konnte. 

In  nomine  patris  et  filii  et  Spiritus  sancti. 

25  Licet  parva  et  exigua  sunt,  que  pro  inmensis  peccatis  et  de- 

bitis  offerimus,  tarnen  plus  dominus  noster  lesus  Christus  non  quan- 
titatem  muneris  sed  devotionem  animi  perspicit  offerentis. 

Ideoque  ego  Geiirat  et  Elisabeht  sana  mente  sanoque  consilio 
pro  malis  peccatis  nostris,    ut   in   futuro  veniam   aliquam  promerirc 

3omereamur,  donamus  ad  ecclesiam  sancti  Bonifatii,  ubi  ipse  requi- 
escit  corpore  sacro,  in  Mogontiarum  marcu  areas^*  tres  —  de  duo- 
bus  areis  ab  uno  latere  habet  Lantsuuind,  ab  alio  latere  sancti 
Bonif(atii),  tertio  et  IUI.  via  communis;  et  de  tertia  area  ab  uno 
latere  habet  Ata,    ab  alio  Lantsuuind,    tertio  latere  strata  —  et  in 

3öMogontia  vineam^*  I  —  ab  uno^   latere  habet  Geila,  ab  alio  latere 


SS.     I)  Überschrift  in  C:    Kart(ula)  Geilrata  et  Elisal)eht  de   Mogontia,   im  Re- 
gister f.  2:   Geilrata.  II)  E :   Iiem  Elsebeth   et  Geilrat   de  Mogoulla  fMogun- 
cia   e)   tradiderunt   (aus   tradidi  corr.)    vineas   11*"   (as   über   II)   et    unam    curtem 
et   aliam   p(ost)    civ(itatem).  a)  Ranävermcrlce   des  11.  Jh.s :    ar.  III  bzw. 
40  vin.  I.                     1))  \\  Ulis  a  corr. 

1)  vgl.  oben  S.  115  Z.  20.  2)  Bheinhessen  Kr.  Mainz. 

11* 


164  ^r-  ^^'  775  August  9. 

sancti  Albani^,  tertio  latere  antiqua  mura,  quarto  latere  via  com- 
munis —  et  aliam  vineam  foris  muruui  —  ab  uno  latere  habet 
Geila,  ab  alio  latere  Lantsuuind,  latere  tertio  sancti  Albani^,  quarto 
latere  strata  —  et  in  Brezzenheim  vineam  tertiam  —  ab  uno  latere 
habet  Geila,  ab  alio  latere  meum  ipsius,  tertio  latere  Landsuuind,  5 
IUI.  parte  strata  — ;  et  dono  in  Mogontiorum  marcu  iugera  LX 
et  mancipia  XII:  Uuig-heri,  Reginbald,  Uuilliheid,  Doda,  Gerlind, 
Hun,  Hruodolf,  Liugolf,  Liobheri,  Gebarat,  Guutliud,  Biliheid,  iia 
tamen,  ut,  dum  advixerimus,  ego  Geilrat  et  Elisabebt  et  Lantsuuiud 
habeamus  et  post  obitum  nostrum  habendi,  donandi,  vendendi  vel/o 
quicquid  exinde  facerc  voluerint,  liberam  in  omnibus  habeant 
potestatem. 

Si  quis  vero,  quod  fieri  non  credo,  si  ego  ipse  aut  aliquis  de 
heredibus  nieis,  qui  contra  hanc  donaiionem  venire  temptaverit, 
iram  dei  incurrat  et  insuper  inferat  fisci  dicionibus  auri  uncias/5 
duas  argen ti  pond(era)  IUI  coactus  exsolvat  et  nee  sie,  quod  repetit, 
evindicare  non  valeat,  sed  presens  donatio  hec  omni  tempore  firma 
et  stabilis  permaneat,  stipulatione  subnixa. 

Facta  donatio  hec  sub  die  III.  kl.  iul.  anno  XL  regnante 
domino  nostro  Karlo  glorioso  rege.  20 

Ego  Uuelimannus  scripsi  et  notavi  diem  et  tempus  quo  supra. 

f  Signum  Geilrata,  qui  hanc  donationem  fieri  rogavit.  f  p]h"sa- 
beht.  y  Lantsuuiud.  f  Otacar.  f  Üualuram.  fllrihl)ald.  f  Adal- 
praht.     t  Erchanpraht.     f  üuaning.     f  Sigiman.     f  Adalfrid  f. 

Sf).  25 

Der    Priester   Benedict  sclienJct  für  sein  und  seiner  Mutter 

Biligart  Seelenheil  einen  Welnherg  sowie,  vorhehaltlich  precarischen 

Niessbrauclies    auf  Lehenszeit,    eine    Hofdätte    und    vier   Unfreie 

[zu  Mainz?],  „„^    , 

'■  -'  779  August  O.so 

Cartular  f.  39  (C)^ ;  —  Cod.  Eherhardi  I  f.  139'  Auszug  aus  C  (E)'' 
=  Copiar.  III.  f.  91'. 

Aus  C:  JSchannat  Trad.  32  nr.  60;  —  Dronke  Cod.  41  nr.  65.  — 
Aus  E:  Dronke  Trad.  9  cap.  3  nr.  79.  —  lieg.:  Scriba  III  24  nr.  408 
und  333  Anm.  7ir.  I  A  50.  sr, 

Der  Aussteller  kann  identisch  sein  mit  dem  Fuldaer  Mönch 
Benedict,  den  das  Reichenauer  Verbrüderungsbuch  als  lebend  und 
dann    als    verstorben    erwähnt    (M.  G.    Libri    confraternitatum,   195 

S9  I)  Überschrift  in  C:  Karl(ula)  Bcnedicti  de  Uuormacinsc,  ivi  Retjister  f.  i.'; 
Benedict!.  II)  E:   Henedictus   clericus   de    civ(itate)   (später  nachijetrotfen''  40 

(Wormac(ia)    tradidit   .sancto  Hoiiilacio    iu  ineinoriam   matris    sue  Hiltegard»j  aream 
et  vineam  unam  et  Villi  niaucipia  cum  prole  (c.  pr.  später  nachgetragen). 

1)  Kloster  in  Mainz. 


Nr.  89:  779  AvgnH  9.  165 

S)>.  /.?  Z  1-1  7(11(1  203  f(p.  152  Z.  .19).  Was  die  Örtlichkeit  der 
Schenlmnq  betrifft,  so  ist  Eberhards  Beziehuncf  auf  die  Stadt  Worms 
vertJos,  da  er  sie  erst  nachträglich  ans  de  "Wormac(ense)  corrigiert 
hat.  Dagegen  spricht  für  Mainz  oder  die  Umgegend,  dieser  Stadt 
5  die  Erwähnung  des  Klosters  St.  Alhan  und  der  Kirche  St.  Lambert 
soioie  Bernheris  (vgl.  die  UU.  37,  69)  als  Grenznachbarn  und  die 
Namen  der  Zeugen,  die  auch  alle  hier  nachzuiveisen  sind  (vgl.  z.  B. 
die  UU.  64,  69,  71,  80,  81,  87,  Dronke  nr.  104).  —  Die  U.  ist 
im  Cartular,  obwohl  Sturmi  in  ihr  genannt  ivird,  icie  U.  88  irrig 
10  unter  die  Stücke  aus  Baugidfs  Zeit  gesetzt,  icohl  infolge  falscher 
Interpretation  der  Jahresangdbe.     Fassung  icie  in   U.  51. 

Dominus  ac  redemptor  noster  dei  filius  admonet  diccns^:  .Date 

elimosinam  et  ecce  omnia  miinda    fiunt   vobis'. 

Idcirco  ego  in  dei  nomine  Benedict  dono   atque  trado   in  eli- 

'5mosinam  meam  et  niatris  meae  nomine  liiligart,  ut*  in  futuro'' 
veniam^  aliqnam  consequi  mereamiir^^  coram  deo,  iinam  arialem^  — 
de  una  parte  adiacet  pars  saneti  Albani^  et  altera  parte  Bernberes 
et  in  duabns  regis  platea  —  et  iinam  vineam^,  de  qua  una  parte 
adiacet    regis    platea    et    altera    parte    saneti  Lantbercti*^   et  tertia 

2^  parte  saneti  Albani^  et  quarta  parte  saneti  Mabsmini^,  et  ista  quat- 
tnor  maneipia  bis  nominibus:  Friduberi,  Uuolfbart,  Vota,  Imma, 
boc  est  quod  trado  ad  sanctum  Bonifatium  et  ad  monasterium» 
quod  dicitur  Fulda,  quod  est  constructum  in  silva  Bochonia  iuxta 
ripam  fluminis,    quod   dicitur  Fulda,    et   ubi    vir  venerabilis  Sturmi 

"5abbas  preesse  videtur.  Istam  traditionem  superius  nominatam  isto 
modo  facio,  ut  arialem  et  IUI  maneipia  in  vestram  prestariam, 
usque  in  seculo  vivam,  cum  vestra  licentia  babeam  et  vineam 
superius  denominatam  vos  in^  presentia  babere  volo  ad  sanctum 
Bonifatium. 

30  Si  quis  vero,    quod  futurum  esse  non  credo,    si   ego  ipse  aut 

aliquis  de  beredibus  meis  vel  proberedibus  aut  ulla  opposita  per- 
sona, qui  contra  banc  traditionis  kartulam  venire  temptaverit  aut 
eam  infrangere  conatus  fuerit,  iram  trinae  maiestatis  incurrat  et 
insuper  inferat  partibus   ipsius  monasterii  auri  libram  unam  argenti 

35pond(era)  V  et,  quod  repetit,  evindicare  non  valeat,  sed  presens 
kartula  traditionis  firma  et  inviolata  permaneat,  stipulatione  subnixa. 
Actum  sub  die  nono  mensis  augusti  anno  XI.  regnante  Karlo 
glorioso  rege  Francorum. 

SO,    a)  nachgetragen.  b)  aus  futurum  corr.  c)  am  wohl  nach- 

40  getragen.  d)  axis  merear  corr.  e)  Randvermerk  des  11.  Jh.s :  ar.  et  vin. 

f)  über  und  unter  u  kleine  Rasuren. 

1)  Luc.  11,  n.  2)  Kloster  zu  Maifiz.  3)  Eigenkirche 

ebenda,    die   seit    dem  J.  800   allmählich   stückiveise    in    den    Besitz    des 

Kloster.^  Lorsch    übergegangen    ist;   vgl.    Stimming :     Westdeutsche  Zeit- 

45  Schrift  XXXI  150,  der  aber  Lorsch  mit  Fulda  vericechselt.  4)  Kloster 

St.  Maximin  zu  Trier, 


166  Nr-  90:  779  November  13. 

t  Signum  Benedicti  presbiteri.  f  Otacri.  f  Tbeotun  sororis 
Beneclicti.  f  Adalberti.  f  Tbeotricbi.  f  üiialuramiui.  f  Beiinoiii. 
f  Erbarti  f. 

90. 

König  Karl  [der  Grosse]  scJienTct  seine  von  seinem  Getreuen  s 
Otdkar  als  Lehen  besessenen  Besitzungen,   Unfreien  und  Liten  in 
der  Stadt  Mainz,  auf  der  Rheininsel  Lubricbenouwa  ^,  zu  Lauben- 
Tieim^,  Gonsenheim^  und  an  der  Nahe^. 

[Worms]  779  November  13, 

Cod.    Eberhardi   II  f.  27  (E')'^    und   f.  127'    (E')  ^^  =  Copiar.   III.  lo 
f.  36'  (e  ^)  und  f.  201'  (e  ^) ;   —  Registrum  litterarum  ^R  59*  vom  Ende  des 
15.  Jh.s  f.  11  nr.  3  Regest  zum  J.  779  CB)'^^\ 

Ar  geblich  ex  veter  i  apographo  (tatsächlich  ausEi-^):  Schan- 
nat  Trad.  30  nr.  57  (S)  =  Migne  XCVII  1062  nr.  14.  —  Äu.s  E'  oder 
E^:  Schoettgen  et  Kreysig  I  4  nr.  9  Citat.  —  Aus  E^-^:  Dronke  Cod.  31 15 
nr.  48.  —  Aus  S.E^-  ^ :  Milhlbacher:  M.  G.  Diplomata  Karolin.  I  176 
nr.  127.  —  Reg.:  v.  Sartori  IIa  302;  —  Scriba  III 17  nr.  279,  19  nr.  306, 
25  nr.  413;  —  Sickel  Acta  II  37  u.  250  nr.  K.  73;  —  Herquet  Speci- 
mina  3  nr.  8;  —  Gegenbaur  I  45  nr.  5;  —  Mühlbacher  84  nr.218  =  ^  94 
nr.  224;  —  Roller  b  32  nr.  169  u.  54  nr.  255.  20 

Milhlbacher  vertrat  in  der  Ausgabe  der  31.  G.  die  Ansicht,  „die 
bedeutend  verlässlichere  ÜbeHieferung  bei  Schannat  und  die  Ab- 
sch7'i[ten  Eberhards'^  gingen  „auf  dieselbe  Quelle  zurück",  icährend 
er  früher  gleich  Sickel  und  Dronke  die  Frage  der  Filiation  nicht 
berührt  hatte.  Tatsächlich  ist  aber  S,  wie  schon  Tangl  constatierte,  25 
nichts  als  eine  emendierte  Compilation  aus  E^  und  E^;  das  ergiebt 
sich  unziüeifelhaft  aus  seinen  Abioeichungen  von  der  Originalfassung. 
Diese  ist  zwar  verloren;  aber  ich  ko7inte  sie,  [ast  überall  mit  Sicher- 
heit, herstellen,  vor  Allem  aus  E^  und  E^,  ferner  mittels  vergleichen- 
der Benutzung   anderer  Diplome    der  Zeit   (in  den  Noten  citiei^t  wie  30 


00.  I)  Überschrift  in  E^ :  Traditio  littere  Karoli  de  quibusdam  aliis  rebus 
iuxia  Keiium  et  Wetereiba  sitis  mit  Eandvermerlc  des  14.  Jli.s:  Sigillata  est,  im 
Register  f. 2:  Traditio  Karoli  regis  de  quibusdam  locis  iuxla  Renum  sitis  in  pa^o 
Warmacciise   (erstes   a   aus   o   corr.)   et  Mop^untiacense.  II)  Überschrift  in  E^: 

Traditio    Caroli   de   bonis    Otkarii    (das    Folgende    am   Rande)   de    quibusdam    bonis   a  55 
Karolo    uobis    traditis,    iin   Register  f.  4':   De    quibusdam    rebus    a    Carolo    rege    nobis 
traditis.  III)  i2 .-   Item   littera   tradicionis    sigillata   Karoli    magni 

regis     super     certis     bonis     et     feodis    Ottoccari    in    Wormacensi    pago 
sitis    sancto    Sturmioni    concessa    dat.    anno    DCCLXXIX". 

1)  nicht  feststellbare  Rheininsel  nahe  bei  Mainz,  unterhalb  (vgl.  40 
narnentlich  Feters-,  Ingelheimer  und  Rettbergs  Aue,  Blebricher  Wörth, 
Bader-  und  Eltviller  Aue)  oder  oberhalb  (vgl.  Jungen feldsche,  Mar-  oder 
Fürstenbergsche,  Lang-  oder  Molzbergische,  Jacobsberger,  Schranzen - 
bacher,  Nonnen-,  Hohen-  oder  Beiizelsche,  Trebiinr,  LiidnigsAn.  Kisscl- 
und  Rücken- Wörth).  2)  Rheinhe.ssen  Kr.  Mainz;  vgl.  oben  S.  111  45 

N.  4.  3)  ebenda.  4)  bei  Bingen  (Rheinhessen)  in  den  Rhein 

mündend. 


Nr.  90:  779  November  13.  167 

hei  U.  68)y  endlich  am  Schhtss  des  Contextes  (8.  170  Z.  1 — 27)  aus  der 
Fälschung  des  9.  Jh.s  Dronke  nr.  247  =  M.  G.  Diplomata  Karol.  I 
nr.  279f  tvelche  hier  vielleicht  aus  unserer  U.  selbst^  jedenfalls  aber 
aus  einer  nahe  übereinstimmenden  Fassung  geschöpft  ist.  Diese 
ü  lieconstruction  (a),  E^  (b)  und  E^  (c)  sind  in  ihrem  gegenseitigen 
Verhältnis  unten  durch  Spaltendruck  veranschaulicht.  Die  beiden 
Eberhardischen  Überlieferungen  berühren  sich  auch  an  einigen 
sicher  verderbten  Stellen;  Eberhard  hat  doi't  also  seine  eigenen 
Änderungen  iviederholt.     Im  übrigen  gehen  E^  und  E^  bestimmt  auf 

10  die  gleiche  Vorlage  zurück.  UnziveifeJhaft  war  diese  das  Original 
selbsty  loelches  sich  mindestens  bis  ans  Ende  des  Mittelalters  erhalten 
hatj  ivie  der  Siegelvermerk  in  E^  (vgl.  N.  I)  und  das  bisher  un- 
bekannte R  (vgl.  N.  III)  bezeugen. 

Der  Recognoscent  Giltbert    ist    in    der  königlichen  Kanzlei  von 

1^  778  bis  781  und  nochmals  790  bzw.  795  (?)  nachiveisbar  (M.  G, 
Diplomata  Karoh  I  nr.  120,  128  f.,  131,  133,  151,  168,  179).  Ob  er 
von  U.  90  mehr  als  das  Eschatokoll  geschrieben  hat,  lässt  sich  nicht 
sagen.  Die  Fassung  dürfte  auf  Rado  (vgl.  U.  67)  oder  Wigbald 
(vgl.   U.   77J    zurückgehen.    —     Was    die   Datierung    betrifft,    so    hat 

^0  schon  Sickel  l.  c.  gesehen,  dass  hinter  der  an  sich  unzidässigen  In- 
dictionsangahe  von  E^  sich  das  königliche  Regierung s.-J.  versteckt. 
Diese  Wahrnehmimg  ivird  bestätigt  durch  R,  dessen  Datierung  offen- 
bar aus  dem  annus  regni  XII.  berechnet  ist.  Auch  sachlich  passt 
die    HandUmg    trefflich    zu    König    Karls    Wormser    Aufenthalt    im 

25  Herbste  779  (vgl.  Mühlbacher^  nr.   224— 228a). 

Der  in  unserer  U.  genanyite  Otakar  kommt  früher  in  Fuldaer 
UU.  häufig  vor,  als  Schenker  (UU.  23,  59,  66,  72),  Grenznachbar 
(Uü.  26,  64,  71,  72)  und  Zeuge  (UU.  18,  41,  22,  24—27,  40, 
52,   71,  80,  81,  87 —  89),  toährend  nachher  der  Name  ein  Jahrzehnt 

30  lang  überhaupt  fehlt  und  bei  seinem  Wiederauftreten  offenbar  auf 
andere  Personen  zu  beziehen  ist.  Nahe  läge  darum  die  Vermutung, 
Otakar  sei  zivischen  dem  9.  August  (U.  89)  und  dem  13.  November 
779,  dem  Datum  unserer  U,  gestorben;  dann  icürde  es  sich  bei  der 
vorliegenden   Vergabung    um   Leheii    handeln,    die    durch    Mannfall, 

35  durch  den  Tod  des  Inhabers,  erledigt  sind.  Da  aber  neben  dem  Namen 
kein  darauf  hinweisendes  quondam  steht,  ist  Otakar  damals  oder  kurz 
zuvor  vielleicht  nur  aus  dem  loeltlichen  Stande  geschieden,  ins  Kloster 
Fulda  eingetreten  und  hat  bei  dieser  Gelegenheit  zu  Gunsten  Fuldas 
auf  seine  Lehen  verzichtet;   ein  Mönch  Otakar  ist  dort  792  gestorben 

40  (M.  G.  Scriptores  XIII  168),  offenbar  derselbe,  der  eine  in  die  JJ.  776 
— 788  zu  setzende  Schenkung  aus  dem  Wormsgau  (Dronke  nr.  122) 
als  Erster  mit  bezeugt  hat  und  der  auch  im  Reichenauer  Verbrüder- 
ungsbuch unter  den  Fuldaer  Mönchen  aus  dem  Anfang  der  Amtszeit 
Baugulfs  aufgeführt  ist  (M.  G.  Libri  confraternitatum  198  Sp.   143 

45  Z.  4;  ein  ebenda  Z.  29  erivähnter  0.  ist  icohl  mit  dem  laut  M.  G. 
Scriptores  XIII  170  im  J.  812  gestorbenen  Mönche  identisch).  Von 
den  in  unserer  U.  genannten  Lehen  ist  übrigens  dasjenige  zu  Lauben- 
heim im  J.  773  ausdrücklicJi  als  Besitztum  Otakar s  nachzuiceisen 
(oben  S.  112  Z.  24  f.) 


168 


Nr.  90:  779  November  13. 


Ol    (ReconstructionJ, 

[(Chrismon)]  ^  Ca- 
rolus  rex  Francorum 
et  L[a]ngobardorum'' 
ac  patricius  Romano- 
rum. 

Quicquid'^  enim  ad 
loca  sanctorum^  ve- 
nerabili[um]  propter^ 
nomen  domini  couce- 
dimus'"  vel  confirma- 
mus,  hocö'  nobis  ad 
[raercedjem  [vel]  sta- 
bilitatem  regni  nostri 
in'^  dei  nomine  per- 
tinere  confidimus. 

Ideoque*'  notum  sit 
omnium  fidelium  no- 
strorum  magnitudini, 
qualiter  nos  propter 
nomen  domini  et  ani- 
mae  nostrae  salutem 
donamus^'^  ad  mo- 
nasterium  Fuld[a]^, 
ubi  ^  preciosus  martyr 
Bon[e]facius  corpo- 
r[e]  ^  requiescit  et  ^ 
venerabils^  [vir]  Stur- 
mio^*  abba  re[ctor] 
preesse  videtur,  dona- 
tumque^  in  perpetu- 
um       esse      volumus 


b  (EV. 

(*  Carolvs  rex  Franco- 
rum et  LOngobardorum 
ac   patricius   Romanorum. 


Quicquid  enim  ad  lo- 
ca venerabilia  sanctorum 
propter  nomen  domini 
concedimus  vel  conCe- 
dendo  firmamus,  hoc  no- 
bis ad  salutem  et  pro- 
fectum    anime    atque 

ad  stabilitatem  regni  no- 
stri in  dei  nomine  perti- 
nore  confidimus. 

Ideoque  notum  sit  om- 
nium fidelium  nostrorura 
magnitudini,  qualiter  nos 
propter  nomen  domini  et 
anim?  nostre  salutem  do- 

namus  atque  contradi- 
mus   ad   Fuidense    mo- 

nasterium,  ubi  precioslSSl- 
mus  Christi  martir  Boni- 
facius  corporaliter  requi- 
escit et  venerabilis  *  Stur- 
mio abba  turme  mona- 

chorum  preesse  videtur, 
donatumque  in  perpetu- 
um  esse  volumus  quas- 
dam    res    proprietatis   no- 


C   (EV. 

<*  Carolvs  rex  Fran- 
corum et  LOngobardorum 
ac    patricius   Komanorum 

Omnibus  Christi   fide-s 
libus. 

Quicquid  *  ad  loca  sanc- 
torum viris^  venerabili- 
bus  *  concedimus  vel 
confirmamus,  hoc  nobis  lo 
ad  stabilitatem  regni  no- 
stri et  ad  salutem  ani- 
me *  pertinere  confidimus. 


15 


Ideoque  notum  sit  om- 
nium fidelium«  nostrorum 
magnitudini,  qualiter  nos 
propter  nomen  domini  et  20 
anime  nostre  salutem  do- 
namus  ad  monasterium 
Fundense,  ubi  preciosus 
Christi  martyr  Bonifacius 
corporaliter  requiescit  et  25 
venerabilis  *  Sturmi   ab- 

bas  sub^  regulari  nor- 
ma  monachorum  pre- 
esse multitudini  videtur, 
donatumque  in  perpe-  30 
tuura  esse  volumus  hoc 
est  *  res  *  nostras  in  pago 


00(1.     a)  Chrismon  —  Romanorum  kanzleigemäss.  b)  so  seit  90  (vom  J.775) 

in  allen  Originalen.  c)  Quicquid  —  venerabilium  tvie  103,  106  (U.  73),  107.  d)  vene- 

rabilia sajictrTurn  E^  und  danach  S.  e)  propter  —  domini  loie  126.  f)  con- 35 

ccdiuius  —  confirmamus  wie  107  und  immer;  concedendo  firmamus  E^  und  danach  S, 
unmöglich.  g)  hoc  —  confidimus  wie  114,   126,   142,   149,  153,  160;   möglich  wäre 

auch  ad  laudem  vel  stabilitatem  regni  nostri  ivie  in  103,  128  (aus  Vor-U.)  oder  ad  reme- 
dium  animq  nostre  vel  stabilitatem  regni  ivie  in  129;  salutem  —  stabilitatem  E^  und 
danach  S.  h)  in  —  nomine  fehlt  E^  und  danach  S.  i)  Ideoque  -    40 

monasterium  ivie  126;  Igitur  ^S*.  k)  atque  contradimus  add.  E^  und  danach  S. 

1)  =  116,  vgl.  121  u.  a.;  Fuidense  E^  E^  Eberhardisch;  danach  Fultense  monasterium  S. 
m)  ubi  —  requiescit;  vgl.  106  (U.  73),  114,  116  u.  a.,  zu  martyr  fChristi  m.  ungewöhnlich) 
vgl.  13  (U.32),  147,  155,  158,  177,  zu  Bonefacius  U.  68  Note  s;  praecionissimus  E^  und 
danach  S.  n)  corporaliter  E^,  E*  und  danach  S.  o)  et  —  videtur;^ 

vgl.  106  (U.73),  114,  118,  128  u.a.,  zu  Sturmio  U.  68  N.  s ;  turniQ  monachorum  E^  (und 
danach  S)  und  sub  regulari  norma  monachorum  .  .  multitudini  E-  ungebräuchlich. 
p)  vir  venerabilis  S.  p*)  vgl.  U.  68  N.  r.  q)  donatumque  —  volumus  wie  126. 

%POc.      a)  nachgetragen,  b)  b  regulari  an  den  Rand  hinausgeschrieben. 


Nr,  90:  77.9  November  13. 


169 


qiiasdam'*  res  pro- 
prietatis  nostrae,  hoc 
est  in  pa^'o  [üu]or- 
mac|i]nse^,    qnas*    fi- 

sdelis"  noster  Otaka- 
rus^  per^*'  nostrum 
beneficinm  visns  est^ 
habuisse'^,  id^  est  in 
Mogontia         ei  vi  täte 

yomansos  XX  "^  et  V  et 
mancipia  LXVI  et 
XVI  lidos  et  vineas 
ad  ipsnm  ^^  benefici- 
nm  pertinentes^^;   si- 

/ßmiliter^^^^  in'^^  alio  lo- 
co  infia  alveum^^  Re- 
ni  in  insulaö'^,  quae  di- 
citur  Lubricbenoru- 
uu]a'*'^ ;  in''*'  ter[t]io  ve- 

20YO  loco,  qui  vocatur^'^"' 
Nubenheim^^,  quicqnid 
ibidem'""^  habuit 

tarn""  terris  quam  vi- 
neis;  in^^  quarto  vero 

25  loco  Gunzinheim^'^, 
sicut  ibidem  ^'^  visus 
fuit^'*  habuisse  et  su- 
per^* fluvium  Naba^^ 
pratum  iinum. 


str?,  hoc  Gst  in  pag-o  Wor- 
macCnso,  quCm*^  fidolis 
nostor  Otakarus  per  no- 
strum beneficinm  visus  est 
habuisse,  id  est  in  Mogon- 
tia^  civitate  mansos  XX 
et  V  et  mancipia  LXVI 
et  XVI  lidos  et  vineas 
ad  ipsa  beneficia  perti- 
nentcs;  similter  VCTO  in 
alio  loco  infra  alveum 
Reni  in  loCO,  qui  dicitnr 
Lubringovva^;  in  terCio 
vero  loco,  qui  dicitUl* 
NuWenheim  ^^       quicquid 

ibidem  prcdictus^  Ota- 

kar  habuit  tarn  terris, 
agris     quam     vineis     et 

hortis,  cultis  et  incul- 

tlSJ    in  quarto    vero  loco, 

videlicet    in    Guntzin- 

heim  ' ,  sicut  ibidem  prc- 

dictus    fidclis    noster 

visus  est  habuisse,  et  su- 
per fluviura  Noraha  pra- 
tum unum. 


WormacCnse,  quas  fidelis 
noster  Otkarius  per  no- 
strum boncllcium  visus 
est  habuisse,  id  est  in 
Mogontiac  civitate  man- 
sos CC'^^  et  mancipia 
CCC'^  *  et  vineas  C  ad 
ipsum  beneficinm  aspi- 
cientes;  similiter  in  alio 
loco  intra  alveum  Keni 
in  insula,  que  dicitur  Lu- 
brichenowa;  in  terCio  vo- 
{  ro  loco,  qui  vocatnrNubcn- 
1  heim,  quicquid  ibidem  ha- 
buit, tam  agrOS  quam 
vineas;  in  quarto  vero 
loco  GunzCnheim,  sicut 
ibidem  visus  fuit  habere, 
et  super  fluvium  Naha 
pratum  unum. 


30  90a.     r)  quasdam  —  nostrae  vgl.  112,  116  (U.  11),  165.  s)  icie  UTJ.  18  usw.; 

Wormaccnse  E^   ^  f Eberhardisch)  und  danach  S.  t)  icie  165,  vgl.  126  quam;  quic- 

quid aS^.  n)  fidelis  noster  wie  172,  181,  205  ii.  a.  v)  u-ie  ÜU.  24  a,  25,  41,  81  u.  a  ; 

Otkarius  E^  und  danach  S.  w)  per  —  beneficinm  tcie  117.  x)  meist  fuit,  doch 

v(/l.  z,  B.  144.  y)  meist  tenuisse,  doch  vgl.  habere  121.  z)  id  est  wie  117  u.  a.; 

35  hoc  est  S.  aa)  XXV  statt  XX  et  V  S.  bb)  ipsa  beneficia  E^  und  danach  S. 

cc)  vgl.  144.  dd)  wie  121,  144,  ohne  vero;  mit  vero  E^  und  danach  S.  ee)  in  — 

dicitur;  vgl.  126,  144  (hier  auch  infra).  ff)  Renum  statt  alveum  Reni  S.  pts)  loco 

qui  E^  und  danach  S.  hli)  Liibring-ouva  E^  und  danach  S.  ii)  in  — 

loco  wie  144.  lik)  tvie  144;  dicitur  E^  und  danach  S.  II)  wie  U.  64;  Nuven- 

40  heim  S.  mm)  predictus  Otakar  add.  E^  und  danach  S.  nn)  tam  — 

vineis   ungeiviss ;  agris   und  et  hortis  —  incultis  (E^  =  SJ  ungebräuchlich ;   vgl.  tam  de 
vinna   quam   et  Silva  114.  oo)  in  —  loco  wie  144.  pp)  vorausgehendes 

videlicet  in  (E^  und  danach  S)  unicahr scheinlich,  vgl.  144.  qq)  praedictus  fidelis 

noster  aus  E^  und  danach  S.  rr)  fuit  habuisse.'  vgl.  Note  x;  est  E^  und  danach  S. 

^  SS)  super  fluvium  7cie  126.  tt)  Noraha  E^  und  danach  S;    Naba  ü.  40. 

90b.     a)  aus  que  nachträglich  corr.?  b)  Moguncia  e;  Mog(u)ncia  Rand- 

vermerk des  15.— 16.  Jh.s  in  E.  c)  'Ln'bvSTigovfQRandvermer'k  wiein  N.b.  d)  Nuwen- 

heym  Randvermerk,  wie  in  N.  b.  o)  ajf/"  Rasur  von  14—15  Buchstaben,  die  über 

den  Rand  hinausreichen   (am  Ende   scheint   habuit   getilgt);   predictus  Otakar  also  wohl 

50  interpoliert.  f)  aus  Ountlinheim  corr.;  Guntli:ih.  Randvermerk  des  15.116.  Jh.s. 

90  c.      c)    Moguncia  e. 


170 


Nr.  90:  779  November  13. 


Haec'^**  [vero]  omiiia 
sup[erius^^  iiitimjata 
ad^^*''  ipso  sanct[o]  loco 
doDamus*"'^,  tradimus 
a[d]que  in  perpetuum 
indultum  esse  volu- 
mus,  ut*^  ibidem  do- 
mino  a[d]niienle^^^  no- 
stris  et  futiiris  tem- 
poribus  [monachis]^^ 
deo  servientibus  pro- 
ficiat  in  au[g]mentis^', 
quatenus  ^'  [melius] 
delectet  ipsam  con- 
gregationem  pro  no- 
bis  iixor[i]que^'  nostra 
[etiam]  prole[s]  do- 
mini^'  misericordiam 
attentins  exorare. 

Et^'  iit  haec  [auc- 
toritas]  firmiov  ha- 
beatur  [vel]  per  tem- 
pora  melius  conser- 
vetur,  manu  nostra 
[subter]  firmavimus  et 
[de]  anul[o]  nostr[o] 
sigillare  iussimus. 


H^c  ergo  omnia  a  su- 

pra  dicto  loco  memorata 
ad  sanctum  Fuldense 
monasterinm  in  ho- 
nore   saneti  Bonifacii 

martiriS  donamus  atque 
COntradimus  et  in  per- 
petuum indultum  esse  vo- 
luraus,  ut  ibidem  domino 
annuente  nostris  et  futu- 
ris  temporibus  fratribus 
deo  servientibus  pro- 
ficiat  in  auCmentis,  qua- 
tenus *  delectet  ipsam  con- 
gregationem  pro  nobis 
uxoreque  nostra  ac  prole 
domini  misericordiam  at- 
tentius  exorare. 

Et    ut    h^c    traditio 

firmior  babeatur  et  per 
futura  tempora  melius 
conservetur,     hanc      no- 

slrae   preceptionis    et 

auctoritatis  Cartam  ius- 
simus   inde     conscribi 

et  *  anuli   nostri   inpres- 

sione  signari. 


H?c  *  omnia,  sicut  dix- 

imus,  ad  ipsum  Ful- 
dense      monasterium 

donamus  et  in  perpe- 
tuum^ donata**  essevo- 

lumus,  ut  ibidem  domino 
annuente  nostris  et  fu- 
turis  temporibus  fratri- 
bus  deo  servientibus 
proficiat  in  auCmentis, 
quatenus  *  delectet  ipsam 
congregationem  pro  nobis, 
uxore  *  nostra  et  filÜS 
domini  misericordiam  at- 
tentius  exorare. 


10 


16 


Et    ut    hec  tradicio 

firmior  babeatur  et  per 
tempora  melius  conserve- 
tur, manu  nostra  *  firma- 
vimus et  *  sigillare  iussi- 
mus.) 


20     '"■ 


25 


90ll.  uu)  Haec  —  omnia  wie  117 ;  vgl  124  fH.  o),  144  (H.  autem  o.J,  114  (^Ista  o. 
[vcYo?JJ;  Hanc  vero  praeceptione  n  nostram  279  (Ableitung?) ;  H.  ergo  o.  S  (aus  E'^J. 
\\)  sup.  intim,  ungeictss  (möglich  auch  denominata  sicut  superius  diximus  oder  ähnlich); 
vgl.  superius  intimatam  279  (Ableitung?),  sicut  superius  insertum  est  114,  denominata  ut 
supra  diximus  124,  ut  dix.  125,  ut  superius  intimata  logitur  131,  ut  diximus  .  .  quod  supe- 
rius intimaA^imns  132,  sicut  superius  intimavimus  142,  sie.  sup.  e-'t  conprehensum  144; 
supra  memoraia  S  aus E^.  yt**)  ad  —  loco.-  vgl.  E^-  2,  in,  118,  121.  279  (Ableitung?) ; 

ad  sanctum  Fultcnse  monasterium  —  martiris  E^  und  danach  S.  ww)  don.  —  volu- 

mus.'  vgl.  donamus  trademus  atque  in  perpetuum  .  .  volumus  106  (U.  73),  don.  trad.  adque  in 
omnibus  indultum  esse  vol.  107,  142,  donavimus  concessimus  atque  i.  o.  in  perpetuum 
Ind.  e.  v.  114,  concedimus  adque  imperp.  ind.  e.  v.  297  (Ableitung?) ;  donamus  atque 
contradimus  et  .  .  E^  und   danach   S.  xx)   ut    —    temporibus    .    .   proficiat 

in  augmcntis  rvie  279  (Ableitung?),  vgl.  S2  u.  a.  yy)  annuente  E^,  E^  U7id  danach  S. 

7.7.)  mon.  —  servientibus  (vgl.  121,  124,  129,  186)  fehlt  279  (Ableitung?),  darum  unncher ; 
fratribus £■!•  2  (Eberhardisch)  und  danach  S.  a')  aucmentis  E^,  E^  und  danach  S. 

h')  quatenus  —  exorare  wie  279  (Ableitung?),  wo  aber  deprecari  statt  exorare  (wie  in  92, 
98,  118,  124)  und  statt  melius  delectet,  was  durchaus  üblich ,  bloss  delectet  am  Ende;  quat. 
delectet  E^,  E'^  und  danach  S.  C)  ux.  —  proles  wie  12G?,  133,  135  (N.  t!)  ;  ac  prole  E^ 

und  danach  S.  d')  dei  S.  e')  Et  —  iussimus  wie  279  (Ableitung?) ;  hier  fehlt 

nur  vel  —  conservetur,  was  —  99,  103,  118,  130  ('ac  statt  \e\  109,  114),  während  x(^\  Axxxiwr- 
nis  temporibus  (m )  cons.  in  den  gleichzeitigeren  124—126,  129 ;  nostra  (statt  des  gleichzeitig 
üblichen  propriaj  altertümlich  wie  in  43,  49,  50,  64,  87,  89,  95,  96,  100,  128,  vgl.  nostra  pro- 
pria  61,  74,  .97  Note),  !)8,  111,  122;  sigillare  iussimus,  statt  der  vorherrschend  umgekehrten 
Wortstelhmg ,  tvie  in  100,  103,  106,  108,  109,  111,  113,  114,  133;  Corroboration  aus  E^  {nur 
insigniri  statt  signarij  S. 

00 C.     c)  i(n)p(er)petuum.  d)  aus  donätum  corr. 


30 


35 


40 


45 


50 


Nr,  91:  um  750-779. 


171 


Si^-iiuni^'  (Mono- 
gramm) Caioli  [glo- 
rios]issimi  regis. 

[G]il[t]bertiis^'  [ad- 
5vicem  RadoiiiJ  recog- 
novi  [et  subscripsi]. 

Dat[a]'^'  id[ns]  iio- 
v[e'nihnas  anno]  XII. 
[et  VI.  regni  nostri; 
/öaetiim  üurniasia  civi- 
tate  publica;  in  dei 
uomen  feliciter]. 


Signum  .'7  donuii  (Afo- 
nograinm^')  Caroli  piis- 

sinii   regis. 

Ego  Egilbcrtvs  can- 

CellariuS   *    recognovi  *. 
Dat.  idus   nov.    indic- 

tionc  XII.  *. ) 


Ol*. 

Sigehoto  und  Duto  üherfragen  Güter  zu  Risgelbach  ^ 

15  [um  750— 779. J 

Cod.  Eberhardi  I  f.  143    Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar,  III.  f.  94. 

Schannat  Trad.  281  cap.  1  nr.  1;  —  Dronke  Trad.  16  cap.  4  nr.  1; 
—  Bessert:  Württe7nber(jische  Geschichtsquellen  II  236  nr.  2. 

Die   UU.   91  —  104    und  143    sind    in    Eberhards    Auszug    aus 

20  dem    ostfränkischen    Kloster  -  Cartular    überliefert     (Dronke    cap.    4 

nr.  1 — 15).     An  seiner  Spitze  steheoid.  gehören  sie  höchst  icahrschein- 

lich  alle  der  ältesten  UU.-Gruppe  aus  der  Zeit  des  ersten  Abtes  an.  Das 

ergibt  sich  insbesondere   aus   dem  auf  sie  folgenden  Excerpt  nr.   16, 

das  mit  der   U.   86  vom  März   779    identisch    ist    (vgl.    dort  N.  IV). 

?5  Etwa  die  ersten  Stücke  des  Cartulars  für  nachgetragen,  das  heisst  für 

jünger  zic  halten,  ist  kein  Anlass.    Wie  weit  die  Sturmi-Ghmppe  über 

nr.  16  hinausreicht,  lässt  sich  nicht  bestimmt  sagen;  die  äusserste  Grenze 

nach  unten  bildet  die  nr.  25,  die  mit  Dronke  Cod.  nr.  189  identisch 

ist,    also  der  Zeit  Abt  Baugulfs  angehört.     An  seinem  Ende  enthielt 

30  das  Cartular    eigentümlicher   Weise    zum.   Teil    wieder   UU.    aus    der 

älteren  Zeit.     Frühere  Aussteller  kehren  hier  in  einigen  Fällen  laieder 

(vgl.  namentlich  Dronke    cap.  4    nr.   120    mit  3  und  7  (=  UU.   93 

und  97),    nr.   124  f.  mit  16  (=  U.    79),  nr.   127    mit  4    (=  U.   94). 


00  ct.       f')  Signum  —  regis   kanzletgeviäss.  g')  Recognüionszeile   wie 

35  120,  V29 ;  verderbt  E^   und   danach  S.  h')  Datierung   hergestellt   nach   120,  129; 

statt  VI  ist  V  möglich,  vgl.  12(i ;  nur  Data  id.  novemb.  iiid.  XII.  E^  und  danach  Data 
id.  novemb.  S. 

00b.      H)  Signum  —  recognovi  feJilt  e.  h)  falsch. 

1)  nach  Bossert  l.  c.  Note  11  enticeder  Biegelbach  (alt  Kiliiltbacby 
40  Württemberg  OA.  Crailsheim,  tcas  sprachlich  kaum  möglich,  oder  Rüssel- 
bach Oberfranken  BA.  Forchheim,  das  aber  irn  11.  Jh.  Kistilibach  hiess 
und  ausdrücklich  zum  bayrischen  Nordgau  gerechnet  2curde  (M.  G.  Diplo- 
mata  III  nr.  234),  weshalb  es  in  eine  dem  fränkischen  Cartular  ent- 
."^iammende  U.  schlecht  passt,  ivie  es  auch  für  eine  Schenkung  aus  Sturmis 
45  Zeit  zu  weit  östlich  liegt. 


172  Nr.  92—93:  um  750-779. 

Bei  nr.  127  ist  kaum  zu  zweifeln,  dass  sie  mir  eine  zweite  Aus- 
fertigung der  nr.  4  (=  U.  94)  ist  —  ich  habe  sie  als  solche  behandelt  — , 
während  von  nr.  120  und  124  f.  sich  wenigstens  aniiehmen  lässt, 
dass  sie  spätestens  in  die  Zeit  Baugulfs  gehören.  —  Das  ss^  in  Risgel- 
bach  der   U.  91  ist  voreberhardisch  (E.  Schröder).  5 

(Sigeboto  et  Duto  tracliderunt  sancto  Bonifacio  predia  in 
Risgelbach  quicquid  habiierunt.) 

92  \ 

Sanderat  und  seine  Gattin  Gebesvint  übertragen  46   Unfreie 

[in  OstfranJcen] .  ,       „^^     „„^i^^ 

'-  '  -'  [um  750  — 779. J 

Cod.  Ebe7'hardi  I  f.  143  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  94. 

Schannat  Trad.  284  cap.  1  nr.  79;  —  Dronke  Trad.  16  aap.  4  nr.  2; 

—  Bossert :  Württembergische  Ge Schicht s quellen  II  236  nr.  3. 

Zur  Einreihung  vgl.    U.  91    Vorbemerkung.     Ein   Sandrat    ist,  ^5 
neben   Throand  (vgl.  U.  73),  unter  den  austrasischen  Grossen,  denen 
Papst  Zacharias  im  J.   748    die   Unterstützung  der  Kirche  ans  Herz 
legt  (M.   G.  Epistolae  III  364  nr.   83). 

(Sanderat  et  uxor  eius  Gebesuint  tradideriint  sancto  Boni- 
facio mancipia  XL  VI.)  20 

93*. 

Marcvart  und  seine  Gattin  Perhthilt  übertragen  Besitzungen 
zu  [Nieder-] Stetten'^ ,  Laudenbach^,  [Vorbach-] Zimmern^  und  Ober- 

Stetten^  mit  der  dortigen  Kirche.  ^        „^^     „„    -, 

^  [um   750— 77 9]  25 

Cod.  Eberhardi  I  f.  143  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III. 
f  94  (e). 

Schannat  Trad.  281  cap.  1  nr.  2;   —  Dronke  Trad.  16  cap,  4  nr.  3; 

—  Bossert:  Württembergische  Geschichtsquellen  II  236  nr.  4. 

Zur  Einreihung  vgl.    U.  91   Vorbemerkung.    Vom  gleichen  Aus-3o 
steller  U.   97  und  ivohl  auch  Dronke  cap.  4  nr.   120. 

(Marcuart"  et  uxor  eius  P(er)btbilt^  tradiderunt  sancto  Boni- 
facio ecclesiam  unam  et  quicquid  in  quatuor  villis  proprietatis 
h(ab)ui,  id  est  in  Stetin*^,  Lutenbacb,  Zimberen  et  superiori  Stetin'^, 
ubi  ecclesia  edificata  est.)  35 


03*.      a)  Marquart  e.  b)  Phihilt  e.                         c)  Staeden  (C  über  a.) 

Randglosse  des  16.  Jh.s    e.  d)  erstes  t  nachgetraqen  E. 

1)  Württemberg   DA.  Gerabronn,                            2)  ebenda  OA.  Mer- 
gentheim. 


Nr.<Jl-<jr,:  um  750-779.  173 

94*. 

Sindolt  überträgt  Besitzungen  zu  iSteinach^. 

[um   750-779.] 

Cod.  Eberhardi  I  f.  113  (FJ)    und    149   (E^)   Cartular- Auszüge  = 
6  Copiar.  HI.  f.  91  (e ')  und  99. 

Aus  E^  und  E^ :  Schannat  Trad.  281  cap.  1  7ir.  3;  ~  Dronke 
Trad.  16  und  22  cap  4  nr.  4  und  127 ;  —  Bossert:  Württemberg  Ische  Ge- 
schiclitsquellen  II  237  und  247  nr.  5  und  46. 

Zur  Einreiliung    vgl.    U.  91     Vorbemerkung ,    über    E^    ebenda 
10  S.   172  Z.   If.^  dazu  unten  N.   1. 


a  (Ev. 
(Sindolt '^  tradidit  sancto  Boni- 
facio bona  siia  in  villa  Steinaha^^ 
cum  prediis  et  familiis.) 

15 


(Sindolt  tradidit  sancto  Boni- 
facio in  Stcinbacli  omneni  facul- 
tatem  et  proprietateni  siiam  in 
agris,  pratis,  silvis,  doniibus  et 
familiis.) 


.9.1*. 

Ilbinc  überträgt  Güter  zu  Knetzgau'^,  GerolzJiofen^,  [Franlcen-] 

Winhehn^.  Donnersdorf*  und  Stettfeld^.  ^        „^^     „„^  , 

20  ^  '  '  [um  750—779.] 

Cod.  Eberhardi  I  f.  143  Cartular- Auszug  (E)  =  Cojnar.  III.  f.  94  (e). 
Schannat  Trad.  281  cap.  1  nr.  4;  —  Dronke  Trad.  16  cap.  4  nr.  5. 

Zur  Einreihung  vgl,    U.  91    Vorbemerkung. 

(Ego'*  Ilbinc  trado  sancto  Bonifacio  in  Folcfelden^  prcdia  mea 
25  in  villis  siibscriptis :  Knezcegewe,  Gerolteshoue  et  in  Winideheim  et 
Dampbestorf,  Stetefelt^  totum  et  integrum  cum  mancipiis.) 


04*.      a)  Liudolf  e^.  h)  Steyna  Randglosse  des  16.  Jh.s  e'. 

Oa>*.      a)  über  Ubinc  nachgetragen  E,  b)  StadfSted  ?jfel(l  Randglosse 

des  16.  Jli.s.  e. 

30  1)    Mittelfranken    BA.    Rothenburg    oder    Langen-St.    ebenda    BA, 

Uffenheini  eher  als  Münch-St.  ebenda  BA.  Neustadt,  Klein-St.  Unterfranken 
BA.  Hassfurt.,  Ober-St.  Württemberg  OA.  Gerabronn.  Dass  Stein bach  in 
E-  nur  aus  Steinaha  verderbt  ist,  halte  ich  7nit  Bossert  l.  c.  247  N.  3  an- 
gesichts   der  Übereinstimmung    des  Ausstellers   in    beiden  Au.HZügen    für 

35  höchst  IC ahr scheinlich ;  andernfalls  wäre  zu  denken  an  Steinbach  Baden 
A.  Buchen,  ebenda  A.  Wertheim,  Mittelfranken  BA.  Rothenburg,  ebenda 
BA.  Ansbach  (zwei  Orte),  Unterfranken  BA.  Lahr,  ebenda  BA.  Würzburg, 
ebenda  BA.  Ascha/fenburg,  Württemberg  OA.  Hall,  Unter-St.  ebenda  BA. 
Öhringen,    Unter-lSt.   Unterfranken    BA.  Hassfurt,    Ober-St.  Mittelfranken 

40  BA.  Scheinfeld.  2)   Unterfi^anken    BA.    Hassfurt.  8)  ebenda 

BA.-Stadt.  4)  ebenda  BA.  Gerolzhofen.  6)  vgl.  S.  174  N.  1. 


174  Nr.  96-98:  um  160-779. 

96*. 

Wintrunc  überträgt  Besitz  im  Gau   Volkfeld^. 

[um  750—779.] 

Cod.  Eherhardi  I  f.  143  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  94. 

Schannat  Trad.  284  cap.  1  nr.  80;  —  Dronke  Trad.  16  cap.  4  nr.  6.  5 

Zur  Einreihung  vgl.  ü.  91  Vorbemerkiong.  Man  mag  daran 
denken,  in  dem  Aussteller  jenen  Priester  Wintrung  zu  erkennen,  der 
mit  Bonifatius  am  5.  Juni  754  von  den  Friesen  erschlagen  wurde 
(Willibalds  Vita  Bonifatii  cap.  8  ed.  Levison  48);  die  Einreihung 
der  U.  lüiirde  dann  noch  enger  begrenzt.  Der  Name  scheint  auf  lo 
deutschem  Boden  sonst  nur  noch  zweimal  vorzukommen,  und  die 
beiden  Fuldaer  Mönche,  die  ihn  da  führen,  sind  erst  in  den  JJ.  856 
und  861  gestorben  (M.  G.  Scriptores  XIII  177  f.;  Förstemann  I^ 
1621  verzeichnet  nur  den  ersten),  können  hier  also  nicht  in  Betracht 
kommen.  15 

(Wintrunc  tradidit  sancto  Bonifacio  in  Folcfelden  totum  pre- 
dium  suum  simul  cum  mancipiis  et  eorum  substantiis.) 

97*. 

Marcwart  aus  dem  Tauher g au  überträgt  Besitzungen  zu 
Ober-Stetten'^,  Groningen^  und  im  übrigen  Mulachgau^.  20 

[um  750—779.] 
Cod.  Eberhardi  I  f.  143  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  94. 

Schaiuiat  Trad.  281  cap.  1  nr.  5 ;  —  Dronke  Trad.  16  cap.  4  nr.  7 ; 
—  Bossert:   Württemhergische  Ge.schichtsquellen  II  237  nr.  6. 

Über  die  Einreihung  vgl.    U.  91   Vorbemerkung,  über  den  Aus- 25 
steller   U.   93. 

(Marcuuart  de  Tuberecgewe  tradidit  sancto  Bonifacio  in  Obcren- 
stcten,  in  Gruningen  et  in  pago  Mulihgevve  totum  et  integrum  quic- 
quid  proprietatis  babnit  cum  familiis^^  et  eorum  substantia.) 

98  \  so 

Hiltebraht  und  Lisniut  übertragen  Besitz  zu  Ostheim-',   Ält- 

heim^  und  Herbolzheim  (f) '^ .  r        «^^     ««^7 

^  ^  [um  750—779.] 

07*.      a)  aus  fauiilia  corr. 

1)    südlich     des     Mains     zwischen     Schwein  fürt     und     Bamberg.  35 
2>  Württemberg    OA.    Gerabronn.  8)  ebenda  OA.   Krailsheim. 

4)  ebenda      vornehmlich      in      den      OA.     Gerabronn      und      Krailsheini. 

5)  Kraut  O.    Mittelfranken    BA     Schein  fehl,     weil    ganz    nahe    bei    Alf- 
heim  (N.  6)    und  Ilerbolzheim    (N.  7),   eher   als  O.    ebenda   BA.  Gunzen- 
hausen  oder  Gollach-0.  ebenda  BA.   Uffenheim.  fi)  ebenda  BA.40 
Uffenheim    eher    (vgl.  N.  5)    a/.s-  A.     Baden    Kr.  Mo.'ibach    oder    Ilohen-A. 
bayrisch  Schwaben  BA.  Nöi'dlingen.                  7)  Mittelfranken  BA.    Uffen- 


Nr.  99-100:  um  7.W  -  77.9.  175 

Cod.  Eherhardi  I  f.  143'  (E)  CartuJar- Auszug  =  Coplar.  III.  f.  94. 
Schatinat  Trad.  284  cap.  1  nr.  81;  —  Dronke  Trad.  16  ca]?.  4  nr.  8. 

Zur  Einreihung  vgl,  U.  91  Vorbemerkung.  Die  Namensform 
Hiltcbralit  ist  voreherhardisch  (E.  Schröder). 

5  (Hiltcbraht    et  Lismut    tradideruiit    sancto  Boiiifacio    qiiicquid 

proprietatis  babiierunt  in  Ostlieini,    Altheim,    Ferolteslieim^*  tarn    in 
prediis  quam  in  maneipiis.) 

99  \ 

Adelger  aus   dem   Gollachgau  überträgt  Besitz   zu   Lenibcr- 
10  heim  ^  und  einen  halben  Bifang  im  Gau   Wingarteiba  ~. 

[um  7Ö0—779.J 

Cod.  Eberhardi  I  f.  143'  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III. 
f.  94'  (e). 

Schannat  Trad.  281  cap.  1  nr.  7;  —  Dronke  Trad.  16  cap.  4  nr.  10; 
15—  Bossert:  Württembergische  Geschichtsquellen  II  237  nr.  8. 

Zur  Einreihung  vgl.    U.  91    Vorbemerkung. 

(Adelger  de  Gollahegewe  tradidit  deo  et  sancto  Bonifacio  qiiic- 
quid proprietatis  babuit  in  villa  Lemberbeim  "  ei  in  pago  Wingarteibo 
unius  capture  dimidiam  parteni  cum  familia.) 

Das    Kloster    Holzhirchen^     betreffende     iirkundlicJie    Auf- 

zeichnunq.  ^ 

^  [um   750—779.] 

Cod.  Eberhardi  I  f.  143'  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  94'. 

Dronke  Trad.  16  cap.  4  nr.  11. 

25  Die  Einreihung  der   U.   101    ist    an    sich  durch  die   Vorbemer- 

kung   der    U.   91    bestimmt.     Bestätigt    und    noch    genauer    begrenzt 

yS^.      a)  danach  proprietatis  habuerunt  durch  Unterstreichen  getilgt. 
00*.      8)  Leimberheiin  e. 

heim,  dicht  bei  Kraut-Ostheim  und  Altheim  (NN.  5,  6).    Das  anlautende  F 

soioird  hier  aus  H    verderbt  sein,   wie  umgekehrt  in  Dronke  cap.  4   nr.  17 

Fargoltesbah  zu  emendieren  i.st  in  Cargoltesbah  (Karsbach  Unterfranken 

OA.  Gemünden)  und  wohl  in  nr.39  Herolfesheim  und  Heroltestein  in  Ge- 

rolteshoim  und  Geroltestein    (Geroldsheim    und  Geroldstein    Rhein-Pfalz 

BA.  Frankenthal).     Allerdings  wäre  eigentlich  etwa  Herboldisheim  zu  er- 

35  warten  (vgl.  Harpholtisheimen  =  i/ö!r/?/ete/?a??i  bei  Tittmoning  Oberbayern 

BA.  Laufen:  Förstema7in  11^  1257);    aber  auch  zwei  andere  He rbolzheim 

(Baden  Kr.  Mosbach    und    Kr.  Freiburg)    führen   nicht    auf  diese  Form 

sondern    auf    Her(i)bot(e)sheim     zurück    (vgl.    För.stemann    11^    1268  f.). 

1)  wohl   Wüstung  bei  Kreglingen  Württemberg  OA.  Mergentheim  (Bossert 

40 1  c)  an  der  Steinach;  vgl.  Dronke  cap.  4  nr.  80.  2)  m  badischen 

Kr.  Mosbach.  S)   Unterfranken  BA.  Marktheiden feld. 


176  ^r.  101:  um  750-779. 

würde  sie,  wenn  das  Stück  wirklich  mit  der  Königs-U.  73  vom  J.  775 
ide7itisch  wäre,  wie  E  glauben  machen  will.  Aber  diese  Angabe  ist 
hier  sicher  ebenso  unrichtig  wie  im  Falle  der  U.  7:  im  verlorenen 
Cartularj  das  gleich  den  anderen  seines  Gleichen  grundsätzlich  nur 
Privat-lJU.  enthielt,  hat  nicht  die  U.  73  gestanden  sondern  nur  ein 5 
Actenstück,  das  sich  ivie  sie  auf  das  Kloster  Holzkirchen  bezog.  Viel- 
leicht betraf  es  jene  Schenkung  König  Kai-ls  selbst,  sei  es,  dass  es 
ihre  Investitur  beurkunden  sollte  —  dann  würde  es  sich  zu  der  U.  73 
verhalten  wie  U.  83  zu  U-  77  und  etwa  ins  J.  776*  gehören  — , 
sei  esj  dass  es  die  in  der  U.  73  erwähnte  Tradition  Ilolzkirchens  an  lo 
den  König  verbriefte^  dann  wäre  es  jedeiifcdls  nicht  älter  als  die 
Epoche  Karls  (768)  und  ivohl  nicht  viel  älter  als  die  U.  73.  Aber  mög- 
licher Weise  stand  es  dieser  doch  weit  ferner.  Etwa  die  Ausstattung 
des  Klösterleins  durch  Graf  Throand,  seinen  Gründer,  die  ja  in 
U.  73  eriüähnt  wird  (S.  134  Z.  5  ff.),  kön^ite  seinen  Inhalt  gebildet  i5 
haben.  Ein  Seitenstück  wäre  die  U.  Pistorius  508  (Dobenecker  I 
nr.  47),  eine  Schenkung  vom  J.  783  oder  784,  ausdrücklich  zugunsten 
des  erst  im  J.  800  (Dronke  nr.  157)  an  Fulda  übertragenen  Klosters 
Milz  gemacht,  in  Eberhards  Auszug  aber  trotzdem  als  Schenkung  an 
Fulda  bezeichnet.  In  diesem  Falle  müsste  ein  früherer  Terminus  20 
post  quem  angenommen  werden.  Denn  die  Stiftung  des  Klosters 
Uolzkirchen  reicht  wohl  bis  in  die  Zeit  Pippins  zurück;  eben  der 
Graf  Throand,  auf  den  sie  zurückgeht,  ist  unter  den  austrasischen 
Grossen,  icelchen  Papst  Zacharias  schon  im  J.  748  rät,  ihren  kirch- 
lich eii  Eifer  auch  durch  Kloster gründungen  zu  betätigen  (M.  G,  Epi-  25 
stolae  III  364  nr.  83). 

(Tradidit  Kaioliis  Imperator  in  pago  Walsatie  sancto  Bonifacio 
monastcrium  ^  Holzcliirclie ''  cum  omnibiis  appendiciis  suis.) 

101*. 

Hiltolf  und  Brunhart  übertragen  Besitz  zu  Ilettingen^.         so 

fum  750—779.] 

Cod.  Eberhardil  f.  143^  Cartidar- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  94'  (e). 

Schannat    Trad.   281    eap.   1    nr.  8;    —    Dronke    Trad.  16    cap.  4 
nr.  12. 

Zur  Einreihung  vgl.    U.  91   Vorbemerkung,      Die  Namensform.  35 
Hiltolf  ist  voreberhardisch  (E.  Schröder). 

(Hiltolf*  et  Brunhart  tradiderunt  sancto  Bonifacio  proprietatem 
suam  in  Heitingen  villa  in  pago  Wingarteiba.) 


I 


JOO*.       a)  inonaiiasteiium  E.  h)  IToltzkirchin  Randglosse  des 

15.-16.  Jk.s  E\  Holzcliirke  e.  40 

101*.      a)  Hiltof  e. 

1)  Baden  A.  Buchen. 


Nr.  102— 10^:  um  7r,0-779.  177 

102  \ 

WülirUi   und   seine   Gattin  Burgunt  übertragen  Besitzungen 

zu  Möckmühl^,  Zütflinqen^  und  Jaqstfeld  (f)^.        r  i 

'  •'  i/    /         i  /  j-^^   750-779,] 

6  Cod.  Eberhardi  I  f.  143^  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  94^. 

Scha7inat   Trad.  281  cap.  1  nr.9;  —  Dronke  Trad.  16  cap.4  nr.13; 
—  Bossert:  Württembergische  Geschichtsquellen  II  238  nr.  9. 

Zur  Einreihung  vgl.  U.  91  Vorbemerkung.  Jüngerer  Nach- 
trag kann  hier  schon  deshalb  nicht  vorliegen,  iceil  der  Besitz  des 
io  Klosters  zu  Möckmilhl  bereits  im  J.  816  erwähnt  (Schannat  Trad.  439, 
vgl.  die  Fälschung  Dronke  nr.  323)  und  mindestens  derjenige  zu  Zütt- 
lingen  im  J.  845  wieder  ver äussert  wird  (Schannat  Trad.  470, 
Dronke  nr.  554). 

(Willirih   et   uxor    eins  Burgunt    tradiderunt    sancto  Bonifacio 
isbona    sua    in    villis    Meitamulin,    Zutilingeu,    lagese    cum    omoibub 
proprietatibus  prediorum  et  mancipiorunLi.) 

103*. 

[Frau]  Truthilt  überträgt  Güter  zu  MöckrnühU. 

[um  750-779.] 
Cod.  Eberhardi  I  f.  143'  Cartular  Auszug  (E)  =  Copiar.  III.   f.  94. 


20 


Schannat  Trad.  281  cap.  1  nr.  10;  —  Dronke  Trad.  16  cap.  4  nr.  14; 

—  Bossert:   Württenibergische  Geschichtsquellen  II  238  nr.  10. 

Zur  Einreihung  vgl.  die  Vorbemerkungen  der  UU.  91  und  102. 

(Truthiit  tradidit  sancto  Bonifacio  bona  sua  in  pago  la^esgewe 
25  villa  Meitemulen*  quicquid  habuit  proprietatis.) 

104*. 

Ädalhart    überträgt    Besitz     zu    Ruchsen^     in     der    Mark 

MöckmüUK  [um   750—779.] 

80  Cod.  Eberhardi  I  f.  143'  Cartular -Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  94'. 

Schannat  Trad.  281  cap.l  nr.ll;  —  Dronke  Trad.  16  cap.  4  nr.  15; 

—  Bossert:   Württenibergische  Geschichtsquellen  II  238  nr.  11. 

Zur  Einreihung  vgl.    U.  91  Vorbemerkung.     Besitz  des  Klosters 
zu  Buchsen  icird  im  J.  816  erwähnt  (Schannat  Trad.  439 y  vgl.  die 
85  Fälschung  Dronke  nr.  323). 

(Ädalhart  tradidit  proprietatem   suam    in    pago  Meitamulin    in 
villa  Rucbesheim  cum  familiis  et  prole  ac  sub(stanti)a  eorura.) 


103*.     ft)  Melihitamulin  oder  Mechitamulin  stand  in  der  Vorlage  (E.  Schröder). 

1)   Württemberg  OA,  Neckarsulm.  2)  Baden  A.  Adelsheim, 

Fuldaer  Urkundenbuch  I.  12 


k 


178  Nr.  105-106:  um  750-779. 

105*. 

Argoz  und  seine  Gattin  Lipgart  ^  übertragen  Güter  zu  Bli- 
denstat^  ^^^  750^Y7gj 

Cod.  Eberhardi  I  f,  153  Cartular- Auszug  (E)  —  Copiar.  III.  f.  102. 5 

Schannat  Trad.  305  cap.  6  nr.  1;  —  Dronke  Trad.  33  cap.  6  nr.  1. 
—  Reg. :  Scriba  II  255  Anm.  nr.  A  1. 

Die  üü.  105 — 121  sind  an  der  Spitze  von  Eberhards  Auszug 
aus  dem  hessisch-lalingauischen  Klo.ster-Cartular  überliefert  (Dronke 
cap.  6  nr.  1—19).  Die  Einreihung  der  ersten  siebzehn  Stücke  io 
(UU.  105—119)  ergiebt  sich  daraus,  dass  das  siebzehnte  mit  hoher 
Wahrscheinlichkeit  noch  in  die  Zeit  des  ältesten  Abtes  Stürmt  zu 
setzen  ist;  denn  damit  gehören  sie  alle  der  Sturmi-Gruppe  des  ver- 
lorenenen  Cartulars  an.  Von  jüngeren  Nachträgen  am  Anfang  dieser 
Gruppe  kann  nicht  die  Rede  sein.  Schon  das  tvohl  der  Überschrift  i5 
entstammende  de  Logenahe  des  ersten  Stückes  (U.  105)  spricht  da- 
gegen. Entscheidend  aber  ist,  dass  sein  Aussteller  in  späteren  (UU. 
106,  116  7ind  121)  der  gleichen  Gruppe  wiederkehrt.  Ihr  sind  aus 
demselben  Grunde  jedenfalls  auch  noch  die  beiden  Auszüge  nr.  18  f. 
(UU.  120 f.)  zuzurechnen;  denn  der  Arahgoz  der  U.  121  begegnet 20 
sonst  eben  nur  in  ihr,  in  den  folgenden  Stücken  —  spätestens  mit 
7ir.  23  beginnt  die  Baugulf- Gruppe  —  aber  nicht  mehr.  Eine 
iveitere  Bestätigung  meiner  Annahme  luäre  es,  wenn  man  ihn  gar 
wiedererkennen  dürfte  in  einem  Aragoz  bzio,  Arugoz,  dessen  Tod 
die  Fuldaer  Totenannalen  zum  6.  März  119  berichten  (M.  G.  Scrip-25 
tores  XIII  161).  Die  nrr.  1  und  12  (UU.  105  und  116)  sind 
übrigens  vielleicht  wie  3  und  13  (U.  101)  sowie  1  und  15  (U.  109) 
als  Doppelausfertigungen  der  gleichen  Schenkung  anzusehen;  Eber- 
hard hat  dann,  ivie  auch  sonst  oft  (vgl.  S.  158  Z.  15  ff.),  die  eine 
nur  unvollständig  ausgezogen.  so 

(Argoz  ^  de  Logenahe  et  coniiix  eius  Lipgart  tradiderunt  saocto 
Bonifacio  predia  sua  in  loco  Blidenstat  nuncupato  cum  familia  et 
omnimoda  eoriim  substantia.) 

106*. 

Argoz  überträgt  Besitz  zu  Rossdorf  ^  und  SeJilen  (?)  *.  35 

[um  150—119.] 

Cod.  Eberhardi  I  f.  153  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  102. 

Schannat  Trad.  305  cap.  6  nr.  1  verküi^zt;  —  Dronke  Trad.  33 
cap.  6  nr.  2. 

103*.      a)  Arg.  —  Logen,  in  Majuskeln.  40 

1)  richtiger  wohl  Liubbirc  in   U.  116.  2)  vgl.  unten  S.  183  N.  5. 

a)  Kur  Hessen  Kr.  Kirchhain.  4)  ebenda  Kr.  Frankeiiberg  (Wenck 

Landes geschichte  II  434  N.  t),  freilich  ziemlich  abgelegen;  Bethge  möchte 
an  Seelheim  Kr.  Kirchhain  denken  und  iceist  hin  auf  Seelbach  bei  Lohra 
Kr.  Marburg.  45 


Nr.  101:  um  7^0-779.  179 

Über  Einreihung  und  Aussteller    vgl.    U.   105.     Die   UU.   106, 

IIb  und  116  gehören  zu  den  im  Diplom  Dronke  nr.   73  (vgl.  U.  119 

Vorbemerkung)  bestätigten  Rossdorf  er   Traditionen    des  Klosters    fvel 

quantum  ipsi  monachi  de  conlata  populi  in  ipsa  villa  per  anteriores 

ßcartas  habuerunt^. 

(Item  idera  ^  Argoz  tradidit  sancto  Bonifacio  in  Fuldensi  mo- 
nastcrio  bona  sua  Rostorf  in  pago  Logenegewe  et  in  alio  loco 
Salaba  vocato^*  quicquid  proprietatis  habuit^  in  pratis,  agris,  silvis, 
doraibus,  familiis  et  prolibus  suis.) 

10 107*. 

Graf   Ruthart    (Ruothardus)    überträgt    den    nach    ihm    ge- 

naymten   Weiler  Ruthartesbusen^   an    der  Mündung    der   Liutera^ 

in  die  Ohm\  [um  750—779.] 

15  Cod.  Eberhnrdi  I  f.  153  (E')  und  f.  153'  (E'J   Cartular- Auszug e  = 

Copiar.  III.  f.  102  (e'J  und  102'  (eV- 

Aus  E^:    Dronke  Trad.  33   cap.  6  nr.  3.    —    Aus  E^:    Schannat 
Trad.286  nr.  109  (verkürzt  und  emendiert)  =  Schannat  Buchonia  373;  — 
Dronke  Trad.  34  cap.  6  nr.  13  =  Arnold  Ansiedelungen  285.    —    R  e  g.  : 
20  Scriba  II  255  Anm.  nr.  A  2  U7id  7. 

Zur  Einreihung  vgl.  U.  105  Vorbemerkung.  E^  und  E^  gehen 
wohl  auf  zwei  Doppelausfertigungen  der  gleichen  U.  zurück.  Ein 
anderer  Graf  R.  als  der  schiväbische  (vgl.  U.  138)  ist  aus  dieser  Zeit 
nicht  bekannt. 


25  €1    (E^), 

(Rutbart   de   eodem  pago  tra- 
didit   sancto    Boiiifacio    villuiam 
sui  nominis  Rutbartesbusen   cum 
Omnibus  sibi  adiacentibus  et  per- 
•]o  tinentibus.) 


h  (Ev. 
(Rütbardus^  comes  tradidit 
sancto  Bonifacio  suum  wilare, 
quod  dicitur  Rutbartesbusen  ^, 
quod  est  super  ripam  fluminis 
Liutera^,  ubi  ipse  rivulus  intrat 
flumen  Amana^,  quicquid^  ibi- 
dem proprietatis  babuit  in  agris, 


106*.      a)  vocatato.  b)  h(abui)t. 

107*.     a)  Ruthardus  e^.  b)  Harttershausen  (Randglosse  des  16.  Jh.s  e^. 

35  c)  Fuldaha  Schannat.  d)  aus  qic  (i  über  cj  corr.  E. 

1)  vgl.   U.  105.  2)  die  Lageangabe  in  E^  passt  weder  zu 

Ruttershausen  Oberhessen  Kr.  Giessen  noch  zu  Hartershausen  ebenda 
Kr.  Lauterbach.  Letzterer  Ort  liegt  statt  im  Lahngau,  wie  vorauszu- 
setzen lüäre^    in  der  Wetter  au  und  nicht  an  der  Ohm  (vgl.  N.  4)  sondern 

40  an  der  Fulda  (t^gl.  Schannats  Interpolation  in  N.  c),  wenn  auch  nicht 
sehr  weit  südlich  von  der  in  die.s-elbe  mündenden  Lüder  (vgl.  N.  3), 
hei.^st  zudem  früher  Hartrateshusen  (Landau  Gau  Wettereiba  163)., 
kommt  also  trotz  der  Glosse  in  e^  (N.  b)  kaum  in  Betracht;  auch  Rutters- 
hausen    liegt  nicht    an    der   Ohm  (vgl.  N.  4)  sondern  an  der  Lahn.     Vgl. 

45  noch  die  Wüstung  Ruthartshausen  itn  Quellgebiet  der  Wetter  zwischen 
Schotten  und  Laubach  Oberhessen  Kr.  Schotten,  ziemlich  nahe  der  Ohm- 
quelle  (Vs^ agner  Die  Wüstungen  im  Gros.sherzogtum  Hessen  Oberhessen  158  f.) ^ 
3)  einen  Zufluss  namens  Lüder  oder  Lauter  hat  die  Ohm  heute  nicht  aufzu- 
loeisen;  die  Lüder  ist  ein  Nebenfluss  der  Fulda  (vgl.  N.  2).  4)  die  Ohm 

12* 


180  -ZVr.  108-109:  um  750-779. 

pratis,  campis,  pascuis,  domibus, 
familiis.) 

108*. 

[Frau]  Adelburch  überträgt  Besitz  zu  Londorf^,  Salzböden- ^ 

im  Loch^  und  zu  Rödqen(f)^.  ^        „^^     „„^7^ 

^  [um  750 — 779.] 

Cod.  Eberhardi  1  f.  153  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  102. 

Schannat  Trad.  305  cap.  6  nr.  2  =  H.  B.  Wenck  Landes ge.Hchichte  II 
435  Anm.  t;  —  Dronke  Trad.  33  cap.  6  nr.  4.  —  Reg.:  Scriba  II  255 
Anm.  nr.  Ä  3.  i(^ 

Zur  Einreihung  vgl.    U.   105    Vo7'bemerkung. 

(Adelburch  tradidit  sancto  Bonifacio  in  eodeui  pago  omnem 
propiietatem  et  familiain"  suam  in  bis  villis:  Liiudorf,  Salzbutine, 
in  villa,  que  dicitur  Löoh  et  Roda.) 


109  \ 

Bidanc  überträgt  Besitz  zu  Walsdorf  ^^  Megeratesbeim  (^Mein- 
ratesbeimj  ^  tind  sein  Halbteil  zu   Wollmar^. 

[um  750—779.] 

Cod.  Eberhardi  I  f.  153  (E')  und  153'  (E^)  Cartular  Auszüge  = 
Copiar.  III  f.  102  und  102'.  20 

Aus  E ^ :  Schannat  Trad.  305  cap.  6  nr.  3  =  H.  B.  Wenck  Lan- 
desgeschichte II  439  Anm.  z;  —  Dronke  Trad.  33  cap.  6  nr.  5.  —  Aus 
E^ :  Dronke  Trad.  34  cap.  6  nr.  15. 

Zur  Datierung  vgl.  U.  105  Vorbemerkung.  E^  und  E^  gehen 
getviss  auf  zioei  Doppelausfertigimgen  der  gleichen   U.  zurück.  20 


108*.      a)  aus  familias  corr. 

bei  Kölbe  Kr.  Marburg  in  die  Lahn  mündend.  i)  Oberhessen  Kr. 

Giessen,   loenn    nicht    Roth   Kr.  Marburg.  2j  lihei^iprovinz   Kr. 

Wetzlar   (nördlich   von    Giessen).  3)    Hof  bei   Londorf  (N.  1). 

4)  Nassau   Untertaunus- Kr.;    vgl.    Cod.   Laureshamensis  III  242   nr.  3709 30 
mit    den   benachbarten  Orten  Gross-   oder  Klein  -  Rechtenbach  ^    Meig-ritis- 
heim    (vgl.    N.   5)    und    [ Kirch?-] Gönns.       Ausgeschlo.^^sen    sind.     Ober- 
oder Nieder- Walgei'n  Kurhessen  Kr.  Marburg   (so   Wenck  l.  c.)  und  Wol- 
kersdorf   ebenda    Kr.    Frankenberg.  5)  unbekannte  Wüstung,  nach 

Hülsen  Besitzungen  des  Klosters  Lorsch  94  wohl  im    südlichen  Teil   der  35 
Gemarkung  Rechtenbach  (N.4);  Meig-ritislicini  (so  nach  ßSchaus  die  Hand- 
Hchrift)   in  gleicher  Nachbarschaft    von   Walsdorf  auch    im  Cod.  Laures- 
hamensis l.  c.  (N.  4).  6)  Kurhessen  Kr.  Marburg. 


Nr.  110-111:  um  750-779. 


181 


(Bidanc  de  *  Logenabegewe 
tradidit  sancto  ßonifacio  bona  sua 
in  Walcbesdorfe  et  in  Megerates- 
5  heim  ^,  in  villa  quoque  Wolemare 
mediam  eius  partem  cum  XX 
maneipiis  et  proie  eorum.) 


b  (Ev. 
(Ego  Bidanc  trado  bereditatem 
meam  sancto  Bonifacio  in  bis 
locis:  Walebestorf  et  in  Mein- 
ratesbeim  et  in  villa  Wälmarc 
mediam  partem  et  familiam  cum 
prole.) 


HO*. 

Adelolt  (Adololt)  überträgt  den  nach   ihm  genannten  Bifang 

w  Albshausen  (f)^.  .        „^^     „      , 

^  [um  750 — 779.] 

Cod.  Ebe7'hardi  I  f.  153  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  102. 

Dronke  Trad.  33  cap.  6  nr.  6. 

Zur  Einreihimg  vgl.    U,   105    Vorbemerkung    und    unten  N.   1, 

x5  (Adelolt  de  Logenegowe  tradidit  sancto  Bonifacio  unum  biuanc 

sui  nominis  Adololtes  biuanc  nuncupatum"  cum  omni  proprietate  et 
familia  sua.) 


iii\ 

Adelman     und    seine    Gattin     Uodalswint     übertragen    Be- 

2ositzunqen  zu  Lare ".  r        „^^     „„^7 

-^  [um   750—779.] 

Cod.  Eberhardi  I  f.  153  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  102  (e). 

Dronke  Trad.  33  cap.  6  nr.  7. 

Zur  Datierung  vgl.    U.  105   Vorbemerkung. 

V 

25  (Adelman    et    uxor    eius  Odalsuuint    tradiderunt    sancto   Boni- 

facio'' proprietates  suas  in  loco  Lare*  nuncupato  in  pago  Logenec- 
gowe  cum  oninibus  facultatibus  suis  et  familiis.) 


30 


109.  a)  d  aus  t  corr.  b)  am  M  Rasur. 

110.  a)  Kür  zun  gs  striche  über  nunc,  cum  omni  naclujeiragen. 

lll-ii.      a)  a^ls  Bonefacio  corr.  b)  Lahra  Randglosse  aus  dem  IG.  Jh.  e. 


1)  Rheinprovinz  Kr.  Wetzlar,  icozu  passt.,  dass  im  J.  781  ein  Adelolt 
in  icüst  Waiiendorph  bei  Wetzlar  erscheint  (Cod.  Laureshamensis  III 
nr.  3044);  der  Ort  ist  gewiss  identisch  mit  dem  Adelholdeshiisen  — 
Adeloldesln  sen,  der  im  J.  837  oder  8434  neben  Umhach  (Ober-  bzw.  Nieder- 
35  Quembach  ebenda?)  und  Selters  Oberlahn- Kr.  (vgl.  unten  S.  186  N.  2)  oder 
Ober-  bzw.  Nieder- S.  Nassau  Kr.  Limburg  oder  iciLst  S.  bei  Giessen 
(Wagner  Wüstungen  Oberhe.^sen  208;  Hinueif^  von  Schaus)  genannt  ivird 
(l.  c.  nr.  3145  =  3174).  2)  Lahr  Nassai/  Kr.  Limburg  (Vogel  Be- 

schreibung des  Herzogtums  Nassau  755, 153),  Lohra  Kurhessen  Kr.  Mar- 


182  ^r.  112-113:  um  750—779. 

112*. 

[Frau]  Rudun  überträgt  Güter  zu  Badenhausen^. 

[um  750—779.] 

Cod.  Eberhardi  I  f.  153  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  IIL  f.  102. 

Scharmat  Trad.  305  cap.  6  nr.  4  (verbunden  mit  U.  113)  =  H.  B.Wenck  5 
Landes  geschickte  II  434  Anm.  t;  ~  Dronke  Trad.  33  cap.  6  nr.  8. 

Zur  Datieru7ig  vgl.  U.  105  Vorbemerkung.  Von  derselben 
Rudun  auch  die   U.   113. 

(Rudun  de  pago  eodem  tradidit  sancto  Bonifacio  bona  sua  in 
villa  nuncupata  Rodohusen*  super  fluvium,  qui  dicitur  Amana^.)      io 

113*. 

[Frau]  Rudun  überträgt  Besitzungen  zu  [Rauisch] Holz- 
hausen^,  Biberaffa^,  Ebsdorf^,  Londorf^,  Hocheim  ^,  Heleduogen* 

und  an  anderen  Orten.  .       ^^^     ^„^  i 

[um  750— 77 9.]  15 

Cod.    Eberhardi    1    f.    153    Cartular- Auszug    (E)    =    Copiar.    HI. 

f.  102  (e). 

Schannat.  Trad.  305  cap.  6  nr,  4  (verkijrzt  und  verbunden  mit  U.  112) 
=  H.  B,  Wenck  La7ides geschickte  II 434  Anm.  t;  —  Dro7ike  Trad.  34  cap.  6 
nr.  9.  —  Reg.:  Scriha  II  255  Anm.  nr,  A  4.  ^o 

Zur  Datierung  vgl.  U.  105  Vorbemerku7ig.  Von  derselben 
Rudun  auch  die   U.   112. 

(Idem^  Rudun  tradidit  sancto  Bonifacio  in  pago  Hessorum  in 
Holzhusen  et   in  Biberaffa,    in  Ebilizdorfe"  et    in  Luntdorfe    et   in 
Hocheim^  et  Heledungen  et  ceteris  locis  quicquid  proprietatis  habuit^ö 
tam^  in  familiis  quam  aliis  rebus.) 


112^.      a)  Rodenhausen  Randglosse  des  16.  Jh.s  e. 

llS-i:.     ft)  Ebilisdorfe  e.  b)  c  über  o  geschrieben  E.  c)  tarn 

—  rebus  später  am  oberen  Rande  nachgetragen. 

bürg  (so  Wenck  II  439  Anm.  z)    oder  Wetzlar  (so,  auf  Grtmd  der  Zeug-  30 
nisse    des   Cod.  Laure.<thamensis,    Veitmann  Vom  Ursprung    und  Werden 
der   Stadt  Wetzlar  1  ff.).  i)  Hof   in    Kurhessen    Kr.    Kirchhain  ; 

vgl.    Pahst:    Fuldaer    Geschichtsblätter  V  89  N.  1.  2)  die  Ohm, 

vgl.  oben  S.  179  N.  4.  3)  Kurhessen  Kr.  Kirchhain.  4)  aufi- 

gegangen    bei    IIolzhausenEbsdorf  (NN.  3,  5);   vgl.    La^idau   Wüste    Oi't- 36 
Schäften  im  Kurfilrstenthum  Hessen  286.  6)  Kurhessen  Kr.  Mar- 

burg. 6)  Oberhessen  Kr.  Giessen.  7)  ebenda  Kr.  Alsfeld; 

vgl.  unten  S.  185  N.  4.  8)  unbekannt.  9)  richtiger  Eadcm; 

vgl.   U.  112. 


Nr.  iU-116:  um  750—77,9.  183 

IM*. 

Bodelunc  überträgt  einen  Teil  seines  Erbgutes  zu  Aumenau  ^ 

bei  [Nieder-] Selters''^. 

^  ■'  [um  760—779.] 

6  Cod.  Eberhardi  I  f.  153'  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  102  (ej. 

Schannat  Trad.  305  cap.6  nr.5;  —  Dronke  Trad.34  cap.6  nr.  10. 
—  Reg. :  Scriba  II  255  Anm.  nr.  A  5. 

Zur  Datierung  vgl.  U.  105  Vorbemerkung.  Die  Form  Saltrise 
ist  alt  (E.  Schröder). 

10  (Bodelunc    tradidit    sancto  Bonifacio   partera    hereditatis    sne, 

qiücquid  proprietatis  habuit  in  villa  Amana  in  terminis  ville,  que 
dicitur  Saltrise'*.) 

115*. 

Nenthere  und  seine  Gattin  Hadalouch  übertragen  Güter  zu 

iöEbsdorp  und  Eossdorf  ^. 

[um  750— 779. J 

Cod.  Eberhardi  I  f.  153'  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  102. 
Dronke  Trad.  34  cap.  6  nr.  11. 

Zur  Datierung  vgl.    U.   105    Vorbemerkung.      Das  Stück  gehört 
20  tote   U.   106  zu  den  in  Dronke  nr.   73    bestätigten  Rossdorf  er   Tradi- 
tionen des  Klosters. 

(Ego  Nenthere  et  coniux  raea  Hadaloucb  donamus  sancto 
Bonifacio  bona  nostra^*  in  locis  nuncupatis  Ebelizdorf  et  Rosdorf 
sitis  in  pago  Lognegewe.) 

25  116  \ 

(Graff)  Arcgoz  und  seine  Gattin  Liubbirc  übertragen  den  dritten 
Teil  ihres  Besitzes  ^«^Blidenstat^a/?  derOhm^'y  [Rauisch-]  Holzhausen  ^, 
Affaltrahe  ^,   [Gross-] Seelheim  ^y    auf  dem  Hahnes^ j  zu  Rossdorf  ^j 

IIa:*-,      a)  Saltrice  e. 

30  J.13*.      a)  doppelt  geschrieben. 

1)  Nassau  Oberlahn-Kr.,  etwa  8  Kilometer  nördlich  von  Nieder- Selters 
(N.  2),  zu  dem  die  Deutung  auf  Nieder-Ohmen  Oberhessen  Kr.  Alsfeld 
(Dronke  Trad.  127,  Förstemann  IP  123)  nicht  passen  würde;  Schaus  be- 
lehrt mich,  dass  Nieder- Selters  bis  zum,  J.  1375  zur  Cent  von  Aumenau  ge- 

35  hörte  (vgl.  Vogel  Beschreibung  des  Herzogtums  Nassau  827,  Arnoldi 
Geschichte  der  oranischnassauischen  Länder  II  88,  Fischer  Geschlechts- 
register der  Häuser  Isenburg,  Wied,  Runkel  b  104).  2)  Kr.  Limburg. 
3)  Kurhessen  Kr.  Marburg.  4)  ebenda  Kr.  Kirchhain;  die  Form 
Rüesdorf  in  U.  116  entspricht  genau  der  schon  vor  Jhh.  und  noch  heute  in 

4<)  R.  üblichen  Aussprache.  5)  unbekannt,  kaum  identisch  mit  Bleiden- 

rod  Oberhessen  Kr.  Alsfeld  (so  Wenck  l.  c).  6)  vgl.  oben  S.  179  N.  4. 

7)  kaum  Affoldern   Waldeck  Eder-Kr.  8)  Erhebung  südöstlich  vo?i 

der  Hahnerheide,  zicischen  Hof  Capelle  und  Moischt  Kurhessen  Kr.  Mar- 
burg (vgl.  Förstemann  11^  1161). 


I 


184  ^r.  111:  um  750—779. 

Gemünden '^,     Weterstat^,    Netze  ^,     Of leiden^,    Ehsdorf^,     Boia^'^ 
Suvgia^;  Witmane*;  Ruding-esbacli^. 

[um  750  —  779.] 

Cod.  Eberhardi  I  f.  153'  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  102  (e). 

Schannat  Trad.  305  cap.  6  7ir.  6  =  H.  B.  WencJc  Land  es  geschickte  5 
II  434  Änm.  t;  —  Dronke  Trad.  34  cap.  6  nr.  12.  —  lieg. :  Scriba  II  255 
Anm.  nr.  A  6. 

Vgl.  zur  Datierung  und  zum  Inhalt  U.  105  Vorbemerkung. 
Das  Stück  gehört  ivie  U.  106  zu  den  im  Diplom  Dronke  nr.  73  be- 
stätigten Rossdorfer   Traditionen  des  Klosters.  10 

(Arcgoz  et  coniux  eius  Liubbirc  tradiderunt  sancto  Bonifacio 
bona  sua  in  loco  Blidenstat^  qui  est  super  ripam  fluminis  Amana 
in  pago  Logenecgewe,  in  Holzhusen*  similiter  et  Affaltrahe  ^  et  in 
Selebeim  et  in  monte,  qni  dicitur  Hagenesberch^,  et  in  Rüesdorf^ 
et  Zegemunden^  et  Weterstat  et  Nezzaba  et  Vfleida  et  in  Eulize-/5 
dorf,  in  Boia  et  Suvgi^,  in  Witmane,  in  Rudingesbach.  In  istis 
Omnibus  locis  terciam  partem  dedit  dominus  iVrcgoz  comes  sancto 
Bonifacio  proprietatem  suara  cum  familia  et  sua  prole  ets'  statuto 
censu  eorum.) 

in*. 

[Frau]  Adalbirc  überträgt  ererbten  Besitz  an  der  Ohm'^^. 

[um  750—779.] 
Cod.  Eberhardi  I  f.  153'  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  HI.  f.  102'. 
Dronke  Trad.  34  cap.  6  nr.  14. 
Zur  Datierung  vgl.   U.   105   Vorbemerkung.  -0 

(Ego  Adalbirc  tradidi  sancto  Bonifacio  proprietatem  meam  in 
prenominatis  *  Logene  ^  partibus  iuxta  Amana  fluvium  quicquid  mihi 
ex  hereditate  parentum  meorum  obvenit  in  agris,  pratis,  silvis, 
domibus  ac  familiis.) 

116^.      a)  aus  Hazhusen  nachträglich  corr.  E.  b)  Accent  nachgetragen  E.30 

c)  vorher  ivohl  c  raditrt  E.  d)  d  aus  t  corr.  E.  e)  erstes  e  aus  i  corr.  E. 

f)  lies  Suvj^ia?  E,  Suvagi  (a,  über  g)  e.  g)  et  —  eorum  avi  oberen  Rande 

nachgetragen  E. 

117*.      a)  nat  z.  T.  auf  Rasur.  b)  Accent  nachgetragen. 

1)  Burg-  bztv.  Nieder-G.  Ober'hesseti  Kr.  Alsfeld  (so  Wenck  l.  c.)  oder  35 
Kurhessen  Kr.  Erankenberg.  2)  tcohl  Wetter  Kurhessen  Kr.  Marburg; 

kaum  Wetterburg   Waldeck  Tiviste-Kr.  3)  Hof  N.  bei  Kirchhain 

Kurhessen  (so  Wenck  l.  c.)  eher  als  N.  Waldeck  Eder-Kr  4^  Ober- 

eher  als  Nieder-0.  Obei^hessen  Kr.  Alsfeld.  5)  Kurhessen  Kr.  Marburg. 

6)  vielleicht  wüst  Beuern  ("Buren  Hessisches  UU.-Buch  A  1290  zum  J.  1281),  40 
nordwestlich   von  Kirchhain  Kurhessen;   kaum  Bohne   Waldeck  Eder-Kr. 

7)  vielleicht   der   Hof  Sorge   bei    Burggemünd    (Wenck  l.  c.  und  Bethge). 

8)  unbekannt.  9)  icohl  wüst  Rudigenbach  bei  Kirchhain  Kurhessen. 
10)  vgl.  oben  S.  179  N.  4. 


Nr.  118—119:    um  750-779.  185 

118  \ 

Dithart  überträgt  Güter  zu  Ehsdorf^. 

[um  1^0-119.] 

Cod.  Eberhardi  I  f.  153'  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  102'  (e). 

5  Dronke  Trad.  34  cap.  6  nr.  16. 

Zur  Datierung  vgl.    U.   105   Vorbemerkung. 

(Dithart  tradidit  sancto  Bouifacio  bona  sua  in  loco  nuncupato 
Ebilezdorf^  in  pago  nuncupato  Logenecgewe  quicquid  ibidem  pro- 
prietatis  habuit  in  agris,  pratis  ac  silvis  ^  et^  familiis  et  prole  sua.) 

10 119*. 

Altrat  ([Haldrat])  schenkt  Güter    zu  Rossdorf^^,    [Rauisch-J 

Holzhausen^ ,  Brettenbruunen-^^  Hocheim^  und  Sibenbrunnen^  an  der 

Antraf  a  ^. 

[um  750—779.J 

/5  Cod.  Eberhai^di  I  f.  154  Cartular-Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  102'. 

Schannat  Jrad.  305  cop.  6  nr.  7  =  H.  B.  Wenck  Landesgeschichte 
II  434  Anm.  t;  —  Dronke  Trad.  34  cap.  6  nr.  11. 

Die  U.  ivird  erwähnt  im  Diplom  König  Karls  des  Grossen 
Dronke  nr.   73  =  MG.  Diplomata  Karol.  I    nr.   140    vom  December 

■20  781  (Villa  nostra  r.oncupante  Rostorp,  quem  Haldradus  ad  ipso 
sancto  loco  per  strumenta  cartarum  condonavitj.  Das  ist  bisher 
nicht  bemerkt  loorden.  Denn  man  verstand  unter  dem  dort  ohne 
Gauangabe  genannten  Rostorp  nicht  das  kurhessische  sondern  das 
thüringische  Rossdorf  (Kr.  Meiningen)    oder  gar  Rasdorf   (Kr.  Hün- 

25feld)    und  hielt    die  ursprüngliche  Namensform  Hardradus    für    die 

HS*,      a)  Ebil.  —  nuncupato  fehlt  e.  b)  teiUveise  corr.  E.  c)  et 

—  sua  am  oberen  Rande  nachgetragen  E. 

1)  Kurhessen  Kr.  Marburg.  2)  ebenda  Kr.  Kirchhain.  3)  uüst 

südlich  von  Holzhausen  (N.  1);  vgl.  Landau   Wüste  Ortschaften  im  Kur- 

30  fürstenthum  Hessen  279.  4)  kaum  Höingen  (Oberhessen  Kr.  Alsfeld), 

das  immerhin  an  einem  Zufluss  des  Rülfhaches  (N.  6)  liegt;  wahrschein- 
lich an  diesem  selbst  zu  .suchen.,  vielleicht  eticas  sudlich  von  Brettenbrunnen 
(N.  3),  iC'O  nach  mündlicher  Mitteilung  sich  Reste  uralter  Besiedelung 
finden  sollen.  5)  wohl  an  oder  nahe  dem  Rülfhach  (N.6);  die  Quelle 

35  eines  dieseyn  zufliessenden  Baches  bei  den  Fischteichen  südöstlich  von 
Holzhausen  bezeichnet  mir  ein  Ortskundiger  als  Sieborn.  6)  nicht 

die  Antreff  (bei  Zella  Kurhessen  Kr.  Ziegenliain  in  die  Schicalm  mün- 
dend) sondern  icohl  der  Bülfbach,  an  dem  von  den  oben  Z.  23  f.  ge- 
nannten   Orten    mindestens    Rossdorf,    Holzhausen    und    Brettenbrunnen 

40  (vgl.  S.  185  NN.  2—5)  liegen  und  nach  dem  tcüst  Antreff  .südsüdwestlich 
von  Amöneburg  Kr.  Kirchhain  (Wyss:  Hessisches  UU.-Buch  A  I  161,  163, 
184,  247,  vgl.  494)  genajint  ist,  wie  auch  der  alte  Name  des  bei  Grossen- 
Buseck  Oberhessen  Kr.  Giessen  in  die  Wieseck  mündenden  Krebsbaches 
offenbar  in  der  .südwestlich  von  Geilshausen  (ebenda)  liegenden  Wüstwig 

45  Andreff  (vgl.  Wagner  Wüstungen  Oberhessen  76  f.,  461)  erhalten  ist;  ein 
Bächlein  Andreff  fliesst  von  Erfurtshausen  Kr.  Kirchhain  her  der  Ohm  zu. 


186  -^>.  ^20:  um  750—779. 

Hchtigey  das  daraus  corrigierte  Haldradus  für  eine  spätere  Ver- 
derhung,  während  es  eine  völlig  gleichzeitige  Verbesserung  der 
Kanzlei  ist,  dem  Altrat  unserer  U.  119  also  entspricht.  Die 
letztere  dürfte  jedenfalls  einige  JJ.  alter  sein  als  das  Diplom.  Der 
zwischen  beiden  liegende  Process  wird  an  sich  einen  ziemlichen  Spiel- ö 
räum  erfordert  haben.  Darauf  lässt  auch  die  Ausdrucksweise  des 
Diploms  schliessen:  nicht  y^sofort^  oder  „kilrzlich'^  tvird  nach  ihm 
Haldrats  Schenkung  von  den  Königsboten  für  den  Fiscus  eingezogen, 
sondern  ^nachher'"''  (et  postea  missi  nostri  ad  opus  nostrum  con- 
quisierunty'/  demnach  muss  wohl  ein  gewisser  Zeitraum  von  der  lo 
Schenkung  bis  zur  Confiscation  oder  von  dieser  bis  zu  Karls  U. 
verstrichen  sein.  Deren  Ausstellung  erfolgte  übrigens  unmittelbar 
nach  der  Eückkehr  des  Königs  von  einer  fast  einjährigen  italischen 
Reise  (vgl.  Mühlbacher  MegJ  nr.  231  a—243  a),  ivelche  die  Erledigung 
der  Sache  also  auch  beträchtlich  verzögert  haben  kann.  Nach  alle- 15 
dem  wird  man  Altrats  Schenkung  nicht  nach  779  setzen  dürfen. 
Sie  gehört  also  noch  der  Zeit  des  Abtes  Sturmi  an,  was  ihrer  Stellung 
in  Eberhards  Auszug  aus  dem  hessisch-lahngauischen  Cartular  des 
Klosters  (vgl.  U.  105  Vorbemerkung)  entspricht.  Möglicher  Weise 
ist  ihr  Aussteller  auch  mit  einem  Aldrat  identisch,  der  im  J.  770  20 
Güter  im  unteren  Lahngau  an  Lorsch  schenkt  (Cod.  Laureshamen- 
sis  III  nr.  3066). 

(Tradidit  Altrat  sancto  Bonifacio  bona  sua  in  bis  locis:  Rostorf, 
Holhiis^,    Brettenbrunnen  ^,    Hocbeira,    Sibenbrvnnen    super    ripam 
fluminis,   quod   dicitur  Antrafa,    sitis  in    pago  Loganaba^    quicquid^i 
in    bis    villis    proprietatis    babuit    in    agris,    pratis,    pascuis,    silvis, 
domibus  ac  familiis.) 

120*. 

Die  verwitwete  Gräfin  Adaltrud  überträgt  Güter  zu  Selters  ^, 

Bucben^,  [Freienfels] ^  und  Heistenbach*.  30 

[um   750—779.] 

Cod.  Eberhardi  I  f  154  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  102'  (e). 

Schannat  Trad.  305  cap. 6  nr.  8;  —  Dronke  Trad.  34  cap. 6  nr.  18. 

Zur  Datierung  vgl.    U.  105   Voi'bemerkung. 

IIS)^-.      a)  Holshus  e  (\  wieder  getilgt),  E.  b)  vgl.  Prettenbrunnen  35 

Vitae  sancti  Bonifatü  97 ;  Breiteubrunuen  Dronke. 

1)  Nassau  Oberlahn-Kr.    wohl  eher  als  Ober-  oder  Niedei'-S.  ebenda 
Kr.  Limburg  (so  auch  Schaus).  2)  unbekannt  im  Lahngau;  ob 

Wachen-  oder  Mittel-Buchen  Kurhessen  Kr.  Hanau  oder  Buches  Oberhessen 
Kr.  Büdingen  oder  Buch  Nassau  Kr.  St.  Goarshausen  ?  3)  Nassau  40 

Oberlahn-Kr.;  vgl.  Vogel  Beschreibung  des  Herzogtums  Nassau  805. 
4)  ebenda  Unterlahn- Kr.  (Eberhard  verivechselt  anlaufende  Consonanteii 
zuweilen,  vgl.  oben  S.  174  N.  7 ;  ausserdem  sind  seine  Formen  für  H  und 
N  sehr  ähnlich,  sodass  der  Schreiber  von  e  Heistembach  copierte,  vgl.  N.  b; 
Neesbach  ebenda  (Vogel  Be.'ichreibung  des  Herzogtums  Na.'<sau  789),  da><  45 
im  J.  1129  Nezebach  heisst^  ist  weht  unmöglich. 


Nr.  121—122:  um  750-779.  187 

(Adaltrud  coraitissa  vidua  tradidit  sancto  Bonifacio  predia  sua 
in  his  locis:  Seltrese,  Buchen*,  Mainlinteu  et  Neistiubach ^,  quicquid 
proprietatis  ibi  habuit  in  areis,  pratis,  pascuis,  silvis,  domibus, 
mancipiis.) 

^121*. 

Arahgoz  überträgt  Besitz  zu Mardorf^,  Eossdorf  ^  (und?)  im 

(ühriqen?)  Lalinqau.  ^        «k^     ««^7 

^         ^  ^  [um   760—779.] 

Cod.  EberharcU  I  f.  154  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III  f.  102'  (e). 
io  Dronke  Trad.  34  aap.  6  nr.  19. 

Über  Datierung  und  Aussteller  vgl.  U.  105  Vorbemerkung.  Das 
Stück  gehört  zu  den  in  Dronke  nr.  73  (vgl.  U.  119  Vorbemerkung) 
erwähnten  Rossdorfer   Traditionen. 

(Arabgoz^  tradidit  sancto  Bonifacio   proprietates    snas   in    bis 
15  locis :  Maracbdorf ,  Eosdorf  et  in  ipsa  marcba  Logene  ^  et  quicquid 
ibidem  habuit  prediorum  in  areis,  pratis,  pascuis,  silvis,   familiis  et 
prolibus.) 

122*. 

Nordunc  und  seine  Gattin  übereignen  Güter  zu  Tric[u]sten^ 

20 und  Bellstedt^.  r        ^.  i 

[um   750  —  779.] 

Cod.  Eherhardi  II  f.  83'  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  172. 

JSchannat  Trad.  288  cap.  2  nr.  1 ;  —  Schoettgen  et  Kreysig  I  36  C 
Citat;  —  Dronke  Trad.  69  cap.  38  nr.  1.  —  Re  g. :  Dobenecker  1 68  nr.  294  . 
25  vor  N.  2. 

Die  Uü.  122 — 137  sind  in  Eberhards  Auszug  aus  dem  thüringi- 
schen Cartular  des  9.  Jh.s  überliefert  und  zwar  an  seiner  Spitze 
(Dronke  cap.  38  nr.  1 — 16).  Sie  gehören,  da  der  auf  sie  folgende 
Auszug  (l.  c.  nr.   17)   mit  der   U.  57  vom  J.    772  identisch  ist    (vgl. 

30  dort  Note  11),  wie  diese  der  im  Cartidar  zusammengefassten  UU.- 
Grtippe  aus  der  Zeit  Abt  Sturmis  an.  Für  die  nicht  ganz  auszu- 
schliessende  Möglichkeit,  dass  die  allerersten  unter  ihnen  auf  Nach- 
trägen späterer  Zeit  beruhen  könnten,  lässt  sich  nichts  anführen.  Bei 
den   UU.   124  f.,    128  f.    ergeben    sich    noch  besondere  Anhaltspunkte, 

35  welche  zu  der  gegebenen  Einreihung  stimme^i.  Wie  tueit  die  Sturmi- 
Gruppe  über  nr,   17  (U.  57)  hinausreicht,    ist    nicht    genait    zu    er- 

120*.    a)  Acceiit  nachgetragen  E.  b)  Heistembach    e. 

121*.  a)  oder  Arccbgoz,  aus  Areohpfoz  oder  Arecligoz  corr.;  Arechgoz  e. 
b)  g  aus  n  corr.  ? 

^  i)  Kurhessen  Kr.  Kirchhain.  2)   Wüstung  in  Schwarzburg 

LA.  Sondershausen;  vgl.  oben  S.  94  N.  7.  3)  ebenda. 


188  ^r.  123-124:  um  760-779. 

mittein.  Die  unterste  Grenze  bezeichnen  ivohl  die  beiden  nr.  29  und  30, 
Schenkungen  eines  in  nr.  156  nochmals  wiederkehrenden  Guntharius 
episcopus,  die  wahrscheinlich  der  Zeit  Abt  Baugulfs  angehören. 

(Nordunc  et  uxor  sua  tradiderunt  sancto  ßonifacio    bona   sua 
in  villa  Tricasten^  et  in  Bilstat.)  5 

123*. 

Ditwic  und  Salaman  übereignen  Güter  zu  Lengefeld^. 

[um  750—779.] 

Cod.  Eberhardi  11  f.  83'  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.l72(e). 

Schannat  Trad    288  cap.  2  nr.  2;  —  Schoettgen  et  Kreysig  I  36  C 10 
Citat;  —  Dronke  Trad.  69  aap.  38  nr.  2. 

Über  die  Einreihung  vgl.    ü.   122   Vorbemerkung. 

(Ditwic  et  Salaman  tradiderunt  bona  sua  in  villa  Lengesuelt^.) 

124*. 

Ädelhere  und  seine  Gattin  übertragen  Güter  <2w  Biscofestat^^s 

[um  750—779.] 

Cod.  Eberhardi  II  f.  83'  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  172. 

Schannat  Trad.  288  cap.  2  nr.  3 ;  —  Schoettgen  et  Kreysig  I  36  C 
Citat;    —    Dronke  Trad.  69   cap.  38   nr.  3.    —    Heg.:    Dobenecker  I  68 

nr.  294  vor  N.  2.  20 

122*.     a)  aus  Tricusten  verlesen;  vgl.  U.  57  a  N.  gg. 
123*.     a)  Lengesfelt  e. 

I)  Prov.  Sachsen  Kr.  Mühlhausen  (hier  ertauscht  Fulda  Besitz  auch 
durch  Dronke  nr.  645  =  Dobenecker  nr.  284)  eher  als  ebenda  Kr.  Naum- 
burg oder  Kr.  Sangerhausen  oder  Sachsen  Weimar  VB.  Weimar  (so  Doben-  25 
ecker  403)  oder  Wüstung  bei  Marlishaiisen  Schioarzburg  LA.  Arnstadt. 
An  Stadt- Lengsfeld  Sachsen-Weimar  VB.  Derjiibach  oder  gar  an  das 
ausserthüring Ische  Kalten- Lengsfeld  Sach.'icn- Meiningen  Kr.  Meiningen 
braucht  um  der  übei-lieferten  Namens  form  ictllen  nicht  gedacht  zu  iv^rden; 
denii  Eberhard  giebt  auch  das  Lengileld  (Lengfeld  Sachsen-Meiningenno 
Kr.  Hildburghausen)  der  U.  Dronke  nr.  469  mit  Len<j  esfelt  tvieder  (Dronke 
Trad    cap.  39  nr.  153).  2)  laiit  der  U.  M.  G.  Diplomata  regum  .  . 

Germ.  I  nr.  223  im  thüringischen  Altgau  (nördlich  von  Gotha- Erfurt) ;  die 
von  Werneburg  (vgl.  Dobenecker  I  nr.  410)  versuchte  Gleichung  Alt-  (hiess 
früher  auch  Bischofs-)  Gottern  Prov.  Sachsen  Kr.  Langensalza  befriedigt  S5 
flicht,  da  dieser  Ort  bereits  im  J.  997  als  Aldengnihcreii  erscheint  (Doben- 
ecker nr.  582)  ;  im  Hersfelder  Zehntverzeichnis  aus  dem  9.  Jh.  (E.  Schröder: 
Mitteilungen  des  österreichischen  In.stitufs  XVlIIlff.)  uird  Biscofestat 
eigentümlicher  Weise  inmitten  einer  Gruppe  von  Ortschaften  genannt,  die, 
soweit  erkennbar,  alle  östlich  von  Weimar  um  Jena,  Apolda,  Eckart sberga,  40 
bei  Nebra  und  Freiburg  an  der  Unstrut  und  nördlich  davon,  d.  h.  recht 
weit  ab  vom  Altgau  liegen  (Dobenecker  I  65  nr.  287  zu  N.  105.  vgl.  II 
442  nr.l). 


Nr.  f25~J26:  2im  750-779.  189 

Über  die  Einreihung  vgl.  U.  122  Vorbemerkung.  Was  den 
Aussteller  betrifft,  so  Hesse  sich  von  ferne  daran  denken,  dass  er 
identisch  wäre  mit  jenem  Knecht  Athelhere,  den  Bonifatius  in  einem 
lüährend  der  JJ.  732—754  geschriebenen  Briefe  an  einen  Priester 
5  Denehard  loie  einen  Freien  behandelt  wissen  will  (M.  G.  Ejnstolae 
III  387  nr.  99) ;  auch  der  Name  Biscofestat  deutet  vielleicht  auf 
eine  Beziehurig  zu  dem  grossen  Bischof  hin. 

(Adelhere  et  uxor  eins  tradideiiuit  bona  sua  in  villa  Bi- 
scofestat.) 

10 123''. 

Graf  Grumpraht    ([Gumprahtjf)    überträgt   Besitz    in    den 

drei  Dörfern  Remda^.  ,       '^^     „„^  , 

'  [um   750—779.] 

Cod.  Eberhard!  II  f.  83^  Cartular- Auszug  '(E)  —  Copiar.  III  f.  172  (e). 

15  Schannat  Trad.  288  cap.  2  nr.  4;  —  Schoettgen  et  Kreysig  I  36  C 

Citat;    —    Dronke    lYad.  69   cap.  38   nr.  4.    —    Reg.:    Dobenecker  1  68 
nr.  294  vor  N.  2. 

Zur  Einreihung  vgl.  U.  122  Vorbemerkung.  Der  Aussteller 
dürfte  identisch  sein  mit  dem  Grafen  Gundpert,  an  den  unter  ande- 

20  ren  ostfränkischen  Grossen  Papst  Zarharias  im  J.  748  schrieb  (M.  G. 
Epistolae  III  364  nr.  83),  und  mit  dem  Grafen  Gunbert^  der  unter 
den  Zeugen  einer  U.  König  Pippins  vom  J.  762  (M.  G.  Diplomata 
Karolin.  I  nr.  16)  erscheint;  Graf  Gumbraht,  der  Mitaussteller  einer 
Hersfelder   U.    vom  J.  802  (Dobenecker  I  nr.   73),    ist  vielleicht  sein 

ü6  Sohn  oder  Enkel. 

(Griimpratb^  comes  tradidit  quiequid  habiiit  in  tribus  villulis 
Remnidi.) 

126*. 

[Frau]  Rihgart  überträgt  68   Unfreie  [in   Thüringen] . 
80  [um   750—779.] 

Cod.  Eberhardi  II  f.  83'  Cartular-Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  172. 

jSchannat  Trad.  288  cap.  2  nr.  5;  —  Dronke  Trad.  69  cap.  38  nr.  5. 
—  Reg.:  Dobenecker  I  68  7ir.  294  vor  N.  2. 

Zur  Einreihung  vgl.    U.   122   Vorbemerku7ig. 

85  (Ribgart  tradidit  maucipia  LVIII.) 

125*.     a)  Gumpralit  e. 

1)  es  sind  deren  jetzt  vier:  Stadt-,  Alt-,  Kirch-  und  Sund-M. 
Sachsen-Weimar  VB,  Weimar. 


190  iir.  127—129:  um  760—779. 

127*. 

Hadebraht    überträgt   Güter    zu  Pferdingsleben'^,    Tröchtel- 

horn^y  Colrestat^  und  Seehach^. 

[um   750—779.] 

Cod.  Eberhardi  II  f.  83'  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  IIL  f.  172  (e).  5 

Schannat  Trad.  289  cap.  2  nr.  6;  —  Dronke  Trad.  69  cap.  38  nr.  6. 

—  Reg.:  Dohenecker  I  68  nr.  294  zu  N.  2  f. 

Zur  Einreihung  vgl.   ü.  122   Vorbemerkung. 

(Hadebraht  tradidit   bona    sua,    que    habuit   in    quatuor    villis 
Perhtilesleba^,  Truhtilibrunno  et  Colrestat^  et  Sebah.)  10 

128  \ 

Wdltho    und   Dithelm    übertragen   Güter    zu    Sondra'^    und 
^^^9^^^'-  [^^   750-779.] 

Cod.  Eberhardi  II  f.  83'  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  172.  ir> 

Schannat  Trad.  289  cap.  2  nr.  7;  —  Dronke  Trad.  69  cap.  38  nr.  7. 

—  Reg.:  Dobenecker  I  16   nr   49;    —   Wenzel  UU.-Buch    der   Stadt   und 
des  Kreises  Langensalza  I  2  nr.  4. 

Zur  Einreihung  ixjl.  U.  122  Vorbemerkung.  Die  vier  oder 
fünf  Vargida  betreffenden  Uü.  128,  129,  Dronke  cap.  38  nr.  65  (=  f  20 
127),  137  erwähnt  Eberhard,  in  seiner  verfälschten  Wiedergabe  einer 
echten  Schenkungs-U.  des  Erzbischofs  Lull,  die  ich  ins  J.  785  setze 
(Dronke  nr.  75:  dedique  consilium  qiiibusdam  fidelibus  nostris 
quatuor  videlicet  nobilissimis  viris  Waltoni,  Reginoldo,  Warmundo, 
Burchardo,  qui  predia  in  confinio  eiusdem  ville  Fargalaha  in  pro-  20 
prietate  habebant,  ut  partes  suas  sancto  Bonifacio  traderent  .  ., 
qui  et  ita  feceruntj.  Dies  J.  wird  dadurch  zum  wahrscheinlichen 
Terminus  ante  quem,  für  sie  alle. 

(Waltho  et  Dithelm    tradiderunt   bona   sua,    que  habuerunt  in 
duabus  villis  Sundera  et  Fargalaha.)  so 

129*. 

Reginold    überträgt    Erbgut    in    dem    „früher    Hocheim    ge- 

nannten'^    Varqiäa^.  .  .^     „„^, 

^  [um   750-779.] 

127*.     a)  Perhtilesleiba  e.  b)  Golrestat  e.  35 

1)  Sach.'ien- Gotha  LA.  Gotha.  2)  Prov.  Sachsen  Kr.  Erfurt. 

8)   Wüstung  Koller stedt   bei   Ohrdruf  Saclisen- Gotha.  4)  Prov. 

Sachsen  Kr.  Langensalza  eher  als  Sach.sen-  Weimar  VB.  Ei.senach  (so 
Dobenecker  1  427)  oder  Wüstung  tcestlich  von  AlLstedt  ebenda  VB.  Apolda 
(so   Dobenecker  II  441  Nachtrag  nr.  1).  5)  bei  Thal  Sachsen-Gotha  40 

LA.  Gotha.  o)  Gross-  oder  Klein-  V.  Prov.  Sachsen  Kr.  Langensalza. 


Nr.  130-132:  um  750—779.  191 

Cod.  Eherhardi  II  f.  83'  Cartular-Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  172, 

Schannat  Trad.  289  cap.  2  nr.  8;  —  Dronke  Trad.  69  cap.  38  nr.  8. 
—  lieg.:  Dobenecker  I  16  nr.  50;  —  Wenzel  UU.-Buch  der  Stadt  und 
des  Kreises  Langensalza  I  2  nr.  5. 

6  Zur  Einreihung  vgl.    Uü.  122,   128   Vorbemerkungen. 

(Item  in  villa  Fargaha",  que  prius  Hochetm  vocabatur,  tradidit 
Reginoldus  bona  sua,  que  ibi  in  bereditate  babuit.) 

130\ 

Grimhert  überträgt  Güter  zu  Cah-estete^ 

10  [um   750-779.] 

Cod.  Eberhardi  II  f.  83'    Cartular-Auszug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  172. 

Schannat  Trad.  289  cap.  2  nr.  9 ;  —  Schoettgen  et  Kreysig  I  36  C 
Citat;  —  Dronke  Trad.  69  cap.  38  nr.  9.  —  Heg.:  Dobenecker  I  68 
nr.  294  nach  N.  3. 

15  Zur  Einreihung  vgl.    U.   122    Vorbemerkung. 

(Grimbertus  tradidit  bona  sua  in  villa  Calrestete^.) 

13lK 

Druogo    und    seilte    Gattin   Gersicint    übertragen    Güter    zu 

Gnmerstat  ^.  ^  , 

20  [um   750—779.] 

Cod.  Eberhardi  II  f.  83'  Cartular-Auszug  (E)  =  Copiar.  IIL  f.  172  (e). 

Schannat  Trad.  289  cap.  2  nr.  10;  —  Dronke  Trad.  69  cap.  38 
nr.  10.  —  Reg.:  Dobenecker  I  68  7ir.  294  zu  N.  4. 

Zur  Einreihung  vgl.   U.   122   Vorbemerkung. 

25  (Drogo  et  uxor  eins  Gerswint^  tradiderunt    bona   sua  in  villa 

Gümerstat.) 

132*. 

Nanthart  überträgt  Güter  zu  Heringen^. 

[um   750—779.] 
30  Cod.  Eberhardi  II  f.  83'  Cartular-Auszug  (E)  —  Copiar.  III.  f.  172'. 

129*.     a)  E. 

ISO*,     a)  entstellt  aus  Calrestete,  vgl.  U.  127  (E.  Schröder). 
131*.      a)  Gersuint  e. 

1)   Wüstung  bei  Ohrdruf  Sachsen- Gotha.  2)   Wüstung  Gom- 

S5merstedt  bei  Bösleben  Sachsen-Weimar  VB.  Weimar.  3)  Gross-H. 

Sachsen -Weimar    VB.    Apolda    oder    Klein-H.  Prov.  Sachsen  Kr.  Nau7Ji- 
burg  eher  als  H.  ebenda  Kr.  Sangerhausen. 


ß 


192  Nr.  133—184 :  um  750  - 179. 

Sdiannat  Trad.  289  cap.  2  nr.  11;  —  Schoettgen  et  Kreysig  I  36  C 
Citat;  —  Dronke  Trad.  69  cap.  38  nr.  11.  —  Reg.:  Dobenecker  I  68 
nr.  294  nach  N.  4. 

Zur  Einreihung  vgl.    U.   122    Vorbemerkung. 

(Nanthart  tradidit  bona  sua  in  villa,  que  dicitur  Heringen.) 

133*. 

Ymmo    überträgt    Güter    zu   Döllstädt^    und    Grafen-   oder 

Burq-Tonna^. 

^  [um   750—779.] 

Cod.  Eberhardi  II  f.  83'  Cartular- Auszug  (E)  =  Copiar.  III  f.  172'  (e).  lo 

Schannat  Trad.  289  cap.  2  nr.  12;  —  Dronke  Trad  69  cap  38 
nr.  12.  —  Reg.:  Dobenecker  I  68  nr.  294  zu  N.  5;  —  Wenzel  UU-Buch 
der  Stadt  und  des  Kreises  Langensalza  14  nr.  25. 

Zur  Einreihung  vgl.    U.   122   Vorbemerkung. 

(Ymmo    tradidit    bona    sna    in    duabus    villis    TuIIenestat    et^s 
Tunnahe  ^.) 

134:*. 

Ditmav  üherträgt  Güter  zu   Wenlcheiin^  und  Halslieim^, 

[um   750—779. [ 

Cod.  Eberhardi  II  f.  83'  Cartular- Au.szug  (E)  =  Copiar.  III.  f.  172'.  20 
Schannat  Trad.  289  cap.  2  nr.  13;  —  Dronke  Trad.  69  cap.  38  nr.  13. 

Zur  Einreihung  vgl.  ü.  122  Vorbemerkung.  Wie  schon  Doben- 
ecker 171  nr.  294  N.  5  vermutet  hat,  liegen  die  beiden  hier  ge- 
nannten Orte  ausserhalb  Thüringens.  Da  die  U.  aber  trotzdem  im 
thüringischen  Ca7'tular  stand,  m/uss  Eberhards  Auszug  wie  in  anderen  25 
Fällen  (vgl,  die  ü.  57  mit  ihrer  N.  II  und  S.  158  Z.  15  [f.)  unvoll- 
ständig sein;  er  giebt  von  Ditmars  Tradition,  die  sich  über  mehrere 
Gaue  erstreckte,  o[fenbar  nur  den  Anfang  wieder. 

(Ditmar  tradidit  bona  sua,    que  habuit   in  Wang-ebeim  et  Ha- 
boltesbeim.)  ^o 


ISS^.     a)  Thunnahe  e. 

1)  Sachsen-Gotha  LA.  Gotha.  2)  Gros.H-  oder  Klein-W.  Unter- 

franken   BA.  Kissingen   icohl    eher    als  Wangenheim   Sachsen-Gotha  LA. 
Gotha.,  zumal  jener  Ort  auch  in  Dronke  nr.  87   zusammen   mit  Halsheim 
genannt  i.st  und  von  Eberhard  auch  in  Dronke   cap.  39  nr.  42,  186  ujid  30 
cap.  42  nr.  305  als  Wang'cheiiu  wiedergegeben  ivird.  3)   Unter- 

franken  BA.  Karlstadt. 


Nr.  135-iai:  um  7r,0-779.  |9;-5 

Heimholt    ilherträqt    Guter    zu    Marlishausen  ^    und     Dann- 

heiniK 

[um   750—779.] 

n  Cod.    Eherliardi    II    f.    83'    Cartidar- Auszug     (K)  =  Copiar.    III. 

f.  172'. 

Schannat  Trad.  289  cap.  2  nr.  14;  —  Dronke  Trad.  69  cap.  38 
nr.  14.  —  lieg.:  Dobenecker  I  68  nr.  294  nach  N.  5. 

Zur  Einreihung  vgl.    U.  122    Vorljcmerkimg. 

10  (Heimholt  tradidit   bona   sua   in  Marholtesbeim  et  Tanabeim.) 

136  \ 

Balderich  üherträgt  Güter  zu  DöUstädt^. 

[um   750—779.] 

Cod.    Eberhardi    II    f.  83'     Cartular -Auszug    (E)    =    Copiar    III. 
15  f.  172'. 

Schannat  Trad.  289  cap.  2  nr.  15;  —  Dronke  Trad.  69  cap.  38 
nr.  15.  —  Reg.:  Dobenecker  1 68  nr.  294  nacJi  N.5;  —  Wenzel  UU.-Buch 
der  Stadt  und  des  Kreises  Langensalza  I  14  nr.  25. 

Zur  Einreihung  vgl.    U.  122   Vo7'bemerkung. 

20  (Baldciicb  tradidit  bona  sua,  qne  babuit  in  Tullenstat.) 

137*. 

Heriwart    üherträgt    Güter    zu    ÄcheJstädt^   und    Etzleben^. 

[um  750—779.] 

Cod.    Eberhardi    II    f.    83'    Cartular -Auszug    (E)   =   Copiar.    III. 

25  f.  172'. 

Schannat  Trad.  289  cap.  2  nr.  16;  —  Dronke  Trad.  69  caj).  38 
nr.  16.  —  Dobenecker  I  68  nr.  294  nach  N.  5. 

Zur  Einreiliung  vgl.    U.  122    Vorbemerkung. 

(Heriwart  tradidit  bona   sua    in    duabus    villis,    Abbilinstat    et 
30  Etenesleba.) 


1)  Schwarzburg  LA.  Arnstadt.  2)  Sachsen-Gotha  LA.  Gotha. 

3)  Sachsen-Meiningen  Kr.  Saalfeld,   bei  Kranichfeld.  4)  Prov. 

Sachsen  Kr.  Eckartsberga  (älteste  Fornfien,  bei  Förstemann  IP  797,  zwar 
Edislevo  2tnd  ähnlich,  doch  in  Dobenecker  II  nr.  757  und  950  vom  J.  1186 
35  und  1194  Eddencsleibe  und  Ettenesleuej,  nicht  Wüstung  Esselleben  bei 
Mehrstedt  Schwarzburg  Kr.  Frankenhausen  (so  Förstemann  IP  834  nach 
Werneburg). 

Fuldaer  Urkund(;nbuch  I.  13 


194  Nr.  188:  um  750-779?. 

138  \ 

Der  schtüäbische  Graf  Euthardus  überträgt  Besitz  zu  Eschenz^. 

[um   750—779?] 

Cod.  Eberhardi  II  f.  100'  Cartular-Auszug  (E)  =^  Copiar.  III  f.  183  (e). 

Schannat  Trad.  308  cap.  7  nr.  21;  —  Schoettgen  et  Kreysiy  I  43  D  5 
Citat;  —  Dronke  Trad.  93  cap.  40  n7\  22 ;  —  Bossert:  Württemhergische 
Geschichtsquellen  II  249  nr.  54. 

Die  ersten  21  Stücke    in  Eberhards  Auszug  aus   dem  bayrisch- 
alenfiannischen  Cartular   des   Klosters  (Dronke  cap.  40)    beruhen    auf 
einer  jüngeren^    am  Anfang    des    verlorenen  Bandes    nachgetragenen  lo 
ÜU.-Gi'uppe,  loas  schon  daraus  hervorgeht,  dctss  die  in  ihr  erioähnten 
Orte  durchiveg  ausserhalb  von  Bayern  und  Schicaben  liegen  (in  den 
namenlosen  nr.  10    und  14    erklärt    sich  Alaniannia    mit  Eberhards 
Unachtsamkeit).    Der  alte  Grundstock  des  Cartulars  begann  also  erst 
bei  nr.  22.     Dies  erste  Stück,    dessen  Ortsname  jedenfalls   nach  Ala- 15 
mannien  gehört  (vgl.  Note  1),  darf  mit  ziemlicher  Bestimmtheit  noch 
in  die  Zeit  des  Abtes  Stürmet    gesetzt    iverden.     Denn  sein  Aussteller 
ist    identisch    (vgl-    schon   Bossert   l.  c.    N.  2)    mit  jenem    mächtigen 
Grafen  Rudhart,    der  unter  Pippin  seit  dem  J.  748   häufig   genannt 
loird  (vgl.  M.  G.  Dijjlomata  Karol,  I  nr.  1,   6',   17,  dazu  166,  ferner  20 
Ölsner  Jahrbücher  .  .  unter  König  Pippin   126,  32 9 ff.,  357  mit  N.  2, 
364,   377,    Hauck  Kirchengeschichte  I^  350  N.  1),    zuletzt  im  J.  769 
als  Graf    des  Argengaus    erscheint    und  dort  spätestens    im   J.   784, 
ivahr scheinlich  aber  schon  einige  JJ.  früher,    von  Ruadpert    abgelöst 
wurde  (Wartmann   ÜU.-Buch  des  Klosters  St.  Gallen  I  nr.  52,    101, 25 
dazu  Baumann  Gaugrafschaften  im  Wirtemb ergischen  Schwaben  43), 
wie  ihn    denn    eine   U.    vom  J.  790    als    verstorben    erwähnt  (M.   G. 
Diplomata  Karol.  I  nr.  166).     Ist  der  von  ihm  an  Fulda  geschenkte 
Besitz  in  Eschenz  zu  suchen  (vgl.  N.  1),    so  lag  er  im   Thurgau,  in 
der  seinem  eigenen  Argengau  benachbarten  Grafschaft  seines  Bruders 30 
War  in,  der  im  J.  774  starb  (vgl   Ölsner  l.  c.  329).  —  Von  den  in  Eber- 
hards Cartular-Auszug  folgenden  Stücken   werden  noch  einige  in  die 
Zeit  Sturmis  gehören.     Doch    lässt   sich    eine    scharfe    untere  Grenze 
nicht  ziehen.     Bemerkt  sei,  dass  der  Name  des  Ausstellers  der  nr.  33 
in  zwei  Lorscher   UU.  vom  J.771  (Cod.  Latcreshamensis  I  nr.  169,35 
II  nr.  3778)  loiederkehrt. 


1)  bei  Steckborn  Schiveiz  Kanton  Thurgau.  Vgl.  Bossert  l.  c,  der 
Verlesung  aus  Eschautcsc  vermutet;  in  der  Tat  kann  das  Majuskel  -N 
(N.  b)  für  H  versch7nebe7i  sein  (vgl.  oben  S.  186  N.  5).  Noch  näher  steht 
das  überlieferte  lOsnautso  dem  Exsientia  einer  St.  Galler  U.  vom  J.  799  40 
(Wartmann  l.  c.  I  nr.  155),  der  ivohl  vor  germanischen  Form  des  Orts- 
namens, die,  wie  es  scheint  (vgl.  auch  Förstemann  11'^  211),  erst  später 
zu  Aschinza  germanisiert  worden  ist.  Dadurch  ivird  B.s  Vermutung  fast 
zur  Gewissheit  erhoben.  Dass  sie  auch  zu  der  Fersönlichkeit  des  Aus- 
.Htellers  (vgl.  die  Vorbemerkung)  trefflich  passt,  hat  gleichfalls  schon  B.  45 
bemerkt.  Seine  ziveite  Deutung  auf  Ober- Schneidheim  Württemberg  OA. 
Ellwangen  kann  nicht  mehr  bestehen. 


Nr.  189:  754  nach  Juli  5—779  (754  Juli?).  195 

(Rntliardiis  comes  de "  Alanianuia  tradidit  sancto  Bonilacio 
villain,  qiie  dicitur  Esnaiitse  ^,  cum  omni  iitilitatc,  cum  familia  utrius- 
que  scxus.) 

139\ 

5  Walpraht  übertrügt  zu  Kalbach  ^  eme  Hufe  und  einen  Acker 

mit  der  darauf  sprudelnden  Quelle-. 

[754  nach  Juli  5^—77.9  (7 54  Juli?).] 

Cod.  Eberhardi  II  f.  108  Cartidar- Auszug  (Ej  =  Copiar.  III  f.  188. 

Schannat  Trad.  294  cai).  3   7ir.  l  =  v.  Eckhart  Commentarii  I  543, 

10  =  Böhmer -Will    Regesta    arcliiepiscoporum    Moguntinensium  I  33   Note; 

—  Dronice  Trad.  102  cap.  42   nr.  1  =  Levi.wn  Vitae  sancti  Bonifatii  103 

N.  2,  =  Rady  Geschichte  der  katholischen  Kirche  in  Hessen  105  N.  5.  — 

Reg.:  Scriha  II  256  Anm.  nr.  G  1, 

In  Eberhards  Auszug  aus  dem  verlorenen  karolingischen  Car- 
lo tidar,  das  nacheinander  die  Schenkungen  des  Niddagaus,  der  Weiter  au 
und  des  Maingaus  enthielt  (Dronke  cap.  42),  hat  die  den  Anfang 
machende  Sturmi-Gruppe  der  Niddagau- Schenkungen  nicht  iceit  ge- 
reicht: nr.  6  gehört  bereits  der  Zeit  Baitgolfs  an,  da  in  ihr  der 
Erzbischof  Richolf  von  Mainz  (787 — 813)  erwähnt  ist.  Und  ilber- 
20  haupt  nur  das  vorliegende  Stück  lässt  sich  mit  ziemlicher  Sicherheit 
der  Zeit  des  Abtes  Sturmi  zuioeisen.  Denn  gewiss  nicht  zufällig 
enthält  gerade  es,  das  vor  allen  anderen  den  Anspruch  auf  höchstes 
Alter  hat,  die  zioeifellos  der  U.  selbst  entnommene  Beziehung  auf 
den  Aufenthalt,  ivelchen  die  Leiche  des  Bonifatius  bei  ihrer  Über- 
25filhrung  nach  Fidda  im  Jidi  754  (vgl.  Eigils  Vita  Sturmi  cap.  15, 
M.  G.  Scriptores  II  373  nnd  Vita  quarta  Bonifatii  cap.  3  bei  Levison 
l.  c.  102  f.,  dazu  Tangl:  Zeitschrift  des  Vereins  für  hessische  Ge-. 
schichte  XXXVII  243  und  namentlich  Wolff:  Alt-Frankfurt  V  52ff.) 
in  Kalbach  genommen  habe.  Ja,  die  U.  stammt  vielleicht  gar  un- 
30  mittelbar  aus  den  Tagen  nach  dem  Tode  des  Bonifatius;  haben 
sich  doch  aus  ihnen  auch  noch  die  ÜU.  22 — 27  erhalten.  Der  Ver- 
dacht späterer  Nachtragimg  besteht  jedenfcdls  hier  nicht.  Dagegen 
mag  man  obendrein  das  de  Nitaehe  (=  aus  dem  Niddagau)  des 
Auszuges  anführen;  es  wird  tvie  in  anderen  Fällen  durch  die  Über- 
35  Schrift  veranlasst  sein,  loie  sie  sich  nur  bei  den  ursprünglichen  Ein- 
trägen des  Cartulars  erwarten  lässt  (vgl.  als  Beispiele  die  Noten  I 
und  II  bzw.  III  der  UU.  24,  27,  .W,  33,  44,  48,  58,  61,  66,  71  f, 
87—89).  —  Wörtlich  citiert  ist  E,  wohl  auf  Grund  einer  Mitteilung 
aus  Fulda,    in    den   UU.  eines  Processes   vom  J.   1310  um  das  Prä- 

40  138*.      a)  de  Alamannia  über  der  Zeile  nachgetragen  E.  b)  erstes  n  in 

Majuskel;  über  dem  t    ein    halblinks   nach    oben  offenes  Häkchen   (icohl    als  Abkürzung, 
vielleicht  für  en,  aufzufassen)  E ;  Esvantse  mit  nach  links  offenem  Häkchen  e. 

1)  Nassau  Obertaunuskreis.  2)  der  Bonifatius -Brunnen 

bei    Kalbbach,   zwischen    Nieder- Ursel   und   Bonames    ebenda   (vgl.  Wol/f 
45l  c.  58 f.).  3)  vgl.  unten  S.  196  N  1 

13* 


196  '  Nr.  140:  768-779. 

sentationsrecht  an  der  sogenannten  Crutzenkirclie  hei  Kalbach  (vgl. 
über  sie  Wolff  l.  c.  66 ff.)  fundata  in  agro,  in  quo  fons  ebullit, 
qui  vocatur  sancti  Bonifacien  borne  (nach  Abschrift  von  Schaus 
aus  dem  Copialbuch  B  XIII  2  f.  7  des  Staatsarchivs  zu  Wiesbaden ; 
vgl.  Joannis  Res  Moguntiacae  I  1008,  J.  E.  Ch.  Schmidt  Geschichte  5 
Hessens  I  167,  Sauer  Nassauisches  UU.-Buch  I  c  71  nr.  1440); 
ein  Nachklang  auch  in  einer  U.  vom  J.  1334:  zu  Grützen  in  die 
kirchen,  da  sant  Bonifacius  inne  rastet  (H.  B.  Wenck  Landes- 
geschichte II  b  336). 

(Walprabt^  de  Nitsebe^  tradidit  deo  et  sancto  Bonifacio  bubam /0 
unam  in  villa  Caltebach  nuncupata^  et  ilhim    agrum,    in    quo    fons 
ebullit,  pro  perpetuo  boc  signo^,  eo^  quod  corpus  siipra  dicti  martiris 
per  noctem  ibi^   stetit  eo  tempore^,  quando    peracto  martirio  Fu[lJ- 
dam^  cum  triumpbo  perductum  est.) 


140  f. 

König  Karl  [der  Grosse]  schenkt  seinen  Ort  [SoodenJ^  an 
der  Werra  mit  Salinen,  Markt  und  Zoll  daselbst  und  regelt  die 
Abgaben  der  zugehörigen  Höfe  und   Unfreien. 

([768-779.]} 

Cod.  Eberhardi  II  f  67'  (E)^  =  Copiar.  HI  f  162  (e).  20 

Schöttgen  et  Kreysig  I  5  nr.  13;  —  Dronke  Cod.  43  nr.  69;  — 
M.  G.  Diplomata  Karolin.  I  433  nr.  290.  —  Reg.:  Sickel  Acta  II  37  und 
251  nr.  74;  —  Herquet  Specimina  3  nr.  11;  —   Gegenbaur  Kloster  Fulda 


139*.     B)  h  nachgetragen  über  at  und  nochmals  rechts  über  t  radiert.  b)  ac 

zusa7nmengezogen.  c)  pat.i  übergeschrieben.  <1)  no  nachgetragen.  e)  über-  25 

geschrieben.  f)  Fudam  E. 

14:0 f.  I)  Überschrift  in  E:  Traditio  Caroli  de  Westera  mit  Randvermsrk  aus 
dem  14.  Jh.:  Sigillata  fuit;  im  Register  f.  4:  Tradicio  Caroli  de  loco  Westere 
(darunter  Rasur). 

1)  die  Überführung  ist  frühestens  am  Tage  nach  der  Ankunft  des  so 
Leichnams  in  Mainz  {vgl.  Willibalds  Vita  Bonifatii  cap.  S  ed.  Levi.so7i 
53),  d.  h.  am  5.  Juli  begonnen  icorden  und  war  wohl  spätestens  am 
23.  Juli  vollendet,  da  die  U.  24  die  Beisetzung  in  Fidda  voraussetzt ; 
in  Kalbach  wird  man  zum  zweiten  Male  übernachtet  haben  (vgl.  Wolff 
l.  c.  58  f.).  2)  Kurhessen  Kr.   Witzenhausen,  wie  schon  Landau  (Zeit- 30 

Schrift  des  Vereins  für  hessische  Geschichte  .  .  VIII  377  ff .  und  IX  136ff.) 
nachgewiesen  hat;  die  wüste  Westerburg  bei  Soodeii,  welche  Werneburg 
Ortschaften  und  Wüstungen  Thüringens  23  mit  Westera  identifizieren 
will,  hat  ihren  Na7nen  vielmehr,  ivie  wohl  auch  die  sogenannte  Wester- 
mark,  erst  in  Anlehnung  an  jenen  Ortsnaynen  erhalten  (vgl.  ausser  40 
Dobenecker^  der  l.  c.  Dronkes  Emendation  Vescera  =  Vessra  Prov. 
Sachsen  Kr.  Schleusingen  ausdrücklich  ver^virft,  zuletzt  Henkel  Die 
Saline  Sooden  a.  d.  Werra,  Dissertation  Marburg  1908  =  Zeitschrift 
l.  c.  XLl  3). 


Nr.  UO:  768—779.  197 

/  46  nr.  5;  —  Milhlbacher  84  nr.  219  =^  95  nr.  225;  —  Dobenecker  I  15 
nr.  44;  —  Roller  44  nr.  214. 

Die  U.  ist  im  Codex  Eberhardi  von  fast  durchweg  echte 
Vorlageri    benutzenden    Stücken    nmgeben    (vgl.   Roller  l.  c.  b  42  ff.). 

5  Doch  macht  die  Fassung  einen  sehr  ungünstigen  Eindruck.  Die 
Arenga  und  der  Beginn  der  Dispositlo  ("Nicliil  -—  requicscitj 
beruhen  auf  der  Original-  U.  34  (VL.  II).  Zwar  stimmt  es  wenig 
zu  den  sonst  zu  beobachtenden  Gepflogenheiten  Eberhards^  dass  er 
hier    für    eine    Fälschung    auf    König    Karls    Namen    ein    Dijüom 

10  Fijypins  herangezogen  haben  soll,  luährend  er  doch  der  von  ihm 
vorher  und  nachher  benutzten  U.  Karls  auch  die  Arenga  usw. 
hätte  entnehmen  können.  Aber  einer  echten  U.  Karls  steht  die  Ent- 
lehnung eines  solchen  Formelbruchstückes  aus  einer  Vor.-U.  noch 
weniger  an  (vgl.  allenfalls  die  Benutzimg  einer  Formel  Markulfs  für 

15  Arenga  und  Schluss  in  U.  67).  Ist  hier  die  Täterschaft  Eberhards 
lu ahr scheinlicher y  so  tcerden  auch  die  übrigen  echten  Formelbruchstücke 
der  ü,  seine  Lesefrüchte  sein.  Als  Muster  kommen  da  in  Betracht 
die  drei  auf  den  vorhergehenden  Blättern  von  ihm  copierten  UU.  75, 
77  und,  am  tvahrscheinlichsten,  90  (VL.  I). 

20  Diesem  ungünstigen  Befund  stehen    andererseits  einige  positive 

Momente  entgegen.  Was  den  Inhalt  betrifft,  so  ergibt  sich  vor- 
eberhardischer  Besitz,  Salzbezug  usw.  Fuldas  in  Westerti  aus  den 
naclikarolingischen  Urbaren  (Dronke  cap.  13  nr.  3,  cap.  43  nr.  21, 
cap.  45    nr.  13)    sowie    aus    einer    im    thüringischen  Cartidarauszug 

25  Überlieferten  Schenkung  (Dronke  cap.  38  nr.  93),  die  überdies  wohl  der 
Zeit  Abt  Baugolfs  angehört,  der  angeblichen  Entstehung  unserer  U. 
also  ganz  nahe  kommt.  Eine  weitere  Stütze  erwächst  der  wichtigsten 
sachlichen  Angabe  unseres  Stückes,  der  Verleihung  des  Salzbezugs, 
aus  einem  Diplom  vom,  5.  Januar  775  (M.  G.  Diplomata  Karol.  1 130 

30  nr.  90),  in  ivelchem  König  Karl  dem  Kloster  Hersfeld  die  Villa  Salz- 
ungen schenkt  mit  allem  Zubehör  und  darunter  salinariis,  ubi  pa- 
tellas  ad  sale  facere  ponuntur.  Die  Berührung  dieser  Stelle  mit 
dem  Relativsatz  in  quo  loco  officinas  salis  cum  singulis  patellis  .  . 
habemus  unserer  U.  (S.  198  Z.  26  ff.)  ist  um  so  beachtenswerter,  als 

35  mindestens  in  UU.  Pippins  und  Karls  des  Grossen  eine  derartige 
Verleihung  sonst  überhaupt  nicht  begegnet  und  als  diese  beiden  ein- 
zigen Belegstellen  —  die  eine  wirklich,  die  andere  vorgeblich  —  zeit- 
lich dicht  bei  einander  stehen.  Eberhard  scheint  hier  also  doch  aus 
einer  dem  8.  Jh.  angehörenden  urkundlichen  Aufzeichnung  geschöpft 

40  zu  haben  und  von  dieser  auch  zu  der  zeitlichen  Einreihung  seines 
Machwerks  in  die  Jahre  Sturmis,  die  sonst  ganz  unmotiviert  wäre, 
bestimmt  worden  zu  sein.  Dürfte  man  unter  dieser  echten  Vorlage 
gar  ein  Diplom  Karls  des  Grossen  selbst  verstehen  —  auf  dasselbe 
hätte  man  dann    vielleicht    die    oben    berührten    echten  Formelstücke 

45  zurückzuführen  — ,  so  wäre  das  zu  der  ganz  gleichartigen  Verleihung 
an  Hersfeld,  Fuldas  Nebenbuhler  in  Thüringen  und  Hessen,  die  ver- 
ständlichste Parallele.  Nun  hat  in  der  Tat  während  des  14.  Jh.s 
unsere  U.  im  Codex  Eberhardi  einen  Besiegelungsvermerk  erhalten 
(vgl.  N.  1) ,    aus    dem    ich    nach    vergleichende^^    Untersuchung    aller 


198  Nr.  140:  768—779. 

derartigen  Notizen  den  hestimmten  Schluss  ziehen  muss,  dass  damals 
eine  wohl  auf  den  Namen  König  Karls  laidende,  Westera  betreffende 
Einzel-  U.  vorhanden  tvar.  Aber  freilich  fehlt  jede  Erklärung ^  iceshalb 
Eberhai'd,  wenn  diese  U.  echt  war,  ihren  Wortlaut  ganz  oder  fast  ganz 
verlassen  haben  sollte.  So  halte  ich  es,  ähnlich  ivie  Mühlbacher,  der  5 
an  ein  Transsumt  denkt^  doch  für  loahr scheinlicher,  dass  der  Be- 
siegelungsvermerk  sich  auf  eine  besiegelt  gewesene  EinzpJcopie  des 
Eberhardschen  Textes  bezieht  (eine  andere  derartige  Copie  ist  Dronke 
Cod.  nr.  323).  Den  Anlass  zu  ihrer  Herstellung  können  mehrere  um 
Westera  spielende  Verhandlungen  geboten  haben,  die  Einlösung  des  lo 
dem  Grafen  von  Eberstein  seit  längerer  Zelt  verpfändeten  Besitzes 
durch  die  Abtei  (1170),  die  Belehnungen  des  Landgrafen  von  Hessen 
(1212)  oder  des  Herzogs  von  Sachsen  (1248);  vgl.  die  UU.  bei 
Schannat  Hist.  b  192  f.  nr.  75,  76  und  Schannat  Clientela  b  203, 
198  nr.  22  und  12.  is 

I  {Carolvs^    rex    Francorum    et    LOngobardonim  et  patricius  Romanornm  | 

Omnibus  fidelibus  gratiam. 

//  ^Nichir,  ut  ait  apostolus^,  jntulimus  in  hunc  mnndum  nee  *  quiequam  ex 

eo  nobiscum  auferre  poterinms',  nisi  que  ob  anim§  salutem  locis  sanctorum 
devote  *  deo  offercntes   prOmptissima  voluntate  irapertire^  videraur.  20 

Ergo  cognoscat  magnitudo  *  vestra,  qtiaüter   nos    propter   nomen  domini 

et  remedium^  anime^  nostre^^  coDcedimus^  a  presenti  die  ad  monasterium 

FuldenSCj  quod   est^   constructum  in  honore  *  salvatoris  |  domini  nOStri  leSU 
/.//./ Christij  ubi  I  sanctus  I  martir  Christi    Bonifacius   *  requiescit   et    llbi    venerabilis 

vir    Sturm  i^    abbaS   *    CODgregationi  mOliachorum  preesse^^  videtur,    atque,  25 

donamus  locum  proprietatis  nostr?  Wcstera  ö'  nuDCupatum,  In  quo  loco 
officinas  salis  cum  singulis  patellis  et  maiicipiis'^  ad  hoc  officium 
deputatis  habundantesque  foutes  salis  haberaus. 

Donamus  etiam  ipsum  forum  tributumque  seu  teloneum  ipsius 
loci  sancto  Bonifacio  martiri  statuentes,  ut  per  singulas  ebdomadasso 
carrada  salis  inde  detur  ad  monasterium  Fuldense. 

Insuper  singule  curtes  singulaque  mancipia  debitnm  pensum'^ 
persolvant  reditusque  agrorum  omnemque  constitutionem  debiti 
servicii*  statuto  tempore  reddant. 

H<?c  omnia  cum  cetcris    appendiciis  per   totum   et  integrum  de.-js 
nostro  iure  in  ius  et  proprietatem  sancti  Bonifacii   martiris  et  fra- 
trum  in  Fuldensi  monasterio  deo  serviencium^'  perpetuo  damus  atque 
concedimus. 


14:0f.     a)  Karolus  c.  b)  mit  blasserer  Tinte,  vielleicht  von  anderer  Hand 

SU  impertiri  corr.  c)  erstes  m  und  d  corr.  d)  corr.,  z.  2\  auf  Rasur.  40 

0)  est  constructum  est  E.  f)  zu  Sturmis  corr.  e  sr)  Randvermerk  aus  dem 

1.0.— Id.  Jh.:  We8te(r)a.  h)  icohl  aus  censuni  corr.  (y>  auf  Rasur).  1)  cii  mit 

blasserer  Tinte  nachgetragen.  k)  en  mit  blasserer  Tinte  nachgetragen. 

1)  1.  Timoth.  6,  7. 


Nr.  141— 142:     768    779.  191) 

Precipimns  etiani  nostra  regali  auctoritate,  ut  nullus  hominum 
haue  nostram  tiaditioiieni'  a  prcfato  moiiasterio  et  a  l'ratriun  utili- 
tate  removeat,  sed  serviat  seniper  ibi  in  monimentuiu  uostii.) 

n  König   Karl    [der    Groi^f^e]    schenkt   zu    Händen    des    Abtes 

Stürmt  den  Salzforst^.  ^rjpü     770  7  \ 

Erfindimg  Eberhards  ohne  ausdrückliche  Behauptung  der  Be- 
urkundung bezeugt  und  zu  beurteilen  luie  U.  21.  Der  Salzforst  (vgl. 
10  N.  1)  war  nie  fuldisch,  sondern,  seit  dem  J.  1000,  ivürzburgisch ; 
vgl,  Kmiotek  Siedelung  und.  Waldwirtschaft  im  Salzforst  Iff-),  was 
auch  in  einem  späten  Indorsat  der  U.  Dronke  nr.  323  zugegeben 
wird.  Über  Grenzstreitigkeiten  zwischen  beiden  Nachbarn  vgl,  Kmiotek 
16  und  4  N.  3. 

15 142, 

Hadahurg  und  ihre  Schwester  Huoca  schenken  mit  dem 
Vorbehalt  lebenslänglichen  precarischen  Niessbrauches  ihren  Be- 
sitz, insbesondere  22  genannte  Unfreie,  [in  oder  bei  Hammelburg  y. 

[um  777—779.7 

20  Cod.  Eherhardi  I  f.  150  Cartular- Auszug  (E)  ^  =  Copiar.  III.  f.  99'  (e). 

Aus  der  Vorlage  von  E:  Plstorius  445  (P)'^  =  Plst.-Struve  III 
488  nr.  2,  =  Schannnt  Trad.  32  nr.  62  vorgeblich  coUationiert  cum  cod. 
mss.  (S)  u.  =  Dronke  Cod.  42  nr.  67.  —  Aus  E:  Schöttgen  et  Kreysig 
I  40  nr.  3  (aus  Abschrift) ;  —  Dronke  Trad.  23  cap.  5  nr.  3. 

25  Die  Schenkung  gehört,  nach  ihrer  Eintragung  ins  erste  Cartular 

des  Pistorius  zu  schliessen,  dem  Gebiete  des  Saale-  samt  Sinn-,  Wem- 
und  Aschfeldgau  an.  Wenn  Eberhard  sie  ausdrücklich  dem  Saalegau 
zuweist  (vgl.  N.  1),  so  schöpft  er  vielleicht  aus  der  tberschrift  der  U. 
im  Cartular.     Noch  genauer  bestimmt  sich    die   Örtlichkeit    dadurch, 

30  dass  Huoca  laut  der  U.  Dronke  nr.  344  (vgl.  287)  später  Besitzungen 
in  Hammelburg  und  im  benachbarten  Diebach  geschenkt  hat.  In 
der   Tat    finden    sich    unter    den  Zeugen    der   Hammelburger  Grenz- 

140f.      1)  mit  blasserer  Tinte  am  Rande  nachgetragen. 

14:2.  I)  E :  Hadaburc  et  soror  eius  Hucca  tradiderunt  sancto  Boniiacio  in 
35Salegowe  (Salegouwe  e)  omnes  proprietates  suas  in  hubis,  agris,  pratis,  Sil- 
via ac  mancipiis.  II)  Überschrift  in  P:  Traditio  mancipiorum  et  bonorum 
Hadaburgi  et  sororis. 

1)  Unterfranken  BA.  Neustadt  und  Kissingen,  begrenzt  (vgl.  Kmiotek 
l.  c.  1  ff. 'und  4 ff.)  Süd-  und  nordöstlich  durch  die  fränkische  Saale  (von 

40  Aschach  BA.  Kissingen  ab),  die  bei  Heu-Streu  BA.  Neustadt  in  sie  mün- 
dende Streu  und  die  bei  Unsleben  (ebenda)  in  diese  fliessende  Elzbach, 
die  sie  aufwärts  bis  in  die  hohe  Rhön  begleitet,  um  dann  nord-  und 
südivestlich  der  Grenze  des  seit  dem  J.  1059  faldischen  Wiidbannes  (Dronke 
nr.  160;  vgl.  Haas:  Fuldaer  Geschichtsblätter  XI  72  ff.)  bis  zur  Mündimg 

4.'»  der  Aschach  in  die  Saale  (bei  Waldaschach)  zu  folgen.  2)   Unter- 

frauken BA.^Stadt. 


200  Nr.  142:   111—119, 

heschreihimg  (U.  83),  und  zivar  mir  hier^  drei  Zeugen  unserer  U., 
Geriüig,  Fastolf  und  Wesant,  ivieder.  Sie  dürfte  der  U.  83  darum 
auch  ungefähr  gleichzeitig  sein;  vielleicht  ist  sie  etiüas  jünger,  da  erst 
die  Schenkung  des  Fiscus  H.  das  Kloster  bewogen  haben  dürfte,  dort 
weitere  Eriverbungen  zu  machen,  jedenfalls  aber  nicht  viel  älter,  da  6 
die  beiden  Ausstellerinnen,  ivie  die  erv)ähnten  UU.  Dronke  nr.  344 
und  281  zeigen,  noch  einen  Teil  der  Regierung  des  Abtes  Ratgar 
(seit  803)  einlebt  haben.  Terminus  ante  quem^  ist  der  Regier ungsanfa7ig 
Abt  Baugulfs.  —  Das  Dictat  schliesst  sich  an  die  in  den  üü.  51,  56  f., 
65,  69,  86  vorkommende  Fassung  an.  Die  Personennamen,  die  aller-  lo 
dings  zum  Teil  ivirldich  verderbt  zu  sein  scheinen,  hat  Schannat,  itn 
wichtigsten  Falle  (N.  b)  durch  die  U.  Dronke  nr.  281  veranlasst, 
lüillkürlichen  Emendationen  unterwoy^fen. 

Ammonente  ac  dicente  filio  dei^:  ,Date  elemosinam «  et  ecce 
omnia  munda  fiunt  vobis'  idcii'co  cgo  in  dei  nomine  Hadaburg^/5 
atque  Huoca^  soror  mea  tradimus  pro  animae  nostrae  remedio^^ 
vel  pro  abluendis  peccatis  nostris  ad  monasterium,  quod  dicitur 
Fulda,  ubi  venerabilis  vir  abbas  St[u]rmi^  cum  pluriraa  turba  mona- 
chorum  praeesse  videtur,  quicquid  proprium  habere  et  possidere 
videamur,  totum  et  ad  integrum  tradimus  atque  transfundimus  ad  20 
supra  dictum  monasterium,  ita  tamen,  ut  usque  ad  obitum  nostrum 
per  vestram  precariam  possidere  et  excolere  nobis  potestatem  tra- 
datis  \  postquam  vero  de  hoc  seculo  migravimus,  vos  et  successores 
vestri,  quicquid  nos  proprium  possidere  videmur,  cum  omni  parte 
meliorata  in  vestram  potestatem  accipiatis.  25 

Haec  sunt  nomina  mancipiorum,  quae  tradimus:  Libolf,  Hruad- 
rih,  Egino,  Hruadhart,  Engilmiet^,  Anamuot,  Adalhart,  Theotmar^, 
Ato,  Liutfrid^',  Hadufrid,  Mierolt,  Gundlind,  Erpfgant^  Theotgart^', 
Totta^  Theotsuuind,  Eggihilt,  Gisahilt^'^  Hruadgart",  Reginlind'', 
[üujillisuuind^'.  30 

Si  quis  vero,  quod  futurum  esse  non  credimus,  si  aliquis  de 
nostris  amicis  hanc  traditionem  infringere  voluerit,  iram  trinae  maie- 
statis  incurrat,  insuper  [in]ferat^  partibus  ipsius  mouasterii  cum 
cogente  fisco  auri  libras  centum  argeuti  pond[era]  centum^'. 

Signum  [GJeruuig^.      Signum  [üujeringoz *.      Signum  Fastolf".  30 
Signum    Sigiperaht^.        Signum    [üujesant^'^'.        Signum    [üujaning^. 
Signum  S[uu]idmuot  ?^. 


142.    a)  elemosynam  P.  b)  statt  Hadaburg  —  mea  S:  Hadabirg  et 

sorores  meae  Huoca  et  Blithrude.  c)  huoca  P.  d)  reinediiini  S. 

e)  styrmi  P;  Stirmi  ü.  f)  P:  Engilmunt  -S*  g)  Thcotmarato  statt  Tb.,  Ato  P.  40 

h)  Luitfrid  S.  i)  Erpgant  S.  k)  Tücotgar  S.  1)  Tetta  8.  111)  GisaUiilt  S. 

n)  Hruodgart  S.  o)  Regilind  S.  p)  Willisuuind  P.  q)  et  fcrat  P;  iii- 

ferat  S.  t)  pondo  P.  h)  Ceruuig  P.  t)  Weringoz  P.  u)  Itastolfi  ^'. 

v)  Sigiperaliti  S.  w)  Wesant  P;  Vueringozi  S.  x)  Waninj?  P ;  Yuaninj^i  -S. 

y)  Svvidmuot  P;  Suidmuota  S.  -tö 

1)   Jaic.   11,  //. 


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69  QUEEN'S  PARK  CRESCEN  f 
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